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in der Ruhelage am Zahnfleische der untern Schneidezähne liegt (statt an den obern Schneidezähnen), die Hinterzunge gegen den Gaumen gehoben und dadurch ein von eigentümlich tiefem Klange erzeugt wird, so verrät dieser Laut zwar die Heimat des Sprechers, aber ein zwingender, wissenschaftlicher oder praktischer Grund für seine Bekämpfung liegt nicht vor. Nicht zu dulden ist die Auslassung des l in mal (einma fünf ist fünf).

m. n.

Man achte darauf, daß n in der Schriftsprache neben Lippenlauten nicht zu m, neben Gaumenlauten nicht zu ng werde: haben>habm, kaufen > kaufm, hemmen > hemm, kneipen > kneipm, fluchen > fluchng, jagen > jagng> singng, quaken > quakng, Einband > Eimband, Eingang > Einggang. 3,4; 6; 27, 24; 28, 3; 32, 20. Zum Bewußtsein zu bringen ist den Schülern, daß in der Mundart und Umgangssprache bei einigen unbetonten Worten auslautendes n im Gegensatze zur Schriftsprache abfällt: ein nein mein dein sein kein klein schön usw. Die Zahl der Worte nimmt nach Südwesten zu.

0.

Langes o hat sich in den östlichen Mundarten als o oder ou erhalten, wenn es einem älteren kurzen o entspricht, ist aber zu u geworden, wenn es ursprünglich langes ō vertritt. Im Westen wird auch das ursprünglich kurze o von der Verdumpfung betroffen: Loch > Luch, poche > puche usw. Damit den Schülern der Unterschied zwischen Mundart und Schriftsprache bewußt werde, sind die Worte auf S. 22, 20 sorgfältig zu üben.

p.

Im Auslaut ist darauf zu achten, daß sich die Lippen bei der Lösung des Verschlusses rasch voneinander entfernen, nicht aber allmählich in die Ruhelage zurückgleiten. 2, 8; 3, 16.

Im Wortinnern wird p überall als stimmloser, aber unbehauchter Verschlußlaut gesprochen. (Vgl. k.) Wenn in manchen Schulen verlangt wird, daß die Schüler Alp-he Trupp-he Kneip-he schnapp-hen sprechen, so fehlt dafür jeder stichhaltige Grund. 4, 19; 6,35; 7, 28; 11, 24; 13, 8; 15, 1.

Von den Worten, die mit p anfangen, stammen die meisten entweder aus dem Romanischen (Papst Pappel Pech Pokal usw.)

oder aus dem Slavischen (Petschaft Peitsche). Weder in den romanischen noch in den uns benachbarten slavischen Sprachen wird p behaucht. Aber auch in den ursprünglich deutschen Worten ist die Behauchung lautgesetzlich unberechtigt. Im Hochdeutschen galt und gilt das Gesetz, daß stimmhafte Geräuschlaute zu Anfang eines Wortes stimmlos werden, wenn nicht ein vollstimmhafter Laut (a, e, i, o, u oder l, m, n, r) vorausgeht. So hieß es z. B. ursprünglich: sie brangt aber es prangt, du bochest aber du wirst pochen. Unter gewissen Voraussetzungen hat sich nun dieser Wechsel zwischen stimmhaftem und stimmlosem Laute in der Weise ausgeglichen, daß schließlich überall der stimmlose Laut gesprochen und geschrieben worden ist; so erklären sich die p in Pauke Pickelhaube pirschen pochen poltern plärren Plunder plündern Pracht prangen Prügel usw., wo der Etymologie nach überall b geschrieben werden müßte. Daß p in den angeführten Worten nur einen stimmlosen, nicht aber einen behauchten Laut bezeichnet, ergibt sich aus der Herkunft des Lautes von selbst. Papst Perle Peitsche poltern in hochdeutschen Schulen P-hapst P-herle P-heitsche p-holt-hern aussprechen zu lassen, ist widersinnig. p ist mit kräftigem Lippendruck, aber ohne nachfolgenden Hauch zu bilden. Übungsstoff im amtlichen Wörterverzeichnis.

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Unter der Mitwirkung einer vor etwa 200 Jahren aus Frankreich eingedrungenen Mode ist das alte Zungenspitzen-r fast überall durch einen bequemern, freilich auch undeutlichern Hintergaumenlaut ersetzt worden, der große Neigung zu völligem Verschwinden zeigt. Welche Mühe es macht, bei Kindern ein einigermaßen deutliches r herauszubringen, weiß jeder Elementarlehrer. Nur in abgelegenern Gegenden, und auch da in der Regel nur bei ältern Leuten, ist noch Zungen-r zu finden. Wo es angeht, suche man das Zungen-r, wenigstens für den Gesangund Leseunterricht, zu erhalten oder wieder einzuführen. 2,9; 3, 16; 4,21; 6, 38; 8, 18 usw.

S.

Fast in jeder Klasse gibt es einige Schüler, die „mit der Zunge anstoßen". Sie legen die Zungenspitze zwischen die

untern und obern Schneidezähne und bringen statt des s einen Laut hervor, der eine entfernte Ähnlichkeit mit engl. th hat. Man gebe ihnen den Rat, die untern und obern Schneidezähne fest aufeinanderzusetzen, bezeichne irgendeine Stelle am Kinn, wohin sie innen die Zungenspitze legen sollen, und lasse sie dann s sprechen.

=

=

Zwischen Stimmlauten wird s in der Lausitz wie auf der Bühne schwach und stimmhaft gesprochen, wenn es einem alten s entspricht: Gase Gläser Gräser usw., aber stark und stimmlos, wenn es aus t verschoben ist: Maße Spieße Klöße usw. (Vgl. f.) In den übrigen Teilen des Landes sind beide s zu einem etwas schlaffen, meist stimmlosen Laute zusammengefallen: weisen weißen, reisen = reißen, Muse = Muße, Busen Muße, Busen - Bußen, heiser = heißer. In Schulen mit fremdsprachlichem Unterricht ist es ratsam, die für fremde Sprachen nötige Unterscheidung von stimmhaftem und stimmlosem s schon im deutschen Unterrichte zum Bewußtsein zu bringen und zu üben. Nur darf man sich dabei nicht an das Schriftbild klammern; denn wenn auch der stimmlose Laut in den allermeisten Fällen durch ß oder ss bezeichnet wird, wird doch in einigen Worten der Regel zuwider bloßes s geschrieben. Kreise Lose Ameise Simse und emsig müssen ihrer Herkunft nach mit scharfem, stimmlosem s gesprochen werden. Wo die phonetische Unterscheidung von s und in den örtlichen Mundarten keine Stütze findet, mag man sich übrigens gegenwärtig halten, daß altes s dem aus t verschobenen gegenüber nicht mehr Rechte hat als altes f gegenüber dem aus p verschobenen. (Vgl. f.) Zu vermeiden ist beim Hochdeutschsprechen der mundartliche Übergang von s zu sch nach r: Versch Durscht mirsch dirsch für Vers Durst mirs dirs usw.

Dagegen sind sp und st zu Anfang eines Wortes immer wie schp und scht zu sprechen. S-prache S-tich usw. sind schon auf der Unterstufe nicht zu dulden.

Zu beachten ist auch, daß Hals Gans falsch Mensch Wunsch nicht wie Halz Ganz faltsch Mentsch Wuntsch gesprochen werden dürfen.

t.

Em Ende eines Wortes darf die Zunge nach der Bildung des Verschlusses nicht an den Zähnen und am Vordergaumen

liegen bleiben; auch die Lösung des Verschlusses muß deutlich zu hören sein. 2, 23; 3,19.

t wird in ganz Sachsen stimmlos und unbehaucht gesprochen. Der Druck der Zunge gegen das obere Zahnfleisch ist in den meisten Mundarten etwas zu matt. Man hüte sich aber, ihn durch Behauchung zu ersetzen. thausend tholl thau thöthethe thasthethe usw. zu sprechen, widerspricht den hochdeutschen Lautgesetzen.

Zu beachten ist, daß in den Lausitzer Mundarten, die t ganz regelrecht von d unterscheiden, westgermanisches d nach l und n durchgehends unverschoben geblieben ist. Eltern Kälte gelten selten unten hinten u. dgl. werden deswegen auch beim Schriftdeutschsprechen gern mit d gesprochen, was nicht geduldet werden darf. 4,29; 7,7; 8,22; 10, 14; 11, 26; 12, 18; 13, 13; 15,8.

u.

Langes u vertritt entweder älteres u oder ō (mhd. uo). Wenn es für älteres ō steht, wird es in den östlichen Mundarten vor ch, f (aus p), ß und t verkürzt. suche rufe Fuße gut usw. mit kurzem Stimmlaut sind beim Schriftdeutschsprechen zu vermeiden.

22, 37.

Bei der Aussprache des kurzen u ist besonders darauf zu halten, daß der mundartliche Übergang zu o nicht auf die Schriftsprache übertragen wird: Botter Torm für Butter Turm usw. 23, 8.

V.

In deutschen Worten und eingebürgerten Fremdworten f.

W.

Das leise stimmhafte Reibegeräusch, das bei w zu hören ist, wird auf dem ganzen Gebiete des Hochdeutschen an beiden Lippen erzeugt. Die niederdeutsche und auf der Bühne übliche Art, w zwischen Unterlippe und Oberzähnen als stimmhaftes f zu bilden, ist in der Schule nicht nachzuahmen.

X = ks.
y.

In deutschen Worten und volkstümlichen Fremdworten

z = ts.

=

= i.

Betonung.

Seite 3 der Stoffsammlung enthält eine Anzahl kurzer Fragesätze, woran das Ohr der Schüler für die richtige Hebung und Senkung der Stimme geschärft werden soll. Die Betonung, die anima vocis, wie sie Diomedes nennt, ist eines der wichtigsten Hilfsmittel des Sprachverständnisses und verdient in der Schule die sorgfältigste Pflege.

Daß es in manchen Schulen zu keiner sinngemäßen Betonung kommt, liegt zum großen Teil daran, daß man die Hebung und Senkung der Stimme von der Interpunktion abhängig macht. Die deutschen Interpunktionszeichen sind aber keine Lesezeichen. Falsch ist insbesondere die oft gehörte Regel, daß am Ende jedes Satzes, hinter dem ein Fragezeichen steht, die Stimme zu heben sei. Die Regel trifft nur für solche Fragen zu, die kein besondres Fragewort enthalten. Daß in den auf S. 5, 23 unter a) angeführten Fragen am Schlusse die Stimme zu heben ist, wird durch den Punkt über der Linie angedeutet.

In den sogenannten W-Fragen, die ein besondres Fragewort enthalten (wer wes wem wen was wo wann usw.) ist die Stimme am Schlusse zu senken. 5, 26. Die Senkung wird durch einen tiefstehnden Punkt bezeichnet. Zu senken ist die Stimme auch am Ende einer Doppelfrage: Gilt es mir oder gilt es dir.? 5, 29. In 5, 31-36 sind gemischte Beispiele enthalten.

Übersetzungen in die Mundart.

Die Schule hat es mit drei verschiedenen Formen des Deutschen, gewissermaßen mit drei verschiedenen Sprachen zu tun: mit der Mundart oder Umgangssprache, die der Schüler meist richtig versteht und gebraucht, mit der Schriftsprache der Gegenwart, die er richtig verstehn und auch richtig gebrauchen lernen soll, und mit dem ältern Neuhochdeutschen, das er richtig verstehn lernen muß, wenigstens soweit es für den Religionsunterricht in Frage kommt. Hinsichtlich der Mundart hat sich in den letzten Jahrzehnten ein bemerkenswerter Umschwung der Meinungen vollzogen. Die ältere Schule hätte dies „schlechte Deutsch" am liebsten ausgerottet; heute sieht man endlich ein, daß die Mundarten nicht verderbtes Schriftdeutsch sind, sondern der mütterliche Boden, woraus der Antaeuswuchs des Schriftdeutschen immer von neuem frische Lebenskräfte

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