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denn der kleine Anhang feine Stelle vollkommen rechtfertigen zu können.

Da zugleich in der leßten Zeit Mancherlei über Universitätsdisziplin und dem Aehnliches in Anregung gekommen, veranlaßt durch die eigene nach Auffen hin sich drångende Richtung der Jugend, die zudem in dieser Ueberhebung manche einzelnen Aeusserungen Fichte's in ihren Sinn hinüberge deutet haben mag: so wußten wir kein besseres Mittel, um auch über diese Gegenstände seine Denkart, und so sein ganzes Verhältniß zu allen jenen Ansichten deutlich hervortreten zu lassen, als den Wiederabdruck der in der zweiten Beis lage angefügten akademischen Rede, die auch ausserdem, als Gelegenheitsschrift vorher nicht sehr verbreitet, eine neue Bekanntmachung verdient. Sie zeige wenigstens, wie auch nach Ihm das erste und wahrhaft gedeihliche Element des akademis fchen Lebens lediglich in der ungestörten, durch Sorgen keiner Art verkümmerten Muße be Rehe, die vor Allem sich zu erhalten, und allein der Wissenschaft zuzuwenden der Studierende trachten solle, und in deren ungestörtem Genusse er auch von Aussen kräftig zu schüßen sey.

Bei diesem Anlasse wünschen wir ausserdem ausführlicher reden zu dürfen von einem schon lange beschlossenen und auch von Aussen vielfach in Anregung gekommenen Unternehmen, das bis

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her mancherlei Umstände noch immer verzögerten, dessen raschen Fortgang wir jedoch jezt glauben versprechen zu können: die Herausgabe nam lich von Fichte's såmmtlichen Werken, wozu nachstehender Plan der Beurtheilung des Publikum vorgelegt wird.

Daß zuforderst von bereits gedruckten grdBern und kleinern Werken in dieser Sammlung Alles anzutreffen seyn werde, versteht sich von selbst: auch die Rezensionen und gelegentlichen, meist polemischen Aufsähe, theils an sich charakteristisch und werthvoll, theils ein zelne Seiten des philosophischen Systems erläuternd, dürfen dabei nicht ausgeschlossen werden.

Was sodann die Zugaben aus dem noch unges druckten Nachlaß betrifft, so möchten wir dabei nach dem Grundjaße verfahren, alles Dasjenige von Bedeutung aufzunehmen in die Sammlung, was Fichte zur Mittheilung an Andere be stimmte, sey's als Schriftsteller, sey's durch den Vortrag, und in dieser Absicht von ihm niedergeschrieben. So wird das neu Erscheinende theils bestehen in dem eigentlich für den Druck bestimm ten (ein größeres, vollständig ausgearbeitetes Werk ist nicht hinterblieben, dagegen bedeutende Frag mente zu einer neuen Darstellung der Wissenschaftslehre, einzelne Abhandlungen in verschiedener Form, über Philosophie, Staat, Kunst, Geschichte, Er. ziehung u. s. m.) theils in der bedeutendern und wichtigern Anzahl der Kollegienhefte. Unter diesen wird indeß die Auswahl also getroffen werden,

daß von den, einen gleichen Gegenstand behandelnden dem spätesten oder dem in der Darstellung ausführlichsten der Vorzug gegeben, die übrigen aber zurückbehalten werden. Dagegen glauben wir Nichts ausschließen zu dürfen, was die innere Fortentwicklung des Systemes selbst betrifft, und vornehmlich die Stufen bezeichnen könnte, durch die sich dasselbe besonders zu der lehten Gestalt hindurchgebildet hat. So würden verschiedene Dar stellungen der Wissenschaftslehre erscheinen, aus der. frühern Zeit wie aus der spåtesten, umgeben mit dem, was theils als Einleitung, theils als Folge dazu gehört. Hierbei nun könnte nach einer geringen Vergleichung sich ergeben, daß jene Lehre in ihrer spåtern Form auch äusserlich so gut als nicht gekannt seyn möchte, und daß sie, ihe ren ganz eigenthümlichen Weg verfolgend, überhaupt gar nicht nach ihrer Gleichheit oder Ungleichheit mit den jest etwa herrschenden Ansichten beurtheilt oder abgeschäßt werden könne. Es könnte wahrlich ein Unbefangener sich wundern, wie doch über haupt bei einer tief angelegten Forschung jeder Kenner oder Halbkenner, im Vorübergehen etwa von aussen hineinblickend, oder vielleicht sogar die bis jest gelieferten Resultate und Bruchstücke überschauend, alles Uebrige ohne Mühe sich hinzudenken zu können glaube, und das höchste Ziel und wahre Ergebniß der Lehre, das vielleicht noch gar nicht ausgesprochen, ja kaum in den Haupt fäßen entwickelt seyn könnte, sofort sicher zu errathen sich getraue. Bedarf schon ein jedes einzeln dastehende Geisteswerk der andächtigen Hirgebung,

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des völligen Hineinverseßens, damit nicht bloß Buch, stab und Worterfaßt werde, sondern in der That das Auge der verschlossenen Seele uns anleuchte, so möchte dies beim Erfassenwollen der ganzen geis ftigen Lebenskraft eines Denkers und seiner fe ften, ihn tragenden Weltansicht, wohl ohne Ver gleich nöthiger seyn, und überhaupt nicht so leicht! Scheint es daher freilich unvermeidlich, daß über Alles dergleichen verschiedene Meinungen obwalten je nach der Auffassungskraft und Aufs fassungsweise eines Jeden; so ist es allerdings leichter und gewöhnlicher, daß man solche Ideen durch eine Art von Veraltung bloß aus den Augen vers liert, und, falls Einzelne sie dennoch hervorziehen, zu dem sogenannten,, Abgemachten" zurückweist; so z. B. jest Leibnik, Spinosa gegenüber. Doch so wenig ein einsam und ungenossen blühen. des Prachtgeschöpf der Natur dadurch verliert an Schönheit und Werth, eben so wenig ein treffliches Geisteswerk durch Nichtachten oder Vergessen; und noch mehr, es kehrt sicherlich einst im Triumphe zurück aus seiner Verweis fung, und empfängt den schuldigen Tribut; denn es ist ja eine nothwendige Forderung der Mensch. heit, ein unerlaßliches Glied in der ewigen Fort bildung der Erkenntniß.

Indem uns nun besonders daran gelegen, die innere Entwicklung der in jenen Werken niedergelegten Grundansicht recht hervortreten zu lassen; so ist dadurch, was die Anordnung der Schrif ten anbetrifft, diese durch eine Art von Noth

wendigkeit uns vorgezeichnet die Zeitfolge nåm, lich, in der sie geschrieben sind, also die Anord. nung nach derselben wird ganz von selbst auch ein Bild der innern Entwicklung geben können; und so wird denn dieses die Grundnorm seyn, mit der wir übrigens die Gruppirung nach den Ma terien so viel als möglich werden zu verbinden suchen, und wo das Ungedruckte nach den vers schiedenen Epochen und Inhalte eingefügt werden wird. Eine Sammlung von Briefen philoso phischen und litterarischen Inhalts wird die Reihe der sämmtlichen Werke schließen, die sich nicht über zehn bis vierzehn Bånde belaufen wird.

So können wir für die erste Lieferung, die nächstens erscheinen soll, den hauptsächlichen Inhalt vorläufig festseßen: Im ersten Bande die in die Uebergangsepoche vom Kantischen Stand. punkt zur Ausbildung der eigenen Lehre fallenden Werke: Kritik aller Offenbarungen; die pos litischen Gelegenheitsschriften (,,Zurückforderung der Denkfreiheit, eine Rede an die Fürsten wc." und Berichtigung der Urtheile über die fran zösische Revolution), dann die Abhandlungen aus dem philosophischen Journal von Niethammer: über den Ursprung der Sprache, über Geist und Buchstaben in der Philosophie u. f. w. Im zweis ten Bande Ankündigung, und Einleitung in das eigene System: Rezension des Aenesidemus, über den Begriff der Wissenschaftslehre, die Einleitungen in dieselbe, aus dem philosophi schen Journal, und die W. L. selbst, wie sie zu.

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