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ihn verklärt, seiner aber als ein Glieb in der Kette der Einsicht nicht mehr,bedarf, *) weil er rein a priori aus dem Gefeße geführt wird,

Dieser vom Vater ausgehende Geist war nun schon • vor Christus, ohne daß er es wußte, oder zu wissen brauchte, objektiv geworden, und in dieser Objektivität faktisch herausgebrochen in dem Athenienser Sokrates; in ihm hatte der Verstand sich selbst zuerst ergriffen, und sich entdeckt als eine eigenthümliche und rein apriorische Quelle von Ers kenntnissen, und war also durch die Entwicklung von Wahrheit aus ihm gebraucht worden: in Beziehung auf die Form der Wahrheit grade ein so großes Wunder, und eine so mächtige Förderung der Menschheit, als das in Jesu in Beziehung auf ihren Gehalt. Dieser so bearbeitete Ver: stand, dies war der Sinn der Weissagung Jesu, sollte nun im Verfolge mit dem Christenthume vereinigt, und der christliche Gehalt aufgenommen werden in die Form der Sokratik, indem nur in dieser Vereinigung es sicher zur allgemeinen Klarheit der Erkenntniß kommt. So ist es denn erfolgt, bis endlich durch Kant der leste Schritt ge schah, daß jene Sokratik, jene Kunst des Verstandes sich selbst erkannte, und sich von anderen, von dem Verstehen in der Anschauung unterscheiden lernte, wodurch nun end: lich die Verwirrung zwischen historischem Verstande und der Erkenntniß durch's Gefeß gehoben ist. Nun erst vermag der Geist ein Heiliger zu werden, und den Christen Alles

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*) Alle Sünde und Låsterung wird dem Menschen vergeben; aber die Låsterung wider den Geist wird den Menschen nicht vergeben; und wer Etwas redet wider des Menschen Sohn, dem wird es vergeben, aber wer Etwas redet wider den heiligen Geist, dem wird es nicht vergeben, weder in dieser noch in jener Welt. Matth. 12. 31 u. 32. Marc. 3. 29. Lukas 12. 10.

au fagen, in alle Wahrheit sie zu leiten, und für den his storischen Jesus, welchem gegenüber er seine Selbstständig keit gewonnen hat, au zeugen, und ihn zu verklären. Diese Epoche tritt so recht eigentlich mit unsrer Zeit ein, und durch fie erft ist jene Weissagung vollkommen erfüllt, -Wir haben, was auch zu unsrer Aufgabe gehörte, die Beit, in der wir stehen, in Beziehung auf den abfoluten Endzweck des menschlichen Lebens gedeutet.

Wohlgemerkt, weil dies späterhin auf eine entscheis bende Weise gültig gemacht werden wird. - Durch diese Epoche ist nun die Fortdauer und der lezte Endzweck des Christenthums durchaus gesichert. Vorher war dieselbe bes dingt durch die zufällige Form des Glaubens, jener besons dern individuellen, und gleichsam genialischen Verwandtschaft zum Christenthume, die vom Vater gegeben ist, ge stüst drum auf das fortdauerade Wunder, daß in der Christengemeine immer solche geboren wurden, welches Gote denn auch ohne Zweifel gethan hat, da das Christenthum bis jest erhalten worden ist. Seit dieser Zeit sind Jesu Alle vom Vater gegeben, und es bedarf keiner besonderen Genialität mehr, weil das Christenthum sich anknüpft an das, was eben Allen gegeben ist, an den gemeinsamen Verstand Uller. Jeht erst ist alle Vernunft zu zwingen unter den Gehorsam des Glaubens, nicht formaliter, in dieser Hinsicht wird eben der Glaube seiner Dienste entlassen; sondern materialiter. Nachdem nun durch die Zeit diese Aufgabe gelöst ist, tritt freilich eine andere ein, von welcher zu seiner Zeit.

Ueberhaupt dies bei dieser Gelegenheit, weil es an dies fer Stelle einzig klar wird. Wir sagten oben: der Forts gang der Weltgeschichte bestehe darin, daß durch den Verz stand der Glaube aufgehoben werde. Dies geschieht nach einem verschiedenen Geseze in der alten und in der neuen Welt. In jener wurde das durch den Glauben Gesezte

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vom Verftande vernichtet, und das Gegentheil an die Stelle gesezt: der Verstand war polemisch darum, weil die Ans schauung der alten Welt gar nicht richtig ist, sondern nur vorbereitend auf ein künftiges Evangelium, Vorbild. In diefer wird der Glaube vom Verstande bestätigt, dasselbige durch ihn, wie durch jenen gefeßt, drum nur die Form aufgehoben, weil die Anschauung des Christenthums real ist, selbst das lehte Evangelium. Drum wäre der Eifer Für die Form hier um so mehr kindischer Eigensinn, da der Gehalt ja bleibt. Was bis jest freilich nicht so gang Blar und erweislich der Fall war.

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So nun ist die Weissagung vom heiligen Geiste freilich burch die ersten Christen nicht verstanden worden; und vielleicht ist es jeht das erste Mal, daß sie also erklärt wird, (weil jede Weiffagung erst durch ihre Erfüllung recht klar wird.) Wir dürfen diese anderweitige Deutung nicht mit Stillschweigen übergehen. Die Jünger waren eben so we nig, als es irgend ein anderer Mensch an ihrer Stelle ges wesen wäre, darauf gestellt, dem Geschäfte Jesu in Errichtung des Himmelreichs eine so lange Ausdehnung zu geben, als wir es nun wohl zu thun genöthigt sind, und doch nicht gern thun, böse werden, wenn man herrliche Sa then um Jahrtausende hinausseßt. Grade wie wir, wollten auch sie Alles selbst erleben, und wenigstens nicht über ihr Leben Hinaus sollten alle Weissagungen verziehen, wovon wir später ein treffendes Beispiel sehen werden. So auch mit der vom Heiligen Geiste. Und so hielten sie denn diese Weiffagung für erfüllt an sich in einem Phänomene anderer Art, in der Verwandlung und Umschaffung, die nach dem Tode Jost mit ihnen sich zutrug, in dem neuen Menschen, der

ihnen an die Stelle des anderen entstand. *) Dies ist nun allerdings eine hohe Gnadenwirkung, und die von Chrifto. versprochene, **) aber sie ist nicht der heilige Geißt, song dern sie ist der Vater selbst, und seine Einwirkung, durch die Lehre des Sohnes gesteigert, und möglich gemacht.. Sie wurden seit diesem Zeitpunkt in der That wirksam für die Verbreitung des Evangelium, opferten Alles hin, litten und starben dafür, kein Irdisches mehr begehrend, und se lig in der Hoffnung. ***) So iyre Nachfolger in den ersten Jahrhunderten nach ihnen. Diese Erscheinung nun des eigentlichen Himmelreichs ist von den Aposteln, und von der Kirche nach ihnen für die Wirkung des verheißenen heiligen Geistes gehalten worden, †) weil es ihyen an scharfer Son

*) Und es geschah schnell ein Brausen vom Himmel, als eines gewaltigen Lindes, und erfüllete das ganze Haus, da sie saßen, und man fahe an ihnen die Zungen zertheilet, als wåren fie feurig. Und er segte sich auf einen Jezlichen uns ter ihnen, und wurden Alle voll des heiligen Geistes; und fingen an zu predigen mit andern Zungen, nachdem der Geist ihnen gab auszusprechen. Apostelgesch. 2. 2-4.

**) Es ist noch um ein Kleines, so wird mich die Welt nicht ses hen, Ihr aber sollt mich sehen, denn ich lebe, und Ihr. sollt auch leben. Un demselben Tage werdet Ihr erkennen, daß ich in meinem Vater bin, und Ihr in mir, und ich in Euch. Joh. 14. 18-20. Vergl. 16. 20-23.

***) Bis auf diese Stunde, leiben wir Hunger und Durst, und find

nackend, und werden geschlagen, und haben keine gewisse Ståtte, und arbeiten und wirken mit unsern eigenen Hånden. Man schilt uns, so segnen wir, man verfolgt uns, so dulden wir es, man låstert uns, so flehen wir. Wir sind stets als ein Fluch der Welt, und ein Fegopfer aller Leute. 1.Corinth, 4. 9 bis 13.

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4) Wer an mich glaubet, von deß Leibe werden Strôme dés le bendigen Wassers fließen! Das sagte er aber vom Geiste,

derung der Begriffe, Umficht und Verbreitung der Kennt: niß fehlte, um jene Weissagung in ihrem wahren Sinne zu faffen.

Tefe überfinnliche Kraft und Erhebung in ihnen, fage ich, ist der rechte Beweis des Christenthums von der zweiten Art, der Beweis des Geistes und der Kraft. Dies nun nannten sie den heiligen Geist. Wenn sie nun ferner Wunderthätigkeiten da miteimmischten, und auch diese dem heiligen Geiste zuschrieben, *), jene Schweißläppchen, **) die aufgelegt die Kranken gesund machten, jene Berührung durch den Schatten der vorbeigehenden Apostel, ***) die gleichfalls heilte, und dergleichen, so entrichteten sie darin die Schuld dem dicken Aberglauben ihrer Zeit, und ihres Volkes. Wie er es darüber, und mit Schriftstellern, die so etwas ernsthaft berichten, zu halten, und welches Ansehn er ihnen bei sich zu göänen habe, weiß der verstän: dige Chrift. Eben so auch mit den späteren Ausgeburten des Aberglaubens Alles jedoch nach der Liebe richtend, nicht nach blinder, sondern nach verständiger, welche jede Erscheinung in ihrem Zusammenhange begreift und beurtheilt, und keiner Zeit eine Erleuchtung anmuthet, die sie nicht haben kann. Der heilige Geist war ja in der That noch nicht erschienen, und hatte sie in alle Wahrheit gelei: tet: was Wunder, daß sie selbst über den heiligen Geist in ulrichtige Ansichten fielen.

welchen empfangen sollten, die an ihn glaubten, denn der heilige Geist war noch nicht da, denn Christus war noch nicht verklåret. Joh. 7. 38 u. 39.

*) Apostelgesch. 19. 12.

**) Apostelgesch. 8. 17.

***) Apostelgesch. 5. 15.

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