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bedürfen, und die doch auffer sich keinen finden, der ihnen Genüge thut.

In diesem Geiste` sehe ich die gegenwärtigen Weltvers hältnisse an; in ihm werde ich sagen, was ich über fie fas gen werde. In diesem, wünschte ich auch, daß es empfangen würde. Ich möchte Sie hineinheben in den reinen Aether der Wissenschaft, und mit den edlen und hohen Gesinnun gen, die da liegen, Sie erfüllen; nicht aber unedlen Leis denschaften, die unser Aller Verhältnisse, über die wir uns eben hinwegheben wollen, nur zu sehr erzeugen, und näh ren, neuen Stoff bereiten.

An die Schüler der Wissenschaft drum, nicht an das Volk ist die Belehrung gerichtet, und nur in diesem rein wissenschaftlichen Sinne.

So nun Jemand auch unter dieser Bedingung dies nicht zugeben wollte: warum? Es könnte dann anders und besser werden; das soll es nicht, in keiner möglichen Zukunft! Was wäre da zu thun? Alle Abweichung vom Rechte entschuldigt die Noth. Wer diese Noth verewis gen will, der will das Unrecht um seiner selbst willen. Er ist Feind des menschlichen Geschlechts: dies ist auszuspre chen, und Er als solcher zu behandeln. Das Recht mus schlechthin Bahn bekommen; geht er ihm durchaus nicht aus dem Wege, so muß dieser Weg eben über ihn hins weggehen.

Nun möchte dies wohl nicht seyn, aber man könnte fürchten, daß es doch auch in der Gegenwart Schaden anrichten möchte, — Unordnung! Unordnung! Wie denn?,,DR fagst freilich, es sey nicht für die Gegenwart: aber wenn fie dies nun überhören, nicht achten? Gut: so ist das

ihre Schuld. Bändigt auch diese Ruhestörer durch diesel ben Waffen, wie Ihr andere bändigt, mit guter Billigung, ja auf Geheiß der Wissenschaft.

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,,Sie können aber unvorsichtig damit umgehen: Sie kön nen es unter das Volk im obigen Sinne bringen!" Auch dagegen verwarnt sie die Wissenschaft ernstlich. Ich habe den Grund dieser Warnung schon oben ausgesprochen: ich will auch die Warnung noch bestimmt aussprechen. 3. B. die Theologen, welche Streitigkeiten über die Rechtheit der symbolischen Bücher, — widerstreitende Erklärungen auf die Kanzel bringeň, vor dem Volke ihre kritischen und exegetischen Hefte repetiren, sind ungeschickt, lächer= lich, und ich denke allgemein verlacht. Nicht weniger läHerlich wäre ein Schüler der Wissenschaft, der, um seine Kunst vom Volke bewundern zu lassen, Disputirens Halber unsere Säge vorbrächte. Dies sind jugendliche Ausgelaffenheiten, fremd dem Ernste der Wissenschaft: diese kann der Schüler der Weisheit nicht früh genug ablegen. Das Glück ist, daß Solche auch vom Volke verlacht werden, das das Seyende für das absolut Nothwendige hält. Das Uebel hat sein Heilmittel selbst bei sich. Uusserdem wer jenes kann, der zeigt schon wissenschaftlichen Sinn, und er wird auch die Klugheit haben, die denselben begleitet.

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,,Nun ja: es ist aber doch nicht die absolute Unmög lichkeit bewiesen, daß einer von jenen Misbräuchen nicht eintrete; was ohne Dein Lehren nicht geschehen seyn würde." Nein, gewiß nicht! Weißt Du nur andere Mittel, ausser den angegebenen, die ich gebrauchen soll, so theile sie mir mit: die Du gebrauchen kannst, fo ge: brauche fre. Nein, fagt Jener; Du sollst eben gar nicht lehren, so unterbleibt es sicher: das ist ja das wahre Mittel! Verzeihung! Und dies das einzige, was nicht gebraucht werden kann. - Das kommit eben auf das Vo: rige hinaus: die Menschenfeindschaft, und über diese haben

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wir schon gesprochen. Um des Misbrauches willen den Gebrauch aufheben, heißt eben die Menschheit dazu verurtheilen daß mit ihr Alles beim Alten bleibe. Alles ist ge= misbraucht worden. Alles kann es, und wird ́es sicher; daran geschieht nichts Neues.

Diese Lehrfreiheit ist aber auch wirklich hergebrachtere maßen und geschichtlich in unserm chriftlichen Europa; und wer sie antastet, der will nicht dieses Geschichtliche erhalten, sondern felbst ein durchaus Neues und Unerhörtes einführen. Ueberall Lehranstalten, und ein philosophisches Symbol; welches nicht unverändert überliefert, sondern erweitert werden foll; dazu also Freiheit, und diese zu erhalten des Lehrers Pflicht. Er. kann sich irren; da mögén ihn Andere bestreiten. Die Sache bleibt auf dem Gebiete der Lehre. Dies unser Palladium; und wer es anders will, der müßte eben die Menschheit anfeinden. Eine folche Verfassung wäre schlechthin unrechtmäßig, und kein Mensch könnte mit gutem Gewiffen in ihr bleiben.

Dies die Lehrstrenge; in der That aber ist es nicht so. Ich habe zu einer andern Zeit gesagt, daß selbst die, mit denen wir jezt in einem gerechten Kriege begriffen sind, dies nicht gethan haben.

So viel zur Einleitung.

Lassen Sie uns inbes ben schulgerechten Vortrag bes ans

gekündigten Gegenstandes aufschieben, und ́uns unterbres chen durch ein allerdings dahin gehörendes Bruchstück, das zudem Zeit und Umgebung uns unmittelbar darbietet: -durch die Frage: Was ist ein eigentlicher - wahr= hafter Krieg, und was liegt in dem Begriffe eines solchen?

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- Ein dazu gehöriges Bruchstück: es ist theils vor= bereitet durch das bisher Gesagte, und nur unter Voraus= febung desselben ganz verständlich; theils bereitet es vor, und leitet es ein vieles Künftige; wie wir uns denn berufen werden auf künftige weitere Auseinanderseßungen. Zuvor: Ich traue Ihnen nicht die verkehrten Begriffe zu, die ich als die Begriffe des gemeinen Volks nachweifen werde; dennoch glaube ich zugleich, daß es zuträglich feyn wird, wie es denn der Jünger der Wissenschaft wenigs ftens würdig ist, eine klare Einsicht in den aufzustellenden Gegensah zu bekommen. - Dies aber zur Mittheilung und Einwirkung auf Ihre Umgebung: benn es ist unmit: telbare Volksfache, zunächst eingreifend ins Leben. Nicht nur die Lage fogar die unmittelbar praktische Behörde, die Regierung, hat den gegenwärtigen Krieg für einen

wahren erklärt, ganz in dem Sinne, den ich aufstellen werde, in mehreren Verordnungen, unter andern in der über den Landsturm. Einer der seltenen, nicht oft er: lebten Fälle, wo Wissenschaft und Regierung übereinkommen.

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Gegensa g.

Der Gegenfas in der Ansicht des Krieges gründet fich, und folgt aus einem Gegensage in der Ansicht des Staates, dieser wieder aus einem in der des menschli hen Lebens überhaupt. Wir müssen ausgehen von diesem lesten, um den ersten in unserer Einsicht klar zu be: gründen.

Dem gewöhnlichen, natürlichen, unerleuchteten Mensehen ist das Leben, das durch die Wahrnehmung ihm gegebene, mithin dermalige, zeitliche und irrdische Leben lester Zwed, Zweck an sich. Denn weiter geht seine klare Erkenntniß nicht: da ist's alle, Nichts jenseit, für dessen Erscheinung ihm wiederum dieses Leben gelte. Das Leben unbegriffen, und bloß angeschaut. Die histo risch an ihn gekommene christliche Religion, die allerdings jenseit des gegenwärtigen Lebens geht, und dieses auf ein anderes, und dessen Belohnungen und Strafen bezieht, bleibt, wenn sie auch geglaubt wird, eben nur geglaubt, an ihren Ort gestellt, ohne daß sie die ganze Erkenntniß, und das rum die Ansicht des gegenwärtigen Lebens weiter bestimmte: - an ihren Ort gestellt, eben ein besonderer, abgerissener Ort, höchstens Andachtsübungen und einen gewissen Gottesdienst hervorbringend.

Dies

das Leben das Erste und Höchste. Das Nächste nach ihm die Mittel, dasselbe zu erhalten,

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