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bei jenen Festen und die Preise derselben. Der Sah „Und die Wagen donnerten zum Ziel", grammatisch auf gleicher Reihe stehend mit dem vorhergehenden (Euch verherrlichte u. s. w."), ist logisch genommen nur ein Bestimmungssag zu Festen, und würde demnach in Prosa heißen müssen: wo die Wagen zum Ziele donnerten. Die Tänze der Griechen unterschieden sich hauptsächlich in kriegerische und gottesdienstliche. Hier ist von den leztern die Rede, die bei den Festen aufgeführt wurden, und wie überhaupt die griechischen Tänze von ausdrucksvoller Ge= sticulation und Musik begleitet waren. In den Schlußversen wird angenommen, daß die Sieger mit ihren Kränzen die Bildsäule des Gottes gekrönt, dem sie den Sieg zu verdanken glaubten.

Str. 8. Schilderung des Dionysos-Festes. Nach der griechischen Mythe zog Dionysos (Bacchus) als Erfinder des Weinbaus mit einem großen Gefolge von Männern und Frauen über Vorder-Asien und Aegypten nach Indien, allenthalben die Pflege des Weinstocks und die Einrichtungen eines geseßmäßigen Lebens lehrend. Bei den zur Erinnerung hieran aufgeführten Festzügen wurde der Wagen des Gottes von einem Gespann Tiger, Leoparden oder „Panther" (V. 2) gezogen. Unter dem weitschallenden Jubelruf „Evoe“ (Evoë, εvoi) schwangen die begleitenden Bacchanten ihre Thyrsus, d. h. mit Weinranken und Epheu umwundene, oben in einen Fichtenzapfen auslaufende leichte Stäbe. Faunus" hieß ein altlatinischer Gott, Saturn's Enkel, der nach seinem Tode als Schußgott der Fluren und Wälder verehrt und mit Pan verglichen wurde. Später nahm man Pane und Faune in vermehrter Zahl und dachte sie krummnasig, mit Hörnern; Ohren und Füßen eines Bodes. Die Satyre waren ursprünglich peloponnesische Waldgötter. Sie wurden mit Glaßen, spißen Ohren, kleinen Hervorragungen hinter denselben, jedoch mit Menschenfüßen gedacht; erst spätere Künst=

άπασε" (μαίνομαι,

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ler gaben ihnen Hörner und Bocksfüße. paivas) heißt die wildbegeisterte Bacchantin. Daß bei den Bacchus-Festen nicht „die teusch erröthende Kamöne“, die züchtige gebot, erhellt aus den betreffenden Andeutungen der Alten zur Genüge. Der vorlegte Vers hieß ursprünglich :

Und die Wangen des Bewirthers laden .

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Die neuere Lesart ist eine zweifache Verbesserung: Wirth ist dem gefünftelten Bewirther vorzuziehen; und zu Wangen war ein Epitheton wünschenswerth. Zu V. 6 vgl. im Lied von der Glode:

Rinnen muß der Schweiß,

Soll das Werk den Meister loben
Auch des Wappens nette Schilder
Loben den erfahrnen Bilder.

Im deutschen Merkur folgte nun zunächst die später unterbrüdte Strophe:

Höher war der Gabe Werth gestiegen,
Die der Geber freundlich mitgenoß;
Näher war der Schöpfer dem Vergnügen,
Das im Bujen des Geschöpfes floß.
Nennt der meinige sich dem Verstande?
Birgt ihn etwa der Gewölke Zelt?

Mühsam späh' ich im Ideenlande,

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Der Mensch schäßte damals die vom Schöpfer gespendeten Gaben höher, weil der Geber sich an ihrem Genuß betheiligte. Mit dem Gegensatz zu diesem Schöpfer ist nicht der christliche Gott gemeint, sondern der Schöpfer, wie ihn die moderne Philosophie

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zu construiren versucht. Hoffmeister interpretirt: „Während sich im Alterthum der Mensch seinem Schöpfer nahe fühlte, erkennt der Neuere die Gottheit nicht in der Natur, welche knechtisch dem Gesetz der Schwere dient, noch gibt ihm der Verstand von derselben Kunde, welcher nur eine Nothwendigkeit annehmen darf; es bleibt ihm also allein die dürftige Beglaubigung übrig, die ihm die Vernunft oder das Ideenvermögen vom Göttlichen gibt."

Hieran schloß sich ursprünglich die jeßige Str. 7 (Eure Tempel lachten u. f. w.") und sodann folgende bei der Neubearbeitung des Gedichtes ausgeschiedene Strophe:

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Die Strophe fährt fort, den heitern griechischen Gottesdienst dem ernsten neuern gegenüberzustellen, bei welchem leztern der Dichter wohl vorzugsweise den schlichten, schmucklosen Gottesdienst der Protestanten vor Augen hatte. In der ersten Strophenhälfte wird der Gott, wenn ihm gleich die Gaben als Opfer dargebracht werden, dennoch als der „erhabne Wirth“ aufgefaßt, weil er der ursprüngliche Spender der Gaben war. Seltsam genug verlangt ein neuerer Interpret, V. 7 müsse umgekehrt. heißen: Finster ist er selbst, wie seine Hülle." Daß der Gott der Neuzeit geheimnißvoll, unfaßbar, in tiefes Dunkel_gerückt sei, ist schon in einer frühern Strophe angedeutet; hier kommt es dem Dichter darauf an, auszusprechen, daß auch sein Kultus

(diefe traur'ge Stille"), und das ihm geweihte Haus („seine Hülle") denselben düstern, traurigen Eindruck machen, und von den ihn Feiernden, statt des Freudetaumels, Entsagen gefordert wird. Den lezten Gedanken, der, wie schon bemerkt, den Grundgedanken der Freigeisterei aus Leidenschaft wieder aufnimmt, hat der Dichter bei der Neubearbeitung in der jeßigen sechsten Strophe weiter ausgeführt.

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Str. 9 and 10. Wie der religiöse Glaube der Hellenen Natur und menschliches Leben in verschönerndem Lichte zeigte, so milderte er auch das Schreckliche des Todes, indem er ihn als einen freundlichen Genius, die jenseitigen Richter als menschlich empfindend, die Rachegöttinen als versöhnlich darstellte (Str. 9); und die Aussicht auf das jenseitige Leben erheiterte er dem Menschen dadurch, daß er ihm ein dortiges Wiederfinden der liebsten Lebensfreuden verhieß (Str. 10). Ein Stelett mit Stundenglas und Hippe (Str. 9, V. 1 f.) ist ein Bild für den Lod, wie es der feinere Sinn der Griechen wenigstens in ihrer bessern Zeit mit Abscheu von sich gewiesen hätte. Bei ihnen fand man häufig auf Todtendenkmälern einen Genius mit übereinander geschlagenen Beinen, als Bild fanfter Ruhe. Oft ward ihm ein Schmetterling oder eine Psyche mit Schmetterlingsflügeln als Symbol der vom Körper entbundenen Seele beige= geben, oft auch ein zweiter Genius mit trübem Blick und ge= jentter Facel (f. Leffing's betreffende Abhandlung X, 103 und Herder's zerstreute Blätter II, 278). Borberger weist zu den Versen auf Kabale und Liebe V, 1: „Nur ein heulender Sünder fonnte den Tod ein Gerippe schelten; es ist ein holder, niedlicher Knabe, blühend wie sie den Liebesgott malen." Minos, Aeatos und Rhadamantos, die Richter der Unterwelt, waren alle drei Söhne des Jupiter, aber nur zwei, Minos und Rhadamantos, Sprößlinge und zwar Söhne einer Sterblichen“ (der Europa). Der Dichter dachte hier nur an Minos. Vgl.

zu Str. 9, V. 5-8 im Triumph der Liebe die Stelle

(nebst Noten):

Himmlisch in die Hölle flangen
Und den wilden Hüter zwangen
Deine Lieder, Thrazier!
Minos, Thränen im Gesichte,

Mildete die Qualgerichte u. f. w.

Mit Str. 10 vergleiche man das Gedicht Elysium nebst den zugehörigen Bemerkungen. Seine" (V. 1) ist zu betonen, wie es auch im deutschen Merkur durch den Druck ausgezeichnet ist; es heißt: die seiner Eigenthümlichkeit, seiner frühern Lebensweise auf der Oberwelt entsprechenden Freuden. Vgl. Aeneis VI, 640 ff. und 651 ff., wo das Leben der Schatten in Elysium geschildert wird. „Linus“ (V. 5) war (wie Orpheus, Eumolpus und Musäus) ein uralter thrakischer Sänger, Priester und Prophet; er wurde erst bei der Umarbeitung des Gedichtes statt seines hier ursprünglich stehenden Schülers Orpheus eingeführt, weil dessen schon in Str. 9 gedacht war. B. 6 exemplificirt den V. 3. Alceste verdiente wohl den Ruhm treuer Liebe“. Als ihr Gemahl Admet schwer erkrankte und ein Orakelspruch verkündete, er müsse sterben, wenn nicht Jemand aus der Verwandtschaft für ihn sich opferte, weihte sie sich dem Tode, wurde aber von Herakles („dem Wiederforderer der Todten" Str. 11, V. 5) aus dem Orkus zurückgeholt. Bekannt und sprichwörtlich geworden ist das Freundepaar Orest und Pylades. Die „Pfeile" (ursprünglich „Waffen“) Philoktets, eines thessalischen Fürsten, spielen eine nicht unbedeutende Rolle in der Geschichte des trojanischen Krieges. Er hatte sie vom sterbenden Herakles empfangen; ohne sie konnte, einem Orakel zufolge, Troja nicht erobert werden. Daher mußten die Griechen, als er wegen des Geruchs einer eiternden Fußwunde auf die einsame Insel Lem

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