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dazu schienen mir die von mir gewählten Rahmen vollkommen auszureichen. Bei den wenigen Stunden, die ohnehin dem Religions= unterrichte auf höhern Gymnasten zugemessen sind, wird sich ein ge= wissenhafter Lehrer doppelt hüten, bei Gegenständen sich aufzuhalten, die einem andern Pensum als dem seinigen (etwa dem der Weltge= schichte) anheimfallen. Ja, ich bekenne, daß ich eher fürchte zu viel, als zu wenig gethan zu haben in Aufnahme des kirchenhistorischen Stoffes. Es versteht sich indessen von selbst, daß es dem Lehrer frei steht, von den angedeuteten Materien die einen auszuführen, die andern liegen zu lassen.

Im Uebrigen ist das Büchlein ziemlich unverändert geblieben, kleine Nachbesserungen abgerechnet. Das Lehrbuch des Herrn Prediger A. von Cölln lernte ich erst kennen, nachdem gerade der Theil meines Leitfadens schon gedruckt war, auf dessen Revision es am ehesten hätte Einfluß haben können. Auch die neuesten Schriften über die Apokryphen von Stier und Hengstenberg sowie die Gegenschrift von Keerl sind mir erst bekannt geworden, als ich sie nicht mehr benußen konnte.

Basel im September 1853.

K. N. Hagenbach.

Verfassung §. 51.
Cultus §. 52.

Lehrentwicklung §. 53.

Christliches Leben §. 54.

III. Die Kirche des Mittelalters.

Ausbreitung und Beschränkung der Kirche §. 55.

Das Papstthum §. 56.

Die Hierarchie und das Ordenswesen §. 57.

Der Cultus §. 58.

Die Kirchenlehre, Scholastiker und Mystiker §. 59.
Das christliche Leben §. 60.

Reformatorische Bestrebungen §. 61.

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IV. Die Kirche seit der Reformation.

Aeußere Verbreitung und Beschränkung der Reformation §. 64.

Griechische Kirche §. 62.

Die Reformation §. 63. .

Innere Entwickelung §. 65.

Der Katholicismus seit der Reformation §.-66.

Verbreitung des Christenthums §. 67.

Die Aufgabe der protestantischen Kirche §. 68.

Kirche und dem Bewußtsein der Gegenwart.)

Inhalt der Glaubenslehre §. 69. .

Das Dasein Gottes §. 70.

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Die christliche Glaubens- und Sittenlehre. (Nach Schrift,

Lehre von Gott.

Erkenntniß des göttlichen Wesens. Eigenschaften Gottes §. 71.
Weltschöpfung und Erhaltung. Vorsehung und Weltregierung
Gottes. Deismus und Pantheismus §. 72.

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Der Mensch als Krone der Schöpfung. Ebenbild Gottes §. 73. Sünde. Sündenfall. Erbsünde. Natürliches Verderben §. 74. Lehre von Christo und seinem Heil.'

Die Person Jesu Christi §. 75.

Die Erlösung und die ewige Herrlichkeit Christi §. 76.
Der h. Geist und seine Wirkungen. Die h. Dreieinigkeit §. 77.
Die Heilsordnung.

Wiedergeburt. Buße und Glaube. Rechtfertigung und Hei-
ligung §. 78.

Der neue Gehorsam. Die christl. Tugenden und ihr Princip §. 79.
Die Kirche S. 80.

Das Leben in der Familie, im Staate und im geselligen Vereine
der Menschen. Christliche Pflichtenlehre §. 81.

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Die Gnadenmittel der Kirche. Wort Gottes und Sacramente §. 82.
Die heilige Taufe §. 83.

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Die Hoffnungen und Verheißungen des Christenthums.

(Lehre von den lezten Dingen. Eschatologie.)

Tod und Unsterblichkeit §. 86.

Die biblische Lehre von den legten Dingen §. 87.

Das Verhalten des Christen im Blick auf Tod u. Ewigkeit §. 88.

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Die Religion.

§. 1.

Die stätige und allseitige Beziehung unseres gesammten Wesens auf das Unendliche (näher auf Gott) 1 nennen wir Religion, und fassen unter diesem Fremdworte 2 das in einen abgezogenen Begriff (abstractum) zusammen, was in seiner thatsächlichen Erscheinung und Verwirklichung im Leben bald als Gottesfurcht und Gottesliebe, bald als Gottesglaube, Gottes bewußtsein, Gottes erkenntniß, bald als Gottesdienst und Gottes verehrung, bald wieder als fromme Gesinnung, als Gewissenhaftigkeit und rechtschaffener Wandel vor Gött 7 sich darstellt, in seiner höchsten Vollendung aber Gottseligkeit und Gottinnigkeit, felige Gemeinschaft mit Gott, ewiges Leben und Sein in Gott ists.

1. Religion eine Angelegenheit aller Menschen. (Prep. Sal. 12, 13.) Der Mensch in seinem Verhältniß zur Welt. Erwachen des Selbstbewußtseins am Weltbewußtsein (Makrokosmos, Mikrokosmos). Rückwirkung des Menschen auf die Welt. Wechselverhältniß. Der Mensch empfängt Eindrücke von der Welt, fängt sie gleichsam im Spiegel seiner Seele auf, verwandelt sie in sein Eigenthum, verknüpft ste zum Ganzen und drückt der Welt wieder den Stempel seines Wesens auf (Wissenschaft, Kunst). Der Mensch geht in sich (Reflerion). Selbsterkenntniß die Bestimmung des Menschen. Als Vernunftwesen trägt er in sich ein über sich selbst hinausstrebendes Gesez. Idealität. Freiheit. Sittliches Streben. Der Mensch ist aber nicht nur frei; er ist auch abhängig; überall stößt er auf Schranken. Abhängigkeit von der äußern Natur. Schranken der Erkenntniß. Räthsel der Welt. Hemmungen im geistigen und fittlichen Streben. Rechte und Pflichten. Gegensah zwischen Wollen Hagenbach, Leitfaden. 2. Aufl.

1.

und Thun, zwischen Vflicht und Neigung. Die Sünde und das Gewissen. (Röm. 2, 15.) Der Mensch im Kampfe mit der Welt und mit sich selbst. Streben, über das Unbefriedigende dieses Zustandes hinauszukommen. Der Zug nach dem Ewigen, Unbeding= ten, Absoluten. Ahnung des Unendlichen. Erwachen zum Gottes= bewußtsein.

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2. Ueber die Etymologie des Wortes*. Cic. de nat. Deorum II, 27: Qui autem omnia, quae ad cultum Deorum pertinerent, diligenter retractarent et tamquam relegerent, sunt dicti religiosi a relegendo. (Unterscheidung von superstitio.) Lact. Inst. IV, 28: Vinculo pietatis obstricti Deo et religati sumus. Der Grundbegriff bei den Alten ist der der Gewissenhaftigkeit, Bedenklichkeit. Terent. in der Andria 951: Dignus es cum tua religione odio nodum in scirpo quaeris. Aus der bloßen Etymologie läßt sich indessen der Religionsbegriff nicht gewinnen. Ist auch die Lactanzische Ableitung philologisch unrichtig, so faßt L. doch das Wesen der Religion richtig als ein Band auf; ein Verhältniß, eine Beziehung. Zur Religion gehören immer die Beiden: Gott und der Mensch; und nur was zwischen Gott und dem Menschen vorgeht, ist Sache der Religion (weder Gott an sich, noch der Mensch für sich). Idee eines Bundes Gottes mit den Menschen bei unseren alten reformirten Theologen. Diese Beziehung darf aber nicht als eine einseitige und vorübergehende, mithin nicht als eine zufällige gefaßt werden, sondern in der Allsei= tigkeit und Stätigkeit drückt sich auch ihr Wesen aus.

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3. Der noch unbestimmte und darum rohe Eindruck des Religiösen ist der der Uebermacht. Gewaltige Natureindrücke. (Gewitter.) Tragische Verwickelungen der Schicksale. Der Mensch beugt sich vor einem Höhern. Das Lucrezische: Timor facit Deos ist dahin umzukehren, daß Gott in dem Menschen die Furcht wirkt**. Der noch unversöhnte, noch nicht für Gott gewonnene Mensch unterliegt dem Gottesgedanken, kann ihn nicht ertragen. Die bloße Furcht macht den Menschen gottesflüchtig, treibt ihn von Gott weg, und

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* Vgl. die Untersuchungen von Nißsch, I. G. Müller, Hahn, Redslob u. A. bei Lange (P.) phil. Dogmatik. Heidelb. 1849. S. 86 ff. Darnach lassen sich auch wohl die Einwendungen Schleiermachers, Reden über Relig. (3. Ausg.) S. 109 beseitigen. Sehr gut sagt Köppen: ,,In dem Zustande, worin wir die Religion historisch finden, scheint Furcht das Erste; dieß macht aber nicht unmöglich, daß Liebe vorher den Plaz eingenommen.. Die Furcht beweist den Verlust des Paradieses u. f. w. (Phil. des Christenthums S. 20). Vgl. Nißsch, christl. Lehre S. 9. So sagt auch Hundeshagen: Nicht der Gottesfürchtige, aber der blos vor Gott sich Fürchtende ist ein Feind Gottes."

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