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Indem man auch dies gefühlt hat, nachdem ferner durch aus der Philosophie stammende, und in allgemeinen Umlauf gekommene andere Ansichten von der menschlichen Fortdauer, die Ruhe der menschlichen Leiber in den Gräbern bis an den jüngsten Tag, *) und die Wiederbelebung derselben Leiber durch Jesu den Kredit verloren, auch durch die lange Dauer der Welt seitdem die Begriffe über die Menge der lebenden Menschen sich so gesteigert haben, daß es der Phantasie nicht wohl gelingen will, einen Plaß zu finden, um sie zu einem allgemeinen Gerichtstage zu ver fammeln, hat man neuerdings diese Weissagung so ziem lich an ihren Ort gestellt, sie aufgegeben, und sein Nichts verständniß derselben deutlich gefühlt. - Wir nehmen diefelbe

werden heulen alle Geschlechter auf Erden, und werden sehen kommen des Menschen Sohn in den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit.. Und er wird senden seine Engel mit hellen Posaunen, und sie werden sammeln seine Huserwählten von den vier Winden, von einem Ende des Himmels zum andern. Matth. 24. 29–31. Vergl. Marc. 13. 24-27. Offenb. Joh. 6. 12 — 17.

*) Möchte aber Jemand sagen: wie werden die Todten aufers stehen, und mit welcherlei Leibe werden sie kommen? Du Narr, das Du säest, wird nicht lebendig, es sterbe denn. Und das Du fåest, ist ja nicht der Leib, der werden soll, sondern ein bloßes Korn, nämlich Waizen oder der andern eins. Gott aber giebt ihm einen Leib, welchen er will, und einem Jeglichen von dem Saamen feinen eignen Leib. 1. Corinth. 15. 35-33. Es wird gefået verweslich, und wird auferste hen unverweslich, es wird gefået in Unehre, und wird aufer: stehen in Herrlichkeit. Es wird gefået in Schwachheit, und wird auferstehen in Kraft. Es wird gefået ein natürlicher Leib, und wird auferstehen ein geistlicher Leib. Hat man einen ́natürlichen ́Leib, so hat man auch einen geistlichen Leib. Ebendaf. v. 42-44.

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wieder auf, als den eigentlichen Schlußstein, und den Vollendungspunkt des Christenthums, weil wir anderwärts her, aus der durchgeführten Verstandes - Erkenntniß, ihren Inhalt erhalten, und die Nothwendigkeit desselben a priori einsehen. Das Christenthum ist nicht bloße Lehre, es foll eben dadurch werden Princip einer Verfassung; es muß dazu kommen noch auf dieser Welt, daß Gott allein und allgemein herrsche, als sittliches Wesen, durch freien Willen und Einsicht; daß schlechthin alle Menschen wahrhafte Christen, und Bürger des Himmelreichs werden, und daß alle andre Herrschaft über die Menschen rein und lauter verschwinde. Dies ist der Sinn jener Weissagung, und mug der Sinn derselben seyn, weil es nur diesen Sinn über das lezte Ziel des Menschengeschlechts auf der Erde giebt. Was Jesus ausgesagt als eine nothwendige Bege: benheit in der Zukunft, darum, weil Gott die Welt re: giere, trifft mit dem, was wir zu Anfange diefer Vorle: fungen, als eine Aufgabe der Freiheit, von der Philoso phie aus erkannt haben, zusammen. Daß Gott die Welt regiere, indem diese nur ist seine Erscheinung, anerkennt die Philosophie auch; fie drum und jene stimmen durchaus überein.

Was nun insbesondere die in jener Weissagung ausge: sagte persönliche Wiederkunft Jesu zur Errichtung diefes Reichs anbetrifft, so muß man diesen Punkt nur richtig verstehen. Nach derselben Weissagung ist Jesus ja auch bei uns alle Tage; *) das versteht doch wohl Keiner von

*) Denn wo zween oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen. Matth. 18. 20. Und siehe, ich bin bei Euch bis an der Welt Ende. Matth. 28. 20. Und ob ich hinzinge, Euch die Ståtte zu bereiten, will ich doch wiederkommen, und Euáj zu mir nehmen; auf daß Ihr seyb, wo ich bin. Joh. 14. 3. Es ist noch um ein

persönlich : sinnlicher Gegenwart, sondern durch die Folgen feines einmaligen Daseyns. Wie er nun diese zweitausend Jahre immer gegenwärtig gewesen, und es heute ist, und in dieser Stunde unter uns, eben so wird er auch bei jener Epoche gegenwärtig seyn, nur nicht als bloß lehrend, son: bern als wirkende Kraft, wie in seinem Leben, was man nun ein Gegenwärtig nar' ¿§ozýv und so ein Wiederkominen nennen mag. Unmittelbar werden sodann wirken diejenigen. Werkzeuge Gottes, die zu dieser Zeit leben werden, da sie aber dies nicht könnten, wenn nicht einst ein Jesus da ge= wesen wäre, und ihr Werk doch nur die Vollendung ist des bisher fich fortentwickelt habenden Werks, welches Gott durch Jesus rein ursprünglich, und an den absoluten Gegensat es anknüpfend, anfing, so wird diese Wirksams keit mit Recht Jesu, dessen Fortsehungen sie bloß sind, zugeschrieben. Auch ist jene Einführung des Christenthums in die Welt nicht zu denken als eine einzige, momentane, blizähnliche Begebenheit, sondern selbst sie mag ihren stillen, langsamen und der Welt unbemerkten Gang gehen, *) eben

Kleines, so wird Euch die Welt nicht mehr sehen. Ihr aber sollt mich sehen, denn ich lebe, und Ihr sollt auch leben. Un demselbigen Tage werdet Ihr erkennen, daß ich in meis nem Vater bin, und Ihr in mir, und ich in Euch. Joh. 14. 19 u. 20. Vergl. 16. 16. Vater, ich will, daß, wo ich bin, auch die bei mir seyn, die du mir gegeben haft, daß sie meine Herrlichkeit sehen, die Du mir gegeben hast. Joh. 11. 24.

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*) Der Tag des Herrn wird kommen, wie ein Dieb in der Nacht. 1. Theffal. 5. 2. Vergl. Marc. 4. 26-34. Matth. 13. 31 u. 32. Marc. 13. 33 bis 37. Luk. 13. 19 u. 20. Da er aber gefragt ward von den Pharisåern: Benn kommt das Reich Gottes ? antwortete er ihnen und sprach: das Reich Gottes kommt nicht mit dufferlichen Geberden. Man

fo wie bie Ausgießung des heiligen Geistes ja auch Jahrhunderte gedauert hat, und noch dauern wird, ehe man so recht eigentlich und allgemein sagen kann: nun ist er da!

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Eigentlich find, indem ich hierdurch die Schilderung 'des Christenthums schließe, mit derselben zugleich meine Vorlesungen geschlossen, und die eigentliche Aufgabe ist ges löst. Denn auf die Frage: wird es denn zu dem von uns beschriebenen Reiche der Freiheit und des eigentlichen Rechts kommen, werden die Bedingungen der Freiheit, die ja of: fenbar, bloß auf die Freiheit gesehen, auch nicht eintreten könnten, ganz gewiß eintreten, (bemerken Sie: wenn Etwas als Folge eines Naturgefeßes angesehen wird, fo ist die Vergewifferung leicht, denn das Naturgeseg waltet schlechthin: wenn aber nun als des Freiheitsgesehes; giebt, es denn ein die Freiheit faktisch Bindendes? Da müssen wir höher: von dieser Art ist nun unsere Untersuchung, ) — können wir auf diese Hoffnung ruhig sterben, können wir, falls wir zu diesem Zwecke beizutragen berufen sind, auch mit der Freudigkeit arbeiten, daß unser Werk, falls es nur in Gott gethan ist, und nicht aus uns, nicht verlo ren gehe, ist die Antwort: Ja! Denn die Erscheinung Gottes als Erdenleben ist nichts Underes, denn jenes Reich Gottes; Gott aber erscheint nicht vergeblich, macht nicht einen mislingenden Versuch des Erscheinens, also kommt es sicher zu diesem Reiche Gottes, ́und kann nicht zu ihm kommen..

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wird auch nicht sagen: Siehe hier oder da ist es, denn sehet, das Reich Gottes ist inwendig in Euch. Lukas 17. 20. und 21.

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Dies ist es eben, was die Freiheit auch faktisch bins bet, daß in ihr nicht Nichts erscheine, wie es in der That ohne dieses Band seyn würde, sondern Gott. Die Freiz heit bleibt darum Freiheit; es ist ihr keine Zeit gegeben, fie kann in dem Leeren sich abtreiben, und das Rechte aufhalten: darin gilt ihr Recht: aber irgend einmal, wie Lange es auch dauern möge, kommt es dennoch zu dem Rechten. Dieses geht Einem nun nicht eher auf, als bis man das Princip der Geschichte begreift; denn dies ist eben das faktische Gefeß der Freiheit, eine gewisse Geschichte zu bils den. Das nimmt der Freiheit den Grund, den sie dem « Zweifel darreicht: die Freiheit muß, nur nicht Dieses oder. Jenes Freiheit, sondern die Freiheit überhaupt: der Rechs te wird sich schon finden.

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Wenn nun gefragt wird: wie und wodurch kommt es zum Reiche? so ist heute die Antwort: durch das in bet Zeit schon vorlängst niedergelegte Princip des Christenthums, welches, zur größeren Bestätigung, nach der Weisfagung Jesu nun auch mit dem an sich davon verschiedenen Principe des Geistes, des zu einer Kunst erhobenen Vers standes Gebrauchs durchdrungen zu werden anfängt.

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Es bleibt drum bloß noch übrig, dieses Wie näher zu beschreiben.

Das von der Vernunft gefoderte Reich des Rechts, und das vom Christenthume verheißenë Reich des Himmels auf der Erde, ist Eins und dasselbe. Für das Erfte drum bürgt das Zweite. Das daß ist ohne Zweifel. Nur zum Ueberflusse, und nächstdem für unsere eigene Belehrung und Berichtigung über die dahin einschlagenden Gegenstände, über das Wie.

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