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Die Kontemplation des höchsten Gutes und der eigenen Nichtigkeit geht so in die Betrachtung des göttlichen Gnadenwunders der mystischen Einigung über. Oft ist das Beten nur ein Staunen über das Große, Unbegreifliche, das sich in der gottbegnadeten Seele vollzieht.

,,Woher kommst du? Wie kommst du in meine rings umschlossene Zelle? Seltsam ist das fürwahr, es übersteigt Rede und Verstand. Daß du plötzlich in meinem Innern Platz nimmst und aufleuchtest und lichtförmig erscheinst wie der hellblinkende Vollmond, das macht mich sinnlos und sprachlos, mein Gott. Ich weiß, daß es du bist, der gekommen ist, um zu erleuchten, die in der Finsternis sitzen, ich gerate außer mir und verliere Verstand und Worte, weil ich schaue das fremde Wunder, das alle Kreatur, alle Natur, alle Rede übersteigt“ (Symeon der Neue Theologe). 20,,Wer schaut wie du, mein Herr Jesu Christe, meine süße Liebe, hoch erhaben und unermeßlich, herab auf das Niedrige? Wer ist dir gleich unter den Starken, mein Herr, der du das Niederste in der Welt erwählst? Wer ist wie du, der du Himmel und Erde gegründet hast, dem Throne und Herrschaften dienen und der du doch deine Wonne unter den Menschenkindern suchst? Wie groß bist du, König der Könige und Herr der Herrscher, der du den Sternen gebietest und dem Menschen dein Herz schenkst? Wer bist du, in dessen Rechten Reichtum und Ruhm? Du bist voll von Wonne und hast eine Braut von der Erde? O Liebe, wohin neigst du deine Majestät? Eija, o Liebe, wohin lenkst du den Quell der Weisheit? Fürwahr bis zum Abgrund des Elends" (Gertrud).

III. Ekstase.

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Die schauervoll-wonnevolle Kontemplation der ,unaussprechlichen göttlichen Schönheit ist noch nicht das Endziel mystischen Betens und Betrachtens. Das höchste und heiligste Gebet des Mystikers ist das ekstatische, Gebet', das kein Gebet im gewöhnlichen Sinne mehr ist. In der entzückenden Gottesschau ist der Unterschied zwischen Seele und Gott, zwischen endlicher Kreatur und unendlichem Geist, zwischen dem kleinen, armseligen Ich und dem großen, reichen Du entschieden gewahrt. Aber in der ekstatischen Gotteinigung sind alle Unterschiede aufgehoben: Beter und Angebeteter, Ich und Du sind in unzertrennlicher Einheit zusammengeflossen. Alle Gebetsrede, ja alle Gebetshinwendung hat aufgehört; es sind nicht meчr zwei, sondern Eines; das Endliche ist verschlungen vom Unendlichen. Diese ekstatische unio substantialis ist unaussprechlich, weil sie jenseits des wachen Bewußtseins sich vollzieht. Aber wenn der Mystiker aus der ekstatischen Gottrunkenheit erwacht, versucht er das Unaussprechliche in einem Gebetsworte zu stammeln; er kann sein Glück nur in der Formel ausdrücken:,,Ich bin du und du bist ich." Von den Lippen der indischen und persischen, der hellenistischen und christlichen Mystiker tönt dieses Ekstatikergebet uns entgegen. 208

,,Du bin ich, hohe Gottheit, ich bist du, hohe Gottheit," ruft der indische Mystiker Nimbâditya 20. Immer wieder kehrt dieser Ruf bei den hellenistischen Mystikern, in der Poimandresliteratur wie in den Schriften der Gnostiker: où γὰρ ἐγὼ καὶ ἐγὼ σύ. 210 Am häufigsten aber begegnet uns diese Identitätsformel bei den persischen Sûff. Jalâl ed-din Rûmi ruft begeistert:,,Ich bin du und du ich" 11. Und in einem längeren Gebet sagt er:,,Es hat zwischen uns aufgehört das Ich und Du. Ich bin nicht ich, du bist nicht du, auch bist du nicht ich. Ich bin zugleich ich und du, du bist zugleich du und ich. Ich bin in Verwirrung darüber, ob du ich oder ich du seiest". "12 Schon vor Jalâl hatte Husain al-Hallâdsch diese Wesenseinigung mit den Worten ausgesprochen: ,,Dein Geist vermengt sich mit meinem Geist so wie Wein sich mengt mit reinem

Wasser.",,Wenn irgend etwas dich berührt, berührt es mich. Siehe, in jedem Falle bist du ich.". 213 Ja, auch aus dem Munde christlicher Mystiker vernehmen wir diesen ekstatischen Jubelruf:,,Du bist ich und ich bin du," betet Angela von Foligno 214. Zumeist freilich formulieren die christlichen Mystiker die Erfahrung der unio mystica milder; häufiger als die ,reziproke Identitätsforme!' (Weinreich) 15 begegnet uns bei ihnen die ,reziproke Im man en z formel'. Mechthild von Magdeburg spricht betend:

,,Ich bin in dir und du bist in mir,

wir mögen nit naher sin,

wan wir zwöi sind in ein gevlossen

und sind in eine form gegossen,

also son wir bliben eweklich unverdrossen". 216

Und Gerhard Tersteegen singt:

,,Ich senk mich in dich hinunter:
Ich in dir, du in mir" 217

Diese,reziproke Identitätsformel' ist das höchste mystische Gebet. Erst wenn er dieses Gebet sprechen kann, hat er seinen Gott ganz gefunden, bleibt er eins mit ihm in Ewigkeit. Jalâl-ed-dîn-Rûmî, der Klassiker der islamischen Mystik, hat diesen Gedanken in ein wundervolles Gleichnis gehüllt.

Ein Liebender kam einst des Nachts vor die Türe seiner Liebsten und pochte an. Da rief sie:,,Wer klopfet hier ?" Und er antwortete:,,Ich bin e s." Sie aber öffnete nicht, sondern sagte barsch:,,Fort mit dir!" Da ging der Jüngling in die Ferne und wanderte durch die Welt, bis die Liebe ihn mit unwiderstehlicher Macht zurücktrieb zu der Geliebten Behausung. Und er pochte abermals mit dem Ring an die Pforte, leise und zaghaft, in schüchterner Hoffnung. Und wieder ertönte die Frage der Geliebten:,,Wer klopfet hier ?" und er antwortet:,,D u bist es, du stehst noch einmal vor der Türe." Da öffnete ihm die Angebetete mit den Worten:

,,O Liebster, komm herein,

Zweie faßt zwar nicht mein enges Kämmerlein;

Da indes auch du nichts mehr als ich nur bist,

Im Gemach und auch am Tische Raum noch ist". 218

Der Grundgedanke der Mystik ist in dieser Erzählung klar ausgesprochen: des Menschen Identität mit dem Göttlichen. Durch das mystische Schrifttum des Orients und Okzidents klingt wie als Leitmotiv jene ekstatische Identitätsformel hindurch. Die Mystiker bilden eine unsichtbare Brüdergemeinde, die sich über alle Länder und Zeiten erstreckt; durch Meilenweite und Jahrhundertferne getrennt, reichen sie sich die Hände und stimmen in das Lied: Gott und Mensch sind nur durch äußeren Schein getrennt, beide sind eins in unauflöslicher Einheit. Und in trunkener Begeisterung sprechen sie das große mystische Gebet:,,Ich bin du und du bist ich."

IV. Die Verwerfung des Bittens um irdische Güter.

Das naive Bitten um äußere Dinge ist mit der mystischen Grundtendenz unvereinbar. Wo es sich (meist als Fürbitte für andere) bei Mystikern findet, spielt es eine durchaus sekundäre Rolle und läuft als etwas Selbständiges neben dem mystischen ausschließlich auf Gott und das Heil abzielenden Gebet einher. Die echte Mystik verwirft genau so wie die philosophische Kritik das Bitten um Irdisches als irreligiös. Der Gegenstand des Gebets ist ausschließlich,,Gott und

die Seele" Gott das unum bonum, das summum bonum, und der Seele Heil und Seligkeit in diesem höchsten Gut. Augustin gibt die Gebetsanweisung:,,Nolite aliquid a Deo quaerere nisi Deum.",,Ora beatam vitam" — und beata vita ist für ihn vita aeterna, das contemplari Domini delectationem in aeternum. Das Bitten um äußere Glücksgüter ist ihm ein,carnaliter orare'; den im Geiste Wiedergeborenen geziemt nur ein ,spiritaliter orare', 219 Mit derselben Begründung weist der persische Mystiker Sa'adi das Bitten um äußere Gnadengaben ab.

Ein wahrer Diener seines Herrn nur jener ist,

Der nicht ob des Herren Gnade seinen Herren selbst vergißt,
Also wandelt auch nur jener treu auf seines Gottes Pfad,

Der von Gott sich nur ihn selber als Geschenk erbeten hat.
Blickst du nur auf Gottes Gaben und nicht auf ihn selber hin,
Fesselt dich nicht seine Liebe, fesselt dich dein eigner Sinn.

Öffnet sich dein Mund zum Beten nur aus Gierde nach der Gab',
Nimmer strömt dann das Geheimnis seiner Liebe dir herab". 220

Das Bitten um die Erfüllung selbstsüchtiger Wünsche widerspricht auch dem mystischen Ideal der absoluten Gleichförmigkeit mit Gottes Willen.

,,Beten: Ach, Herr, wende dies Verhängnis ab,
Fürwahr Sünde gegen den ist, der es gab."

(Jalâl-ed-dîn Rûmî).** Schließlich macht die Nichtigkeit und Wertlosigkeit alles, Irdischen das Beten um vergängliche Güter zur Torheit. Meister Eckhart kleidet die Ablehnung alles irdisch-selbstsüchtigen Bittens in ein reizvolles Gleichnis:

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,Man fragte einen siechen Menschen, warum er Gott nicht darum bäte, daß er ihn gesund machte. Da sagte der Mensch, das wollte er ungern tun aus drei Gründen. Der eine war, er wollte das wissen und dessen gewiß sein, daß der minnigliche Gott nimmer möchte das leiden, daß er siech wäre, denn zu seinem Allerbesten. Ein anderer Grund war der: Wenn der Mensch gut ist, so will er alles, was Gott will und nicht, daß Gott wolle, was der Mensch will, denn das wäre gar unrecht. Und darum so will er, daß ich siech sei; denn wollte er es nicht, so wäre ich es auch nicht; so soll ich auch nicht wünschen gesund zu sein. Sonder Zweifel, möchte das sein, daß mich Gott gesund machte sonder seinen Willen, mir wäre unwert und ungenehm, daß er mich gesund machte. Leiden wollen kommt von Minne, nicht wollen kommt von Unminne. Viel lieber, besser und nützer ist mir, daß mich Gott minne und ich auch siech sei, denn daß ich gesund an dem Leibe wäre und mich Gott nicht minnet. Was Gott minnet, das ist etwas, was Gott nicht minnet, das ist nichts... Die dritte Sache, warum mir unwert und ungenehm wäre, daß ich Gott wollte bitten darum, daß er mich gesund mache, ist die: Ich will und soll den reichen, minniglichen Gott nicht um solche Kleinigkeiten bitten. Gesetzt, daß ich zu dem milden Papste käme hundert oder zweihundert Meilen, und so ich käme vor ihn und spräche: ,0 Herr, heiliger Vater, ich bin gekommen wohl zweihundert Meilen schweren Weges mit großen Kosten und bitte euch, warum ich auch her zu euch gekommen bin, daß ihr mir gebet eine Bohne'. Wahrlich er selber und auch wer das vernähme, spräche mit Recht, daß ich ein großer Tor wäre. Nun ist das Eine gewisse Wahrheit, die ich spreche, daß alles Gut, auch alle Kreatur gegen Gott ist minder denn eine Bohne. Darum verschmähe ich billigerweise, wenn ich ein weiser und guter Mensch bin, daß ich wollte beten darum, daß ich gesund würde". 212 Die konsequente Mystik verwirft nicht nur das Bitten um Irdisches, sondern das Bitten überhaupt. Die Bitte ist Ausdruck des Wunsches und Willens das mystische Ideal hingegen ist die völlige Wunsch

und Willenlosigkeit, die,Ledigkeit und, Gelassenheit. Darum schreiten Meister Eckhart und Katharina von Genua ebenso wie die quietistischen Mystiker des 17. Jahrhunderts zur Ablehnung jeder Bitte, auch der Bitte um religiöse und sittliche Werte, fort und beschränken das Gebet auf die Aussprache der Indifferenzstimmung. Meister Eckhart sagt: ,,In wahrem Gehorsam soll nicht erfunden werden: ,ich will also oder also, dies oder das', sondern ein lauter Verzicht auf das Deine. Und darum auch in dem allerbesten Gebet, das der Mensch mag beten, soll es nicht heißen: ,gib mir die Tugend oder die Weise' oder,ja, Herr,,gib mir dich selber oder ewiges Leben' [gegen Augustins obigen Ausspruch], sondern allein: ,Herr, gib mir nichts, denn was du willst, und tue, Herr, was und wie du willst in aller Weise.' Das übertriffet das erste wie der Himmel die Erde. Dann zumal ist der Mensch ausgegangen in Gott in wahrem Gehorsam.",,Das kräftigste Gebet... ist das, das da geht aus einem ledigen Gemüt . . . Was ist ein ledig Gemüt? Das mit nichts beladen ist oder verworren und an nichts gebunden noch das Seine sucht in den Dingen, sondern allzumal in den liebsten Willen Gottes versenket ist und ausgegangen aus dem eigenen“. 223

Katharina von Genua empfing von Christus die Mahnung:,,Sage niemals: ich will oder ich will nicht. Sage niemals mein, sondern immer unser. Wenn du das Vaterunser betest, so nimm dir als Grundlage daraus die Worte: Fiat voluntas tua, d. h. es geschehe dein Wille in jeder Sache, in der Seele, im Leibe, in den Kindern, in den Verwandten, in den Freunden, in Hab und Gut und in jeder anderen Sache, die dir begegnen möge, sei es zum Wohl oder Weh." Katharina hat diese Mahnung buchstäblich befolgt; so konnte sie in ihren späteren Jahren betend ihrem Gott bekennen:,,Schon sind es etwa 35 Jahre, daß ich dich, o mein Herr, niemals mehr um irgend etwas für mich gebeten habe“. 2

5. Die psychologischen Stadien des Gebets bzw. der Versenkung.

Die mystische Konzentration auf den höchsten Wert kann entweder ein bewußtes, absichtliches, willkürliches Sichhinwenden zu Gott sein oder ein unbewußtes, unwillkürliches, spontanes Ergriffen-, Hingerissensein von Gott. Die spontane Kontemplation wächst meist von selbst aus der willentlichen Meditation und Konzentration heraus; oder man sucht durch die absichtliche Konzentration die in der spontanen Anbetung früher erlebte Gebetsstimmung neu zu erzeugen. Die Konzentration, das Hinschauen auf ein einziges Objekt bedingt eine Vereinheitlichung des gesamten psychischen Geschehens, eine Absorption aller auf andere Gegenstände sich richtenden Vorstellungen, Willenstendenzen und Wertungen wie eine Unterbindung der natürlichen Affekte. Die Gebetssammlung und Gebetsbetrachtung führen so von selbst in die von den Mystikern ersehnten überwachen Bewußtseinszustände (Friede, Entzücken) hinüber, bisweilen sogar in die ekstatische Bewußtseinstrübung. Diese beiden Momente der Unterschied von naivem und absichtlichem Beten wie die Annäherung an die Ekstase - veranlassen eine Klassifikation von Gebetsstufen unter dem Gesichtspunkt der fortschreitenden Vereinfachung des psychischen Zustandes, der Reduktion des Bewußtseinsumfanges und der Steigerung der Bewußtseinsintensität. Die neuplatonischen Mystiker reden von Ideen' (ɛïdn) oder,Begriffen (800) 225 des Gebets, die christlichen von,Stufen' oder,Staffeln', ein islamischer Mystiker (Algazâlî) 226 spricht sehr fein von,Hüllen' des Gebets der Fortgang ist hier nicht von unten nach

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oben, sondern von außen nach innen gedacht. Bei all diesen Klassifikationen ist unter, Gebet' nicht das aktuelle Gebet, die Gebetsaussprache gemeint, da das Beten in Worten und Vorstellungen mit der fortschreitenden Vertiefung aufhört, sondern das habituelle Gebet, der mystische Gebetszustand' (état d'oraison). Franz von Sales sagt:,,L'oraison et la théologie mystique ne sont qu' une même chose." 227

Die Konstruktion einer zur Ekstase führenden ,,Gebetsleiter", die eine hohe psychologisch-analytische Begabung voraussetzt, erfüllt eine dreifache Funktion: 1. eine axiologische: die einzelnen psychischen Zustände werden unter dem Gesichtspunkt der Vollendung des mystischen Erlebens, der Ekstase gewertet; 2. eine psychologische: durch die Beschreibung und Analyse der einzelnen Gebetszustände sucht der Mystiker sich Klarheit über das eigene Erleben zu schaffen; 3. eine pädagogische: die detaillierte Schilderung der psychischen Erlebnisse soll anderen Menschen die Möglichkeit geben, selbst diese Erlebnisse zu haben und auf den Gebetsstaffeln zur vollen Einheit mit Gott zu gelangen.

Obwohl die Bezeichnungen der Gebetsstufen, ihre Zahl und ihre Merkmale wechseln, besteht im wesentlichen kein Unterschied zwischen den Gebetsstufen der neuplatonischen 228, sûfistischen, 229 hinduistischen 230 und christlichen 231 Mystiker; ihr psychologischer Grundcharakter deckt sich sogar mit den Versenkungsstufen des Yoga 232 und Buddhismus 233, obgleich in letzteren jeder Gedanke an ein Gebet, d. h. einen Verkehr mit Gott, ausgeschlossen ist. Die feinste psychologische Durchbildung zeigen die Gebetsskala der heiligen Teresa und die buddhistische Versenkungsskala.

Die Bezeichnung der einzelnen Gebetsstufen gibt meist eine Charakteristik des psychischen Erlebnisses bzw. Zustandes (Sammlung, Meditation, Kontemplation, Ruhe, Einigung, Ekstase). Die Gebetsskala der hinduistischen Mystiker (die fünf, Geschmäcke' des Caitanya) charakterisiert die psychische Stimmung der einzelnen Gebetszustände sehr glücklich durch die verschiedenen sozialen Verhältnisse: vom Sklavenverhältnis erhebt sich der Fromme zur Freundschaft mit der Gottheit, sodann zur Kindesliebe, bis er schließlich beim Brautverhältnis, dem Liebesrausch angelangt ist. Derselbe Stufengang begegnet uns auch in der abendländischen Mystik (Bernhard von Clairvaux, 234 Thomas von Celano 235, Angelus Silesius. 236) Doch entbehrt diese Skala des geistlichen Lebens ebenso des theoretisch-psychologischen Charakters wie der ausschließlichen Beziehung auf das Gebetsleben bzw. die Versenkung.

Verschiedene Gebetsskalen (Algazâlî, Johann von Kreuz usw.) bezeichnen als erste Stufe das ,mündliche' Gebet; es handelt sich jedoch hier mehr um eine Vorstufe. Die klassische Gebetsleiter der hl. Teresa enthält diese Stufe nicht. a) Die eigentliche Gebetsskala 237 beginnt stets mit der bewußten und willkürlichen Konzentration der Aufmerksamkeit auf Gott bzw. eine religiöse Vorstellung. Pseudo-Jamblich bezeichnet die erste Stufe als Gebet der,Sammlung', ebenso Johann vom Kreuz; Algazâlî als ,energische Konzentration'; Proclus charakterisiert sie als yvwois, die meisten christlichen Mystiker sie schlechthin ,Meditation' oder Gebet der Meditation, Teresa redet von der,oracion de recogimento'. Die buddhistische Formel von den vier jhâna bezeichnet die erste Versenkungsstufe als,,mit Überlegen und Erwägen“ verbunden

nennen

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