ÀҾ˹éÒ˹ѧÊ×Í
PDF
ePub
[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors]

B326

229861

Vorwort.

Ambassee die Hauptstadt des Königreichs Congo, von den Portugiesen San Salvador genannt, spielte eine grosse Rolle in der frühesten Zeit der afrikanischen Entdeckungen. Dort wurden schon im fünfzehnten Jahrhundert die ersten Kirchen südlich vom Aequator gebaut, und der Herrscher von Congo verwirklichte gewissermassen an der Westküste die Idee des im Osten vergeblich gesuchten Prester John. Die Missionäre ermüden nie, seine Macht und Grösse mit den überschwänglichsten Farben auszumalen, sie wagen kaum seinem Reiche eine Grenze zu stecken oder die Schaaren seiner Krieger zu zählen, aber dieses glänzende Phänomen verschwand ebenso rasch, als es unerwartet in der Geschichte aufgetreten war. Schon

*

1

seit dem Ende des sechszehnten Jahrhunderts wer-
den die Nachrichten spärlicher. Die grossen Um-
wälzungen, welche die verheerenden Züge der Jagas
urfa im Innern des Continentes versucht hatten, zerrütteten
die Feudalverfassung des congesischen Wahlreiches,
Kronprätendenten erhoben sich in den verschiedenen
Provinzen, und San Salvador, die Beute, um welche
sie stritten, wurde vielfach zerstört und mehrere Jahre
selbst ganz wüste gelassen. Den Missionären waren
während dieser Kriege die Wege ins Innere ver-
schlossen, sie wandten ihre Thätigkeit mehr den
Küstenländern zu und beschränkten sie nach Aus-
dehnung der portugiesischen Eroberungen fast nur auf
die Provinz Angola. So verlor sich mehr und mehr
die Kunde von dem einst berühmten San Salvador.
Es figurirte noch hier und da in geographischen
Werken, aber sein Name wurde nur mit Scheu er-
wähnt, und gleichsam zweifelnd ob die stolzen Erinne-
rungen, die sich an denselben knüpften, nicht vielleicht
ganz in das Bereich der Sage zu verweisen seien.
Kein Reisender von den Wenigen, die diesen Theil
Afrikas für das Feld ihrer Forschung wählten, hat es
in den letzten Jahrhunderten besucht. Nur Lopez,
dessen Reise Pigafetta (1591) veröffentlichte, spricht
als Augenzeuge, die späteren Erzähler (bei Cavazzi

u. a. O.) berichten meist nur nach Hörensagen. Dapper scheint indess gute Quellen (wahrscheinlich die der holländischen Gesandtschaft) in seiner Geographie benutzt zu haben. Von dem angeblichen Besuche eines Marquis d'Étourville ist mir nur eine kurze Notiz bei Bertuch (1821) bekannt.

Die ganze neue Literatur über die Westküste, besonders über die vom Aequator südliche, ist äusserst unbedeutend. Ausser einem kleinen Berichte von Dr. Tamms, der indess nur einen Aufenthalt in den Hafenplätzen begreift, habe ich von deutschen Reisenden Nichts auffinden können. Die französischen Missionsberichte des vorigen Jahrhunderts beschränkten sich fast ganz auf Loango und Kakongo, während für die Nachbarstaaten später Douville als einzige Authorität galt. Die englische Expedition unter Capt. Tuckey hörte durch die Erzählungen des Volks von dem Blindy N'Congo, bei ihrer Exploration des Innern, über welches Bowdich weitere Nachrichten von den Meeresanwohnern sammelte. Dr. Livingstone erwähnt nur beiläufig des Königs von Congo, ohne ihn selbst zu besuchen, da seine Route in einer verschiedenen Richtung lag.

So wünschenswerth deshalb dem Geographen eine Bereicherung dieser spärlichen Literatur sein würde, so

**

« ¡è͹˹éÒ´Óà¹Ô¹¡ÒõèÍ
 »