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Schwächung des Ganzen, bis sie zuleßt einer Gewalt ans heimfielen, die durch gar nichts begeistert war, als durch die klare verständige Berechnung ihres Vortheils, der des macedonischen Königes Philippus, der jedoch bei allem dem, so wie sein Nachfolger, genöthigt war, die äussere Form unabhängiger Staaten stehen zu lassen.

Die Staaten des Alterthums drum Theokratien; das Volk Werkzeug Gottes, der seine. Macht und Oberherrschaft offenbaren will, ausgehend auf ein UniversalReich. Vom römischen Staate aus wurde der Zweck so ziemlich erreicht. An dem jüdischen Staate sieht man es ein, weil dies ein künstlicher, der Natur nachgeäffter Staat war, gleich nach dem Begriffe erbaut; (weswegen es in der Wirklichkeit auch niemals zu ihm kam:) sehe man es an den Naturstaaten des Alterthums nur auch ein, so wird auch über das Andere das Licht aufgehen, und man wird begreifen, was uns in der Regel so unbegreiflich ist. (So z. B. den Grund römischer Größe — ihr Glaube, ihre Religiosität: [darin ist Livius viel werth.] Diesen Grund führen römische, Schriftsteller felbft an. Warum hat man fie denn nicht zu verstehen gesucht?)

II. Was der Staat? Zuförderst: die Grundlas gen desselben die oben beschriebenen unsterblichen Familien, als die Bestandtheile, aus denen er sich zusammensekte, die Stämme; zugleich das Vehikulum und die Gewährleis stung der Erziehung der folgenden Geschlechter zu Menschen. (Dies läßt sich durchaus nicht trennen, ohne die Volksers ziehung an die Stelle zu sehen: auf diese kommt man aber nicht, ohne den Verstand als das höchste zu sehen, der durch das absolute Glaubensprincip eigentlich ausgeschloffen war und verpont.) Unter diesen Stämmen nun der Uns terschied zwischen den Regierenden und Regierten; wie er nun eben festgefest war, als durch göttliches und

absolutes Recht bestimmt, worüber kein Grund weiter an; zugeben.

Aristokratie: Erinnern Sie sich an die Griechen, Veränderung der Verfassung in diesem Punkte, Verges hen an den Göttern. Alle ihre großen Schriftsteller dieses Geistes. Platon meint nur, man folle die Lehre von den goldenen und filbernen Geschlechtern dem Volke beibringen, um doch ihrem einmal aufgeregten Verstande Etwas hinzugeben; nicht daß er selbst es geglaubt hätte: fein Glaube war ganz ein anderer. Aristophanes; nur im Namen der Religion und gegen Gottlose könnte er sich das erlauben: die ganze griechische Tragödie ganz aus drücklich dazu bestimmt, den unbedingten Glauben an den göttlichen Rathschluß zu predigen. (Wie viel ästhetischer Aberglaube, in dem die neuere Welt liegt, würde hinwegs fallen, wenn man die angestaunten Erscheinungen unter den Alten, die wir gläubig wahrnehmen, historisch begreiz fen wollte, und etwa nebenbei auch seine eigene Zeit!) — Sokrates, indem er das Verstandesprincip bemerkbar machte, und diesen ansprach und bildete, und auf sittliche und religiöse Wahrheit richtete, griff das eigentliche Prin cip des Alterthums in der Wurzel an, und war auf dem Wege, eine neue Zeit zu begründen. Den Sophisten, die mit dem Verstande nur spielten, Rednerkünste suchten, zu Täuschung in Privatprozessen u. dergl., den Naturphilosophen hätte es hingehen mögen. Ihm nicht. Sobald eine nur ein wenig ernstere, und das wahre Princip des Staates erfassende, und zur Herstellung desselben von den Spartanern, bei denen es nie, untergegangen war, eingefeßte Regierung kam, wie die 30 Tyrannen, mußte er büßen. Mysterien für die aristokratischen Stämme, die schon durch den Vortheil an die Verfassung gebunden waren: bei den Philofophen der Unterschied zwischen dem Eroterischen und Esoterischen: der erhaben: Unwille Alexanders, als er

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die geheimeren Lehren der Philosophie vom Aristoteles be= kannt gemacht fah: *) die Manier Platons. Welcher christliche Philofoph dagegen wird Etwas wahrfinden und vortragen, von dem er nicht wünschte, daß es je eher je lieber Antheil des ganzen menschlichen Geschlechts seyn, und bis zu dem niedrigsten Volke sich verbreiten möge? Wo der Unterschied im Princip liege, davon zu seiner Zeit! Unter den Regierten - Vertheilung der verschiede. nen Arbeitszweige an die Stämme, so eben das ganze Kaftenwefen bildend.

Endlich der Mensch für sich ist Nichts, sondern nur der Bürger, und zwar nur als derjenige, und an der Stelle, welcher er zufolge seines Stammes zugehört. Wer drum kein Bürger ist, nicht in seinem Stamme umfaßt ist im Bewußtseyn des den Staat errichtenden Gottes, hat gar keine Rechte; er ist Sache des Gebrauchs, ein Eigenthum der Bürger, über dessen Besig nun die Geseze ents scheiden, und ihn entweder als Gemeinbesig mögen beste: hen lassen, (bei den Spartanern z. B.) oder ihn an die einzelnen Bürger vertheilen. Sklaverei der Fremden, Besiegten u. f. f. - Diese daher keine Ehe, sondern nur contubernium (nach römischem Ausdruck;) keine Familie, denn sie gehörten selbst zur Familie des Herrn.

Scharf gefaßt durch den Gegensah: Bei uns Grund der Rechte die Menschheit; diese drum auch Grund des Bürgerthumes, fie als das höhere. Wie diese Ansicht in der Welt wirklich geworden, und in den allgemeinen Glau- ́ ben eingetreten ist, davon zu seiner Zeit. Im Alterthume

*),,Du hast nicht wohlgethan," sind seine Worte,,,die tiefc: ren Lehren bekannt zu machen: denn wodurch werden wir uns fortan von den Uebrigen unterscheiden, wenn die Lehren, nach denen wir auferzogen worden, Allen gemeinsam sind 7 “ 6. Plutarchi vit. Alexandr, c. VII.

von Menschheit gar nicht, sondern nur vom Bürger thume die Rede: dies allein Grund des bedingten Rechtes des Einzelnen, das nur von seiner Stelle gilt; also keinesweges Gleichheit der Rechte, selbst nicht des Bürs gers. Dieses Bürgerthumes Grund der die Person um fassende Wille des Gottes: wen dieser eben nicht umfaßt, hat kein Recht. Daraus klar, wie der Thrazier, der Syrer in seinem Lande beim Bestehen seines Staates, Rechte hat; nicht wenn er in Rom ankommt. Da gilt der syrische, thrazische Gott und sein Wille Nichts, ober er ist überwunden und unterjocht, drum auch die Seinigen.

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Um es an einem Beispiele des Gegentheils nachzuweis fen: Ohne Zweifel bestand ein großer Theil der ersten Be: völkerung Rome aus entlaufenen Sklaven, Vertriebenen, und andern herrenlosen Menschen ohne Bürgerthum: diese wären nach dem gemeinfanien Begriffe jenes Weltalters auch in Rom ohne Bürgerthum geblieben. Wie erhielten fie es? Wie traten fie ein in den Begriff des kapitolini: schen Jupiters? Antwort: durch das vom Romulus als seinem Bevollmächtigten, und in seinem Namen eröffnete Asyl, die Erklärung, daß wer in Rom sich anbaue, was er auch vorher gewesen sey, frei seyn solle und Bürger. In dieser Erklärung war es Jupiter selbst, der ihn zum Bürger aufnahm, mit den im Dekret liegenden Gerechtfa= Die eigentliche Stärke des Staates zusammengeseht aus den anderwärts Bürgerschaftslosen. Dies Princip der Aufnahme dauerte fort: so Lucumo (Lucius Tarquinius,) und Attus Claufus. (S. Liv. 1, 34. 2, 16.)

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(Dadurch Vorbild eines andern spätern Eräugnisses, das den Staat zerstören sollte; und dadurch die feindliche Tendenz gegen andere Staaten, die zu einem andern ge waltthätigen Akte, dem Weiberraube nöthigte, ihm die

Kenntniß seiner Lage recht aufdrang, und ihn nöthigte, zu figen, oder unterzugehen.)

Scharfe Schilderung des Rechtsverhältnisses in der al ten Welt. Rechte und gegenseitige Verbindlichkeiten durchaus nicht gleich, sondern höchst ungleich, zwischen den Bürgern bis herunter zur völligen Rechtslosigkeit der Sklaven, den Freien gegenüber. Diefe Ungleichheit durch einen absoluten, nicht weiter begreiflichen Beschluß der Gottheit gefeßt, der fich eben offenbart hat in den bekannten Thatsachen. Und zwar hat der Gott in diesem seinen Rechte ordnenden Bes griffe erfaßt die Väter der unsterblichen Stämme. Seit dieser Zeit nun behält jeder Stamm die Gerechtsame, die er ursprünglich hatte.

Für uns nun dies eine Nothverfassung, befestigt nur durch den Glauben daran: das bestimmte ungleiche Recht gründet sich eben auf einen bestimmten Offenbarungsglau ben der Völker, und wird gehalten und Allen erträglich gemacht durch diesen Glauben; in seinen beiden Grundførmen (als Natur: und Autoritätsglaube.)

(,, Ich stehe an diesem Plaze, weil es Gott so ge: wollt." Wie wir noch jest, eben so die Alten: so in der Komödie der Alten die Sklaven oft sich tröstend, wie unsere gemeinen Leute: wir können nicht Alle reich seyn, der arme Mann macht's wie er kann, u. bergl. Welch ein Grundunterschied jedoch sey in diesem Glauben der Alten, und dem der Neuern, an Gott, als den Urheber der Ungleichheit, werden wir zu seiner Zeit sehen.)

Ueber den Ursprung der Ungleichheit unter den Menschen einst eine Preisaufgabe: Rousseau. (Sie geben dies jezt nicht mehr auf: die draußen find den Akademien über den Kopf gewachsen, und haben vor ihnen

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