ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

desselben sei nirgends im Zusammenhange aufgezeichnet, sondern erst mühsam aus seinen und seiner Zeitgenossen Schriften Zug für Zug zusammenzusuchen gewesen. Allein der erste literarische Berichterstatter (im Katholik 1857 Okt.) übersah dieß. Er hielt den bloß als redend eingeführten berühmten Walafried Strabo selbst für den Verfasser des Berichtes, und da nur der von ihm veranstaltete Abdruck, nicht aber das Original in weitere Kreise gelangte, so erklärt sich die weitere Verbreitung des Irrthums. Der Verf. führt 14 Autoren, bezw. Schriften auf, die ihn annahmen. Der wirkliche Verf. des Berichtes ist aber P. Martin Marty, geboren 1834 in Schwyz, seit 1879 Bischof von Tiberias und apostolischer Vikar von Dakota.

Funk.

8.

Lexikon für Theologie und Kirchenwesen von Dr. H. Holkmann und Dr. R. Zöpffel, o. Prof. an d. U. Straßburg. Lehre, Geschichte und Kultus, Verfassung, Bräuche, Feste, Sekten und Orden der christl. Kirche, das Wichtigste aus den übrigen Religionsgemeinschaften. Leipzig, Bibliograph. Jnstitut 1882. VI, 728 S. 8.

Vorstehende Schrift bildet einen Band in der Reihe der Meyer'schen Fachlerika. Sie nimmt für die Lectüre weniger Theologen, wenn diese auch keineswegs ausgeschloffen find, als vielmehr Laien in Aussicht, welche sich für kirchliche Dinge intereffiren. Vermöge einer knappen und übersichtlich gehaltenen Darstellung wird

ein sehr reichlicher Stoff geboten. Ein kirchlich-theologischer Standpunkt soll zwar laut der Vorrede nicht zur Geltung kommen. Aber das ließ sich leichter aussprechen als ausführen, indem einzelne Punkte sich gar nicht be= handeln lassen, ohne daß eine bestimmte Partei genommen wird. Ich zweifle daher, ob verschiedene Artikel nicht auch Protestanten unbefriedigt laffen werden, so der Artikel über Petrus, dessen römischer Aufenthalt einfach als Sage bezeichnet wird, der Artikel über Ignatius von Antiochien, dessen Briefe in allen Recensionen ohne weiteres für eine Fiction erklärt werden, um von anderen, wie dem Artikel Christenthum, gar nicht zu reden. Daß Katholiken mit zahlreichen Artikeln noch weniger einverstanden sein können, braucht unter diesen Umständen kaum bemerkt zu werden. Selbst die Auswahl des Stoffes ist vorwiegend für protestantische Leserkreise bemessen. Während fast sämmtliche protestantische TheoLogen Aufnahme fanden, werden nur sehr wenige katholische erwähnt. Neue Resultate darf man bei der AnLage und dem Zweck der Arbeit nicht erwarten. Doch finden sich nicht wenige Versehen und Incorrectheiten, die die Verfasser bei größerer Sorgfalt wohl hätten vermeiden können. Ich verweise nur auf die Artikel Abbé, Arnobius, Audientes, Barnabas, bezw. die Bemerkung über die neuesten Ausgaben des Barnabasbriefes, Bafilides, Bußstationen, Hippolytus, Katechumenen, Conzil, Ostern, Papias.

Funk.

[ocr errors]

J. Scheffold, 3. Geschichte d. Landkapitels Amrichshausen. 311

9.

Zur Geschichte des Landkapitels Amrichshausen. Von J. Scheffold, Pfarrer in Kupferzell. Heilbronn, Schell 1882. X, 202 S. 8.

Zahlreiche Gesellschaften und Vereine seßten sich in den lezten Jahren in fast allen Gauen Deutschlands die Erforschung der Heimathgeschichte zum Ziel. Auch auf dem Gebiet der kirchlichen Localgeschichte ist schon manches Tüchtige geleistet worden. Es sei nur an die mustergiltige Geschichte des Augsburger Bisthums von dem Herrn Erzbischof Steichele von München, früher Domkapitular und Domprobst in Augsburg, erinnert. Es wäre zu wünschen, daß ähnliche Arbeiten auch an anderen Orten unternommen würden. Freilich gehört dazu, von der erforderlichen Begabung ganz abgesehen, eine ausgesprochene Liebe zu historischen Forschungen und ein Eifer und eine Ausdauer, wie sie sich nicht gar häufig finden. Wem es indeffen nicht gegeben ist, seine Studien über eine ganze Diöcese auszudehnen, der ist vielleicht in der Lage, den Boden der Geschichte in einem kleineren Kreise zu bebauen. Eine derartige Arbeit lieferte auf Anregung des H. Dekans Zierlein der Verf. der vorliegenden Geschichte des Landkapitels Amrichshausen. Die Schrift zerfällt in zwei Theile. Im ersten und allgemeinen Theil wird uns das ganze Landkapitel nach seiner äußeren und inneren Geschichte vorgeführt. Der zweite und besondere Theil ist den einzelnen Pfarreien gewidmet. Die Arbeit zeugt von großem Fleiß; die Disposition des Stoffes ist sachgemäß, die Darstellung flar und durchsichtig, die Sprache rein und edel. Zu

wünschen wäre nur gewesen, der Verf. möchte die nicht seltenen Einschiebsel in Klammern vom Texte abgetrennt und in Noten unter dem Striche verwiesen und am Anfang ein alphabetisches Verzeichniß seiner Quellen und Hilfsmittel gegeben haben, so daß er den Titel der citirten Schriften nicht immer zu wiederholen brauchte und der Leser leichter in der Lage wäre, fich über die benüßte Literatur zu orientiren. Indem wir dem Verf. und dem Landkapitel zu der Arbeit Glück wünschen, geben wir der Hoffnung Ausdruck, der Vorgang möchte bald in anderen Kapiteln Nachahmung finden.

Funk.

10.

Aufgaben der protestantischen Theologie. Von J. B. Röhm, Domcapitular zu Passau. Augsburg, Huttler 1882. 237 Seiten.

Dieses Werk, das in den Bereich der symbolischen, zum Theil der apologetischen Studien gehört, ist insofern von durchaus neuer Anlage, als hier nicht eine zusammenfassende Darstellung der protestantischen Theologie versucht, sondern einfach die Lehren der Hauptdogmatiker und Wortführer der protestantischen Theologie über die brennendsten Controverspunkte zusammengestellt werden. Soviel möglich mit den eigenen Worten der protestantischen Theologen bringt der Verf. zur Darstellung die protestantische Lehre über das Formalprinzip (Glaubensquelle, Lehramt), über das Sozialprinzip (Kirchenbegriff), über das Materialprinzip (Urstand, Erbsünde, Rechtfertigung). In einem weiteren

[graphic]

Kapitel wird die Toleranzfrage besprochen und das Schlußkapitel stellt den Festschriftstellern aufs Jahr 1883 eine Reihe höchst interessanter, noch nie behandelter Themate.

Auffallen möchte, warum der H. Verf. grundsäßlich die Namen seiner vielen Gewährsmänner nicht nennt. Er bemerkt uns, daß er die Namen sämmtlich in seinem Manuscript ad marginem genommen habe und jedem, der sich weiter dafür interessirt, kundgeben wolle. Jm Buch aber nennt er sie nicht, um die möglichste Objektivität zu wahren und um zu verhindern, daß irgendwie die Discussion vom Sachlichen auf's Persönliche abge= lenkt werde.

Gegen die Methode des Buchs wird sich nicht viel einwenden lassen. Es wird bekanntlich in den symbolischen Verhandlungen stets von beiden Seiten die Klage über Nichtverständniß und unrichtige Auffassung erhoben; dem kann vielleicht dadurch einigermaßen abgeholfen werden, daß man gar keine eigene Darlegung der fremden Lehre versucht, sondern sie aus dem Munde des Gegners nimmt, und daß man aus den Zahlen, welche die Gegner selbst angeben und anschreiben, lediglich die Summe zieht. Der Verf. hat wohl auch beabsichtigt, einen Dienst, welchen die protestantische Theologie feit langem der katholischen leistet, durch einen Gegendienst zu erwiedern und das hartgetretene Streitfeld zur Abwechslung mit einem andern zu vertauschen. Ton und Form seiner Schrift ist durchaus zu loben. Mit voller Seelenruhe und Leidenschaftslosigkeit sind alle Materien besprochen; mit ebensoviel Müheaufwand als Liebe zur Sache, mit unerbittlichem Ernst und ruhiger Besonnen

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »