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Staat und Religion, als ihre Mumie, bis auf den heutigen Tag und über den gans zen Erdball hin und her, angemessen seyn könnte. Nein, die ganze Mythologie der hebräischen Haushaltung war nichts als ein Typus einer transcendenteren Geschichte, der Horoskop eines himmlischen Helden, durch dessen Erscheinung alles bereits vollendet ist und noch werden wird, was in ihrem Gefeße und in ihren Propheten geschrieben steht :,,Sie ,,werden vergehen, aber Du bleibst; sie werden alle veralten wie ein Gewand, sie wers ,,den verwandelt, wie ein Kleid, wenn Du fte verwandeln wirftechind a ste

Unendlich schäßbarer als jener Schattenriß des jüdischen Kirchenstaa ́t's und í ihres ausschließenden Bürgerrechts, ist dem Philosophen und Weltbürger die aller älteste Urkunde, weil selbige das ganze mensch liche Geschlecht angeht, und Moses zugleich die wahren Verhältnisse desselben zu seinem Volke ohne selbstsüchtige Vorurtheile aufklärt, sich eben so sehr durch die einzelnen Bruchstücke der ersten Vorwelt, als durch den ausführlichen Plan der Vorsehung, welche ihn zum Werkzeuge ihrer öffentlichen Anftalten erwählte um die späteste Nachwelt unsterblich verdient gemacht hat. Denn was find alle miracula speciosa einer Odyffee und Iliade und ihrer Helden gegen die einfältigen aber bedeutungsreichen Phänomene des

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ehrwürdigen Patriarchenwandels? was die fanfte liebevolle Seele des blinden måonischen Bankelsångers gegen den von eigenen Thaten und hohen Eingebungen a priori und a posteriori glühenden Geist eines Mofeh !

So sehr auch der europäischen CentaurenRitterschaft die jüngste Etymologie des Worts Adel aus einer arabischen Wurzel *) günftig seyn mag: so bleibt doch der Jude immer der eigentliche ursprüngliche Edelmann des ganzen menschlichen Geschlechts, und das Vorurtheil ihres Familien- und Ahnenstolzes ift tiefer gegründet, als alle Titel des lächerlichen heraldischen Kanzleystyls. Selbst das Mißverhältniß ihres kleinen in die ganze Welt zerstreuten Ordens, zum Pdbel aller übrigen Völker liegt im Begriff der Sache; gleichwie die Caricatur der Urkunden für die Aechts heit und das graue Alterthum ihres Freybriefes spricht, und den wikigsten Spott überschreyt. Die Dauer ihrer Gesetzgebung ist vollends der stärkste Beweis von der Kraft ihres Urhebers, von der Ueberlegenheit seiner zehn Worte über die zusammengebettelten zwolf Tafeln, wassersüchtige Ungeheuer, und Kürbisgewächse, die ohne Arbeit noch Wartung in einer Nacht werden und in einer Nacht verderben, daß Schatten und Freude

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4) Köhler disp. pro loco etc. Regiom. 1782. Coroll. VII.

weg ist. Moses bleibt der große Pan, gegen den alle Pharaonen und ihre Schwarzkünstler ganz und gar servum pecus find.

Ein ägyptischer Priester schalt die Griechen für Kinder. Zu ihren Spielen, durch deren Erfindung und Uebungen sie sich einen Namen gemacht, gehört auch der Globe aspirant der Philosophie. Obschon die Unwissenheit ihres Aeons unserm Jahrhunderte weder anpassend noch anständig ist, so affectiren doch die kleinen Füchse und Meister griechischer Weisheit die reine Bldße und Liebhaberey heidnischer Unwissenheit mit solcher Naivetat des Geschmacks, daß sie, wie der Prophet sagt,,,weder ihren HERRN, ,,noch die Krippe ihres HERRN kennen." Der systematische Atheismus gehört also vorzüglich zu den Atticismis, wodurch fich die gesunde Vernunft einiger ihrer Sper. mologen *), von dem so allgemeinen als unvermeidlichen Aberglauben des populåren Gdßendienstes unterschied, ohne daß sie im Stande waren, die Erscheinungen der unbestimmten Gegenstände durch etwas besseres als einige transcendentale Grillen zu erganzen, welche dfters kein anderes Creditiv noch zureichenden Grund hatten, als relationes curiosas morgenländischer Sagen und Ges

*) Apostelg. 17, 18.

rüchte, einheimische Volksmährchen, Ahndangen, Träume, Räthsel und dergleichen Kindereyen mehr.

Seitdem sich aber die Götter der Erde zu allerhöchsten Philosophen selbst creirt, hat sich Jupiter (weiland summus philosophus) in die Guguksgestalt eines Pád as gogen verkriechen müssen; und obschon Herr Mendelssohn es seinem verewigten Freunde gewissermaßen übel zu nehmen scheint, daß er sich von, wer weiß nicht! welchem Geschichtforscher die göttliche Erziehung des menschlichen Geschlechts einbilden lassen : so hat er doch nicht nur selbst den Begriff der Religion und Kirche zu einer öffentlichen Erziehungs-Anstalt abgeformt, sondern auch in dieser schulmeisterlichen Rücksicht so manches Triviale über das Gångelband der Sprache und Schrift und ihren natürlichen Parallelismum mit der religiösen Macht des masoretischen Buchstaben- und scholastischen Wortkrams, nachgebetet und vorbuchstabirt, daß ein andächtiger Leser sich we nigstens bey einer Stelle seines speculativen Schlummers, kaum des Gähnens enthalten kann. Ihm ist es nämlich ein völlig unge gründeter Glaubensartikel,,,die al,,phabetische Sprache für bloße Zeichen der ,,Laute" anzusehen. Seinen Vernunftgründen nach, invita Minerva experientiae, ift der Weg mit Schrift auf Sache über und

durch die Sprache nichts weniger als nothwendig; sondern er behauptet mit einer beynahe unglaublichen und unverzeihlichen Ueberzeugung, daß die Schrift,,unmittelbare Bezeichnung der Sache" sey. Nur Schade daß taubgeborne Philosophen allein auf dieses Vorrecht Anspruch machen können! Mit einem solchen Krebsgange des Verstandes låsset sich ohne Flug der Erfindungskraft eben so leicht das Unermeßliche als meßbar, und umgekehrt denken

eben

so leicht durch unmittelbare Bezeichnung der Sache die ganze deutsche Litteratur nicht nur übersehen, sondern auch verbessern von einem Imperator zu Pekin, als von einem taubgebornen Johann Ballhorn!

Wenn sich aber alles menschliche Wissen auf wenige Fundamentalbegriffe einschränken läßt, und wenn sowohl in der Redsprache dieselben Laute, als in verschiedenen hieroglyphischen Tafeln dieselben Bilder öfters vorkommen, aber immer in anderer Verbindung, wodurch sie ihre Bedeutung vervielfältigen: so ließe fich diese Beobachtung auch auf die Geschich te anwenden, und der ganze Umfang menschlicher Begebenheiten und ihres Wechsellaufs eben so gut umfassen und in Fächer abtheilen, wie der gestirnte Himmel in Figuren ohne die Anzahl der Sterne zu wissen. Daher scheint die ganze Geschichte des júdi=

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