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eest erschienen; dazu Alles aus dem Nachlaffe, was theils erläuternd, theils weiter ausführend hineinschlägt. Im dritten Bande: die Rechts und die Sittenlehre, beide theils nach den gedruckten Werken, theils in einer spåtern Bearbeitung aus dem Nachlasse.

Das Erscheinen dieser ersten Lieferung hoffen wir übrigens zur künftigen Michaelismesse verspre chen zu können.

Berlin im Juni 1820.

1. Eine

I.

inleitung.

Vorträge

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Vorträge verschiedenen Inhalts aus der angewendes ten Philosophie haben wir angekündigt: was nun zuförderft Philosophie, und was angewendere sey, darüber können wir vorläufig und mit Einem Worte nicht deutlich werden; wie wir außerdem zu dem angegebenen verschiede nen Inhalte kommen, wird sich zeigen.

Philosophie anwenden was ist denn aber Pilofophie überhaupt? Dies beantworten wir vor allen Dingen, ins dem ohne dies über alles Künftige sich keine Klarheit vers breiten kann.

Der Name in der Wortbedeutung macht schon wahrs scheinlich, daß man Etwas suche, was man selbst nicht kennt, durch Misvergnügen mit dem Bekannten, und duns tele Ahnung getrieben. Wenn wir über diesen Zustand hinaus sind, so ist es unsere Sache, jenen ihre Ahnung zu erklären, und ihnen genau zu sagen, was sie eigentlich wollen. In dieser Lage könnte uns nun wohl begegnen:

a) daß keiner, der bisher darüber gesprochen, so fich erklärt, weil sie nämlich alle nur suchten, nicht fanden. શ

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b) Daß also unsere Erklärung nicht schon bekannt sey,

drum schon verständlich, sondern daß man eben lernen müsse sie verstehen, indem man sie construirt, im freien Denken sich beschreibt. - Gleich fest also, beim Beginne schon, haben wir ein solches Selbstdenken zu vollziehen. Die Historie würde erinnern:,,Du kennst doch!" So nicht wir.

c) Daß Undere, die bisher schon darüber gesprochen haben, und sprechen, unwillig werden; weil, wenn wir Recht hätten, an den Tag käme, daß sie bisher Etwas nicht gewußt, sondern es erst lernen müßten, was niemals ein Meister gern sich sagen läßt. Dies Schicksal nun műffen wir tragen, und uns darein ergeben, als unabtrennlich von der Sache!

1. Erkennen, Wissen, Sichvorstellen, - dies kennt ein Jeber, kennt es unmittelbar, und muß es kennen, da durch, daß er es ist und wer es nicht so kennete durch fich, dem wäre von Aussen her diese Kenntniß nicht beizubringen. (Denken wir uns nur einen Stock oder Stein.) Nun bemerken Sie wohl das Postulat, nicht überhaupt zu erkennen, sondern das Erkennen wieder zu erkennen, besonders, als Etwas, das da ist, sich hinzustellen. - Dies nun muß Jeder in eigener Person thun; Jeder hat selbst etwas zu conftruiren, und anzuschauen: dadurch ist er unwiderruflich in unserer Methode. Und nur von dem also Construirten ist die Rede, von Fremdem bloß erzählen thun wir nicht, und so kann es auch Keiner auffassen: dies ist gegen alle philosophische Methode.

2. Philosophie wäre nun wohl Erkenntniß, Wissen aber nicht alles Wissen,`` vielmehr ein besonderes, unter ein gewisses genus gehörendes, mit seiner specifischen Differenz: - ein bestimmtes im Gegensat mit anderem. Wel: ches nun? Recht wär' es wohl nur durch den Befig zu erkennen; jegt durch seinen Gegenfag.

Alle Erkenntniß liefert und hat ihre Welt, ihr Sy: stem des Seyns. Im Gegensaß gegen die gewöhnliche Welt, und ihr System des Seyns, liefert die Erkenntniß von der wir sprechen, eine durchaus neue; sie selbst ist schöpferisches Organ, neues Auge, eben für eine neue Ges fichtswelt.

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Denken Sie einen Blindgebornen: für ihn ist da, was durch den Gefühlsfinn gegeben ist, aber kein Licht, keine Farbe, und alle die dadurch gebildeten Verhältnisse. Dens ken Sie, das Gesicht wird ihm geöffnet. So gerade ist es in der Philosophie. Durch die Geburt sind wir nieders gesezt in einem gewissen Erkennen und Bewußtseyn, der Dinge, der gegebenen Erfahrungswelt. Durch diese Ers kenntniß werden eben die Dinge erkannt und gewußt: nicht einmal gewußt das Bewußtseyn selbst, erkannt das Erkens nen: dieses ist, in ihm geht man auf, als dem Höch: sten, und Lesten, dem absoluten Seyn: nach obiger Vergleichung der innere Gefühlssinn zu nennen. Das bei nun kann der Mensch bleiben, aber auch darüber sich erheben:

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Eben das Erkennen und Bewußtseyn selbst erkennen, wie ich Ihnen schon im Eingange angemuthet habe. Ich habe Sie dadurch in der That schon auf den Boden der Philosophie erhoben. Dies die neue Welt, gegeben durch das neue Organ. Es ist weiter auseinander zu sehen: den Ort hätten wir gefunden.

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3. Diese Bemerkung, daß man eben wiffe, vorstelle Erfahrungswelt, kann man nun zerstreut faffen, und doch bei der ersten Ansicht bleiben, daß Dinge an sich find, kann beides für wahr halten, weil man seine Erkenntniß nicht zur Einheit vereinigt, unverständig und zerrifsen ist. Soll fie aber zur Einheit gedeihen, so kann Beides nicht wahr seyn: entweder nur Dinge, oder nur Bilder. Die Dinge sind durch ihr Seyn vollendet: woher

benn also ihre Bilder? Woher ein Wissen derselben? — Umgekehrt aber folgen aus den Bildern die Dinge nothwendig, eben als die gebildeten, als der Gegenstand des selbst als Bild erkannten, und schlechthin dafür fich gebenden Bildes. *)

Dadurch nun hat die Welt sich uns verwandelt in eine ganz andere: dort Dinge, hier nur Erkenntnisse, Begriffe; bort materielle Welt und geistige; uns gilt die lektere nur als das Rechte und Einzige; und darüber muß Jeder mit sich selbst aufs Reine kommen. Also dies ist festzuhalten: 1) daß nur eine geistige, Begriffs - Welt, durchaus nicht und in keinem möglichen Sinne des Wortes eine materielle zugegeben werde; 2) daß wir dies nicht zufolge eines Räfonnements, sondern eines unmittelbaren Bewußtseyns erkennen. Eben nur der Bilder, der Bestim mungen des Wissens ist man sich bewußt, und durchaus keines Andern zufolge der vorgegangenen Erhebung. Philosophie sonach wäre ein unmittelbares Be: wußtfeyn, das sich nicht andisputiren läßt, eben so wenig wie dem Blinden das Auge; das nicht erwiesen, vermit: telt werden kann, oder deß Etwas, sondern nur gebildet und entwickelt.

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Zur fernern Erläuterung:

1) Der Philosophie Weltansicht, deutlich ausgesprochen, ist diese: a) Es ist Etwas, fest, unwiederruflich bestimmt. Man denkt vielleicht, der Philosoph nehme kein Sehn an: dies ist großer Misverstand. b) Dieses Seyende ist nun kein System von stehenden, auf sich beruhenden, materiel

*) Für wen bei der Kürze diefes übrigens vollkommen erakt ausgedrückten Beweises eine Erläuterung nöthig seyn sollte, der kann außer den andern Schriften desselben Verfassers ́vergleichen die Darstellung der Wissenschaftsl. (Phil. Journ. V. Bd. 1. P. S. 10. ¤. felgg.)

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