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sprünglich ein Buch betrachtet, und Nehemia wird unter Artarerres II angesezt, aber in den Angaben des Josephus über Saneballat möchte eher ein chronologischer Verstoß liegen, und Nehemia mit Esra unter Artax. I hinauf gehören. Auch daß Esra die beiden Bücher ge= schrieben, hat weder innere noch äußere Stüße. Man dürfte ebenfalls bezweifeln, daß David sicher noch mehrere Psalmen außer den 73, die ihm ausdrücklich zugeschrieben sind, verfaßt habe (S. 261). Eher möchte umgekehrt an sich die Tradition ihm zu viel als zu wenig hierin zugeschrieben haben. Den anonymen Psalmen muß jede Tradition bezüglich der Verfasser gemangelt haben. Daß es aber überhaupt solche im Psalmbuch gibt, spricht auch wieder für die Gewissenhaftigkeit der Sammler, denen ja, gerade in Sinn und Meinung der Traditonsverächter, nahe genug lag, denselben Davids Namen überzuschreiben, sowie für die Richtigkeit ihrer Angaben bezüglich der Verfasser, also gegen das leichtfertige, nicht selten frivole Belieben, die Psalmen en masse in die Makkabäerzeit und noch tiefer herabzurücken, insonderheit die Davidischen, weil man sich einmal da= rauf entetirt hat, daß David, der Urahn des Heilandes, bloß ein wilder Blutmensch, dem sein Arm sein Gott war, der Gebet und Gottvertrauen verschmähte und nichts von brennender Herzensangst und niederschlagender Seelenqual in sich erfuhr, gewesen sein könne. Daß dieses Bild eine Eintragung aus unserem abgeblaßten Allerweltsculturzeitalter sei, dem Gott, Teufel und Gewissen abhanden gekommen, dafür will man kein Verständniß haben, um dessen Folgerungen für die Kritik abzuwehren. (S. 262 ist nicht tehillim, sondern tefillot a. D. zu

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Lesen). Bezüglich des Spruchbuches ist S. 269 aus 25, 1: auch dieses sind Sprüche Salomo's u. s. w., zu viel geschlossen, wenn der Ausdruck Gewißheit geben soll, daß die vier voranstehenden Theile (1—24, 22) schon um 300 a. C. als von Salomo herrührend betrachtet wurden. Ob der erste größere Theil so wie er lautet, von Salomo sei, muß, auf Form und Inhalt gesehen, noch unausgemacht gelten. Die große Ordnungslosigkeit im Buch ließ es gar vielerlei Bestandtheile in fich aufnehmen. Bezüglich des Predigers ist wahr, daß die Einwürfe, welche aus dem Inhalt des Buches gegen seine Abfaffung durch Salomo erhoben werden, leicht zu widerlegen sind, denn die Fiktion des Verf. gibt sich keine solche offenbaren Blößen, wie manche Kritiker meinen; aber wenn auch das Gros des Inhaltes und der morose Ton sammt der geschilderten Volksstimmung mehr oder weniger auf jede Zeit passen mag, so premiren wir das weniger doch ganz besonders für die Salomonische Zeit und Salomo selbst, und es dürfte S. 227 oben der Schlußfaß wohl dahin ergänzt werden, daß aus dem Inhalt des Buches nichts Entscheidendes gegen die traditionelle Ansicht vom Verfasser defselben gefolgert werden kann. Dagegen bietet die Sprachform des Buches so große Schwierigkeiten, daß nach unbefangener wiederholter Würdigung aller in Betracht kommender Momente man nicht umhin können wird, das Buch in nacherilische Zeit zu verseßen, nach Nehemia, wozu H. Verf. auch selbst geneigt ist. Soll das Hohelied von Salomo sein oder doch aus Salomonischer Zeit, wogegen man nicht leicht etwas wird anhaben können, so scheinen mir die gegen eine rein alle33

Theol. Quartalschrift. 1883. Heft III.

gorische und für typisch-symbolische Bedeutung des Liedes sprechenden Gründe zu wenig gewürdigt zu sein. Wohl keine Schrift hat wie diese ihre Geschichte der Auslegung. Daß Synagoge und Kirche die bekannte Deutung zu ihrem Eigenthum gemacht und erklärt haben, war wohlgethan und ein großes Glück für das Lied selbst, was am besten die in lezten Jahrhunderten demselben extra eccl. widerfahrenen neuen Mißhandlungen bezeugen. Aber nichtsdestoweniger ist ein Werdendes und Gewordenes in seinem Ursprung nicht selten etwas Anderes, als was im Verlauf der Umbildungen der Ideen die spätere Zeit daraus gemacht hat. Nur schon ursprünglich zu Grund gelegt muß dieses Spätere im Alten sein, so daß die keimartige Anlage der spätern Auffassung offen zu Tag liegt. Eine von allem historischen Untergrund ge= löfte, rein bloß in bedeutungslose geschichtliche Form und Phrase gekleidete Allegorie längerer Ausdehnung ist auch sonst dem biblischen Gebiete fremd, wo sie nicht als solche ausdrücklich bezeichnet wird (Hiob, Jona): non res ipsas gestas finxerunt poetae, quod si facerent, essent vanissimi, sed rebus gestis addiderunt quendam colorem. Die Bilder von Brautschaft, Vermählung, Ehe und deren Reverse kommen freilich unzählige Male im A. wie N. Testament, aber sie beweisen nichts für eine ganze dramatisirte Geschichte dieses Inhaltes, in welcher ich den Amminadab weder mit Vertretern der buchstäblichen Deutung für den Hofkutscher Salomo's, noch mit solchen der allegorischen für den leibhaftigen Teufel, der einen Monolog hält, erklären, sondern (mit H. K.) für einen Verführer halten möchte. Das S. 278 in der Mitte Bemerkte halte ich daher für

Eintragung in die ursprüngliche Conception des Liedes, in welcher Salomo, aber eben der leibhaftige, der wußte was Liebe ist, sich selbst in einen Typus der züchtigen irdischen und schon annäherungsweise zulezt der höchsten göttlichen Liebe umzubilden durch den Geist von oben angeleitet wird. Für einen König in der Reihenfolge der Ahnen des Messias, in dessen Leben nun einmal die gemein sinnliche Liebe eine so höchst bedeutende, verhängnißvolle Rolle gespielt hat, erscheint es mir schlechterdings unmöglich, daß er ein solches Lied der himmlischen Liebe gedichtet, wenn man nicht zum allerengsten Begriff der Inspiration zurückfällt und ihn für eine bloße fistula Sp. S. erklärt. Man hüte sich, das Erhabenste dem Lächerlichen anzunähern und lasse in Gottes Namen dem König auch im Hohenlied doch noch eine glückliche Reminiscenz von seiner freilich allzugefunden Sinnlichkeit (das glücklich" im Sinn der felix culpa des h. Augustinus genommen).

Die gemachten unmaßgeblichen Bemerkungen, bei denen es sein Bewenden haben muß, mögen zeigen, welches lebhafte Interesse Ref. die Einleitung des H. Verfaffers eingeflößt hat. Das Buch, ein Resultat gründlichen, redlichen Forscherfleißes, mit umsichtiger Verwertung der in moderner Zeit zum Theil so bedeutend gewordenen Hilfswissenschaften ausgearbeitet, verdient volle Anerkennung. Scheint es dem Ref. auch da und dort in apologetischem Interesse mehr als nothwendig, wohl auch als möglich ist, zu beweisen, was namentlich von den stets wiederkehrenden und den Leser ermüdenden Stellen über die kanonische Autorität und den Inspirations character jedes Buches gilt, so mag dieß zum Theil

in der Natur von mancherlei hier concurrirenden Verhältnissen liegen. Der entschiedene Werth des sehr empfehlenswerthen Buches wird dadurch nicht beeinträchtigt. Himpel.

4.

Erklärung des Propheten Isaias. Von Joseph Knabenbauer, Priester der Gesellschaft Jesu. Mit Approbation u. f. w. Freiburg im Breisgau. Herder'sche Verlagshandlung. 1881. IX und 718 S.

Eine neue eingehende Behandlung des großen Prophetenbuches, die ein guter Wurf genannt zu werden verdient. Ein Vorzug des Commentars, den wir als eine Revindikation alten meist vergessenen Verdienstes betrachten, liegt in der fleißigen und gewissenhaften Beiziehung und Benüßung der besten Commentare von den älteren Theologen des 16.-18ten Jahrhunderts, auch noch früherer.

Wie gewöhnlich, hat man auch hier nicht allein das Bad ausgeschüttet. Die grammatisch-kritische und historische Methode, für eine Menge von Einzelheiten durchaus nüglich und unentbehrlich geworden, hat nach und nach so ausschließlich das Terrain der Auslegung eingenommen, daß es genügt, beffere ältere, namentlich katholische Ausleger nur zu nennen, um sie auch schon beseitigt zu sehen. Die ältere Schwester ist völlig außer Posseß gekommen, bietet aber, wie der genannte Commentar aufs neue zeigt, immer noch sehr viel Gutes und Solides nicht bloß für erbauliche Zwecke, sondern

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