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lüftet wider den Geist, und den Geist wider das Fleisch; dieselben sind wider einander, daß ihr nicht thut, was ihr wollt. Aber dieser Kampf heißt ein guter Kampf, weil die edeln Lebenskräfte dadurch geweckt und geübt werden, und weil die Sache, wofür gekämpft wird, das ewige Leben ist. Aber kämpfen reicht nicht hin, es gilt recht zu kämpfen, um zur Krone zu gelangen. Recht kämpfen heißt gegen alle Feinde kämpfen, nicht nur gegen den einen oder den andern; eine fleischliche Nachgiebigkeit gegen eine einzige Sünde reicht hin, um uns ganz zu unterjochen. Recht kämpfen heißt ferner nicht mit fleischlichen Waffen kämpfen, nicht auf sich selbst beschränkt sein, mit bloßen Entschlüssen oder in eigner Kraft zu Felde ziehen. Es gehören zu der Ritterschaft des christlichen Kämpfers Waffen, die von oben kommen, und die Gott selber für mächtig genug hält zu zerstören die Befestigungen. Innere Lauterkeit, Einwirkungen des Wortes Gottes, brünstiger Gebetsgeist, Anschließen des Glaubens an Christum, das ist der Waffenschmuck, der zum Sieg verhilft. Recht kämpfen heißt endlich auch nicht zu spät kämpfen, nicht warten, bis es in uns lodert und brennt, sondern die ersten Regungen ertödten, der bösen Lust auf den Kopf treten; das Auge ausreißen, wenn es uns ärgert, eben so Hand und Fuß abhauen, wenn sie zum Fall gereichen. Wir können uns das Leben leicht oder schwer machen, je nach der Art, wie wir kämpfen; lassen wir Christum unsern Heerführer sein, in ihm überwinden wir weit, als in dem, der uns geliebet hat.

23. Januar.

Erforsche mich, Gott, und erfahre mein Herz; prüfe mich, und erfahre, wie ichs meine. Und siehe, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege. Ps. 139, 23. 24.

Die Selbstkenntniß ist die nothwendigste Wissenschaft. Wenn das Auge einfältig ist, so wird der ganze Leib licht sein. Wenn aber dein Auge ein Schalk ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. So aber das Licht in dir Finsterniß ist, wie groß wird dann die Finsterniß sein! Wie gelangt man zur Selbstkenntniß? Nicht auf dem Weg des gewöhnlichen Nachdenkens; viele Menschen denken über sich nach und finden nichts, sie haben eben keinen andern Maaßstab als sich selber. Man stelle sich, wie David, Gott gegenüber; in ihm ist lauter Licht, in uns lauter Finsterniß. Wenn seine Augen uns zu Feuerflammen werden, so kommen wir zur Wahrheit. Und am besten finden wir Gott in seinem Wort. Wer in der Schrift zu Hause ist, der ist auch bald in seinem Herzen zu Hause. Suchet in der Schrift, sagt Christus; nimm sie als ein Licht auf deinem Weg, als eine Leuchte auf deinem Fußsteg; je mehr die Schriftworte dir gelten werden, je heller wird auch deine Selbsterkenntniß werden. Sodann beobachte dich in der Stunde einer Versuchung. David hätte sich nie eines Ehebruchs, nie eines Meuchelmordes fähig geglaubt, Petrus nie einer Lüge noch eines Meineids gegen seinen Herrn; und so fehlen manchem Ehrenmann, wie die Welt ihn nennt, nur die Lockungen, und sein Sünderherz wird ihm offenbar. Jeder hat seinen Preis, um den er fällt, wenn er nicht wacht und betet und so fortfährt.

Wer sich auf sein Herz verläßt, der ist ein Narr; wer aber auf den Herrn schaut, der wird nicht fallen und den wird die Güte umfangen.

24. Januar.

Lasset euch nicht mit mancherlei und fremden Lehren umtreiben; denn es ist ein köstliches Ding, daß das Herz fest werde, welches geschieht durch Gnade, nicht durch Speisen, davon keinen Nußen haben, die damit umgehen. Ebr. 13, 9.

Wie noth thut es, in den Stürmen des Lebens ein festes Herz zu bewahren! Und schon an gewöhnlichen Tagen, wie wenige Menschen gelangen zu einem festen Herzen! Laffen sie sich auch nicht immer mit mancherlei und fremden Lehren umtreiben, so werden sie doch von ihren eignen Gedanken so herumgetrieben, daß sie zu keinem ruhigen Augenblick kommen. Steife Herzen gibt es viele, feste wenige. Das liebe steife Ich bildet sich gar oft ein, die rechte Festigkeit zu haben, wenn es sich den Widerwärtigkeiten des Lebens entgegen stemmt, oft auch einen Zeugenmuth annimmt, der im Grund doch nur Steifheit ist. Ein festes Herz schenkt nur die Gnade. Die Ebräer wollten durch äußerliche Mittel dazu gelangen, durch Enthaltung gewiffer Speisen und ähnliche jüdischgesetzliche Beobachtungen; aber solche äußerliche Uebungen der Gottseligkeit sind bloße Stecken und Krücken, das Herz hingegen muß auf einen Fels gegründet sein. Die wahre Festigkeit wirkt nur der Geist Gottes, wenn er alles Eigne, das von uns kommt, niederbricht, und wir willig es uns zerbrechen lassen. Sind die falschen Stüßen hinweg, so

kann die Kraft Gottes bei uns wohnen. Wenn ich schwach bin, sagt Paulus, so bin ich stark. Den Hoffärtigen widersteht der Herr, aber den Demüthigen gibt er Gnade. Dann wird die Festigkeit auch zu einer köstlichen. Ist der Herr selber unsere Macht, so wird er auch unser Psalm und unser Heil, und wir können uns auf diese Festigkeit verlassen; in dem Herrn ist lauter Treue, in uns lauter Selbstbetrug.

25. Januar.

Und der Gerechtigkeit Frucht wird Friede sein, und der Gerech= tigkeit Nußen wird ewige Stille und Sicherheit sein; daß mein Volk in Häusern des Friedens wohnen wird, in sichern Wohnungen, und in stolzer Ruhe. Jef. 32, 17. 18.

Warum haben so viele Seelen keinen Frieden? Es fehlt ihnen eben die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt. Die Sünde ist der Leute Verderben, und die Sünde steckt auch in dem Rechtschaffensten. Schon eine einzige Sünde raubt uns den Frieden mit Gott, und nun zähle Jeder die Sündenberge, die er aufgehäuft hat in seinem Leben! Die eigne Gerechtigkeit gibt keinen Nußen und keine Stille, und wenn Einer auch für einen Heiligen gilt, Gott richtet anders. Ist aber Christus in einem Herzen lebendig geworden, und hat er die Sünde ins Gericht gestellt, da wird seine Gerechtigkeit die unsre, und die Frucht dieser Gerechtigkeit wird Friede sein, und wo Friede mit Gott ist, da ist: auch ewige Stille und Sicherheit. Und sei es auch nur eine Hütte, die man bewohnt, das Volk Gottes wohnt in Häusern des Friedens, in sichern Wohnungen,

und in stolzer Ruhe. Der Prophet schaut in eine selige Zukunft hinaus, in der wir bereits wandeln, wenn anders Christi Blut und Gerechtigkeit unser Schmuck und Ehrenkleid ist. Er hat für uns gerungen und gearbeitet, und wir dürfen eintreten in seine Ernte, wenn es mit unsrer eignen Gerechtigkeit und unserm Frieden aus ist.

26. Januar.

Und sprach zu ihnen: Sehet zu, und hütet euch vor dem Geiz; denn niemand lebet davon, daß er viele Güter hat. Luc. 12, 15.

Es gibt Filze und Knicker, und die Knicker sind auch Filze. Der Geiz im Kleinen ist morgen der Geiz im Großen, es fehlen nur Gelegenheiten. Und der Geldgeiz ist nur eine Nebenwurzel des Geizes; das griechische Wort geht weiter, und bedeutet eigentlich ein Mehrhabenwollen, oder was wir Habsucht, Genußsucht nennen. Geiz in seinem innersten Grund ist Selbstgenuß, und wer in sich zusammenschrumpft und Güter, Zeit und Leben für sich selbst verschlingt, dem geht es wie den magern Kühen Pharaos, die, nach Verschlingen der sieben fetten Kühe, noch eben so mager blieben als zuvor. Niemand lebt davon, sagt der Herr, daß er viele Güter hat. Das Leben ist in Gott, nicht in den Gütern, nicht in uns. Selbstgenuß ist Pein, solch ein Geiziger ist nimmer satt; je mehr er in sich hineinschlürft, je mehr trocknet er aus, wie der. Fieberkranke. Ja, der Geiz ist eine Wurzel alles Uebels, und die Sünden und Gräuel des Socialismus und des Revolutionsgeistes wurzeln alle in der Habgier und Genußsucht. Und doch ist der Geiz nur ein irre ge

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