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fürchte mich eben so sehr für die Erscheinung desselben, als mich seine Nichterscheinung ber unruhigt. Ich bin nicht mehr im Stande, mich in die Gemüthslage zu verseßen, mit der ich gearbeitet, und befinne mich kaum auf ei nige Spuren meiner eigenen Gedanken und doch war es ein Prodromus und Prolegomena zu weiß nicht was? Vielleicht erhalten Sie das Corpus delicti eher als ich, und sind bes. fer im Stande, darüber zu urtheilen. «Nicht mehr als zwey haben es hier gelesen; der eine mit dem Lachen eines Kobolts, der andere mit den Thränen eines Crocodils, hätte ich bald

gefagt. Wer weiß, wer am meisten Recht haben mag?

Ich krahe immer von meinem kleinen Mist. haufen. Wie mir Ihr Lustgarten gefällt, has be ich schon gesagt. Daß die leste Hälfte des vierten Buches mich näher angeht, als alle übrige, können Sie leicht erachten. Dieses schöne Thal gränzt unmittelbar an meinen Hügel, oder wie ich ihn erst nannte. Wenn ich auch so beredt wåre, wie Demosthenes, so würde ich doch nicht mehr als ein einziges Wort drehmal wiederholen müssen : Vernunft ist Sprache, óyos. An diesem Markknochen nage ich und werde mich zu Tode darüber nagen. Noch bleibt es immer finster über dieser Liefe für mich; ich warte noch immer auf einen

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apokalyptischen Engel-mit-einem, Schlüssel zu diesem Abgrund.. Lassen Sie mich Ihr schönes Denkmal genießen, und diesen Genuß nicht durch kritische Grübeley stören. Vielleicht be. kommen Sie einen Recensenten in einer neuen Litteratur Zeitung, der, dem physischen und anatomischen Felde mehr gewachsen ist, als ichses bin. Ich muß glauben, und befinde mich wohl daben, aus Noth Tugend zu machen. --- Ich weiß nicht, was ich für Ahndungen bey der Göttingischen Auswanderung gehabt. Wenn Ihre Lage dadurch verbessert würde, fo wünschte, daß diese Ahndungen eintreffen möch. ten. Ich wünschte sehr zum Besten Ihrer Au. torschaft, daß Sie der mühseligen Rechnungs. Verwaltungen und Hof- Verbindungen entle digt würden......... Was macht aber G. mißvers gnügt, der bisher in seinem Element gelebt?

Meines Pathchens Geburtstag wird schon vorben seyn, wenn dieser Brief ankommt, Gott schenke Ihnen zu allen Festtagen dieses Mo. nats Gesundheit, Segen, Freude und gute Gesellschaft, woran es mir fehlen wird, und entferne alle mala domestica von Ihrer Probstey erfülle reichlich den einzigen und fehnlichsten Ihrer irdischen Wünsche an der Freundin Ihres Herzens und Gehülfin Ihrer Ideen. Daß ich weder, mit Worten noch Werken das Gefühl meiner Seele gegen Sie

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und die Ihrigen, und besonders gegen meine verehrungswürdige Gevatterin darstellen kann, meine wahre Gesinnung gegen die Kinder Jh. res Leibes sowohl als Geistes, gegen Ihre Mutter Muse, durch nichts verhältnißmäßiges an den Tag zu legen vermag dieser Gedanke benimmt mir zum Theil die Leichtigkeit zu ant. worten. Der reiche Gott wird alles ersehen und vergelten und ins Gleiche bringen.

'340. An I. F. Hartknoch.

Königsberg den 10ten Aug. 1784.

Herzlich geliebtester Freund Ihren Brief und einen von Reichardt habe ich an Einem Tage erhalten, nämlich am 5ten d. Den Tag darauf habe ich nach Weimar geschrie ben, wohin mich Reichardt eingeladen hatte, der sich vermuthlich jezt daselbst aufhålt. Heute ist dieser Brief abgegangen, worin ich mich genau an Ihre Vorschrift gehalten habe. Seit. dem die Ideen nochmals gelesen ;, und müß mein gegebenes Gutachten bestätigen, sich mit dem mäßigsten Gewinn zu begnügen, und Ih rem alten Freunde, dem würdigen Verfasser, und seinen Bedürfnissen für dießmal einzuräu. men, damit ein so schönes großes Werk nicht ins & Stocken. gerathe. Vor ein Paar Tagen wurde mir ein Brief mitgetheilt, wo man sich

für Beyträge zu Recensionen in einer neuen Zeitung zu sechs Ducaten für den Bogen er bietet. Es ist erschrecklich zu hören, aber wahr; und es heißt auch hier: Schicket euch in die Zeit, denn es ist böse Zeit. Wenn Recenfio. nen guter und schlechter Bücher so viel abwer. fen können, wie sollen Sie sich nicht mit ei. nem Werke durchstümpern, zu dem der Ver. fasser alle seine Gelehrsamkeit und die Schåße feines Jahrhunderts, Himmel und Erde durch feine Phantasie aufbietet, um ein glänzendes Ideal zu Stande zu bringen für seine Zeit. verwandten und Nachkommen, zum Besten un. seres ganzen Geschlechts und zur Ehre seines Schöpfers?

Seit 14 Tagen sind alle meine Mädchen aufs Land gegangen, um ihren Bruder zu be. suchen. Ich aber muß seyn wie einer, der sei. ner Kinder gar beraubt ist. Doch die sind alle gut aufgehoben, und ich habe sie müssen über. lassen, um meinem Hans Michel die Grillen zu vertreiben, oder vielmehr eine ́panische Furcht, worein ihn gewisse Ansprüche unseres Vice Re auf alle Landeskinder verseßt, denen alle Freyheit zu studiren ohne Erlaubniß ih. res Generals, der Kammer, oder eines Landraths, genommen werden sollte. Durch ein neues Handschreiben unseres alten Königs ist das Mißverständniß seines würdigen Statthal

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ters gehoben. Der Junge war aber so ins Bockshorn gejagt, daß kein Zureden gegen feine Chimåren verschlagen wollte. Ich sehe leider daraus, daß die feige Memme seinem Vater nur gar zu sehr nachahmt und der Mår. tyrer einer franken, scheuen Einbildungskraft werden wird.

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Von einem Posttage zum andern habe ich auf mein verlornes Kind des langen, grön. ländischen Winters geharrt. Mein Schebli mini! Ein reißend Thier hat ihn gefressen, ein böses Thier von Censor hat ihn zerrissen! Långer kann ich nicht warten, ohne wenig. flens sein Schicksal zu wissen. Kein Appetit zu Ihrem geräucherten Lachs - bis ich weiß, ob der linger nicht ein treuloser Verråther und Kindermörder ist. Diesen Sonntag haben wir das Evangelium von der Zerstörung Jerusa lems. Wie erbaulich und treffend würde sein Einzug seyn Aber ich darf ihn kaum in mei. nem Geburts - Monat hoffen, und werde wohl den 27ten als einen Buß- und Fasttag bege. hen müssen, ohne Klang und Sang, ohne Lachs und Bischoff, sondern in Staub und Asche. Schreiben Sie doch, liebster Hartknoch, mit der ersten Post, und melden mir zugleich, unter welchen Bedingungen Sie ihm mein júng. stes Kind anvertraut, für seine eigene, oder für Ihre Rechnung? ob Sie ihm die Noth

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