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erkannter lebendiger Wahrheiten, als ein Dieb und Mörder zu erschleichen.

,,hat

„Ein Herr, der zu Lügen Luft des Diener sind alle gotte ,,los." *). Alle seine Ansprüche auf ein fdnigliches Monopol der Ungerechtigkeit, alle feine Versuche und Einfälle, die Eingriffe der Nachahmung seinen Unterthanen durch Gal gen und Schmach-Edicte zu verzaunen oder zu versalzen, haben keine andere Wirkung, als die Sophisterey seiner Herrschaft in den Augen der Nachwelt desto verächtlicher und lächerlicher zu machen.

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Er spricht: so geschiehts! ,,und ,,wie der Mensch alle Thiere nennen würde, folten sie heißen." Nach diesem Vorund Ebenbilde der Bestimmtheit sollte jedes Wort eines Mannes die Sache selbst seyn und bleiben. Auf diese Aehnlichkeit des Gepräges und der Ueberschrift mit dem Mufter unseres Geschlechts und dem Meister unserer Jugend auf dieses Recht der Natur, fich des Worts, als des eigentlichsten, edelsten und kräftigsten Mittels zur Offenbarung und Mittheilung unserer innigsten Willenserklärung zu bedienen, ist die Gültigkeit aller Verträge gegründet, und diese feste Burg der im Verborgenen liegenden

*) Sprichw. Sal. 29, 12.

Wahrheit ist aller welschen Praktik, Maschis nerey, Schulfüchserey und Marktschreyerey: überlegen. Der Mißbrauch der Sprache und ihres natürlichen Zeugnißes, ist also der gråbfte Meineid, und macht den Uebertreter dieses ersten Gesetzes der Vernunft und ihrer Gerechtigkeit zum årgsten Menschenfeinde Hochverräther und Widersacher deutscher Aufrichtigkeit und Redlichkeit, worauf unsere Würde und Glückseligkeit beruht. Ein punischer Prediger, nicht in der Wüsten, hat es funden, daß die Natur den Menschen deutsch gemacht, und daß alle Oeuvres diverses einer cynisch - sodomitischen Mundart, die nach b.. und f.. wie nach Pech. und Schwefel stinkt, nichts als schwarze Künste eines f.. Diable der Finsterniß sind.

In einem Schauthal voller unbestimm= ten und schwankenden Begriffe, ist der Ruhm nicht fein von größerer Aufklärung! besserer Entwickelung! richtigerer Unterscheidung! und sublimirtem Sprachgebrauch des gesunden Menschenverstandes ! gegen die Zeiten und das System eines Hobbes. Ich habe schon die Verwandtschaft desjenigen, was der eine Recht und der andere Macht nennet, gerugt. Zwangspflichten, deren Vollkommenheit darin bes steht, daß sie mit Gewalt erpreßt werden können, scheinen gleich nahe an die Verbindlichkeit der Furcht zu gränzen. Fer

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ner, wenn man durch Aeußerung des Wohlwollens eben so viel gewinnt, als man durch Aufopferung verliert, so sind auch die Collisions - Falle zwischen Wohlwollen und Selbstgebrauch, oder zwischen den Pflichten gegen Sich und den Nächsten, eben so gut Früchte einer armseligen Sophisterey, wie der vorgespiegelte Conflict zwischen den Rechten der Gottheit und des Menschen, welchem Conflict der Theorist alle Uebel Schuld giebt, die von jeher unter dem philosophischen und politischen Deckmantel der Wahrheit und Gerechtigkeit ausgeübt worden. Menschenliebe ist eine angeborne Schwachheit, und Wohlwollen wenig mehr als eine Geckeren, die man sich bald ein bald auszuschwaßen sucht, den Leser mit Schulsprache plagt und hofiert, übrigens sich mit dem verschluckten Innhalte der Begriffe gütlich thut, und mit den leeren Schaalen über das parthenische Publikum lustig macht. Kurz, das ganze Penelopengewebe läuft auf die Behendigkeit hinaus, jedes von dem andern unzertrennliche Eins zwiefach erscheinen, und wiederum flugs in einander fallen zu lassen, daß durch derglei chen Hocuspocus unter beiderley Geftalt alle Augenblicke Standpunct und Gesichtskreis verrückt, der speculative Buchstäbler aber auf der schmalen Tanzleine schwindlich wird unterdessen der zwischen Himmel und Erde schwebende Epha der Theorie

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im Lande Sinear, und Jerusalem nicht fürder bleibt an ihrem Ort zu Jerusalem, sondern unter dem Meridian Babels zu liegen kommt. - *)

Man verwirrt nåmlich die Begriffe, und es ist im genauesten Verstande eben so wenig der Wahrheit gemäß, als dem Besten der Leser zuträglich, wenn man Staat und Kirche entgegen seßt, die innere Glückse ligkeit von der außern Ruhe und Sicherheit so scharf abschneidet, wie das Zeitliche vom Ewigen. Das Kind der einen Mutter war von ihr selbst im Schlafe erdrückt, und das noch lebende Kind zappelt bereits unter dem aufgehobenen Schwertstreiche des salomonischen Scharfrichters, um es entzwey zu theilen, dieser die Hälfte und jener die Hälfte.

Zur wahren Erfüllung unserer Pflichten, und zur Vollkommenheit des Menschen ge= hdren Handlungen und Gesinnungen. Staat und Kirche haben beide zu ihrem Gegenstande. Folglich find Handlungen ohne Gesinnungen, und Gesinnungen ohne Handlungen, eine Halbirung ganzer und lebendi ger Pflichten in zwo todte Hälften. Wenn Bewegungsgründe keine Wahrheitsgründe mehr seyn dürfen, und Wahr

*) Zachar. 5, 10. 11.

12, 6.

heitsgründe zu Bewegungsgründen weiter nicht taugen; wenn das Wesen vom nothwendigen Verstande, und die Wirklichkeit vom zufälligen Willen abhängt : so hört alle göttliche und menschliche Einheit auf, in Gesinnungen und Handlungen. Der Staat wird ein Körper ohne Geist und Leben ein Aas für Adler! Die Kirche ein Gespenst, ohne Fleisch und Bein ein Popanz für Sperlinge! Die Vernunft mit dem unveränderlichen Zusammenhange sich einander vorausseßender oder ausschließender Begriffe, steht stille, wie Sonne und Mond zu Gibeon und im Thal Ajalon.

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Dennoch meynt der Theorist, daß allenfalls dem Staat eben so wenig an den Gesinnungen seiner Unterthanen gelegen seyn dürfe, als dem lieben Gott an ihren Hands lungen, wodurch er nicht nur seinem eigenen Schemen des Judenthums widerspricht, sondern abermal einstimmig mit Hobbes die Höchste Glückseligkeit in äußerlicher Ruhe und Sicherheit seht, sie mag kommen, woher sie wolle und vollkommen so fürchterlich seyn, wie jene Abendruhe in einer Festung, welche des Nachts übergehen soll, daß sie, wie Je remias sagt,,,einen ewigen Schlaf schlafen,

von dem sie nimmer aufwachen." Durch solche Wortspiele physiognomischer und hypokritischer Unbestimmtheit kann sich in unsern erleuchteten Zeiten der Mitternacht jeder

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