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HARVARD COLLEGE LIBRARY

HEINE COLLECTION

PRESENTED BY

CARL M. LOEB

MAY 28, 1935

Vorwort.

Ich habe diesem Buche einige kurze Erläuterungen vorauf zu senden, welche den Zweck desselben darlegen sollen.

Wenn ich dem Leser, nach Abschluß der von mir besorgten Gesammfausgabe der Seine schen Werke, jekt eine fyftematisch geordnete Sammlung philosophischer, politischer und literarischer Aussprüche des Dichters in die Sand gebe, so möchte ich mich von vornherein gegen die irrthümliche Auffassung verwahren, als ob es dabei nur auf eine Blumenlese geistreicher und schöner Stellen nach Art der gewöhnlichen Anthologien abgesehen sei. Es war im Gegentheil meine Absicht, aus den Schriften Seine's selber den Nachweis zu liefern, dass dieselben, froß ihres meist aphoristischen Charakters, einer dem Wesen nach einheitlichen Weltanschauung entflossen find, und solchergeftalt in ihrem eigenthümlichen Ausdrucke gleichsam die lyrische Ergänzung der philosophischen und polifischen Entwicklung der Menschheit in der ersten Hälfte unfres Jahrhunderts bilden. Durch die Art und Weise der Zusammenstellung sollten die einzelnen Aussprüche nicht bloß als wikige Imprompfüs, sondern zugleich an ihrem bestimmten lahe als Strahlenbrechungen eines stetig wiederkehrenden Grundgedankens erscheinen, der auf alle Gebiete des Lebens sein farbig erhellendes Licht verftreut. Wie durch meine Biographie des Dichters (S. Seine's Leben und Werke. 2 Bde. Berlin, Franz Duncker), hoffe ich auch durch die vorliegende literarhistorische Arbeit mit Erfolg die noch vielfach herrschende An

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ficht, als ob eine nur ein frivoler Spaßmacher ohne jeden Ernst einer tieferen philosophischen Weltanschauung gewesen sei, zu bekämpfen und das Intereffe für eine eingehendere Beschäftigung mit seinen Schriften auch in Kreisen zu wecken, die sich bisher mit seinem Genius hinlänglich abgefunden zu haben vermeinten, wenn sie das „,Buch der Lieder" und allenfalls noch die ,,Sarzreise" gelesen. Die Oekonomie dieses Buches machte es freilich nothwendig, die einzelnen Aussprüche und Entwicklungen nur in gedrängtefter Kürze anzuführen. Am jedoch das genauere Studium des Richters und das Nachschlagen der aufgenommenen Stellen zu erleichtern, habe ich unter jeder Sentenz die betreffende Band- und_Seitenzahl der Gesammtausgabe von H. Heine's Werken hinzugefügt.

Es wird, denke ich, meiner Arbeit nicht zum Nachtheil gereichen, dass dieselbe vor dem Ausbruche des gegenwärtigen Krieges, also ohne Rücksichtnahme auf die seitdem wesentlich veränderte Stellung des deutschen zum französischen Volke, begonnen und ausgeführt worden ist. In so fern die Auslassungen Beine's über die Politik Frankreichs und den Charakter des französischen Volkes hie und da einer Korrektur bedürften, genügt es vielleicht, auf die Thatsache hinzuweisen, dass es mir vergönnt ist, diese Zeilen im Gefolge der Hegreichen deutschen Heere Angesichts der Stadt Paris und jenes MontmartreFriedhofes zu schreiben, auf welchem die Gebeine des Dichters ruhen, der die Franzosen, denen er so freundlich gesinnt war, umsonst gewarnt, fich in unsre Angelegenheiten zu mischen und mit dem jungen Riesen Deutschland zu hadern.

Auf der Schanze Moulin de la Tour bei Paris,

den 20. September 1870.

Adolf Strodtmann.

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Abkürzungen.

Die römischen Ziffern am Fuße der einzelnen Aussprüche geben die Band - Zahl, die arabischen Ziffern die Seiten-Zahl der Gesammtausgabe von H. Heine's Werken an. Wo die Seitenzahlen der Volksausgabe von denen der kritischen Ausgabe abweichen, sind dieselben in Klammern beigefügt.

Varnh. = Briefe H. Heine's, abgedruckt im Nachlasse Varnhagen's von Ense.

M. H. = Briefe H. Heine's, abgedruckt in Maximilian Heine's Erinnerungen an Heinrich Heine und dessen Familie.

C. Briefe H. Heine's an den Baron Cotta, abgedruckt in der Wochenausgabe der Allgemeinen Zeitung, Nr. 50-52, vom December 1867.

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