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I.

Fersönliches.

m meine Wiege spielten die letzten Mondlichter des achtzehnten und das erste Morgenroth des neunzehnten Jahrhunderts. XXII, 185

Mein Herz gleicht ganz dem Meere,
Hat Sturm in Ebb' und Fluth,
Und manche schöne Perle

In seiner Tiefe ruht. XV, 206 [135].

Ich bin ein deutscher Dichter,
Bekannt im deutschen Land;
Nennt man die besten Namen,
So wird auch der meine genannt.
Und was mir fehlt, du Kleine,
Fehlt Manchem im deutschen Land;
Nennt man die schlimmsten Schmerzen,

So wird auch der meine genannt. XV, 211 [140].

Freundschaft, Liebe, Stein der Weisen,

Diese Dreie hört' ich preisen,

Und ich pries und suchte sie. XV, 173 [286].

Die Philister, die Beschränkten,

Diese geistig Eingeengten,

Darf man nie und nimmer necken.

Aber weite, kluge Herzen,

Wissen stets in unsren Scherzen

Lieb' und Freundschaft zu entdecken. XXII, 64.

Ich habe die friedlichste Gesinnung. Meine Wünsche sind eine bescheidene Hütte, ein Strohdach,' aber ein gutes Bett, gutes Essen, Milch und Butter, sehr frisch, vor dem Fenster Blumen, vor der Thür einige schöne Bäume, und wenn der liebe Gott mich ganz glücklich machen will, lässt er mich die Freude erleben, daß an diesen Bäumen etwa sechs bis sieben meiner Feinde aufgehängt werden. Mit gerührtem Herzen werde ich ihnen vor ihrem Tode alle Unbill verzeihen, die sie mir im Leben zugefügt Ja, man muß seinen Feinden verzeihen, aber nicht früher, als bis sie gehenkt worden. . . So lange man sich nicht gerächt, bleibt immer eine Bitterkeit im Herzen zurück. XXII, 185.

Ich gestehe es, ich habe Manchen gekraßt, Manchen gebissen, und war kein Lamm. Aber glaubt mir, jene gepriesenen Lämmer der Sanftmuth würden sich minder frömmig gebärden, besäßen sie die Zähne und die Tatzen des Tigers. XVIII, 9.

Man sieht mich etwas sauer an wegen des bittern, spottenden Tones', womit ich zuweilen von Dingen spreche, die andern Leuten theuer sind und theuer sein sollen. Ich fann aber nicht anders. Meine Seele glüht zu sehr für die wahre Freiheit, als daß mich nicht der Unmuth ergreifen sollte, wenn ich unsere winzigen, breitschwatzenden Freiheitshelden in ihrer aschgrauen Armseligkeit betrachte; in meiner

Seine und Don Quixote.

Seele lebt zu sehr Liebe für Deutschland und Verehrung deutscher Herrlichkeit, als daß ich einstimmen könnte in das unsinnige Gewäsche jener Pfennigsmenschen, die mit dem Deutschthume kokettieren; und zu mancher Zeit regt sich in mir fast krampfhaft das Gelüste, mit kühner Hand der alten Lüge den Heiligenschein vom Kopf zu reißen und den Löwen selbst an der Haut zu zerren, weil ich einen Esel darunter vermuthe. XIII, 108.

Vielleicht habt ihr Recht, und ich bin nur ein Don Quixote, und das Lesen von allerlei wunderbaren Büchern hat mir den Kopf verwirrt. Freilich, mein Wahnsinn und die fixen Ideen, die ich aus jenen Büchern geschöfft, find von entgegengesetzter Art als der Wahnsinn und die fixen Ideen des Manchaners; Dieser wollte die untergehende Nitterzeit wieder herstellen, ich hingegen will Alles, was aus jener Zeit noch übrig geb.ieben ist, jezt vollends vernichten, und da handeln wir also mit ganz verschiedenen Ansichten. Mein Kollege sah Windmühlen für Niesen an, ich hingegen kann in unseren heutigen Riesen nur prahlende Windmühlen sehen; Jener sah lederne Weinschläuche für mächtige Zauberer an, ich aber sehe in unseren jetzigen Zauberern nur den ledernen Weinschlauch; Jener hielt Bettlerherbergen für Kastelle, Eseltreiber für Kavaliere, Stalldirnen für Hofdamen, ich hingegen halte unsre Kastelle nur für Lumpenherbergen, unsre Kavaliere nur für Eseltreiber, unsre Höfdamen nur für gemeine Stalldirnen; wie Jener eine Puppenkomödie für eine Staatsaktion hielt; so halte ich unsre Staatsaktionen für leidige Puppenkomödien doch eben so tapfer wie der tapfere Manchaner schlage ich drein in die hölzerne Wirthschaft: II, 413.

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deutsches Vaterland! theures deutsches Volk! ich bin dein Kunz von der Rosen. Der Mann, dessen eigentliches Amt die Kurzweil, und der dich nur belustigen sollte in guten Tagen, er dringt in deinen Kerker zur Zeit der Noth; hier unter dem Mantel bringe ich dir dein starkes Scepter und die schöne Krone erkennst du mich nicht, mein Kaiser? Wenn ich dich nicht befreien kann, so will ich dich wenigstens trösten, und du sollst Jemanden um dich haben, der mit dir schwazt über die bedränglichste Drangsal, und dir Muth ein pricht und dich lieb hat, und dessen bester Spaß und bestes Blut zu deinen Diensten steht. Denn du, mein Volk, bist der wahre Kaiser, der wahre Herr der Lande dein Wille ist souverän und viel legitimer, als jenes purpurne Tel est notre plaisir, das sich auf ein göttliches Recht berust, ohne alle andre Gewähr als die Salbadereien geschorener Gaukler dein Wille, mein Volk, ist die alleinig rechtmäßige Quelle aller Macht. Wenn du auch in Fesseln darniederliegst, so siegt doch am Ende dein gutes Recht, es naht der Tag der Befreiung, eine neue Zeit beginnt mein Kaiser, die Nacht ist vorüber und draußen glüht das Morgenroth. 11, 427.

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Ich hatte manchmal nicht übel Lust, das ganze Sprechamt aufzugeben; doch Das ist nicht so leicht thunlich, wie etwa das Aufgeben einer geheimen Staatsrathstelle, obgleich lettere mehr einbringt, als das beste öffentliche Tribunat. Die Leute glauben, unser Thun und Schaffen sei eitel Wahl, aus dem Vorrath der neuen Ideen griffen wir eine heraus, für die wir sprechen und wirken, streiten und leiden wollten, wie etwa sonst ein Philolog sich seinen Klassiker auswählte, mit dessen Kommentirung er sich sein ganzes Leben hindurch beschäftigte nein, wir ergreifen keine

Politisches Tribunal.

Idee, sondern die Idee ergreift uns, und knechtet uns, und peitscht uns in die Arena hinein, daß wir wie gezwungene Gladiatoren für sie kämpfen. So ist es mit jedem echten Tribunat oder Apostolat. Es war ein wehmüthiges Geständnis, wenn Amos sprach zu König Amazia: „Ich bin kein Prophet, noch keines Propheten Sohn, sondern ich bin ein Kuhhirt, der Maulbeeren ablieset; aber der Herr nahm mich von der Schafherde und sprach zu mir: Gehe hin und weissage!" Es war ein wehmüthiges Geständnis, wenn der arme Mönch, der vor Kaiser und Reich zu Worms angeklagt stand ob seiner Lehre, dennoch, troß aller Demuth seines Herzens, jeden Widerruf für unmöglich erklärte und mit den Worten schloß: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir, Amen!" Wenn ihr diese heilige Zwingnis kenntet, ihr würdet uns nicht mehr schelten, nicht mehr schmähen, nicht mehr verleumden wahrlich, wir sind nicht die Herren, sondern die Diener des Wortes. Es war ein wehmüthiges Geständnis, wenn Maximilian Robespierre sprach: „Ich bin ein Sklave der Freiheit.“

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XIV, 35.

Ich habe es längst gefühlt, daß ein gar zu feuriger Enthusiasmus für meine Persönlichkeit endlich verkohlen muß und, wenn Regen auf die Kohlen fällt, dem schwarzen Schmuße Platz macht. Ich erwarte die Zeichen dieses Schmutzes, und ich werde es ohne Bitterkeit sehen, daß mich die Menschen, die mich in den Himmel erhoben, auch zur Abwechselung einmal mit Koth werfen. XIX, 93.

Sonderbar! Und immer ist es die Neligion, und immer die Moral, und immer der Patriotismus, womit alle schlechten Subjekte ihre Angriffe beschönigen! Sie greifen uns an, nicht aus schäbigen Privatinteressen, nicht aus Schrist

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