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Achlame hausten am Ende des 14. Jahrhunderts wahrscheinlich füdlich von den Suti, etwa in der Steppe zwischen der Mündung des Tigris und Euphrat und dem edomitischen Gebirge, begannen aber bald darauf im Tel-Amarna-Fund ist dies noch nicht konstatierbar von Süden her auf der ganzen Linie eine große Bewegung gegen den Euphrat. Von Pudi-Ilu, König von Assyrien (um 1350), rühmt sein Sohn Adadnirari I., daß er die Gebiete der Achlame und Suti bezwungen. Die Machtsphäre des Assyrerfönigs reichte damals schwerlich zu weit nach Süden, da ihm im Norden die Zertrümmerung des Mitanireiches genugsam zu schaffen gab. Wir werden darum die nördlichsten Vorposten der Achlame höchstens an der Mündung des Chabur zu suchen haben. Adadnirari I. selbst berichtet zwar von seinen Kämpfen in Nordmejopotamien, schweigt aber von den Achlame, woraus wir schließen können, daß dieselben im weiteren Vordringen nach Norden vorläufig aufgehalten wurden, sich aber umsomehr am rechten Ufer des mittleren Euphrat gegenüber der Chaburmündung breit zu machen begannen. Damals werden die aramäischen Staaten (die wir uns in ihrem anfänglichen Stadium natürlich mehr als Beduinengebiete denn als geordnete Reiche vorzustellen haben) in jenen Gegenden entstanden sein, die uns später Assurnaßirpal III. als Suchi, Laki und Chindanu nennt.

Salmanassar I. (1300) weiß viel von seinen Kämpfen gegen die Arimi zu melden. Der Schauplay derselben war ungefähr das Hügelland südlich vom West-Ost-Lauf des Tigris. An und für sich könnte man zwar auch an eine der vielen hettitisch-alarodischen Völkerschaften denken, die um jene Zeit von Norden und Nordwesten gegen Nordmesopotamien vorzudringen suchten, um sich im Gebiete des politisch untergegangenen Mitanireiches festzusehen, doch rät der Name, uns unter diesen Arimi eigentliche von Süden her eindringende Aramäer vorzustellen. Dieselben hatten also inzwischen den Euphrat überschritten, waren Herren der ganzen Steppe am Chabur und weiter östlich gegen den Tigris geworden und belästigten mit ihren Streifzügen die gebirgigen Landschaften bei Mardin und den Tur Abdin, wo die mit den Stämmen des Nordens sprachverwandten Reste der alten Mitanibevölkerung ansässig waren. Die aramäischen Horden waren damals eben eine Landplage in Mesopotamien, welche Salmanassar I. auf das Gebiet der eigentlichen Steppe zu lokalisieren suchte. Indessen hatte der nach 1275 erfolgte Niedergang des assyrischen Reiches zur Folge, daß

das aramäische Element in der Steppe von Nordmesopotamien bedeutend erstarkte und der Strom der Einwanderung höchstens abgelenkt, aber nicht mehr gehemmt werden fonnte.

Erst um 1130 rühmt sich wieder Assur-risch-ischi von Assyrien, „die weit ausgedehnten Scharen der Achlame niedergestreckt zu haben“. Über den Schauplag dieser Kämpfe erfahren wir Näheres aus den Inschriften seines Sohnes Tiglat-Pilejer I. Im 4. Regierungsjahre schlägt er den Weg durch die westlich vom Tigris gegen den Euphrat hin sich ausbreitende Steppe ein,,mitten in das Gebiet der aramäischen Achlame“, verfolgt dieselben etwa von der Mündung des Chabur dem linken Euphratufer entlang stromaufwärts bis gegen Gargamisch (Dscherabis), sezt dann über den Fluß, trägt am BischriGebirge, d. i. im Hügelland am Sadjur südlich von Aintab (dort heute noch Tell Bajcher), einen Sieg über dieselben davon und errichtet am linken Ufer des Sadjur in der Stadt Pitura eine Festung mit assyrischer Garnison, sowie eine zweite östlich davon am linken Ufer des Euphrat in Mutkinu. Diese Nachricht ist doppelt wichtig. Denn erstlich lesen wir bei Tiglat-Pileser I. den Namen „aramäische Achlame", woraus die nationale Zugehörigkeit dieser damals schon seit 300 Jahren in Mesopotamien bekannten Völkerklasse erhellt. Zweitens gewährt uns die erwähnte Angabe Aufschluß über die ungefähren Wohnsize dieser Nomaden in jener Zeit.

In Mesopotamien waren die Aramäer, wie wir gesehen, schon zu Salmanassars I. Zeit bis zum Tur Abdin und gegen Mardin vorgedrungen. Unter Tiglat-Pileser I. treffen wir nun in jener Gegend am Südufer des Tigris noch immer eine hettitische Völkerschaft, die Kumuchäer, die mit den von Norden her einbrechenden Kastern und Moschern gemeinsame Sache machen. Den Aramäern war es also seit Salmanassar I. in mehr als 150 Jahren noch nicht gelungen, diese heterogenen Elemente zu absorbieren und endgiltig bis an den Tigris vorzudringen. Es stießen nämlich in jener Gegend zwei gewaltige Völkerströme an einander: die hettitisch-alarodischen Stämme, die von Norden her Mesopotamien zu überschwemmen suchten und die von Süden gegen Norden drängenden Aramäer. Erstere waren die stärkeren, und wenn TiglatPileser nicht gleich am Anfange seiner Regierung dieselben durch energisches Eingreifen am weiteren Vordringen nach Süden gehindert hätte, so wäre ihnen auch die mesopotamische Ebene als Anteil zugefallen. An dem Widerstande von Norden her zerschellte infolge dessen auch der Anprall des aramäischen Völkerstroms und derselbe

teilte sich in zwei Arme. Der stärkere überschwemmte das Land vom Balich angefangen nach Westen über den Euphrat hinaus und ergoß sich von dort unaufhaltsam nach Nordsyrien. Der schwächere suchte von der Steppe Nordmesopotamiens aus nach Osten gegen Assyrien vorzudringen. Daher schon die Kämpfe Assur-risch-ischi's gegen die Achlame. Der Feldzug Tiglat-Pileser's I. bedeutet den erfolgreichen Versuch, sie vom eigentlichen Assyrien abzuwehren. Er trieb sie teilweise sogar noch über den Euphrat nach Syrien ins Gebiet der Hettiter hinein, wo die lebenskräftigen Nomaden günstige Aufnahme fanden.

Die Hettiterherrschaft in Syrien war nicht so durchgreifend gewesen, um das kanaanäische Element durch Aufdrängung der hettitischen Sprache völlig zu unterdrücken und im Hettitertum aufgehen zu lassen. Nur der Adel und der Kriegerstand sezte sich aus Hettitern zusammen, während das Volk nach wie vor kanaanäisch blieb. Auch konnte die hettitische Schrift (und infolge dessen auch die Sprache) wegen ihrer schwierigen Kombiniertheit im praktischen Leben gegenüber den ungemein einfachen Schriftzeichen der eingesessenen Kanaanäer keine maßgebende Rolle spielen. Bald nach 1250 spaltet sich das große Hettiterreich, das im Süden bis an den Nahr el Kelb reichte, in einzelne Fürstentümer, der politische und kulturelle Einfluß nach außen schwindet und das Mutterland in Kleinasien liefert infolge dessen auch keine neuen hettitischen Einwanderer und Kolonisatoren mehr. War also Syrien zwar offiziell hettitisch, aber im Grunde ein vom Hettitertum nur wenig durchseztes Kanaanäergebiet, so erklärt es sich leicht, warum gerade hier die am weiteren Fortschreiten nach Norden gehinderten Aramäer= stämme willige Aufnahme fanden und vom 11. Jahrhundert ab, durch immer neue Zuzüge von der östlich vom syrischen Kulturgebiet sich ausbreitenden Steppe das Land allmählich aramaisierten.

Damit soll natürlich nicht gesagt sein, daß nicht schon vor 1200-1150, d. i. etwa vor dem Zeitpunkt, da der direkt von Süden gegen Norden fortschreitende Aramäerstrom bei Mardin und im Tur Abdin am Widerstand der nördlichen Völker zerschellte, diese Nomaden in Syrien festen Fuß zu fassen versuchten. Im Gegenteil, dies wird auch schon früher, sicherlich seit 1250, wenn auch in geringerem Maße (wegen der damaligen relativen Macht der Hettiterherrschaft) der Fall gewesen sein, wenngleich bestimmtere Nachrichten darüber fehlen.

Dunkle Andeutungen über die Bewegungen der Aramäer seit

etwa 1200 v. Chr. gegen Syrien und Palästina enthält vielleicht das Buch der Richter. Wenn Ri. 3, 8 erzählt wird, daß die Kinder Israels acht Jahre lang Kusan Risathaim, dem König von Aram Naharajim, dienen mußten, bis sie Othniel, der Bruder Kalebs, aus der Knechtschaft befreite, so müßte man darin eine Reminiscenz an die Streifzüge aramäischer Räuberhorden ins eigentliche Palästina erblicken, die wegen der Erwähnung Othniels bald nach 1200 anzusezen wären. Aram Naharajim ist nach hebräischer Auffassung das Land, wo Charran, die Stadt Nachors gelegen war. Dieser Name geht auf das keilinschriftliche Narima (Tel-Amarna) und Naharina der ägyptischen Inschriften zurück und bezeichnete die Gegend am mittleren Euphrat bis gegen den Chabur hin, also im allgemeinen das Gebiet des alten Mitanireiches. Andere Erzählungen der Bibel bezeichnen als Heimat Nachors Paddan Aram, worin man wohl mit Recht den Namen Patin (f. weiter unten) erkannt hat. Wenn die israelitischen Traditionen Naharajim und Paddan mit den Erzvätern in Verbindung bringen und beiden Benennungen den Zusah Aram beifügen, so müssen wir schließen, daß auch nach hebräischer Vorstellung Nordsyrien und der Bereich des alten Mitanireiches, wo wir ja schon um 1300 Salmanassar I. im Kampfe mit den Achlame antreffen, in sehr früher Zeit eine aramäische Bevölkerung hatten. Ja, die Überlieferung geht so weit, daß sie sogar Abraham in poetischer Rede als „wandernden Aramäer“ bezeichnet. Abgesehen von dem Umstande, daß in lezterem Ausdruck „Aramäer" eine poetische Paraphrase für „Beduine“ darstellt, lassen sich dergleichen der naiven Auffassungsweise des Volkes angepaßte Äußerungen zu Schlüssen auf historische Verhältnisse der früheren Zeit ebensowenig verwenden, wie etwa die Angabe des Propheten Amos (9, 7), daß gleichwie die Kinder Israels von Jahwe aus Ägypten hinausgeführt, so die Philister aus Kaphtor und die Aramäer aus Kir (irgendwo in Südbabylonien an der elamitischen Grenze) berufen worden seien. Schon der Parallelismus mit dem Auszug aus Ägypten zeigt, daß in lezterer Stelle von keiner eigentlichen Auswanderung aus ursprünglichen Wohnsißen die Rede sein kann.

Um 1100 müssen die Aramäer bereits Damaskus, den Hauran und die Gebiete östlich vom Jordan vom Tiberiassee bis an den Hermon besezt haben. Von ihren Stämmen und kleinen Fürstentümern nennt die Bibel besonders Aram Beth Rechob (etwa südlich vom Quellgebiet des Jarmuk anzusehen), Maacha (am Südabhang des Hermon) und Aram Soba (zwischen beiden in den Hauran

hinein sich erstreckend). Schon Saul (1050) soll gegen Aram Beth Rechob (lies 1. Sam. 14, 47 statt Edom Aram) und gegen Soba Kriege geführt haben, wohl um dieselben am weiteren Vordringen nach Süden zu hindern. Ausführlicheres erfahren wir in den Berichten über David. Darnach suchten die Ammoniter gegen Israel Schuß bei den Aramäern. Soba, Rechob und Maacha leisteten ihnen bei der Belagerung ihrer Hauptstadt auch wirklich Hilfe, wurden aber von Joab geschlagen. Die Führerrolle scheint Hadadezer von Soba zugefallen zu sein. Er wird bei Helam im Ostjordanland von David besiegt und muß fliehen. Leßterer verfolgt ihn hierauf und züchtigt die Aramäer in der Damascena, die Hadadezer zu Hilfe gekommen waren. Ja sogar Vögte soll David im Damascenischen eingesezt haben. Nach diesen Nachrichten wäre es also David gelungen, die Aramäer vor der Hand wenigstens in Schach zu halten. Sie drangen indessen bald darauf weiter nach Süden vor und vermischten sich mit der Bevölkerung von Ammon. Denn wenn 854 als einer der 12 Gegner Salmanassars II. bei Karkar der Ammoniterkönig Basa ben Rechob (aus dem Stamme Rechob) genannt wird, so heißt dies nichts anderes als: der aramäische Stamm Rechob war unterdessen ins Ammonitergebiet vorgedrungen und hatte nicht nur das Land bejezt, sondern sich jogar des Thrones bemächtigt.

Um das Jahr 1000 erstand in Damaskus ein bedeutendes Aramäerreich, das mächtigste und einflußreichste in der kurzen Pe= riode der aramäischen Staatenbildungen in Syrien (von 1000 bis ca. 730). Die Bibel führt die Gründung desselben auf einen gewissen Rezon zurück, der anfangs in den Diensten Hadadezers von Soba gestanden haben soll, später Räuberhauptmann wurde und sich endlich in Damaskus zum Herrn der Situation aufschwang (vielleicht mit Davids Hilfe, der ihn dann gegen die oben genannten Aramäerstaaten benügt hätte. Die Nachricht über die Vögte Davids im Damascenischen würde dadurch verständlich). Daß Damaskus seit jeher als Zentrum eines Staatswesens Bedeutung hatte, ist ohne weiteres klar, doch herrscht über die Vorgeschichte desselben völliges Dunkel. Das neue Königreich grenzte im Norden an Hamat, welches ursprünglich kanaanäisch, später hettitisch war und etwa nach 1250 beim Zerfall des großen Hettiterreiches wieder ein selbständiges Fürstentum wurde, in das zwischen 1200 und 1100 die aramäischen Völkermassen einzudringen begannen. Der westliche Nachbar von Hamat war Patin, wahrscheinlich schon um d. J. 1000 ein selb=

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