Vorwort. Ambassee die Hauptstadt des Königreichs Congo, von den Portugiesen San Salvador genannt, spielte eine grosse Rolle in der frühesten Zeit der afrikanischen Entdeckungen. Dort wurden schon im fünfzehnten Jahrhundert die ersten Kirchen südlich vom Aequator gebaut, und der Herrscher von Congo verwirklichte gewissermassen an der Westküste die Idee des im Osten vergeblich gesuchten Prester John. Die Missionäre ermüden nie, seine Macht und Grösse mit den überschwänglichsten Farben auszumalen, sie wagen kaum seinem Reiche eine Grenze zu stecken oder die Schaaren seiner Krieger zu zählen, aber dieses glänzende Phänomen verschwand ebenso rasch, als es unerwartet in der Geschichte aufgetreten war. Schon * 1 seit dem Ende des sechszehnten Jahrhunderts wer- u. a. O.) berichten meist nur nach Hörensagen. Dapper scheint indess gute Quellen (wahrscheinlich die der holländischen Gesandtschaft) in seiner Geographie benutzt zu haben. Von dem angeblichen Besuche eines Marquis d'Étourville ist mir nur eine kurze Notiz bei Bertuch (1821) bekannt. Die ganze neue Literatur über die Westküste, besonders über die vom Aequator südliche, ist äusserst unbedeutend. Ausser einem kleinen Berichte von Dr. Tamms, der indess nur einen Aufenthalt in den Hafenplätzen begreift, habe ich von deutschen Reisenden Nichts auffinden können. Die französischen Missionsberichte des vorigen Jahrhunderts beschränkten sich fast ganz auf Loango und Kakongo, während für die Nachbarstaaten später Douville als einzige Authorität galt. Die englische Expedition unter Capt. Tuckey hörte durch die Erzählungen des Volks von dem Blindy N'Congo, bei ihrer Exploration des Innern, über welches Bowdich weitere Nachrichten von den Meeresanwohnern sammelte. Dr. Livingstone erwähnt nur beiläufig des Königs von Congo, ohne ihn selbst zu besuchen, da seine Route in einer verschiedenen Richtung lag. So wünschenswerth deshalb dem Geographen eine Bereicherung dieser spärlichen Literatur sein würde, so ** |