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nur die Idee anerkennend für das, was da seya folle, öfter freilich bei dem allgemeinen Ahnden und Wollen eines Neuen und Bessern überhaupt es bewenden lassend, als in flarem Wissen solches besißend. Und eben darum scheinen beide Prinzipe schon fast weniger um einstige Ausgleichung und Einigung zu streiten, als um die unbedingte Unterwerfung des andern: denn immer weniger fieht man sie bemüht, bei ihren Erörterungen über die gegenseitigen Ansprüche von gemeingültigen Pråmissen auszugehen, und nun in ruhiger Gedankenfolge der ersten Trennung ihrer Ansichten und der Wurzel ihres Streites nachzuforschen, um statt dessen desto unablässiger in den Aussen. werken der Folgerungen sich bekämpfen zu können. Aber gerade dieses gründliche Eindringen in den Kern der ganzen Streitsache möchte, meinen wir, in jedem Falle das Erste seyn und das Unertaßliche, geschehe es Anfangs auch nur um die entgegengeseßte Meinung desto vernichtender treffen zu können: hier, wo die eigenthümliche Kraft der gegenüberstehenden Ansicht, der Stüßpunkt gleichsam ihrer Ueberzeugung klar hervortreten muß, wird die kräftige Ausscheidung schon fast immer Versöhnung werden. Und dieser Gegensah eben zwischen Idee und Gegebenheit, der sich un ter uns in Allem hervorthut, was unmittelbar praktisch ist, in Religion wie Politik, in Pädagogik und Staatslehre, wird in nach folgendem Werke nach allen jenen Richtungen hin bis in feinen Geburtsort zurückverfolgt, und aus dem gemeinsamen Ursprunge hergeleitet: dargestellt

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nämlich, wie Beides die lebendigen Elemente der Menschheitsentwicklung, und zugleich die Endpunkte der Geschichte seyen; das Seyn aber nichts mehr, denn die nothwendige Vermittlung der Idee, durch die allein auch diese einst in's Seyn' treten könne; das Vorausgehende, gesezt nur um des Andern willen, aber als solches unvermeidlich und unabweisbar: so daß der Ausgang jener noth wendigen Reibungen dem nicht zweifelhaft seyn könne, der da begriffen habe, wie das bloß Vermittelnde immer weichen müsse dem Eigentlichen und Wahrhaften, sobald dies in der That er scheint, und wie gerade an diesem stets gleichmäßig sich lösenden Kampfe der lebendige Fortschritt der Geschichte offenbar werde.

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So ist denn dadurch dieses Werk zugleich ein Beitrag zur Vermittlung jenes Streites überhaupt, und insbesondere für unsere Gegenwart;" (ganz kann ihn nur die Geschichte lösen, und wird es ficherlich!) und Leßteres vorzüglich der Gesichts. punkt, aus welchem wir diese Schrift betrachtet wünschten. Von Wem aber könnte wohl füg licher diese Vermittlung ausgehen, als von dem jenigen Philosophen, der selbst nicht mehr gegen. wärtig unter den jest Lebenden, und unsere nächste Umgebung unmittelbar nicht anredend, dennoch die Lage derselben wohl vorausgesehen hat, und den in ihr durchzuführenden Kampf; wie denn in der folgenden Schrift deutliche Hinweisungen darauf nicht fehlen! Konnte jedoch sich ihm dieses nicht verbergen, so mochte er vielleicht auch mit

gleicher Klarheit den sichern Ausgang dieser ganzen Entwicklung voraussagen können, der da ohne drängendes Treiben von der einen, und troß des gegenstrebenden Hinderns von der andern Seite, ruhig und ebenmäßig, wie das Licht aus Nacht und Dämmerung sich erhebt, endlich hervorgehen werde aus dem Streite der feindlichen Kräfte.

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Und zu dieser ruhigen Milde der ungetrübten Klarheit, die auch im grellen Widerstreite schon die künftige Harmonie erblickt, zu diesem Frieden mit der Zeit und dem Troste über dieselbe aus besonnenem Verstehen heraus ladet eben die ge genwärtige Schrift ein; sie möchte den Geist der Versöhnung und Liebe, der ja stets die lehte, aber köstlichste Frucht ist der wahrhaften und herangereiften Erkenntniß, gerade unserer vielbewegten Gegenwart verkündigen: und sie wird Jedem diese Verheißung immer mehr erfüllen, je tiefer er in ihre Tiefe hinabtauchend, ihr Auge. ihr or ganisches Durchschauen des Mannigfaltigsten und Entlegensten aus der Einen Grundidee heraus — fich anzueignen vermag, und vor Allem, je ern fter und andächtiger er selbst dem Ernste und der Andacht ihrer Betrachtungen sich nahet. - Und so möchten wir als das Resultat und zugleich den Wahlspruch des Ganzen die wahrhaft schlie. Benden Worte aus dem Ende der Schrift schon hier hervorheben, innig wünschend, daß auch allen Lesern vergönnt sey, überzeugt sie mitzuspre chen; die folgenden: „Wir können drum rubig seyn über die Welteräugnisse, so=»

gar unsere Ruhe verstehen, und Rechens schaft ablegen über den Grund derselben. Die sich der Wissenschaft widmen, denen bleibt das beste Theil, ein ewiges, unberührt vom verworrenen, und zuleşt doch in Nichts endenden Treiben der Welt."

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Noch ist für diejenigen, welchen die im Fol genden entwickelte Darstellung des Christenthums ein besonderes Interesse haben sollte, wegen der unter dem Terte beigefügten Bibelstellen zu erinnern, daß sie sämmtlich nicht vom Verfasser herrühren, sondern erst später aus einer mehrmaligen Lesung und Vergleichung des neuen Testamentes mit der hier dargestellten Lehre nach und nach sich zusam. mengefunden haben, und so ein Versuch sind, die Hauptstellen des Testaments in der That aus jener Grund ansicht heraus zu verstehen, und auf dieselbe zurückzuführen; welchen Versuch wir, falls er nur als solcher betrachtet und beurtheilt würde, ohne uns an der Unverleßlichkeit des nachgelasse nen Werkes zu vergehen, hier aufnehmen zu dürfen glaubten, da er, den Vortrag selbst nicht unterbrechend oder störend, durch die unmittelbare Anführung der Bibelstellen zugleich darauf hinweist, welche Dunkelheiten und Verwicklungen durch die neue Erklärung vielleicht gelöst werden möchten: und so soll er nur auffordern, desto aufmerksa• mer und selbstthätiger jene weiterdurchzudenken.

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Noch fügen wir in dieser Beziehung hinzu, daß wir freilich zu Allem nicht gleich schlagende Stellen haben beibringen können, daß wir oft uns mit folchen begnügen mußten, die das im Terte Gea sagte nur als Folgerung enthalten. Auch wissen wir, daß die meisten derselben gewöhnlich in einer andern Bedeutung genommen werden, als es hier geschieht; aber gerade durch ihren Plaß sollen fie auffordern," aus dem neuen Sinne heraus sie einmal im Zusammenhange zu überdenken, und zu prüfen, ob dieser Zusammenhang nicht zwinge, fie gerade in dem angegebenen Sinne, und fei nem andern, zu verstehen. Uebrigens bittet man wegen einzelner etwaniger Irrthümer im Voraus um Entschuldigung!

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Was aufferdem die angefügten Beilagen be trifft, so gehört die erste durch ihren Inhalt wesentlich in den Umkreis des hier Abgehandelten, und erschien daher schon gleichfalls als Anhang zu der erwähnten kleinen Schrift: Ueber den Bes griff des wahrhaften Krieges. Sie enthält den Vortrag, mit welchem Fichte im Frühjahre 1813 nach dem Königlichen Aufrufe an die studierende Jugend seine Vorlesungen beschloß, und worin er seinen scheidenden Schülern mit dem Ernste der Wissenschaft und des klaren Sittengebotes die Zeitumstände zu deuten, und den Beruf eines Wissenschaftlichen in denselben festzustellen suchte. Es ist die Beurtheilung eines einzelnen, jedoch wichtigen Falles aus der im ganzen folgenden Werke entwickelten Denkart; und so scheint uns

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