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Bur Charakteristik der Deutschen.

wird aber seine alte Großmutter nie ganz von der Thüre stoßen, er wird ihr immer ein Pläßchen am Herde gönnen, wo sie den horchenden Kindern ihre Märchen erzählen kann. Wenn einst, was Gott verhüte, in der ganzen Welt die Freiheit verschwunden ist, so wird ein deutscher Träumer fie in seinen Träumen wieder entdecken. III, 10 ff.

Franzosen und Britten sind von Natur
Ganz ohne Gemüth; Gemüth hat nur
Der Deutsche, er wird gemüthlich bleiben
Sogar im terroristischen Treiben.

Der Deutsche wird die Majestät
Behandeln stets mit Pietät.

In einer sechsspännigen Hoffaroffe,
Schwarz panaschiert und beflort die Nosse,
Hoch auf dem Bock mit der Trauerpeitsche
Der weinende Kutscher so wird der deutsche
Monarch einst nach dem Richtplatz kutschiert
Und unterthänigst guillotiniert. XXII, 158.

Die erste Tugend der Germanen ist eine gewisse Treue, eine gewisse schwerfällige, aber rührend großmüthige Treue. Der Deutsche schlägt sich selbst für die schlechteste Sache, wenn er einmal Handgeld empfangen, oder auch nur im Rausche seinen Beistand versprochen; er schlägt sich alsdann mit seufzendem Herzen, aber er schlägt sich; wie auch die bessere Überzeugung in seiner Brust murre, er kann sich doch nicht entschließen, die Fahne zu verlassen, und er verlässt sie am allerwenigsten, wenn seine Partei in Gefahr oder vielleicht gar von feindlicher Übermacht umzingelt ist. Und auch eine gewisse Scham liegt im Wesen der Germanen; gegen den Schwächeren oder Wehrlosen wird er

nimmermehr das Schwert ziehen, und den Feind, der gebunden und geknebelt zu Boden liegt, wird er nicht antasten, bis derselbe seiner Bande entledigt und wieder auf freien Füßen steht. XIV, 63 u. 64.

Das tapferste Volk sind die Deutschen. Auch andere Völker schlagen sich gut, aber ihre Schlachtlust wird immer unterstützt durch allerlei Nebengründe. Der Franzose schlägt sich gut, wenn sehr viele Zuschauer dabei sind, oder irgend eine seiner Lieblingsmarotten, z. B. Freiheit und Gleichheit, Ruhm und Dergleichen mehr auf dem Spiele steht. Die Russen haben sich gegen die Franzosen sehr gut geschlagen, weil ihre Generäle ihnen versicherten, daß Diejenigen unter ihnen, welche auf deutschem oder französischem Boden fielen, unverzüglich hinten in Rußland wieder auferstünden; und um geschwind wieder nach Hause zu kommen, nach Zuchtenheim, stürzten sie sich muthig in die französischen Bajonette; es ist nicht wahr, daß damals bloß der Stock und der Branntewein sie begeistert habe. Die Deutschen aber sind tapfer ohne Nebengedanken, sie schlagen sich, um sich zu schlagen, wie sie trinken, um zu trinken. Der deutsche Soldat wird weder durch Eitelkeit, noch durch Ruhmsucht, noch durch Unkenntnis der Gefahr in die Schlacht getrieben, er stellt sich ruhig in Reih' und Glied und thut seine Pflicht, — kalt, unerschrocken, zuverlässig.

XIV, 67.

Der Deutsche gleicht dem Sklaven, der seinem Herrn gehorcht ohne Fessel, ohne Peitsche, durch das bloße Wort, ja durch einen Blick. Die Knechtschaft ist in ihm selbst, in seiner Seele; schlimmer als die materielle Skaverei ist die spiritualisierte. Man muß die Deutschen von innen befreien, von außen hilft Nichts. XXII, 233.

Zur Charakteristik der Deutschen.

Der Knecht singt gern ein Feiheitslied
Des Abends in der Schenke:
Das fördert die Verdauungskraft,

Und würzet die Getränke. XXII, 56.

Viele sehen Alles grau in Grau, was auch ihre eigne Farbe ist; sie sagen, Deutschland stände an einem Abgrunde nun, da ist es gut, daß Deutschland kein wildes Roß ist, sondern ein gescheites Langohr, dem es vor dem Abgrund nicht schwindelt, und das an dem Nand desselben ruhig hinwandeln kann. XXI, 215,

Um zu handeln, muß der Mensch einseitig sein. Das deutsche Volk wird eben wegen seiner Vielseitigkeit nie zum Handeln kommen. XIX, 831.

Deutschland ist noch ein kleines Kind,
Doch die Sonne ist seine Amme.
Sie säugt es nicht mit stiller Milch,
Sie säugt es mit wilder Flamme . . .
Ja, du wirst einst wie Siegfried sein,
Und tödten den häßlichen Drachen,
Heisa! wie freudig vom Himmel herab
Wird deine Frau Amme lachen!

Du wirst ihn tödten, und seinen Hort,
Die Reichskleinodien, besitzen.

Heisa! wie wird auf deinem Haupt

Die goldene Krone blitzen! XVII, 268 [246].

Wie wir unsere Mutter lieben, so lieben wir auch den Boden, worauf wir geboren sind, so lieben wir die Blumen, den Duft, die Sprache und die Menschen, die aus diesem

Boden hervorgeblüht find; keine Religion ist so schlecht und keine Politik ist so gut, daß sie im Herzen ihrer Vekenner solche Liebe ersticken könnte. III, 117.

Das deutsche Wort ist unser heiligstes Gut, ein Grenzstein Deutschlands, den kein schlauer Nachbar verrücken kann, ein Freiheitswecker, dem kein fremder Gewaltiger die Zunge lähmen kann, eine Oriflamme in dem Kampfe für das Vaterland, ein Vaterland selbst Demjenigen, dem Thorheit und Arglist ein Vaterland verweigern. XIII, 16.

Das ist es. Deutschland, Das sind wir selber. Und darum wurde ich plötzlich so matt und krank beim Anblick jener Auswanderer, jener großen Blutströme, die aus den Wunden des Vaterlandes rinnen und sich in den afrikanischen Sand verlieren. XIV, 45.

Ich liebe Deutschland und die Deutschen; aber ich liebe nicht minder die Bewohner des übrigen Theils der Erde, deren Zahl vierzigmal größer ist, als die der Deutschen. Die Liebe giebt dem Menschen seinen Werth. Gottlob! ich bin also vierzigmal mehr werth, als Fene, die sich nicht aus dem Sumpfe der Nationalselbstsucht hervorwinden können, und die nur Deutschland und Deutsche lieben.

XIII, 93.

Der Patriotismus des Franzosen besteht darin, daß sein Herz erwärmt wird, durch diese Wärme sich ausdehnt, sich erweitert, daß es nicht mehr bloß die nächsten Angehörigen, sondern ganz Frankreich, das ganze Land der Civilisation mit seiner Liebe umfasst. Der Patriotismus des Deutschen hingegen besteht darin, daß sein Herz enger wird, daß es sich zusammenzieht, wie Leder in der Kälte, daß er das

Patriotismus und Nationalgefühl.

Fremdländische hasst, daß er nicht mehr Weltbürger, nicht mehr Europäer, sondern nur ein enger Deutscher sein will.

VI, 51.

In diesem Augenblick freilich sind die meisten Völker noch darauf hingewiesen, ihr Nationalgefühl auszubilden oder vielmehr anszubeuten, um zur innern Einheit, zur Centralisation ihrer Kräfte zu gelangen, und somit auch nach außen den bedrohlichen Nachbarn gegenüber zu erstarken. Aber das Nationalgefühl ist nur Mittel zum Zweck, es wird wieder erlöschen, sobald dieser erreicht ist, nnd es hat keine so große Zukunft wie jenes Bewusstsein des Weltbürgerthums, das von den edelsten Geistern des achtzehnten Jahrhunderts proklamiert worden, und früh oder spät, aber auf immer, auf ewig, zur Herrschaft gelangen muß. XIII, 298.

Beruhigt euch, ich werde eure Farben achten und ehren, wenn sie es verdienen, wenn sie nicht mehr eine müßige oder knechtische Spielerei sind. Pflanzt die schwarz-rothgoldne Fahne auf die Höhe des deutschen Gedankens, macht sie zur Standarte des freien Menschenthums, und ich will mein bestes Herzblut für sie hingeben. Beruhigt euch, ich liebe das Vaterland eben so sehr, wie ihr. Ich bin der Freund der Franzosen, wie ich der Freund aller Menschen bin, wenn sie vernünftig und gut sind, und weil ich selber nicht so dumm oder so schlecht bin, als daß ich wünschen sollte, daß meine Deutschen und die Franzosen, die beiden auserwählten Völker der Humanität, sich die Hälse brächen zum Besten von England und Rußland und zur Schadenfreude aller Funker und Pfaffen dieses Erdballs. Seid ruhig, ich werde den Rhein nimmermehr den Franzosen abtreten, schon aus dem ganz einfachen Grunde, weil mir

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