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Die Bibel.

sogar ascetischen Sitten, kurz mit seiner abstrakten Innerlichkeit, bildete dieses Land und sein Volk immer den sonderbarsten Gegensatz zu den Nachbarländern und Nachbarvölkern, die, den üppig buntesten und brünstigsten Naturkulten huldigend, im bacchantischen Sinnenjubel ihr Dasein verluderten. Israel saß fromm unter seinem Feigenbaum und sang das Lob des unsichtbaren Gottes und übte Tugend und Gercchtigkeit, während in den Tempeln von Babel, Ninive, Sidon und Tyrus jene blutigen und unzüchtigen Orgien gefeiert wurden, ob deren Beschreibung uns noch jetzt das Haar sich sträubt! Bedenkt man diese Umgebung, so kann man die frühe Größe Israel's nicht genug bewundern.

XIV, 305.

Es ist in der That auffallend, welche innige Wahlverwandtschaft zwischen den beiden Völkern der Sittlichkeit, den Juden und Germanen, herrscht. Diese Wahlverwandtschaft entstand nicht auf historischem Wege, weil etwa die große Familien-Chronik der Juden, die Bibel, der ganzen germanischen Welt als Erziehungsbuch diente, auch nicht weil Juden und Germanen von früh an die unerbittlichsten Feinde der Römer, und also natürliche Bundesgenossen waren; sie hat einen tiefern Grund, und beide Völker sind sich ursprünglich so ähnlich, daß man das ehemalige Palästina für ein orientalisches Deutschland ansehen könnte, wie man das heutige Deutschland für die Heimat des heiligen Worles, für den Mutterboden des Prophetenthums, für die Burg der reinen Geistheit halten sollte. III, 319.

Die jüdische Geschichte ist schön; aber die jungen Juden schaden den alten, die man weit über die Griechen und Römer setzen würde. Ich glaube: gäbe es keine Juden mehr und man wüsste, es befände sich irgendwo ein Exem

und

plar von diesem Volk, man würde hundert Stunden reisen, um es zu sehen und ihm die Hände zu drücken jetzt weicht man uns aus! XXII, 195.

Eben so wenig die Thaten der Juden, wie ihr eigentliches Wesen, sind der Welt bekannt. Man glaubt sie zu kennen, weil man ihre Bärte gesehen, aber mehr kam nie von ihnen zum Vorschein, und, wie im Mittelalter, find sie auch noch in der modernen Zeit ein wandelndes Geheimnis. Es mag enthüllt werden an dem Tage, wovon der Prophet geweissaget, daß es alsdann nur noch einen Hirten und eine Herde geben wird, und der Gerechte, der für das Heil der Menschheit geduldet, seine glorreiche Anerkennung empfängt. XIV, 276.

Für das Porzellan, das die Juden einst in Sachsen kaufen mussten, bekommen Die, welche es behielten, jetzt den hundertfachen Werth bezahlt Am Ende wird Israel für seine Opfer entschädigt durch die Anerkennung der Welt, durch Ruhm und Größe. XXII, 198.

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Die Juden waren die Einzigen, die bei der Christlichwerdung Europas sich ihre Glaubensfreiheit behaupteten.

XXII, 195.

Die Juden, wenn sie gut sind, sind sie besser, wenn sie schlecht, sind sie schlimmer, als die Christen. XXII, 198.

Ich sehe jezt, die Griechen waren nur schöne Jünglinge, die Juden aber waren immer Männer, gewaltige, unbeugsame Männer, nicht bloß ehemals, sondern bis auf den heutigen Tag, troßz achtzehn Jahrhunderten der Verfolgung und des Elends.

XIV, 295.

Religion und Philosophie.

In der That, die Juden sind aus jenem Teige, woraus man Götter knetet; tritt man sie heute mit Füßen, fällt man morgen vor ihnen auf die Kniee; während die Einen sich im schäbigsten Kothe des Schachers sich herumwühlen, ersteigen die Anderen den höchsten Gipfel der Menschheit, und Golgatha ist nicht der einzige Berg, wo ein `jüdischer Gott für das Heil der Welt geblutet. Die Juden find das Volk des Geistes, und jedesmal, wenn sie zu ihrem Principe zurückkehren, sind sie groß und herrlich, und beschämen und überwinden ihre plump.n Dränger. XII, 214.

Wie tief begründet ist doch der Mythos des ewigen Juden! Im stillen Waldthal erzählt die Mutter ihren Kindern das schaurige Märchen, die Kleinen drücken sich ängstlicher an den Herd, draußen ist Nacht das Posthorn tönt Schacherjuden fahren nach Leipzig zur Messe.

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– Wir, die wir die Helden des Märchens sind, wir wissen es selbst nicht. Den weißen Bart, deffen Saum die Zeit wieder verjüngend geschwärzt hat, kann kin Barbier abrafieren. XIX, 278.

A. Wenn ich von dem Stamme wäre, dem unser Heiland entsprossen, ich würde mich Dessen eher rühmen, als schämen. B. Ach, Das thät' ich auch, wenn unser Heiland der Einzige wäre, der diesem Stamme entsprossen aber es ist demselben so viel Lumpengesindel ebenfalls entsprossen, daß diese Verwandtschaft anzuerkennen sehr bedenklich ward. XXII, 197.

-

,,Siden“ und „Christen“ sind für mich ganz sinnver wandie Worte, im Gegensatz zu ,,Hellenen," mit welchem Namen ich ebenfalls kein bestimmtes Volk, sondern eine sowohl angeborne als angebildete Geistesrichtung und Anschauungsweise bezeichne. In dieser Beziehung möchte ich

sagen; alle Menschen sind entweder Juden oder Hellenen, Menschen mit ascetischen, bildfeindlichen, vergeistigungsfüchtigen Trieben, oder Menschen von lebensheiterem, entfaltungsstolzem und realistischem Wesen. So gab es Hellenen in deutschen Predigerfamilien, und Juden, die in Athen geboren und vielleicht von Thesens abstammen. Der Bart macht nicht den Juden, oder der Zopf macht nicht den Chriften, kann man hier mit Recht sagen. x¤, 21.

Der Taufzettel ist das Entréebillett zur europäischen Kultur. XXII, 197.

Der neue Himmel lockt viel' alte Sünder. XVI, 22 [24].

Best-Örtern gleich

Flieh jenes Haus, wo neuer Glaube keimt.
Dort zieht man dir mit süßen Zangentönen
Aus tiefer Brust hervor das alte Herz,
Und legt dir eine Schlang' dafür hinein.
Dort gießt man dir Bleitropfen, hell und heiß,
Aufs arme Haupt, daß nimmermehr dein Hirn
Gesunden kann vom wilden Wahnsinnschmerz.
Dorten vertauscht man dir den alten Namen,
Und giebt dir einen neu'n, damit dein Engel,
Wenn er dich warnend ruft beim alten Namen,
Vergeblich rufe. XVI, 26 [27].

Der Höhergebildete weiß wohl, daß Leute, die man als Gegner des Deismus anklagt, keine Sympathie für die Synagoge hegen können; man wendet sich nicht an die überwelken Reize der Mutter, wenn Einem die alternde Tochter nicht mehr behagt. XIV, 78.

Die Juden-Emancipation.

Kain tödtete seinen Bruder in Folge eines Opferzwiftes, eines Religionstreits. Ja, die Religion hat den ersten Brudermord verursacht, und seitdem trägt sie das Blutzeichen auf der Stirne. XI, 102.

O, dieser Streit wird enden nimmermehr,

Stets wird die Wahrheit hadern mit dem Schönen,
Stets wird geschieden sein der Menschheit Heer
In zwei Partein: Barbaren und Hellenen.

XVIII, 350 [823].

Die Emancipation der Juden wird früh oder spät bewilligt werden müssen, aus Gerechtigkeitsgefühl, aus Klug, heit, aus Nothwendigkeit. Die Antipathie gegen die Juden hat bei den obern Klassen keine religiöse Wurzel mehr, und bei den unteren Klassen transformiert sie sich täglich mehr und mehr in den socialen Groll gegen die überwuchernde Macht des Kapitals, gegen die Ausbeutung der Armen durch die Reichen. Der Judenhaß hat jetzt einen andern Namen, sogar beim Pöbel. Was aber die Regierungen betrifft, so sind sie endlich zur hochweisen Ansicht gelangt, daß der Staat ein organischer Körper ist, und daß derselbe nicht zu einer vollkommenen Gesundheit gelangen kann, lange ein einziges seiner Glieder, und sei es auch nur der kleine Zeh, an einem Gebreste leidet. Ja, der Strat mag noch so keď sein Haupt tragen und mit breiter Brust allen Stürmen trotzen, das Herz in der Brust, und sogar das stolze Haupt wird dennoch den Schmerz mitempfinden müssen, wenn der kleine Zeh an den Hühneraugen leidet die Judenbeschränkungen sind solche Hühneraugen an den deutschen Staatsfüßen.

so

Und bedächten gar die Regierungen, wie entseßlich der Grundpfeiler aller positiven Religionen, die Idee des Deis

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