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Kommunismus.

In dem großen Viehstall Gottes,
Den wir Erde nennen, findet

Jegliches Geschöpf die Krippe,

Und darin sein gutes Futter. XXII, 60.

Leider kommt mir in den Sinn

Jetzt ein Waisenhaus, worin

Kein so fröhliches Gastieren;
Gar elendig lamentieren
Dort Millionen Waisenkinder.
Die Montur ist nicht egal,
Manchem fehlt das Mittagsmahl;
Keiner geht dort mit dem Andern,

Einsam kummervoll dort wandern

Viel' Millionen Waisenkinder. XVIII, 285 [263].

Im hungrigen Magen Eingang finden
Nur Suppenlogik mit Knödelgründen,

Nur Argumente von Rinderbraten,
Begleitet mit Göttinger Wurst-Citaten.

Ein schweigender Stockfisch, in Butter gefotten,
Behaget den radikalen Rotten

Viel besser, als ein Mirabeau

Und alle Redner seit Cicero. XXII, 161.

Früh oder spät wird die ganze Bürgerkomödie in Frankreich mitsammt ihren parlamentarischen Heldenspielern und Komparsen ein ausgezischt schreckliches Ende nehmen und ein Nachspiel aufgeführt werden, welches das Kommunistenregiment heißt. Von langer Dauer freilich kann dieses Nachspiel nicht sein; aber es wird um so gewaltiger die

Gemüther erschüttern und reinigen; es wird eine echte Tragödie sein. X, 8.

Der Kommunismus, obgleich er jetzt wenig besprochen wird und in verborgenen Dachstuben auf seinem elenden Strohlager hinlungert, so ist er doch der düstre Held, dem eine große, wenn auch nur vorübergehende Rolle beschieden in der modernen Tragödie, und der nur des Stichworts harrt, um auf die Bühne zu treten. X, 56.

Die Propaganda des Kommunismus besitzt eine Sprache, die jedes Volk versteht; die Elemente dieser Universalsprache sind so einfach, wie der Hunger, wie der Neid, wie der Tod. Das lernt sich so leicht. x, 10.

Für den Kommunismus ist es ein unberechenbar günstiger Umstand, daß der Feind, den er bekämpft, bei all seiner Macht dennoch in sich selber keinen moralischen Halt besitzt. Die heutige Gesellschaft vertheidigt sich nur aus platter Nothwendigkeit, ohne Glauben an ihr Recht, ja ohne Selbstachtung, ganz wie jene ältere Gesellschaft, deren morsches Gebälke zusammenstürzte, als der Sohn des Zimmermanns fam. X, 230.

Wenn die europäische Welt-Revolution, der große Zweikampf der Besißlosen mit der Aristokratie des Besizes, zum Ausbruch gelangt, dann wird weder von Nationalität noch von Religion die Rede sein: nur ein Vaterland wird es geben, nämlich die Erde, und nur einen Glauben, nämlich das Glück auf Erden. Werden die religiösen Doktrinen der Vergangenheit in allen Landen sich zu einem verzweiflungsvollen Widerstand erheben? Wird gar die alte

Kommunismus.

absolute Tradition nochmals auf die Bühne treten, aber in einem neuen Kostüm und mit neuen Stich- und Schlagwörtern? Wie würde dieses Schauspiel schließen? Ich weiß nicht, aber ich denke, es wird zuletzt vielleicht nur einen Hirten und eine Herde geben, ein freier Hirt mit einem eisernen Hirtenstabe und eine gleichgeschorene, gleichblöckende Menschenherde! Wilde, düstere Zeiten dröhnen heran, und der Prophet, der eine neue Apokalypse schreiben wollte, müsste ganz neue Bestien erfinden, und zwar so erschreckliche, daß die älteren Johanneischen Thiersymbole dagegen nur sanfte Täubchen und Amoretten wären. Die Götter verhüllen ihr Antlitz aus Mitleid mit den Menschenkindern, ihren langjährigen Pfleglingen, und vielleicht zugleich auch aus Besorgnis über das eigene Schicksal. Die Zukunft riecht nach Zuchten, nach Blut, nach Gottlosigkeit und nach sehr vielen Prügeln. Ich rathe unsern Enkeln, mit einer sehr dicken Rückenhaut zur Welt zu kommen. x, 58–60.

Meine Scheu vor dem Kommunismus hat wahrlich Nichts gemein mit der Furcht des Glückspilzes, der für seine Kapitalien zittert, oder mit dem Verdruß der wohlhabenden Gewerbsleute, die in ihren Ausbeutungsgeschäften gehemmt zu werden fürchten; nein, mich beklemmt vielmehr die geheime Angst des Künstlers und des Gelehrten, die wir unsre ganze moderne Civilisation, die mühselige Errungenschaft so vieler Jahrhunderte, die Frucht der edelsten Arbeiten unsrer Vorgänger, durch den Sieg des Kommunismus bedroht sehen. XIV, 267.

England müsste man eigentlich im Stile eines Handbuchs der höhern Mechanik beschreiben, ungefähr wie eine ungeheuer komplicierte Fabrik, wie ein sausendes, brau

sendes, stockendes, stampfendes und verdrießlich schnurrendes Maschinenwesen, wo die blankgescheuerten Utilitätsräder sich um alt verrostete historische Jahrzahlen drehen. Mit Recht sagen die St. Simonisten, England sei die Hand und Frankreich das Herz der Welt. Ach! dieses große Weltherz müsste verbluten, wenn es, auf brittische Generosität rechnend, einmol Hilfe verlangte von der kalten, hölzernen Nachbarhand. Ich denke mir das egoistische England nicht als einen fetten, wohlhabenden Bierwanst, wie man ihn auf Karikaturen sieht, sondern, nach der Beschreibung eines Satirikers, in der Gestalt eines langen, magern, knöchernen Hagestolzes, der sich einen abgerissenen Knopf an die Hosen wieder annäht, und zwar mit einem Zwirnfaden, an dessen Ende als Knäul die Weltkugel hängt er schneidet aber ruhig den Faden ab, wo er ihn nicht mehr braucht, und lässt ruhig die ganze Welt in den Abgrund fallen. VIII, 106.

Die gütige Natur enterbt nie gänzlich ihre Geschöpfe, und indem sie den Engländern Alles, was schön und lieblich ist, versagte, und ihnen weder Stimme zum Gesang noch Sinne zum Genuß verliehen, und sie vielleicht nur mit ledernen Porterschläuchen statt mit menschlichen Seelen begabt hat, ertheilte sie ihnen zum Ersatz ein groß Stück bürgerlicher Freiheit, das Talent sich häuslich bequem einzurichten, und den William Shakspeare. III, 166.

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England mit seinen Aristokraten gehe jetzt immerhin zu Grunde, freie Geister haben jezt im Nothfall einen noch besseren Zufluchtsort; würde auch ganz Europa ein einziger Kerker, so gäbe es jetzt noch immer ein anderes Loch zum Entschlüpfen, das ist Amerika, und, Gottlob! das Loch ist noch größer als der Kerker selbst. II, 140.

VI.

Kunft und Literatur.

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as sichtbare Werk spricht harmonisch den unsichtbaren Gedanken aus; daher ist auch die Lebekunst die Harmonie des Handelns und unsrer Gesinnung. Schön ist das Kunstwerk, wenn das Göttliche sich dem Menschlichen freundlich zuneigt Diana küsst Endymion; erhaben, wenn das Menschliche sich zum Göttlichen ge-. waltsam emporhebt Prometheus troht dem Jupiter, Agamemnon opfert sein Kind. Die Christusmythe ist schön und erhaben zugleich. XXII, 206.

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Sei streng gegen dich selbst; Das ist des Künstlers erstes Gebot. XIX, 7.

In der Kunst ist die Form Alles, der Stoff gilt Nichts. Staub berechnet für den Frack, den er ohne Tuch geliefert, denselben Preis, als wenn ihm das Tuch geliefert worden. Er lasse sich nur die Façon bezahlen, und den Stoff schenke er. XXII, 206.

Ich bin für die Autonomie der Kunst; weder der Neligion, noch der Politik soll sie als Magd dienen, sie ist sich selber letzter Zweck, wie die Welt selbst.

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