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Pflanze ŠI-MAN, abgesehen von anderen Paaren. Auch findet sich eine ganze Rezeptreihe, wo für eine große Auswahl von Grundstoffen stets der zweite (nach meiner Bezeichnung) der Hülfsstoff ZI ist.

Dazu sind aber diese Arzneistoffe mitten in syllabischen Terten ideographisch geschrieben und zwar in einer Weise, welche sehr stark an die hermetische Geheimbenennung bei Ägyptern und Griechen erinnern. Diese Geheimbenennung verlangt eine Wortverbindung, wobei das erste Wort einen Körperteil, Körpersaft, Körperausscheidung oder etwas ähnliches und das zweite Wort im Genetivverhältnis einen Gottesnamen oder ein heiliges Tier bezeichnen muß. Dabei werden aber diese Namen gegen den Vorwiz der Menge", wie sie ein altgriechischer Papyrustext nennt, nicht willkürlich gewählt; sondern das Eigenschaftspaar des Arzneistoffes steht mit den Eigenschaften des Gottes oder vielmehr seines Planeten in Einklang. Mars, Merkurius, Aquila 2. kann heute in dieser Weise auch noch in jedem modernen Rezepte für jeden Apotheker verständlich eingesezt werden. Da jeder Fachmann außer den Qualitäten der Arzneistoffe auch die Grade der Qualitäten kennen und darnach die Mengenverhältnisse berechnen können mußte, so wurde in alten Rezepten sehr häufig für die einzelnen Stoffe als überflüssig die Mengenangabe weggelassen. Im Mittelalter wird sehr häufig zwischen den wirksamen Bestandteilen des Rezeptes und der Angabe der indiffe= renten Auszugsflüssigkeit wie Wasser, Wein, Milch 2c. die Forderung des berechenbaren Verhältnisses mit dem Worte „temperiere dies“ eingefügt. Sicherlich ist dieser Ausdruck bisher in der Sprache der Hieroglyphen und Keilschrift nur verkannt worden.

Die ideographischen Drogen der Keilschrift, welche in Rezepten erkenntlich sind, lassen sich zum großen Teil auch nach Art der hermetischen Geheimnamen lesen und zwar, „Auge der Sonne, Schnitte des Vogels, Schnitte der Schlange, Zunge des Hundes“ u. s. w.

Die weitere Folge dieser hermetischen Umnennung ist es, daß wir gewisse Säftevergiftungen des Körpers noch bis heute mit Mercurialismus, Saturnismus u. s. w. bezeichnen können. Daß der= gleichen Dinge ein astrologisches Gemüt alle Aufschlüsse für medi= zinische Praxis aus dem Laufe der Planeten, schön mittelalterlich lateinisch auch concycloium siderum genannt, erhoffen ließen, lag doch sehr nahe.

Vergegenwärtigen wir uns dazu, daß die Keilschriftkultur so wenig, wie der israelitische Kalender bis heute, das Sonnenjahr wirklich eingeführt hatte, so war eine Datierung nach diesem Wackel

kalender für Krankheitserscheinungen unmöglich. Der Zusammenhang des Sonnenstandes und der Sternaufgänge mit den Jahreszeiten und der Wärmeverteilung, der Mondphasen mit der Höhe von Ebbe und Flut und Witterungsvorgängen, die wechselnde Stellung auch der übrigen Planeten zwischen den Firsternen und dann wiederum der Einfluß von Jahreszeit und Witterung auf das Auftreten bestimmter Krankheitsformen, die abendlichen Fiebersteige= rungen, die periodischen Erscheinungen bei Erkrankungen durch tie rische Parasiten wie Malaria, Filariasis und Oryuris, forderten geradezu auf, Physiologie und Medizin auf ein astrologisches System zuzuschneiden. Das irre geleitete Abstraktionsvermögen fiel darum auch kritikloser Verwendung des „post hoc, ergo propter hoc" anheim.

Der hippokratischen Schriftensammlung rechnen wir es noch heute zu höchstem Verdienste an, daß sie in verschiedenen Schriften die Lehre von den Krankheiten in Beziehungen zu topographischen, klimatischen und kalendarischen Grundlagen brachte. Auf dieser Grundlage können wir noch heute ohne unserer modernen Wissen= schaftlichkeit etwas zu vergeben, sagen: Für Schwindsüchtige ist das Frühjahr und für die Diarrhöen der Wickelkinder der Sommer die Zeit der höchsten Sterblichkeit. Bei den Schwindsüchtigen können wir noch besonders die Mädchen in den ersten Jahren nach eingetretener Pubertät erwähnen. Eine Bestimmung nach dem beweglichen Kalender giebt K 6432, wo von einer Erkrankung am 1. Nisan die Rede ist. Aber ein solcher willkürlicher Tag ist keine Jahreszeitbestimmung, sondern wahrscheinlich Aberglaube.

In der Keilschriftkultur war diese Jahreszeitbestimmung nur durch Angabe der Konstellation der Sonne mit Genauigkeit möglich. In dieser Weise würde obiger Say in alte astrologische Redeweise übersezt lauten müssen: „Der Frühaufgang des Sirius verflüssigt den Darminhalt der Säuglinge und raubt sie der Amme; werden aber die Mädchen älter und beginnt der wachsende Mond auf ihr Blut Einfluß zu haben und reinigen sie sich nicht zu gehöriger Zeit (Amenorrhoe), so bringt der Stern des Walfisches tötlichen Zehrhusten, besonders je weniger sich die Sonne dem Scheitelpunkte der Patientin nähern kann“. In leyterem Sage würde die geographische Verbreitung der Schwindsucht für den Anwohner des Mittelmeeres ausgedrückt. Ein solcher Saz in Keilschrift mit einigen zweideutigen Ideogrammen würde bei der Publikation einstimmig als neuer Beleg für den Wahnwig keilschriftlicher Medizin hingenommen werden.

Inhalt.

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Die antike Heilkunde war eine konsequente Wissenschaft gegenüber der Inkonsequenz moderner Theorie und Praxis S. 5. Sie beruhte auf einem einheitlichen orientalischen Systeme S. 7, das aber eine zahlreiche Sektenbildung ermöglichte S. 8 und wovon das hippokratische Korpus nur die griechischen Ausgestaltungen weniger Jahrhunderte wiederspiegelt S. 9. Die niederste Stufe der Heilkunde ist die Eigenmedizin der Tiere S. 10. Von diesem Ausgangspunkte bis heute geriet die Heilkunde durch den Zwang des Systems, das ungefähr von 3500 v. Chr. bis 1500 n. Chr. herrschte, auf Abwege S. 11. Dies zeigt sich in der Anatomie S. 15, den Traumdeutungen S. 17, der Physiognomik der Behaarung S. 18 und anderem. Diese Heilkunde ist 5000 Jahre international durch die Internationalität des Rechtes zu praktizieren S. 18. Innerhalb dieser Heilkunde ist ein Beispiel die Schule von Sardes S. 19, während die Phoeniker nur als internationale Drogenhändler erscheinen S. 20. Dabei bleibt die Heilkunde als eine der konservativsten Wissenschaften stets um Jahrhunderte und Jahrtausende hinter der allgemeinen Entwickelung rückständig, was z. B. an den Bronze- und Steininstrumenten der Chirurgen erweislich ist S. 20. Die engen Beziehungen altorientalischer Chirurgie zu griechischer Heilkunde ergeben zusammengehörige Belege in Kasuistik und Theorie S. 22. Die theurgische Medizin erschien bisher als die älteste Form der Heilkunde, da sie am meisten konservativ Formen aus der Zeit vor 3500 v. Chr. erhalten hat S. 24. Aber auch andere medizinischen Lehren sind parallel hieroglyphisch und keilschriftlich fortgeerbt und belegbar S. 26. Außerlichkeiten des internationalen Systems sind in der Zahl der Rezeptbestandteile S. 26, den gegen= seitigen Gewichtsverhältnissen dieser Bestandteile S. 28 und der astrologischen Datierung von Saisonkrankheiten und ähnlichem erweislich S. 29.

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