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3. Das nacherilische Judentum. Von Dr. J. Capesius.

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Alt-Ifrael.

Der Aufforderung des Hermannstädter ev. Ortsfrauenvereins gerne Folge leistend, wollen wir denn in Gottes Namen versuchen, in freien Vorträgen denen, die dem Rufe des Frauenvereins hierher gefolgt sind, Religion und evangelisches Christentum nach seiner geschichtlichen Grundlage und irdischen Verwirklichung vor Auge und Herz zu führen. Wir gehen dabei von der Voraussetzung aus, daß mehr denn je in unseren Tagen jedem in seines eigenen Lebens Geschick und uns allen in unseres Volkes und unserer Kirche Lebenskampf religiöse Vertiefung den vielfach verlornen innern Halt wieder geben kann, daß durch sie allein der Angst und Mutlosigkeit ein Stab des Vertrauens, unbefriedigter Sehnsucht Erlösung gewährt wird; und zugleich von der Vorausseßung, daß schon die Darstellung der heilsgeschichtlichen Entwicklung in einer Reihe lebenswahrer Bilder geeignet sein kann, zu solcher religiösen Vertiefung ernste Anregung zu bieten.

Unsere Vorträge wollen in diesem Jahre in der biblischen Geschichte des Alten und Neuen Testamentes die Heilsgeschichte auf Christus hin und sodann die Gottesoffenbarung in Person und Wirken des Heilands selbst wie in der Predigt seines großen Apostels Paulus zeichnen. Die Vorträge der nächsten Jahre sollen das Leben des Reiches Gottes in der Weltgeschichte, sein Wirken und

seine Aufgaben unter uns selbst, in der That und in der noch unerfüllten Idee, zur Darstellung bringen. An die Spize dieser Vorträge aber kann ich, wohl auch im Namen. der andern Teilnehmer an dieser ehren- und verantwortungsreichen Arbeit, den Saß stellen, ein Glaubensbekenntnis zugleich: Geist ist's, der lebendig macht; Geist ist's, der die Herrschaft über die Materie erringen wird und erringen muß. Die Geschichte der Menschheit ist ein Ringen des Geistes um diese Herrschaft, ermöglicht durch die Selbstoffenbarung des unendlichen göttlichen im endlich menschlichen Geiste, ein steigender Siegeszug, in dessen Strom wir heute noch stehen. Wer diese Voraussetzung der Geistnatur der Welt und des Menschen nicht mit uns teilt, wird uns nicht verstehen, wer solche steigende Bahn der menschlichen Entwicklung in der Herrschaft des Geistes nicht anerkennt und die Menschheitsgeschichte mit dem Sturz von der Höhe zur Tiefe beginnt, der wird enttäuscht von uns gehen.

Mir selbst ist die schöne Aufgabe zu teil geworden, an diesem und dem nächsten Abend in der biblischen Geschichte des Alten Testaments den Weg der göttlichen Offenbarung auf Christus hin Ihnen vorzuführen d. i. zu versuchen Ihnen darzulegen, welchen Weg die Gotteserkenntnis in dem Volk, das die göttliche Vorsehung zum Werkzeug der Offenbarung gemacht hat, genommen hat, bis sie in der Person Christi zu ihrer ewigen Klarheit sich erschlossen hat.

Es ist eine müßige Frage, warum Israel und nicht das griechische und römische, nicht das germanische Volk zu diesem Werkzeug ausersehen worden. Wir haben nicht zu fragen, wir haben nur festzustellen, daß die Griechen der Menschheit die Kunst, die Römer ihr die Gedanken

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