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heit und Mäßigung vertrete. Wenn man die erste Ursache zugebe, so enthalte es keinen Widerspruch, anzunehmen, daß, solange keine neue Kraft hinzukommt, gewiffe Organismen sich eher in der einen Weise entwickeln können, als in der anderen, und daß auf diese Weise verschiedene organische Wesen entstehen. Anders sei es beim Uebergang von der einen Klasse organischer Wesen zu einer anderen, z. B. von den Pflanzen zu den Thieren. Thatsächlich sei allerdings diese theoretische Betrachtung durchaus nicht bestätigt. Wenn freilich Secchi eine allmälige Umwandlung der Arten durch eine Art Migrationstheorie ersehen will und dafür das selbst als zweischneidig anerkannte Argument von noch zu hoffenden paläontologischen Funden anwendet, so wird er schwerlich viel Zustimmung erhalten. Ja wenn er S. 37 die ganze Mannigfaltigkeit der Thierformen aus ganz kleinen Variationen in den untergeordneten Organen weniger Grundtypen hervorgehen läßt und das Skelett der Wirbelthiere und speciell die Bewegungsorgane bis zum Resultat der ganzen Entwicklung in der menschlichen Hand aus kleinen Abänderungen derselben Grundform herleitet, so hat er ja die Umwandlung vollauf zugegeben. Der Uebersezer bemerkt denn auch dazu, daß sich der Verf. hier ganz zu Gunsten einer teleologischen Entwicklungstheorie äußere. Ich begreife diese Consequenz bei dem Streben nach einer einheitlichen Erklärung des Weltalls, halte fie aber weder für nothwendig noch irgendwie thatsächlich erwiesen.

Schanz.

Quartalschrift.

In Verbindung mit mehreren Gelehrten

herausgegeben

von

D. v. Kuhn, D. v. Himpel, D. v. Kober, D. v. Linsenmann, D. Funk und D. Schanz,

Professoren der kathol. Theologie an der K. Universität Tübingen.

Fünfundsechzigster Jahrgang.

Viertes Quartalheft.

Tübingen, 1883.

Verlag der H. Laupp'schen Buchhandlung.

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I.

Abhandlungen.

1.

Folmar von Triefenstein und der Streit Gerhohs mit Eberhard von Bamberg.

Von Profeffor Dr. Kaltner in Salzburg.

I.

Seit Berengar von Tours die Streitigkeiten über die heilige Eucharistie an die Tagesordnung gebracht hatte, dauerten dieselben auch nach seiner Bekehrung noch lange Zeit fort und die verschiedensten Meinungen traten zu Tage. Während einige glaubten, Brod und Wein blieben unverändert, könnten also auch nur im bildlichen Sinne Christi Fleisch und Blut genannt werden und seien im Sacramente nur aufzufassen wie das Wasser in der Taufe, meinten andere, Christus sei im Brode also impanirt," wie er in seinem Leibe „incarnirt" ist; dritte behaupteten gar, Brod und Wein werden nicht in das Fleisch und Blut des persönlichen Christus, sondern in jenes eines Gerechten, also eines Gliedes des

mystischen Leibes Chrifti verwandelt; eine vierte Gruppe betrachtete die Consecration von Seite fündiger Priester und die Communion seitens unwürdiger Empfänger für nichtig und ungiltig; eine fünfte Abtheilung erachtete, wie bei Christi Lebzeiten die Speise sich in sein Fleisch und Blut verwandelte, so geschehe es jezt mit Brod und Wein; endlich sagte man gar Eucharistiam »per comestionem in foedae digestionis converti corruptionem.<< Alle diese Verirrungen menschlicher Speculation zählt uns Alger, Scholaster von Lüttich, auf am Eingange und im 9. Capitel seines ausgezeichneten Buches: »De sacramentis corporis et sanguinis Domini.<<

Gegen Ende der ersten Hälfte des zwölften Jahrhunderts kamen nun diese Irrthümer in craffer Form auch in der Diözese Würzburg zum Vorschein. Am Maine, Langfurt gegenüber, ragte auf einem Felsen das Augustiner-Chorherren-Stift Triefenstein, »Petra stillans<< empor, dessen vierter Propst ein gewisser Folmar, ein Mann von eigenthümlicher Denkart, war. Von seinem Leben ist außerordentlich wenig bekannt. Den Erzbischof Eberhard I. von Salzburg, welcher 1133-47 erster Abt von Biburg bei Abensberg war, nennt Folmar seinen früheren Herrn (Gretser XII. II. 105), weshalb Binterim in seiner pragmatischen Geschichte (IV. 188) vermuthet, Folmar habe seine Bildung in Biburg genoffen, wobei seine entschieden nominalistische Richtung immerhin noch erklärbar bleibt. Die Priesterweihe erhielt Folmar von Bischof Eberhard von Bamberg (Pez VI. I. 449), auch war er jünger als sein Gegner Gerhoh, welcher 1093 geboren war, wie aus dem Briefe eines Paters des Klosters Rohr zu entnehmen ist, den Grether (1. c.)

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