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platz für ihre Horden und Räubereien anwies, ähnlich wie man sich jezt noch in einzelnen Teilen des türkischen Reiches gezwungen sieht, mit den Beduinen friedlich zu paktieren und denselben gewisse Grenzen zu stecken, jenseits welcher sie ein freies Nomadenleben führen können. Auch die Suti, die Vorläufer der Aramäer, waren schließlich infolge der Expansionslust der nachdrängenden Völkermassen durch die Könige von Babylon in eben dieselben Gegenden gewiesen worden, und so sehen wir - nachweislich seit dem 9. Jahrhundert das linke Ufergelände des Tigris, vom unteren Zab angefangen bis an den persischen Golf, von den Suti und den weitaus zahlreicheren Ara= mäerstämmen besetzt. Da aber selbstverständlich immer neue Nomadenhorden von der westlich vom Euphrat sich ausbreitenden Steppe her im babylonischen Kulturland dringend Einlaß begehrten, so waren die ursprünglichen Einwohner desselben auf zwei Seiten von fremden Elementen eingeschlossen, gegen deren in sprachlicher und nationaler Hinsicht umgestaltend wirkenden Einfluß sie sich auf die Dauer nicht zu halten vermochten. Die Kultur blieb natürlich babylonisch, und ein jeder Einwanderer, dem es glückte, sich im eigentlichen Kulturland dauernd niederzulassen, war binnen kurzem ihrem Banne verfallen. Indessen sind die Berührungen zwischen den Söhnen der Wüste und den Einwohnern der Dörfer und Städte überaus zahlreich und völlig unvermeidlich. So waren die Einwohner des eigentlichen Babylonien wohl von alters her auf das Herdenmaterial der Steppen angewiesen, während hinwiederum der Beduine viele Gebrauchs- und Lurusartikel, z. B. die Waffen, dem Kulturland zu entnehmen gewohnt ist. Auch wurden natürlicherweise besonders die Reihen der niederen und arbeitenden Bevölkerung nach und nach durch die lebenskräftigeren Elemente der Einwanderer ergänzt. Dadurch kam aber die aramäische Sprache in Babylonien (und Assyrien) immer mehr zur Geltung und drang von den Dörfern in die Städte und von den unteren Volksklassen zu den Behörden und den höheren Gesellschaftskreisen hinauf. Auch wurden die Schechs der Aramäer= beduinen jenseits des Tigris mit der Zeit notwendig mit in die Politik verwickelt und bildeten später so wichtige Faktoren, daß die leitenden Staatsmänner mit ihnen rechnen mußten.

Von Süden her drängten nämlich gegen Babylon unaufhaltsam die Chaldäer vorwärts und ihren Fürsten, die kleine Gebiete an der Mündung des Tigris und Euphrat besaßen, erschien die endliche Erlangung der Krone von Babylon als Zielpunkt all ihrer Wünsche. Sie suchten dabei nach Verbündeten und fanden diese abgesehen von

Elam hauptsächlich in den Suti und den Aramäern jenseits des Tigris. Mit ihrer Hilfe bemächtigte sich beispielsweise Utinzir, der Fürst von Bit Amukkani, 732 Babylons. Unter anderen werden als seine Alliierten auch die aramäischen Pukudu genannt, welche die Bibel als Pekod erwähnt. Tiglat-Pileser III. rückte i. I. 729 gegen Babylon vor. Um jedoch gegen Ufinzir, der mittlerweile nach Süden zurückgewichen war, erfolgreich operieren zu können, trieb er zuerst die Aramäer zu Paaren, und diesem Umstande verdanken wir eine ausführliche Liste von (35) Klanen und Stämmen, deren Reichhaltigkeit bei der relativen Beschränktheit des betreffenden Gebietes deutlich zeigt, daß dieselben immer noch auf halbnomadischer Kulturstufe standen. Im Jahre 722 oder Anfang 721 bemächtigte sich ein anderer Chaldäer, der aus der Bibel bekannte Merodach Baladan, des Thrones von Babylon und zwar wieder mit Hilfe der Sutu und Aramäer. Die Alliierten wurden durch Überlassung ausgedehnter Besizungen innerhalb des eigentlich babylonischen Gebietes belohnt und so ward die Überleitung der Halbnomaden als eines neuen in sprachlicher und nationaler Hinsicht ausschlaggebenden Elements in. das Kulturland noch mehr gefördert. Die reichen Tempelschäze fielen während der 12 Jahre, da Merodach Baladan in Babylonien hauste, auch ihnen in die Hände. Sargon stürzte zwar den Chaldäer und strafte seine aramäischen Verbündeten, aber dieser Erfolg war nur vorübergehend. 704 erschien Merodach Baladan wieder in Babylon und seine Helfershelfer segten sich in den Städten fest. Sanherib schlug ihn jedoch 703 bei Kisch und säuberte Uruk, Nipur, Sippar und andere Orte von den Eindringlingen. Beim Rückzug suchte er die Aramäer jenseits des Tigris heim und scheint unter ihnen erbarmungslos gehaust zu haben, indem er 208 000 Ge fangene nebst reicher Beute mitschleppte. Das diesbezügliche Verzeichnis umfaßt 17 Klane und Stämme. Bei Chalule i. I. 691 kämpfen wiederum 9 Aramäerstämme mit dem chaldäischen Eindringling Muschezib Marduk gegen Sanherib und ein gleicher Vorgang wiederholt sich unter Assarhaddon i. I. 680, wo der Sohn Merodach Baladans in Babylon die Herrschaft an sich zu reißen versucht.

Von weiteren Schicksalen dieser aramäischen Stämme hören. wir bald darauf nichts mehr. Sie werden den allgemeinen Entwickelungsgesehen der Menschheit zum Opfer gefallen und in der Kultur Babyloniens aufgegangen sein. Mit ihrer Individualität verschwindet der lezte uns geschichtlich erreichbare Rest des eigent= lichen und unverfälschten Aramäertums. Nur ihre Sprache, die sie

infolge ihres numerischen Übergewichts über die absterbenden Volkselemente der früheren Zeit den Ländern aufnötigten, lebte im Bereiche des nordsemitischen Kulturgebiets noch für lange Zeit fort. Seit der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts läßt sich in Assyrien der Gebrauch der aramäischen Konversationssprache an der Hand von Denkmälern konstatieren, um dieselbe Zeit herrschte sie gewiß auch schon in Babylonien bei manchen Schichten der Bevölkerung vor.

Auch in Palästina, das seine kanaanäische Eigenart am längsten bewahrt hatte, dringt von Norden her die aramäische Sprache immer mehr nach Süden vor. Im Nordreich wird sie, da dasselbe in unmittel= baren kommerziellen und politischen Verbindungen mit dem Reiche von Damaskus stand, sehr früh neben dem Hebräischen zur Geltung gekommen sein. Im Südreiche zeigt sich aramäischer Einfluß in den litterarischen Erzeugnissen des 7. Jahrhunderts, und die Erzählung 2. Kön. 18,26 und Jes. 36,11, wo die judäischen Beamten den Oberoffizier Sanheribs ersuchen, er möge lieber aramäisch sprechen, zeigt deutlich, daß man auch in Jerusalem um 700 sich für das Aramäische interessieren mußte, wenngleich das gewöhnliche Volk diese Sprache noch weniger verstand. Mit dem judäischen Staatswesen verschwand das Hebräische aus der Reihe der offiziellen Sprachen (etwa abgesehen von Tyrus, Sidon u. s. w.) und das Aramäische ward bald auch in Südpalästina das Idiom des niederen Volkes. Die Verbannten gewöhnten sich an den Gebrauch desselben in Mesopotamien und nach dem Exil spricht man in Judäa aramäisch. Dabei fand allerdings das Hebräische besonders bei den Gebildeteren eifrige Pflege und wurde in gelehrten Kreisen gewiß noch als wissenschaftliche Sprache nicht nur stilistisch geschickt gehandhabt sondern auch gesprochen.

Die Juden der späteren Zeit standen eben unter dem Einflusse der die ganze damalige semitische Kulturwelt beherrschenden ara= mäischen Sprache. Gleichwie im 14. vorchristlichen Jahrhundert Syrien und Mesopotamien mehr oder minder auf die Keilschrift und das Assyrisch-Babylonische als internationales Idiom angewiesen waren, ebenso war das Aramäische und seine ungemein einfache für den praktischen Gebrauch im täglichen Leben sich be= sonders eignende Schrift jenes allgemein verbreitete Verkehrsmittel, das die Völker Vorderasiens in späterer Zeit im gegenseitigen kommerziellen, kulturellen und politischen Verkehr anzuwenden genötigt waren, und das darum auch nicht nur in Palästina, sondern auch in Nord-Arabien zur Herrschaft gelangte. Stand ja lezteres

Gebiet seit jeher mit den vorderasiatischen Handels- und Verkehrszentren, die nun einmal aramäisch geworden waren, in regstem Verkehre. Seitdem Tiglat Pileser III. und die Sargoniden Kriegszüge bis tief nach Nordarabien hinein unternommen hatten, war das Land gezwungen, die assyrische Oberherrschaft anzuerkennen und trat in noch engere Beziehungen zu den nördlichen Völkern, als es früher der Fall war. Noch günstiger entwickelten sich die Verhältnisse für Nordarabien unter den Ptolemäern. Die zwischen den Seleuciden und Ptolemäern herrschende Rivalität, sowie später die Sperrung des Euphratthales durch die parthische Okkupation hatten zur Folge, daß der früher einzig übliche Verkehrsweg zwischen dem Mittelmeere und dem persischen Golf (resp. Indien), der durch Mesopota= mien längs des Euphrat und Tigris führte, aufgegeben wurde, und der Handel einerseits vom Mittelmeere durch Nordarabien an die Südostküste der arabischen Halbinsel, andererseits um leztere herum zur See nach dem indischen Ozean geleitet wurde. Die natürlichen Vermittler dieses Handels wurden aber die Völker Nordarabiens, und je weniger sie selbst noch von der Kultur berührt waren, umso leichter eigneten sie sich die aramäische Verkehrssprache an und bedienten sich derselben zum schriftlichen Ausdruck.

So erklärt sich die paradoxe Thatsache, daß die späteren Völker Nordarabiens zwar längst schon rein arabischer Abstammung waren, uns aber ihre Denkmäler in aramäischer Sprache hinterlassen haben, welche allerdings mehr oder minder von Arabismen durchsezt ist. Die älteste Inschrift dieser Art ist die von Teima (wohl spätestens ins 5. vorchr. Jahrhundert zu sehen). Jüngere zu dieser Klasse gehörige Monumente stammen von dem einst mächtigen Volke der Nabatäer, das seine Blüte der eben besprochenen Handelsvermittlerrolle zwischen dem Mittelmeere und der südarabischen Küste verdankte und selbst schon Erbe eines früheren Stammes, der Salamier war. Nabatäische Könige kennen wir in der Zeit zwischen 170 v. Chr. und 100 n. Chr., darunter 4 des Namens Aretas. Sie besaßen neben dem nordwestlichen Arabien noch Petra, Moab, sogar den Hauran und zeitweise auch Damaskus. Über alle diese Gebiete sind ihre zahlreichen Schriftdenkmäler zerstreut, in denen besonders die echt arabischen Namen auf den ersten Blick erkenntlich sind. Die wichtigsten Fundorte in Arabien selbst sind El Dschof, Teima, El Hidschr, El Öla und Chaibar, d. h. die Dasen von Norden an bis gegen Medina hin. Diese Gegend repräsentiert also die südlichste Grenze des einstigen aramäischen Sprachgebiets.

infolge ihres numerischen Übergewichts über die absterbenden Volks elemente der früheren Zeit den Ländern aufnötigten, lebte im Be reiche des nordsemitischen Kulturgebiets noch für lange Zeit for Seit der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts läßt sich in Assyrie der Gebrauch der aramäischen Konversationssprache an der Hand vo Denkmälern konstatieren, um dieselbe Zeit herrschte sie gewiß auch schr in Babylonien bei manchen Schichten der Bevölkerung vor.

Auch in Palästina, das seine kanaanäische Eigenart am längsten b wahrt hatte, dringt von Norden her die aramäische Sprache immer me nach Süden vor. Im Nordreich wird sie, da dasselbe in unmitt baren kommerziellen und politischen Verbindungen mit dem Rei von Damaskus stand, sehr früh neben dem Hebräischen zur Geltu gekommen sein. Im Südreiche zeigt sich aramäischer Einfluß in ì litterarischen Erzeugnissen des 7. Jahrhunderts, und die Erzähli 2. Kön. 18,26 und Jes. 36,11, wo die judäischen Beamten Oberoffizier Sanheribs ersuchen, er möge lieber aramäisch sprec zeigt deutlich, daß man auch in Jerusalem um 700 sich für Aramäische interessieren mußte, wenngleich das gewöhnliche £ diese Sprache noch weniger verstand. Mit dem judäischen Sta wesen verschwand das Hebräische aus der Reihe der offizie. Sprachen (etwa abgesehen von Tyrus, Sidon u. s. w.) und Aramäische ward bald auch in Südpalästina das Idiom des deren Volkes. Die Verbannten gewöhnten sich an den Gebi desselben in Mesopotamien und nach dem Eril spricht ma Judäa aramäisch. Dabei fand allerdings das Hebräische beson bei den Gebildeteren eifrige Pflege und wurde in gelehrten Ki gewiß noch als wissenschaftliche Sprache nicht nur stilistisch ge: gehandhabt sondern auch gesprochen.

Die Juden der späteren Zeit standen eben unter dem Ein der die ganze damalige semitische Kulturwelt beherrschenden mäischen Sprache. Gleichwie im 14. vorchristlichen Jahrhu Syrien und Mesopotamien mehr oder minder auf die Keil und das Assyrisch-Babylonische als internationales Idiom gewiesen waren, ebenso war das Aramäische und seine ung einfache für den praktischen Gebrauch im täglichen Leben si sonders eignende Schrift jenes allgemein verbreitete Verkehrsi das die Völker Vorderasiens in späterer Zeit im gegenseitigen merziellen, fulturellen und politischen Verkehr anzuwenden ge waren, und das darum auch nicht nur in Palästina, sonderv in Nord-Arabien zur Herrschaft gelangte. Stand ja le

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