ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

Styx interfusa coercet) und das Ideal und das Leben, Str. 2:

Selbst der Styr, der neunfach fie umwindet,

Wehrt die Rückkehr Ceres Tochter nicht.

"

Str. 5. Pontus" (V. 2) hieß bei den Alten im Allgemeinen das Meer, insbesondere das schwarze Meer; der Dardanellenkanal hieß Hellespontos. Eine schöne Schilderung einer solchen nächtlichen Schwimmfahrt, wie hier erwähnt ist, findet sich in der Ovid'schen Heroide 18. Sie hat eine romantische Färbung, wie schon folgende Verse zeigen:

Lieblich vom Spiegelbilde der Luna glänzte der Meerplan,

Schimmernder Tagesglanz herrscht' in der schweigenden Nacht. Nirgendwoher ein Laut ertönt dem lauschenden Ohre,

Nur der Welle Geschwätz, die um den Schwimmenden spielt. Alchonen allein, des Teng gedenk, des geliebten,

Klagen, ich weiß nicht was, ferne mit süßem Getön.

Str. 6. Ich habe früher an der Verbindung „den die Liebe ihm in seligem Umfangen aufgespart" (V. 5 f.) mit Unrecht Anstoß genommen; es ist dieselbe Verbindung, wie in dem tadellofen Sage: „Der Rächer, den er sich in seinem Sohn erzogen.“ Aehnlich, wie in V. 9 f., doch minder schön, drückt sich Ovid aus:

Frigida deserta littora turre peto.

"

Str. 7. 3m Raub" (V. 2), über dem Rauben (bei Ovid: furta). Die Verse 4-7, als nähere Bestimmung zu V. 2, schleppen etwas nach. V. 8-10: der das Glück nicht unter Todesgefahr genießt. Bei Musäos droht dem Liebenden dreifache Todesgefahr: in den Wellen der Meerenge, von den Eltern der Hero, und vom Volke zu Sestos, wenn er bei der Priesterin ertappt wurde.

Str. 8. Man beachte in V. 1-6 die reiche poetische Aus

schmückung des Gedanken: Ein Tag nach dem andern verging, doch sie bemerkten nicht des Herbstes Erscheinen, nicht des Winters Herannahn. Den Gedanken in den zwei Schlußversen legte der entgegengesezte in dem Ovid'schen Pentameter nahe: Et querimur parvas noctibus esse moras. Ob es nicht in V. 8 besser hieße: Immer engern, engern Kreis, ähnlich wie im Tell (II, 1): in engerm stets und engerm Kreis"?

Str. 9. Zu V. 1 f. vgl. Virgil's Georg. I, 208:

Wann die Wage dem Tag und dem Schlaf gleichschwebende Stunden Wog, und für Licht und Schatten den Kreis in der Mitte zertheilte. Die Sonne tritt am 23. September in das Zeichen der Wage, oder vielmehr so würde es sein, wenn kein Vorrücken der Nachtgleichen stattfände; jezt liegt der Herbstpunkt nahe bei den Sternen auf der linken Schulter der Jungfrau. „Sah hinab die Sonnenrosse fliehen u. f. w." (V. 5 f.); die Sonne scheint, wenn sie sich dem Horizont nähert, rascher vorzurücken; die Mythologie erklärt dieses aus der Eile der Sonnenrosse, den Okeanos zu erreichen, und der Abschüssigkeit der Sonnenbahn an dieser Stelle. In V. 9 wirkt das im Allgemeinen fehlerhafte Zusammenfallen der Wort- und Versfüße maierisch zur Darstellung der Windstille.

Str. 10. V. 5 wird, wie die gewöhnliche Interpunktion zeigt, meistens als abgekürzter Relativsak zu „Zügen“ (V. 4) aufgefaßt. Besser scheint es mir, „aufgestiegen kam" (im Sinne von stieg auf) zusammenzunehmen und demnach das Komma hinter „aufgestiegen“ zu tilgen, weil alsdann „schwärzlich grauen" (V. 4) und „buntes" (V. 6) sich am besten nebeneinander erklärt. V. 4 ist dann nähere Bestimmung zu „kam aufgestiegen"; das bunte Heer der Tethys (die farbenschillernden Fische) erscheint, so lange es noch in einiger Liefe ist, in schwärzlich grauen Zügen. Für „Thetis", wie

Schiller schrieb, ist auch hier (vgl. die Bemerk. zum Gedicht Der Abend Str. 2) Tethys zu sehen; gleicher Verwechselung machen sich auch die französischen Dichter bisweilen schuldig; so sagt Lamartine im Golfe de Baya: Plongé dans le sein de Thétis, le soleil u. f. w. Wie Schiller V. 7 f. von den Fischen überhaupt, so sagt bei Ovid Leander von den Delphinen insbesondere, daß sie mit dem Liebesbund bekannt seien. „Hekate“ (V. 10), eine Tochter der Nacht (nach Andern des Tartarus, nach Andern Jupiters), eine unterirdische, nächtliche Zaubergöttin. Nach Hesiodus erstreckte sich ihre Herrschaft über Erde und Meer, ja über die ganze Natur.

Str. 11. Auf eine merkwürdige Weise sondert und ver mengt auch wieder Hero in der Anrede dieser und der drei folgenden Strophen die Begriffe des Elements und des Meergottes Poseidon. In Str. 11 und 12 spricht sie zum Element, in 13 zum Poseidon. Das Element ist ihr auch ein Gott; der Vers„Schöner Gott, du solltest trügen?" ist an die unmittelbar angeschaute schöne Meeresfläche gerichtet, dagegen Gott der Wogen" (Str. 13, V. 1) Anrede an Poseidon. Sie unterscheidet beide Begriffe; denn sie legt dem in Str. 11 f. angeredeten Gotte Eigenschaften des Elements, dem in Str. 13 angeredeten Handlungen einer Person bei; auch bezeichnet sie durch eine Veränderung der Anrede den Uebergang von einem Begriff zum andern. Sie vermischt aber auch beide wieder; denn die Liebe Poseidons zur Helle ist ihr ein Beweis, daß das Element Sinn für Liebe hat. In Betreff der Trennung des Adjectivs „schönen“ (V. 1) von seinem Hauptwort durch den Versschluß, die auch in Str. 1, V. 1 und Str. 22, V. 4 sich findet, verweise ich auf die Bemerkungen zu Str. 12 des Eleusischen Festes zurück.

Str. 12. Von einer Schuld des Uebermuthes, die Hero zu büßen gehabt hätte, kann, wie sich hier zeigt, nicht die Rede

"

sein; sie spricht ja dem Element den wärmsten Dank aus. Höchstens könnte man, daß sie noch fortwährend, nachdem schon dreißig Sonnen in heimlichem Liebesglück entflohen sind, um dasselbe bittet, als eine sündige Ueberschreitung des Maßes ansehen. Str. 13. Helle" (V. 4), Tochter des Athamas und der Nephele, wollte, um den Verfolgungen ihrer Stiefmutter Ino zu entgehen, mit ihrem Bruder Phrigus auf einem ihr von Nephele geschickten goldnen Widder nach Kolchis flüchten, ertrank aber in der Dardanellenstraße (daher Hellespontos, Meer der Helle benannt) oder, wie Schiller es mit freier Erfindung darstellt, wurde vom liebenden Poseidon in den Meergrund hinabgezogen. Bei Ovid bezieht sich Hero in der Anrede an Poseidon auf zahlreiche andere Geliebten desselben (Amymone, Tyro, Alcyone u. s. w.).

Str. 14 führt den Mythus von der Helle weiter aus und stellt sie als Schuhgöttin der Schiffer und verfolgten Liebenden dar. Deine wilden Triebe" (V. 5) zeigt, daß es mit dem Verse „Aber du bist mild und gütig" (Str. 11, V. 9) nicht so gar ernst gemeint war.

Str. 15. Mit V. 1-6 vgl. die spielende Weise, wie bei Ovid Leander des leitenden vertrauten Zeichens" gedenkt:

"

Mag nach der glänzenden Kron' und Andromeda schauen ein Andrer, Oder dem Bilde des Bärs, schimmernd am eisigen Pol . . . Zuverlässiger strahlt mir ein Licht, weit sichrer als jene,

Das als leitender Stern nimmer in Dunkel mich läßt.

Bemerkenswerth ist in V. 6 „Wandrer“ für Schwimmer. Wie Schiller hier in V. 7-10 die Anzeichen des Sturms erscheinen läßt, in der folgenden Strophe aber sogleich den Sturm auf seinem Höhepunkt darstellt, so verfährt er auch im Taucher Str. 11 und 12 mit dem dort geschilderten Wasserphänomen. Sehr wirksam ist hier die polysyndetische Verbindung zur

Versinnlichung der rasch nacheinander eintretenden verschiedenen Sturmvorboten.

Str. 16. Zur Vergleichung mit dieser Strophe empfehlen wir die Beschreibung des Sturms in Virgil's Aen. I, 82 ff., an deren Nachbildung Schiller sich schon früh versucht hatte, und die ihm ohne Zweifel auch hier vorschwebte. V. 1 f. erinnert an das Virgil'sche ponto nox incubat atra (auf der Fluth liegt düsteres Nachtgraun"). Die Kürze des Schiller'schen Ausdrucks und die männliche Cäsur in V. 2 wirken malerisch. Zu V. 4 vgl. bei Virgil:

"

Ringsum donnert der Pol und von Leuchtungen zudet der Aether. Mit den Felsengrüften“ (V. 5) sind die in Aeolia gemeint (Aen. I, 50), wo Aeolus die aufrührerischen“ Stürme durch strenge Herrschaft zähmt. Werden alle Stürme los;" vgl. bei Virgil:

"

. . . die Wind' in tummelndem Schwarm, wo sich Ausgang Deffnete, stürzen hervor und durchwehen die Lande mit Wirbeln. Rasch umziehn sie das Meer, und ganz von dem untersten Grund auf Wühlen es Eurus und Notus zugleich u. s. w.

Str. 17. Erbarme" (V. 2) ist dem gewöhnlichen Sprachgebrauch entgegen hier ohne das reflexive Pronomen gebraucht; so sagt Schiller auch thürmend" statt sich thürmend (Spaziergang, V. 72), „aufthürmend“ (Melancholie an Laura, Str. 3), „wundernd“ (Spaziergang, V. 120), „wenden" statt sich wenden (Flüchtling) u. s. w. Statt „erhören" (V. 4) sollte man erhörten erwarten. Die beiden Bedingungsfäße ohne Nachsak in V. 4-6 sind von derselben Art, wie die im Lied von der Glocke V. 231 f. (Wenn der Guß mißlang! Wenn die Form zersprang!"); als Nachsatz ist etwa zu ergänzen: Wie unglücklich wäre ich dann! Man hat die Verse 7-10 als ein sehr erkältendes" Anhängsel zu der

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »