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Sie haben freylich Ursache, sich eine kleine Ab. ten statt eines kleinen Hofes zu wünschen. Sie sind ein großmüthiger, gutherziger, wohlthäti. ger Mann, und die Hand Ihrer lieben Frau scheint der Ihrigen so ähnlich im Geben als im Schreiben zu seyn; aber zum Hofleben taugt das freylich nicht, und unter Wölfen muß man wenigstens mitheulen, wenn man nicht mit. rauben will. Aber ich wünschte doch, daß Sie mit Ihrem alten Freunde und Verleger ins Reine, und mit aller Güte, kämen. Sie ken. nen ja unfern im Grunbe ἑαυτοτιμωρεμενον Sarto knoch und seine Schwachheiten, die durch seine Leibesübel und zunehmenden Jahre noch eigen. sinniger geworden seyn mögen, daß ich Ihnen gern zum Nachgeben noch mehr anrathen möchte, um Ihre Absicht bey ihm zu erreichen. Mehr Offenherzigkeit bey dem ganzen Handel würde vielleicht alles Mißverständniß heben, und leichter, als wenn Sie seinem Eigennus und Eitelkeit auch nur den Verdacht eines grdßeren Antheils dieser unfreundschaftlichen Lei. denschaften entgegenseßten. Ein gut Wort von Ihnen wird mehr ausrichten, als ein noch so heftiger Sturm von Schimpf und Hohn.

Gott schenke Ihnen Gesundheit und viel Aufmunterung zum Fortgang Ihrer Ideen, und meiner verehrungswürdigen Frau Gevatterin Ruhe und Heiterkeit der Seele auch bey

gegenwärtiger trüben Aprilwitterung. Ich um arme Sie und die Ihrigen als Ihr ewig ver. pflichteter und verpfändeter.

345. An Joh. Georg Müller nach Schaffhausen.

Königsberg den zten Oct. 1784.

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Liebwerthester Freund, Ich danke für Ihr treues Andenken, und mache von Ihrer gúti gen Anerbietung Gebrauch, Einlage nach Zử, rich zu befördern, damit das verirrte Schaf mit gutem våterlichen und brüderlichen Rathe — auch im Nothfall mit That - unterstüßt werde. Es ist ein junger noch ungebildeter Mensch, der sich aber durch eine treue unser drossene Dienstbeflissenheit um mich verdient ge macht hat, und den ich wie meinen eigenen Sohn liebe. Ich denke, man wird ihm alles ansehen können, was ihm fehlt, daß ich nicht nöthig habe, mich bey seinen Mångeln aufzu halten. Er hat sich seit Jahren in allen mög lichen Enthaltsamkeiten geübt, um seinen Kihel und Ehrgeiz, die Welt zu sehen, stillen zu kön, nen. Ich vermuthe, daß für seine bacchana lische Einbildungskraft und Milchdiât die Schweiz ein gelobtes Land feyn wird, und möchte sehr gern, daß er sich müde darin wandelte. Der Liebe gute Lavater kann meine gelehrte Fault

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nicht lesen, und sie greift seine Augen wie seir nen Kopf an. An Pfenninger schäme ich mich auch zu schreiben.. Also nehme ich zu Ihnen als einem andern Johann Georg meine Zu flucht mit der Bitte, den Inhalt dieses Brie fes unsern Freunden in Zürich mitzutheilen, und, wenn Hill nach Schaffhausen kommt; sich nicht seiner zu schämen, sondern sich seis ner Seelen- und Leibes - Bedürfnisse nach sei ner Fähigkeit und Ihrer Klugheit anzunehmen. Den übrigen Theil Ihres Briefes bin ich nicht im Stande heute zu beantworten. Ja leider, Macchiarell ist so schön widerlegt, wie Luther von Heinrich VIII. Empfehlen Sie mich unbekannter Weise Ihrem würdigen Herrn Bruder; ich freue mich im Geiste über die Metamorphose oder Metempsychose seiner vas terländischen Geschichte. Wehe dem reichen Fürsten, dessen Unterthanen Bettler sind! Se. lig der arme Landesvater, der reiche Kinder hat!

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346. An den Kriegsrath Scheffner.

Königsberg den 7ten Oct. 1784.

O lieber Herr Kriegsrath! Sie müssen sich wieder verlesen haben. Ich habe über keine Sprintlakische Kälte geflagt, sondern mir Ihr Kamin gewünscht, und weiß von keinen dort.

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her mitgebrachten Nachwehen, als daß ich mich nicht hier, wie bey Ihnen, erwärmen kann. Heute erst werden neue Fensterrahmen einge. paßt, die noch angestrichen und beschlagen wer. den sollen, daß ich diese Woche noch an keine warme Stube denken kann. Der bestellte Torf ist auch ausgeblieben. Als Freywohner sollte ich auch frey Holz bekommen, das bisher auf die heilloseste Art uns entzogen worden; nur die Unverschämten erpochen ihren Antheil. Un fer einer muß sein täglich Leid in sich fressen; hinc illae lacrymae und das Pech in meinem Gehirn, das ich mit keiner Philosophie noch Critik zu reinigen im Stande bin.

Hartung kündigte in der gestrigen Zeitung den zweiten Theil von Swedenborg's wahrer christlichen Religion an. Ich lief gleich zu meis nem Freunde Brahl, und bat mir beide Theile zu verschaffen. Er hat mir aber nur den zwei ten schicken können. Auch das neueste Stück von Adelung hat er mir beygelegt, auch April und März von Schüßens litterarischen Spa. ziergången, welcher auch eine litterarische Zei tung herausgeben wird, wozu er unsern Kant eingeladen, und ihm für jeden Bogen 3 Louis. d'or bis 6 Ducaten versprochen, mit dem er stark briefwechselt über seine Critik. Eine Freundin hat mir eine romantische Erzählung nebst Abhandlungen über Gegenstånde vergan.

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gener Zeiten von M. Krause geschickt, die mir gestern einen vergnügten Abend gemacht. Vil. laume's Preisschrift über die Erziehung zur Menschenliebe lag auch bey; kann mich nicht überwinden, sie zu Ende zu lesen, weil ich aus Mangel der Zeit wählen muß.

Meinem Kraus begegnete ich Montags im Buchladen, wo er sein dickes Pack nach Ber lin zusiegelte. Ich that ihm einen Gefallen, es auf der Post zu bestellen, und machte mir eine Ehre daraus, Handlanger gewesen zu seyn. Hier gilt auch, was Sie von Babo schreiben: Man muß hoffen, daß solche Saat einst Früchte tragen werde." Als ein treuer Arbeiter gewinnt er viel für sich selbst. Er ge= stand mir, daß er dadurch veranlaßt worden, die Geschichte unserer Akademie aus ihren Ac ten zu studiren. Eine herrliche Uebung für sei nen Geschmack in der Composition, die ihn einmal zu einem rechtschaffenen Schriftsteller machen wird.

Ich bin gegen mein Urtheil so mißtrauisch, daß mir die Uebereinstimmung eines Freundes 'immer willkommen ist. Wie die Critik der reis nen Vernunft von einem logischen Spinngewebe abhängt, so des guten Geschmacks seine öfters von einem seidenen Faden. An dem dritten Theile der Volksmährchen kann ich mich nicht satt lesen.

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