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Verbündeten geflüchtet hatte, hervorgeholt und nach Assyrien gebracht. Mit ihm verschwindet der Staat Bit Adini aus der Geschichte.

Jezt trat Benhadad von Damaskus (keilinschriftlich richtiger Bir-idri) in den Vordergrund. In richtiger Erkenntnis der von Seiten Assyriens drohenden Gefahr brachte er im Laufe des Jahres 855 eine Fürstenkoalition zu stande. Neben den Hilfstruppen von Mußri und Kue (Cilicien), sowie einigen nordphönicischen Städten nahmen Hamat (König Irchulini), Israel (mit Juda), Ammon und der Araber Gindibu daran teil. Salmanassar kam 854 über den Euphrat, ließ sich von den Herrschern von Gargamisch, Kummuch, Malatia, Sam'al, Patin, Gurgum und Arpad huldigen, nahm in Aleppo durch feierliche Opfer vom Rammantempel Besitz und zog gegen Karkar (etwa Kalat el Mudik), wo ihn die Verbündeten erwarteten. Er rühmt sich wie immer des Sieges. Wenn er indessen nicht regelrecht geschlagen wurde, so mußte er sich doch schleunigst zurückziehen. Der Mißerfolg der assyrischen Waffen ist aus den folgenden Ereignissen ersichtlich. 849 fiel der „Sieg“ des Assyrers über die Alliierten ebenso aus. Das Gleiche war auch 846 der Fall. Salmanassar hatte in Benhadad und seinen Verbündeten einen ebenbürtigen Gegner gefunden.

Im Jahre 844 änderte sich die Sachlage einigermaßen, als Hazael den Thron von Damaskus bestieg. Diesen Regierungswechsel benüßten nämlich die einstigen Alliierten Benhadads, die vielleicht sämtlich nur gezwungen Heeresfolge geleistet hatten, um ihr Unterthanenverhältnis gegenüber dem neuen Herrscher zu lösen. Im Norden stellte sich Hamat unter assyrische Oberhoheit, im Süden gelangte Jehu mit Hilfe Salmanassars II. in Israel zur Herrschaft. Im Jahre 842 zog der Assyrerkönig von neuem gegen Damaskus. Längs der Meeresküste marschierte er zum Nahr el Kelb, empfing den Tribut Jehus, sowie von Sidon und Tyrus und überschritt den Libanon, um Damaskus von Westen anzugreifen. Irgendwo im Wadi Barada versperrte ihm Hazael einige Stunden vor der Hauptstadt die enge Passage, zog sich aber — allerdings mit Verlusten bald hinter die Mauern seiner Residenz zurück. Salmanassar richtete nichts aus und nachdem er die Stadt vergebens belagert, zog er unverrichteter Dinge ab. Ein lezter Zug des Jahres 839 hatte den gleichen Erfolg. Salmanassar mußte sich mit der Eroberung von vier Städten zufrieden geben. Damasfus blieb unbesiegt.

Das Resultat der Kämpfe Salmanassars II. gegen das West

land war also die Tributpflichtigkeit aller Staaten mit Ausnahme von Damaskus. Der Aufstand unter Assurdaninpal, Salmanassars Sohn (829-824) lockerte natürlich dieses Verhältnis in bedenklicher Weise. Hamat wird ausdrücklich unter den revoltierenden Gebieten genannt. Nicht viel besser war es um den Einfluß Assyriens im Westland unter Schamschi-Adad (824-812) bestellt. So konnte es geschehen, daß das aufstrebende Reich von Urartu seinen Blick auf Syrien richten und sich besonders mit Arpad in Verbindung sehen konnte. Adad-nirari III. (811-783) fämpfte 806 gegen Arpad und 805 gegen Chazaz (am Afrin, früher zu Patin, damals wohl zu Arpad gehörig). Im Jahre 803 machte er sogar den Versuch, Damaskus zu unterwerfen. Benhadad III. (vielleicht 804-774) von Adadnirari spottweise (nach der volkstümlichen Paraphrase von „König“) Mar'i Herr genannt, zahlte als erster unter den damascenischen Fürsten Tribut. Auch die Städte Philistäas, Israel, Moab und Edom brachten ihre Gaben. Das Ganze war offenbar mehr eine Formalität. Man wußte damals sehr gut, daß die Assyrer zu sehr nach anderen Seiten hin, besonders gegen Medien beschäftigt waren, um ihren früheren Einfluß im Westen aufrecht halten zu können. Salmanassar III. (782 bis 773) war in dieser Beziehung nicht glücklicher. Vielleicht aus Anlaß eines Thronwechsels (es wurde Tabel oder Tabrimmon König, von dem es ungewiß ist, ob er zur früheren Dynastie gehörte) er= schien er 773 vor Damaskus. Der Erfolg war nicht bedeutend. Unter Assur-dan (772-755) finden sich für 772 und 765 Züge gegen Chatarikka (das biblische Hadrach) verzeichnet. Um diese Zeit muß das frühere Reich von Patin zerfallen sein. Der nördlichste Teil kam an Sam'al, am See von Antiochien hielt sich ein selbständiges Fürstentum Unki, die Gebiete südlich vom Orontes famen an Hamat. Hadrach, das wahrscheinlich zu Patin gehörte, scheint so emporgekommen zu sein. Inzwischen war i. I. 763 in der Stadt Assur der Aufstand losgebrochen und hiermit ging der Rest des Einflusses im Westlande für Assyrien verloren. Ein Zug Assurniraris (754 bis 745) gegen Arpad (754) verlief troß der scheinbaren Unterwerfung des dortigen Königs Matiel resultatlos. Wie die folgenden Ereignisse lehren, hatte dort Urartu die Hand im Spiele.

Als Tiglat Pileser III. (745-727) in Assyrien den Thron bestieg, waren die syrischen Staaten fast ebenso unabhängig wie beim Regierungsantritt Salmanassars II. Was letterem nicht gelungen, führte Tiglat Pilejer III. binnen zehn Jahren in so gründ

licher Weise aus, daß die leßten syrischen Reichlein, denen aus Gnade und Barmherzigkeit ein Schein von Unabhängigkeit belassen wurde, den Fall von Damaskus um kaum 20 Jahre überlebten. Allerdings stand dem kraftvollen Herrscher Assyriens nicht ein Benhadad oder Hazael gegenüber, sondern ein ziemlich unfähiger Mensch, der sich Reson nannte.

In dieser Zeit trug sich Sardur II. von Urartu mit dem Plane, Assyrien vom Mittelmeere abzuschneiden und ein großes alarodisches Reich in Vorderasien zu errichten. Darum verband er sich mit Arpad und suchte mit dessen Hilfe im Westlande Einfluß zu gewinnen. Auch Gurgum Melitene und Kummuch schlossen sich ihm gegen Assyrien an. Tiglat Pileser III. wandte sich jedoch gegen die Alliierten, vertrieb Sardur aus Syrien und rückte vor die Mauern von Arpad. Die Stadt fiel 740 nach dreijähriger Belagerung und wurde zur Provinz gemacht. Gurgum und die übrigen Fürsten der Koalition unterwarfen sich und wurden in Gnaden aufgenommen. Der moralische Erfolg des Sieges war, daß auch Damaskus und die Phönicierstädte sich wenigstens nominell unterwarfen, natürlich nur mit der Absicht, sich so einen lästigen Gegner vom Hals zu schaffen, um sich zum Widerstand rüsten zu können. --- Unterdessen hatte sich (vielleicht erst 740 oder 739) ein gewisser Azarijau des zu Sam'al gehörigen Gebietes von Jaudi bemächtigt. Er machte mit Tutammu von Unki (der sich i. 3. 740 jedenfalls auch zum Scheine mit unterworfen hatte) gemeinsame Sache und wußte 19 Städtebezirke im heutigen Noßairije-Gebirge, welche ursprünglich zu Patin, später zu Hamat gehörten, ebenfalls auf seine Seite zu bringen. Panammu von Sam'al rief gegen den Usurpator TiglatPileser zu Hilfe. Der Assyrerkönig erschien 738 auf dem Kampfplaze, besiegte zunächst Tutammu und machte Unki zur assyrischen Provinz. Dann überwand er Azarijau, schlug wohl den südlichen Teil von Jaudi zu Unki, den Rest gab er Panammu zurück und entschädigte ihn durch einige Bezirke von Gurgum, welche Gebietsschmälerung sich Tarchulara von Gurgum als Strafe für seine frühere Widerseßlichkeit ruhig gefallen lassen mußte. Die 19 hamathensischen Städtebezirke fügte Tiglat-Pileser zu einer neuen Provinz mit dem Regierungssig in Simirra zusammen und seßte über dieselbe seinen Sohn, den späteren König Salmanassar als Statthalter ein. Reson von Damaskus, Menahem von Israel (Juda wird nicht genannt, sein Vasallenverhältnis zu Israel wurde. also vom Großkönig gut geheißen), Eniel von Hamat, die Fürsten

Der alte Orient. IV.

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von Gurgum, von Gargamisch u. s. w. Leisteten von neuem Obedienz.

Dieses radikale Vorgehen des Assyrers mußte Reson von Damaskus mit ernsten Besorgnissen erfüllen und er suchte die palästinensischen Fürsten (Hamat blieb Assyrien treu) zu einem Bündnis gegen Tiglat-Pileser zu vereinigen. Israel und Juda standen seit Hazael mehr oder minder immer unter Damaskus. An Jehu rächte sich Hazael wegen dessen Anschlusses an Assyrien durch Eroberung des Ostjordanlandes bis an den Arnon. Im Westen unterwarf er Nordgaliläa, rückte bis gegen Gath vor und nur die freiwillige Unterwerfung Jehoas' (Juda stand auf Seiten Israels gegen Damasfus) rettete Jerusalem vor der Eroberung durch die Aramäer. Erst als Benhadad III. i. I. 803 Tribut an Assyrien zahlte und Israel (Juda mit eingeschlossen) sich unmittelbar an Adadnirari III. anschloß, besserte sich die Lage. Joas soll nach 2. Kön. 13, 25 einige Vorteile errungen haben und Jeroboam II. vollendete die Befreiung durch Rückeroberung der früheren israelitischen Gebiete in Galiläa und im Ostjordanlande. Mit dem Sturze der Dynastie Jehus änderte sich die Sachlage. Menahem stammte aus Ba'al Gad am Hermon an der Grenze der Damascena und hielt schon darum zu Damaskus, weil der Fall desselben ihn für seine Herrschaft fürchten ließ. Pekach war mit Hilfe der von Damaskus begünstigten manassitischen Partei emporgekommen und bedurfte seiner Freunde, um sich gegen die assyrerfreundlichen Ephraimiten zu halten. Von den Philisterstädten hatte sich besonders Gaza an Damaskus angeschlossen. Jotham von Juda erkannte hingegen mit richtigem Scharfblick die Überlegenheit Assyriens. Nach 738 unterwarf er sich formell und unmittelbar Tiglat-Pileser und sagte sich dadurch von Israel und Damaskus 1os. Er mußte sich infolge dessen von Seiten Pekachs und Resons Feindseligkeiten gefallen lassen, die seinen Sohn Achaz nötigten, den Assyrer um Hilfe anzurufen. Dies war mit die Veranlassung zu Tiglat-Pilesers Zug nach Philistäa“ i. J. 734.

Sein Plan ging dahin, Damaskus zunächst zu isolieren und dadurch lahmzulegen. Er umging darum die Stadt, schnitt sie aber von der Verbindung mit dem Süden dadurch ab, daß er Galiläa und die manassitischen Gebiete von Israel trennte (2. Kön. 15, 29) und nebst Teilen des Haurans zur Provinz Soba zusammenfaßte. Dann zog er weiter gegen Gaza, dessen Fürst Hanno zwar gezüchtigt aber vorderhand in seiner Stellung belassen wurde. Achaz

wird unterdessen irgendwo persönlich Obedienz geleistet haben. Während dieser Operationen fiel Pekach als Opfer der ephraimitischen Partei, Hosea trat an seine Stelle und ward vom Assyrerkönig bestätigt. So stand Damaskus allein da. 733 rückte Tiglat-Pileser in die damascenische Ebene, Reson wurde zunächst im offenen Felde ge= schlagen und in die Stadt geworfen, hielt sich darin aber noch ein volles Jahr. Erst 732 fiel Damaskus und wurde zur Provinz gemacht.

Der Hort des Aramäertums in Syrien war vernichtet, das Ende von Sam'al und Hamat, die Tiglat-Pileser stets willigen Gehorsam geleistet hatten, ließ nicht lange auf sich warten. Nach dem Tode Eniels bemächtigte sich ein gewisser Jaubidi der Herrschaft und faßte den Plan, ein neues aramäisches Reich mit dem Zentrum in Hamat zu gründen. Die Provinzen Arpad, Simirra, Damaskus und das eben gedemütigte Samaria schlossen sich ihm an. Doch Sargon überwand i. I. 720 den Rebellen und machte Hamat zur Provinz. In Gurgum wollte sich bald darauf Muttallu, nachdem er seinen Vater gewaltsam aus dem Wege geräumt, von Assyrien unabhängig machen. Er wurde in Mar'asch (Markas) gefangen und das Land einprovinzt. Wenn Sam’al sich nicht schon 720 am Aufstand beteiligte, so fiel es um 710 zusammen mit Gurgum und teilte dessen Schicksal. Damit endet die Geschichte des Aramäertums in Syrien.

Die Einwanderung in die östlichen Gebiete der nordsemitischen Länder, nach Assyrien und Babylonien, vollzog sich ähnlich wie in Nordmesopotamien und Syrien. Die Aramäer überschritten den Euphrat und suchten das Kulturland im Norden und Süden in ihre Gewalt zu bekommen. Daß sie in einem so wohlgeordneten Staatswesen, wie es das babylonische und assyrische war, auf harten Widerstand stoßen mußten, ist selbstverständlich. Indessen war es unmöglich, sie durch einige entscheidende Schläge dauernd von den Landesgrenzen abzuwehren, erstlich weil die Nomaden immer auf neuen Zuzug aus der Steppe rechnen konnten und sodann weil sich diese Räuberhorden auf einen regelrechten Eroberungskrieg überhaupt nicht einließen. Man gewöhnte sich darum, dieselben mehr als Landplage, denn als eigentlichen Feind zu betrachten und suchte sich ihrer in Babylonien dadurch zu erwehren, daß man ihnen am Ost ufer des Tigris gegen das elamitische Gebirge hin in der dortigen weniger bebauten Steppe ausgedehnte Länderstrecken als Tummel

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