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bis es mit einer Seele zum Durchbruch kommt, je seliger ist dann das Aufwachen zum Frieden; und auch der Heimgang zum Herrn.

29. Dezember.

Tekel, das ist: man hat dich in einer Wage gewogen und zu leicht gefunden. Dan. 5, 27.

Wie Viele werden in jener Welt erwachen als Betrogene! Wie Vielen auch ist ihr Ende näher, als sie denken! König Belsazar, als er so wohlgemuth mitten unter seinen Gewaltigen an der Tafel saß, hätte nicht geahnt, daß es sein letztes Abendessen war. Sein Erdentrost war schon aus, als die verhängnißvolle Hand dem König gegenüber die vier Worte an die Wand schrieb: Mene, Mene, Tekel, Peres. Mit vier Worten schon kann Gott einem Weltmenschen den Appetit verderben. Daniel gab dem Schmausgeber die Auslegung jener Worte. Das eine Wort Tekel schon wäre genug gewesen, denn es bedeutete: Man hat dich in einer Wage gewogen. und zu leicht erfunden. Am großen Tag kommt Alles auf die Wage: Werke, Worte, Gedanken, versäumte Gelegenheiten, unterdrückte Wahrheitsstimmen, jede Prüfung, die nichts ausgerichtet hat, auch die vielen wurmstichigen Werke, auf die man so pocht, und die einst so federleicht sein werden den schweren Gewichtsteinen der Sünde gegenüber. Es gibt auch für uns ein Abendessen, welches das lezte sein wird. Und ehe unser Ende kommt, gibt es auch Stunden, wo plöglich eine Hand uns etwas an die Mauer schreibt, was uns nicht lieb ist. Das Ge

wissen ist oft nicht so ruhig, als es den Anschein hat, und wer seine zwei Augen aufthun will, muß doch wenigstens einmal in seine Sünden hineinschauen. Ach, was gibt uns die Welt heute schon und nicht nur in unserer legten Stunde? wie wird, wenn wir heute schon das Licht hinhalten, unser selbstgemachter Trost wie Werg aufflackern und brennen! Und man denke sich das Erwachen in jener Welt, wenn es heißen wird: Du bist gewogen und zu leicht gefunden worden! Die es am wenigsten glauben, die trifft es am sichersten. Heute, nicht morgen, laß dir's einmal ernst werden; der Tod hat Jeden scharf im Auge, und der Tod ist nicht das Lezte, sondern was auf den Tod folgt: das Gericht. Sterben ist schon ein Angstgericht, ja das allerschwerste hier auf Erden; aber Verlorengehen ist etwas noch viel Schauderhafteres, und doch trifft das einst die Meisten. Viele sind berufen, aber Wenige auserwählet. Und doch kann Jeder selig werden, wenn nur sein Herz ihm einmal bricht und er seufzen kann: Herr Jesu, du Schn Davids, erbarme dich meiner!

30. Dezember.

Ich bin gekommen, daß sie das Leben und volle Genüge haben follen. Joh. 10, 11.

Hier und dort. Jesus gibt nicht nur für den Himmel, er gibt vollauf schon für die Erde. Alle seine Verheißungen faßt er zusammen in der einen: Leben und volle Genüge. Sein Leben gibt er uns, wenn wir uns entschließen können, ihm_nachzufolgen. Jedes andere Le

ben ist ein falsches, nur Jesu Leben ist das rechte. Macht das Weltleben uns glücklich? ist es nicht angefressen von der Eitelkeit? Oder macht der Genuß unsrer selbst uns ruhig? Die Selbstsucht wird zernagt vom Wurm der Traurigkeit. Oder ist die gewöhnliche Rechtschaffenheit das gute Theil? Wie viel Sünden kommen zum Vorschein, wenn das rechtschaffene Gewissen einmal aufwacht! Was wir Leben nennen, ist, näher betrachtet, nichts als Vergänglichkeit und Selbstbetrug. Jesu Leben ist auch Frieden mit Gott und voller, überschwenglicher Reichthum. Das arme Herz hat so schreiende Bedürfnisse! sollte es auch die ganze Welt gewinnen, die tiefen Wehen dauern fort, bis Jesus sein Leben in diese Abgrundstiefen ausgegossen hat. Dann wird es stille in uns, alle andern Stimmen schweigen, in einem Gut hat das hungernde Herz seine ganze Sättigung gefunden. Volle Genüge, das will viel sagen. Wer läßt sich so leicht genügen? Wie unersättlich ist man nicht, wenn man noch so satt ist! Und doch, wer genossen hat, was Jesus verheißt, muß ausrufen, wie die Königin Arabiens vor Salomo: Ich habe es nicht wollen glauben, bis ich gekommen bin und habe es mit meinen Augen gesehen. Und siehe, es ist mir nicht die Hälfte gesagt. Du hast mehr Weisheit und Gutes, denn das Gerücht ist, das ich gehört habe. Von der Welt verspricht man sich zu viel, von Jesu viel zu wenig. Die Welt läßt jeden Tag leerer, die Einkehr zu Jesu schließt immer neue Seligkeiten auf. Aber nur seinen Schafen gibt der gute Hirte dieses überströmende Leben. Seine Schafe aber sind nicht seine Verehrer, sondern seine Nachfolger. Und ihm

nachfolgen heißt die vergängliche Lust der Welt fliehen und Jesu ein ganzes Herz, nicht ein halbes, schenken. Je voller unsere Hingabe ist an den Herrn, desto unumschränkter kann er über uns herrschen, in uns wirken und uns sein eigenes, befeligendes Gotteswesen mittheilen.

31. Dezember.

Es ist noch eine Ruhe vorhanden dem Volke Gottes. Ebr. 4, 9.

Es gibt eine dreifache Sabbathruhe. Als Gott fein Schöpfungswerk vollendet hatte und die Morgensterne ihn mit einander lobten, da ruhete er am siebenten Tage und es war stille in seinem Vaterherzen. Ein feliges Wohlgefallen entströmte ihm und verbreitete sich über die Werke seiner Hände. Wir nennen dieß Wohlgefallen Gottes Segen. Der lag dann auf jedem Thautropfen und auch auf dem Meisterwerk seiner Schöpferhände, auf dem Menschen, nach Gottes Bild gemacht. Gott fand in allem Geschaffenen sich selber wieder, denn als er ansah Alles, was er gemacht hatte, siehe, da war es sehr gut. Leben und Wohlthat lag vor ihm und keine Störung trübte die heilige Stille, die er draußen und auch in ihm selber fand. Von diesem Sabbath wollte er auch der Welt ihr Theil geben, denn so wie Gott lebt von Thätigkeit und von Ruhe, so sollten auch die nach seinem Bilde Geschaffenen ihre Kräfte nach außen hin gebrauchen und nach innen hin wieder segnen lassen. Der siebente Tag sollte bis an der Welt Ende ein heiliger Ruhetag blei

ben. Ehe die Sünde eingebrochen war in die Welt, da hatte auch das erste Menschenpaar seinen vollen Sabbathtag. Wie der Vater im Himmel geruhet hatte über seinen Geschöpfen, so ruheten seine Geschöpfe wiederum in ihrem Schöpfer und fanden in ihm ihr Wohlgefallen. Dieser Sabbath ist auch jetzt noch, in einer Welt voll Kampf und Sündenstürmen, ein Gnadengeschenk für die gefallene Natur, wie für den so tief zerrütteten Menschen ein Andenken an ihre frühere Herrlichkeit. Wenn wir den Arbeitsschweiß uns abgetrocknet haben und unter dem Druck der Eitelkeit emporseufzen, schreiend wie ein Hirsch nach frischem Wasser, da fühlen wir, daß unsere wahre Ruhe noch zu finden ist. Der Boden, auf dem Jesus gewandelt hat, die Seelen, die er erkauft hat mit seinem Versöhnungsblut, dürfen auch heute noch, wenn der siebente Tag wieder kommt, der Himmelsruhe genießen, die wie stiller Thau uns erfrischt und uns tüchtig machen soll zu neuen Werken. Aber in diesen Sabbath dringt doch ein tiefes Weinen, und auch die leblose Schöpfung unterdrückt nur mit Mühe ihre harrende Sehnsucht nach Erlösung. Wer kann sagen, er ruhe so in seinem Herrn und Gott, wie er in ihm und an seinem Herzen ruhen möchte? Wo ist auch nach außen das stille Plätzchen zu finden, wo Alles feiert, wo die Sünde nicht hingedrungen ist? Aber auf diesen gestörten Sabbath soll noch ein anderer folgen. Es ist noch eine Ruhe vorhanden dem Volke Gottes. Wenn unser Erdenleben einst vor uns liegt mit seinen Jahren und Tagen, und diese lange Zeit wie eine Hand breit uns vorkommen wird: wenn das unruhige Vielerlei dann zusammenschmilzt, unser Hoffen und Ge

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