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len Dingen, sondern ein System von Bildern, in denen eben ein solches System von Dingen hingebildet wird. Es ist ein auf sich selbst beruhendes, und durch sich selbst bestimm tes Bewußtseyn, und durchaus nichts Underes. (Ich glau be Ihnen einen großen Dienst zu thun, wenn Sie auch nur diese Ansicht verstehen, und sich fest einprägen. Für Wenige nur erinnere ich: dies ist unser, die wir uns für Philosophen halten, ganzer und unumwundener Ernst, nicht etwa bloß eine Redensart, die an sich deuteln und drehen, und mit sich unterhandeln ließe. Wir wissen es unmittel bar, wie wir unseres Lebens uns bewußt sind: sonderbar kommt es nur denen vor, welchen jenes Auge noch nicht aufgegangen ist.)

2) Welches ist nun der eigentliche innere Unterschied jener ersten natürlichen und dieser erhöhten philosophischen Weltansicht: d. i. was ist eigentlich mit dem Menschen im Uebergange von der ersten zur zweiten vorgegangen? (Es ist entscheidend für die Klarheit der Lehre, und von den wichtigsten Folgen.) Die Bilder, fich darstellend als folche, sehen ihr Abgebildetes. In diefer Operation des Bes wußtseyns gehet der natürliche Mensch auf mit seinem ganzen Wefen: das Bild drum selbst und dessen Seyn wird ihm nicht sichtbar. Er geht auf darin: d. h. fein Seyn ist ein Produkt des ihm gänzlich verborgenen Gefeßes des Bewußtseyns: er ist gefangen und befangen in dieser ihm dunkel bleibenden Gefeßgebung. Darin beruht sein for males Wesen. Dagegen reißt das philofophische Bewußtseyn sich los von dieser Befangerheit, und erhebt fich, frei über ihr schwebend, zu einem Bewußtseyn ihrer felbft.

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Im Vorbeigehen: Freiheit von irgend einem Gefeße giebt Bewußtseyn dieses Gesezes. (Dieses Verhältniß ist selbst ein Grundgesek. Jenes Befangenheit, Blindheit, Mechanismus. Dieses Sehen, durch Befreiung erworben.)

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Dies das Wesen und die, abfolut und specifisch verschiedene Welt der Philosophie. Wer dies gewonnen, der ist im Gebiete der Philosophie, und ist derselben fähig, ohnerachtet er freilich noch keinen eigentlichen philosophischen Erkenntnißstoff sich erworben hat; wovon tiefer unten!

Jezt nur zwei vorauszuschickende Bemerkungen:

1) Wer auf irgend eine Weise auch nur mit und neben der geistigen Welt eine materielle gelten läßt,

mus nennen sie es

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Dualis:

ist nicht Philosoph. Räsonniren, ein Mannigfaltiges von Kenntnissen verknüpfen ist nicht Philosophiren; es kann dies in dem ganz gewöhnlichen Bewußtseyn geschehen. Dahin gehört der Sprachgebrauch: wir wollen darüber philosophiren; gewöhnlich allerlei Träume und Erdichtungen schwagen. Die Verschieden= heit liegt in der Grundansicht. Ein Räfonniren, Sich: be: wegen in der Erkenntniß, frei construirend und Begriffe verknüpfend, kann allerdings ein Philofophiren seyn; aber nicht badurch wird es dies, sondern durch seine Grundanficht. Dies weiß man gewöhnlich nicht, giebt es nicht zu, ärgert sich daran, glaubt es nicht: aber es kann alles dieses nichts helfen, so ist's..

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2) Jenen nichtigen Namen drum müßten wir aufgeben : offenbar wäre sie Wissen, Theorie, Lehre; und zwar, wäh: rend das Andere Dingelehre, Seynslehre, Weltlehre (gar Weltweisheit) fich nennte, müßte diese Erkenntniß, Bes wußtseyns, Wissenschaftslehre heißen. a) In Absicht des unmittelbar bewußten Seyns sagt jene: es ist eine mater rielle Welt; diefe: es ist ein so und so bestimmtes Bewußtseyn. b) Analyfiren beide, so behauptet jene: die Welt enthält das und das; diese: das ursprüngliche Bewußtseyn enthält das. Philosophie drum bedeutet eigentlich nichts; erst wenn sie Wissenschaftslehre wird, wird ihr ihre Aufga= be bestimmt angezeigt: das Wort könnte wohl anders gez bilbet werden: aber ein anderer Begriff kann der feit

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Jahrtausenden 'dunkei gestellten Aufgabe nicht untergelegt werden.

Misverständnisse wären es a) zu meinen, die Wissens schaftslehre sey nur den Name für meine Schriften, Vor: träge u. s. w., um etwas historisch Gegebenes zu bezeichnen, wie: Theorie des Vorstellungsvermögens, Kritik der Vernunft. Nein, das, was schlechthin Allen angemuthet wird, ist sie, und was vom Anbeginn eines bis auf einen gewissen Punkt klaren Denkens Alle suchten. Man könnte mir verstreiten, daß meine Schriften oder Vorträge nicht die Wissenschaftslehre seyen: dies ein Anderes. Daß Wissenschaftslehre überhaupt nicht sey, und nicht Philoso phie die unter dieser schwankenden Benennung gesuchte Erkenntniß über alle bekannte Erkenntniß hinaus fey, das kann man nicht wissen, nicht verstehen, weil man eben blind ist; aber man kann es nicht verstreiten. Auf solch einen Streit lasse ich mich gar nicht ein; eben so wenig als ich Jemandem den Beweis feines Daseyns füh ren kann. (Dies ist in der That das höhere geistige Daseyn eines Jeden, das sich ihm nicht geben läßt.) b) So denke ich auch über Philosophie nicht der Erste, oder allein. Kant genau so: er hat sich nur nicht mit dieser Bestimmtheit ausgesprochen. Transcendentaler Idealismus! — ganz daffelbe. Man hat ihn nur nicht verstanden, (wohl über einiges Einzelne, nicht aber über den Grundgedanken:) seit geraumer Zeit aber ihn gänzlich verlassen, sich tiefer als jemals in den Materialismus hinein begeben und will in ihm durch räsonnirendes Verknüpfen eine Philofophie haben: Naturphilosophie. c) Unsere Benennung sey ein neugemachtes Wort. Wohl: weil die Erkenntniß neu ist, und vorher nie dagewesen. Man solle nicht neue Worte machen. Richtig, wenn alte da find: „Weltweisheit". B.! Wie lange datirt denn dieser Name zurück; und was heißt Jenen denn neu? Ihn haben die Wolfianer

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gemacht, und höchst unglücklich. Die Abgeschmacktheit deffelben ist so allgemein gefühlt worden, daß ihn nicht leicht Jemand mehr in den Mund genommen auffer der Nicolaischen Bibliothek. Uebrigens ist es gut, daß man, bis man zur Einsicht kommt, bei dem Worte bleibe, bas die Ungewißheit bezeichnet, der Philosophie.

Ehe ich weiter gehe, will ich den Grundunterschied zwischen der unphilosophischen Ansicht und der philosophi schen noch von einer andern Seite zeigen. (Charakteristische Grundunterschiede erstrecken sich über das Ganze, und ge hen in die Tiefe. Es versteht sich drum, daß ich es für verdienstlich halte, dabei zu verweilen, und daß Sie das durch gewinnen.)

Für jene ist ein materielles Seyn das leßte, sagte ich. Dieses - ein Seyn, das da eben ist, ohne irgend Etwas zu seyn, und zwar ein todt beharrendes und bestehendes, dem die Eigenschaften, als ein inhärirendes, man weiß auch nicht wie und wodurch, aufgetragen werden: die bloße reis ne Substanz, ohne alle Accidenzen, die denn doch ist: (bas Gebildete eben und Objective überhaupt aus einem Bilde.)

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Für diese schlechthin kein solches Seyn, sondern nur ein geistiges, d. i. ein freies, lebendiges, was nur durch die Beschränkung der Freiheit und des Lebens in ihm zu einem bestimmten Bilde wird. — Beides also verhält sich zu einander, wie reiner Tød, und reines Leben; weil Jes ne das Leben in ihnen selber, das Hinbilden nicht gewahr werden; auch dieses in der That in ihnen nicht ist, son dern in dem über sie waltenden, und fie conftituirenden Gefete des Vorstellens.

Es findet sich hier ein neues Mittel, um die Ansicht der Wissenschaftslehre vom Seyn mit einer neuen Klarheit darzus kellen. Es nehmen einige Unphilosophen eine lebendige Nas turkraft, eine Weltfeele an, die ihr freies Bilden gleichsam ans halte in den bestimmten Gestalten, und ihre bildende Kraft binde in Pflanze, Thier, Mensch, u. s. f. Daß diese Vorz stellung an sich von dem Gesichtspunkte der Philosophie aus völlig unrichtig und nichtig ist, versteht sich; indem es solche Gestalten an sich, und als legtes Seyn, wie die Pflanze u. f. f. gar nicht giebt. Aber wir wollen das Bild brauchen. Ein solches absolut sich selbst bildendes Leben giebt es nun allerdings; nur darin gehen wir ab: nicht zu objectiven Gestalten, -zu Bildern, die als Bilder fich verstehen, und nicht sind ausser mit diesem Begriffe vers eint. Diese Bildungskraft nun gestaltet sich allerdings nach innern Gefeßen zu solchen und solchen Bildern; und die Summe dieser Bilder ist das Bewußtseyn unser Aller, das allein unmittelbar ist, und als seyend sich vorfindet. (Zu diesen Bildern nun giebt es ein doppeltes Verhält niß: entweder man ist sie selbst; oder man ist ihr Bild; man beharrt im Bildfeyn, oder wird Bild dieses Bildfeyns selbst. Es ist Alles so einfach, daß man es misverste= hen kann nur dadurch, weil man in dieser Einfachheit es nicht auffassen zu dürfen glaubt, viel Entlegneres darunter sucht.)

Deutlich geworden ist: der Unphilosophie find als das lehte Seyn Dinge. Der Philosophie, wie wir bisher fie dargestellt haben, Erkenntnisse oder Bilder, welche in fich selber in ihrem Verstandenwerden Dinge, als das in ihnen Abgebildete, sehen.

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