ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

-

und dem Menschen, hier Aufhebung des Zwischengliedes, und so unmittelbarer Zusammenhang. *) So ist's. Doch diefer Gegensaß mit dem richtig verstandenen Heidenthume ist fast gar nicht gemacht. Was aber in den Neufferungen des Christenthums selbst irrt, mißverstanden, und zu der entgegengefegten Meinung, es sey eine Religion des Glaubens, gedeutet wird, werden wir zu seiner Zeit ersehen.

II.

Es ist Lehre. Aber dies nicht allein, dies nicht wahr haft, und in seiner lehten Bedeutung. Wenigstens können wir es so nicht nehmen wollen, indem wir es nicht zum Gegensaße einer Lehre in einer Geschichte der Lehre übers haupt, sondern zum Gegensaße einer Verfassung machen in einer Geschichte der Menschheit, als sich entwickelnder Freiheit überhaupt. Nach uns muß es drum selbst Ver fassung seyn, **) durchgreifende historische Umschaffung

*) Denn es ist Ein Gott, und Eine Mittlerschaft zwischen Gott und dem Menschen, nåmlich der Mensch Jesus Christus, der sich selbst gegeben hat für Aller Erlösung. 1. Timoth. 2. 5 u. 6. und soll nicht lehren Jemand seinen Bruder, und fagen: Erkenne den Herrn. Denn sie sollen mich Alle kennen, von dem Kleinsten an bis zum Größeften. Ebråer 8. 11, In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn es nicht so wåre, so wollte ich zu Euch sagen: Ich gehe hin Euch die Ståtte zu bereiten. Joh. 14. 2. Und ich sage Euch nicht, daß ich den Vater für Euch bitten will, denn er selbst der Vater hat Euch lieb. Joh. 16, 26 u. 27.

**) Wir warten aber eines neuen Himmels und einer neuen

Erde, nach seiner Verheißung, in welcher Gerechtigkeit wohnet. 2. Jak. 3. 13. Gott hat Christum gefeßt über alle Fürstenthümer, Gewalt, Macht, Herrschaft, und Alles, was genannt werden mag, nicht allein in dieser Welt, sondern

des Menschengeschlechtes, bis hinein in die Wurzel, die durch den früheren Zustand nur vorbereitet und möglich ges macht wurde. Wir müssen es so nehmen, wobei uns freis lich der Beweis obliegt, daß wir es auf diese Weise richtig gestellt und angesehen haben.

Also nicht nur Lehre, sondern Verfassung, Bestim: mung des wirklichen Seyns des Menschengeschlechts ist es. Auch dies giebt eine doppelte Ansicht. Zuförderst und überhaupt: das Seyn des Menschen nach dem Christens thume besteht darin, daß er durhaus keinen Herrn habe ausser Gott, kein Geses anerkenne, als das göttliche, das da sich richtet nur an seine Freiheit. Das mit dem Be: wußtseyn der Evidenz ergreifende Bild dieses Zustandes in Allen beabsichtigt die Lehre. Diese kann immer diesen Zustand sehen, als einen, der da seyn soll, und dadurch ist das wirkliche Seyn in Nichts geändert: das Christens thum ist noch weiter Nichts geworden, denn Lehre. - Es kann auch, welches die erste Weise des wirklichen Serns ist, innerlich den Willen Aller bestimmen, daß sie mit diesem guten Willen keinen Herrn und Gefeß anerkennen, als Gott, und fertig seyn würden, allein ihm zu gehorchen, wenn sein Gesez sich nur zeigte, und jede andere Gesesgebung aufhöbe. - Sodann ist das Christenthum innerlich realisirt in dem Willen des Menschen, und es folgt daraus, daß ein Start nach alterthümlicher Form, wenn er auch etwa noch ist, und die Menschen zwingt, wenigstens des innern Beifalls und Glaubens entbehrt, und daß jene Gesinnung ihm feindselig ist, und ihn umstürzen würde, sobald sie äussere Thatkraft erhält. Oder, welches

auch in der zukünftigen. Epheser 1. 21. Desgl. Coloff. 2. 10. Epheser 1. 10. Römer 12. 4 u. 5, 1. Corinth. 6. 1—3. Apostelgeschichte 17. 31.

die zweite durch die erste bedingte Weise bes wirklichen Seyns ist, Gott wird wirklich und in der That alleiniger Herr, ohne Zweifel durch den Umsturz jedwedes anderen Herrn, es tritt eine Verfassung ein, in der Jeder gehorcht nur dem von ihm selbst deutlich erkannten Willen Gottes. Es ist wohl klar, daß nur im lehtern Falle das Christens thum wirkliche Verfassung des Menschengeschlechts gewor den wäre, und daß derjenige, der da fagt: das Christen: thum ist nicht etwa bloße Lehre, sondern es ist wirkliche Verfassung des menschlichen Geschlechts, fage: zu einer folchen Ordnung der Dinge foll es durch dasselbe komr en, muß es dadurch mit absoluter Nothwendigkeit kommen. *). Dies drum hätte ich durch das Bisherige gesagt, mit gut: tem Bedachte, es also sagen wollend. Ich hätte ein histos risches Faktum a priori abgeleitet, geweiffagt: weis des Rechts liegt mir noch immer ob.

[ocr errors]

der Be

In Beziehung auf die dadurch gegebene Uebersicht der ganzen Geschichte wäre nun die Frage, ob ich mit dieser neuen Geschichte die ganze abzuschließen gedenke, oder noch eine neuere und vielleicht allerneueste annehme. Im ersten Falle, worüber dann freilich der Beweis zu führen wäre, - würde von unserem Standpunkte allerdings eine Uebersicht der gesammten Geschichte des menschlichen Geschlechts auf

*) Dein Reich_komm:: dein Wille geschehé auf Erben, wie im Himmel, denn dein ist das Reich, und die Kraft, und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Matth. 6. 10. u. 13. Darnach das Ende, wenn er das Reich Gott und dem Vater übere antworten wird, wenn er aufheben wird alle Herrschaft und alle Obrigkeit und Gewalt. Er muß aber herrschen, bis daß er alle seine Feinde unter seine Füße lege. 1. Corinth. 15. 24. u. folg. Ich bin nicht gekommen Frieden zu senden, sondern das Schwert. Matth. 10. 34. Desgl. Epheser 6. v. 10 bis 17. f. I. 21. 4. følg. Römer 14, 1 bis 13.

[ocr errors]

der Erde möglich: fle`zerfiele in Entwicklung der Freiheit und Aufgeben der entwickelten, Unterwerfung derselben unter die Herrschaft Gottes: beginnend von einer faktischen Herrschaft desselben, einer Theokratie des Glaubens, als der alten Zeit; fortlaufend bis zu einem für Jedermann verständlichen und verstandenen Reiche Gottes auf der Erde, als dem neuen und zweiten Weltalter.

[ocr errors]

Was nun insbesondere den ganzen Umfang der in diesen Vorlesungen vor Ihnen angestellten Betrachtung bes trifft, falls sich etwa finden sollte, daß dasselbe, was ich Ihnen zu Anfange abgeleitet und hingestellt habe als das durch den Verstand schlechthin gefoderte Reich des Verstandes, zugleich wäre das durch das Christenthum gefeßte, und in seiner Grundlage schon wirklich eingeführte Reich Gottes auf der Erde, so würde sich dasjenige, was erst erschien als eine willkührliche und mit Kunst zu lösende Aufgabe der Wissenschaft, verwandeln in eine absolut nothwendige Aufgabe der Zeit, und der in derselben sich entwickelnden Geschichte, die nicht umhin kann gelöst zu werden. Anstatt Regeln zu geben irgend einer Freiheit, wie ich zu wollen schien, hätte ich bloß zu entwickeln ein historisches Gesek, und Sie auf das ruhig zu erwartende Resultat desselben zu verweisen. Meine Untersuchung hätte ihre Natur geändert, und aus einer philosophischen sich verwandelt in eine histo rische. Die Hauptsache hiebei wäre freilich, die Wissen: schaft selbst, und die praktische Kunst derselben nicht, wie fie erst stand, absolut zu sezen, sondern sie selbst als ein Glied der Geschichte abzuleiten, und sie diefer, und insbesondere dem Christenthume, deffen eigentliche Aufgabe ja burch dieselbe gelöst werden soll, als Mittel unterzuordnen. So, fage ich, das Verstandesreich unter die Garantie des Christenthums, als eines historischen, und mit historischer Nothwendigkeit sich entwickelnden Princips gefeßt, wird sich fagen lassen, warum es bisher zu demselben nicht kommen

konnte, weil nämlich das Christenthum noch nicht so weit entwickelt war; daß es aber nothwendig, und aller menscha lichen Freiheit zum Troß zu ihm kommen muß, weil das Christenthum sich entwickeln muß zum Enbe: wann es ferner dazu kommen wird, nicht in Jahreszahlen, sondern in Epochen, d. i. was vorher noch geschehen muß. Auf diese Weise drum werde ich meine wissenschaftliche Aufgabe lösen, und Sie haben hierin die Uebersicht dessen, was ich noch zu sagen habe.

Der Gegensat alter und neuer Welt besteht in ihrer. Verfassung, der Bestimmtheit der Menschen als Gefell: schaft: Ihr Princip ist die Ansicht von Gott und seinem Verhältniß zur Menschheit. Nach der alten Welt fodert Gott willkührlich einen gegebenen Zustand derselben: daraus Ungleichheit, mittelbare Herrschaft Gottes; d. i. Menschen hatten Menschen zu Herren. Dies Princip ist abgelaufen; wir bedurften drum ein anderes, dies: Gott fodert die Ergebung des Willens: ist firtlicher Gesetzgeber der Freiheit: dies sey das Christenthum, sagten wir, es dadurch hinstellend als Princip eines wirklichen Weltzustandes, eines Zustandes der Menschheit, als einer Gesellschaft. Unsere Aufgabe blieb drum zu zeigen, wie sie dies werden könne, also aus jenem als Principe dieses als das Prin cipiat abzuleiten: wir werden drum die neue Zeit nicht, wie die alte abgelaufene, als gegeben auffaffen, sondern sie ableitend weissagen. Dies ist von nun an unser Geschäft. Fände sich nun dieser Zustand als derselbe, den wir erst philosophis gefodert; so wäre unsere Aufgabe: wie es zu ihm kommen solle, rein historisch (nicht als Aufgabe der Freiheit, sondern als nothwendiger Erfolg nach einem Ges fege) gelöst.

[ocr errors]
« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »