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im September, das Fest der Weinlese. Es war ein Essen mit Gott, mit dem zusammen im Dankesfest der erste Ertrag verzehrt wurde, zu Passah das erste Lamm und das erste Brot es war ungesäuert, weil das Säuern des Brotes erst späterer Brauch war, also im Festmahl mit Gott nicht gewagt wurde, - zum Laubhüttenfest der erste Becher Wein. Mit Gott effen und trinken und fröhlich sein, ist die Formel für die Opferfeste dieser Zeit. Gern wurden sie am Stammesmittelpunkt gefeiert oder am Stammesheiligtum, wo Priester ihrer walteten. In Silo, wo die heiligen Steine der Bundeslade verwahrt wurden, in Gilgal, Betel, Hebron, Dan. Hier spann sich, von den Priestern gepflegt, die Vätersage, an welche Stiftung und Ausstattung des Heiligtums anknüpften, in Hebron von Abraham, von Isaak, in Betel von Jakob und Josef; wie an die Heiligtümer zu Delphi und Argos die alte Heldensage der Hellenen sich angeschlossen hat.

Und dennoch ist troß dieser gemeinsam menschlichen Grundlage die Religion Alt-Israels eine andere als die der Griechen und Germanen. Wie kam es, so fragen wir, daß von diesem gemeinsamen Boden aus sich nicht auch dort der Polytheismus entwickelte, nicht auch ein Mythengebäude, ein Götterhimmel, ein Götterepos, daß Jahwe allein der Gott Israels bleibt und ist kein anderer Gott neben ihm?

Das führt uns zu dem Manne, der am Anfang der religiösen und geistigen Entwicklung Israels steht, zu der ersten der großen Menschengestalten, durch die in Gottesoffenbarung die Gotteserkenntnis sich Bahn gebrochen hat, zu Moses und seinem Werke.

Die historische Gestalt Mosis verschwimmt im Dunkel der Vorzeit und doch steht in seinem Werk sein Bild

scharf umrissen vor den Augen der Nachwelt. An ihn knüpft die gesamte Volkstradition die Errettung aus dem Diensthause Egyptens an, ihn verehrt sie als Geseßgeber, als Begründer der geistigen und religiösen Volkseinheit. Er ist der Stammesführer, dessen That und Führung für Jahrhunderte hinaus das äußere Volksgeschick bestimmte, und zugleich religiös-schöpferische Persönlichkeit, deren inneres Leben nach Gedanken und Gemütsstimmung für Kind und Kindeskinder maßgebend geworden ist. Versuchen wir es uns in knappen Zügen das Bild dieses inneren Lebens zu vergegenwärtigen, so werden wir zu jener schönen Erzählung hingeführt, Exodus 3, wie Moses am Sinaiberge im Gebüsch das Feuer erblickt, und daraus die Worte vernimmt „Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs," und das Versprechen vernimmt, sein Volk aus dem Elende der Knechtschaft zu befreien. Schon die Väter haben die Elohim erkannt und verehrt, göttliche Mächte, die höher als menschliche Kraft walten, Moses aber, dem verbannten Sohn seines Volkes, wie er unter den Gewitterschauern des wolkenumhüllten Sinaiberges seine Herden weidet und bewegt die Rettung des Volkes in seinen Gedanken wälzt, konzentriert sich die göttliche Macht in der einen Erscheinung der Gewittergottheit, deren Kraft und Majestät er hier täglich empfunden, deren Schrecken er in solch täglichem Umgange überwunden, zu selbsthingebender Demut geheiligt hat. Als „Jahwe“, „als Fäller, Zerschmettrer", soll das Volk die Gottheit erkennen und verehren, so hörte es Moses selbst aus dem flammenden Busche. Aber für Moses bleibt Jahwe nicht der Blizgott, er ist ihm schlechthin das Göttliche überhaupt. In dieser vertrauten Demut des Hirten inmitten der Gewittermacht liegt der gewaltige

Schritt, der Moses über alle heidnischen Religionen emporhebt. Nicht die menschliche Ohnmacht, sondern die göttliche Macht steht im Mittelpunkt seines religiösen Bewußtseins und deshalb sieht er nicht scheu von der menschlichen zur göttlichen Macht empor, sondern er wagt es die göttliche Macht zum Maßstab, zum Mittelpunkt des Menschenlebens zu machen. Der Grieche, der Germane ist sich selbst der Mittelpunkt seines Lebens, von seinem Leben aus sucht er die göttliche Macht über sich zu erklären, von hier aus legt er ihr menschliche Persönlichkeit bei, menschliche Gestalt und Leidenschaft, von hier aus zerfließt sie ihm in die hundert Gestalten des heidnischen Götterstaates, der in vergrößertem Maßstab nur das Menschenleben widerspiegelt. Da gilt es, daß nicht Gott den Menschen sondern der Mensch Gott nach seinem Ebenbilde schuf. In Moses dagegen quillt das religiöse Gefühl, das völlige Aufgehen des eigenen Bewußtsein im Göttlichen in solcher Kraft, daß er unmittelbar das menschliche Leben als einen Ausfluß des göttlichen Wirkens nicht nur dankend erfaßt sondern erlebt. Nur solch' scharfe Konzentration des gesamten Gemütslebens und Bewußt seins auf das Göttliche, wie es eben das Kennzeichen der religiös-schöpferischen Persönlichkeit ist, vermochte es das Göttliche an sich als Eins zu erfassen, es nicht in der Betrachtung der Einzelwirkungen in verschiedene Einzelmächte zerfließen zu lassen. So giebt es für Moses nur Gott und nicht Götter. „Ich bin ein einiger Gott, du sollst keine andere Götter haben neben mir." Damit ist der Grund zu unserem Glauben gelegt, das hat vor polytheistischer Zersplitterung des Gottesbildes bewahrt.

Zweierlei kennzeichnet diesen mosaischen Gottesglauben. Der Gott Moses ist der Gott Israels, und nur der Gott

Israels, nur Landesgott, nicht der Gott der ganzen Welt; das andere aber ist: dieser Gottesglaube ist die Grundlage auch des sittlichen Lebens in Israel. Menschliche Macht, eigene Anstrengung konnte das Volk nicht aus den Händen Pharaos erretten; den mißhandelten Volksgenoffen zu rächen hatte Moses den Egypter erschlagen und war geflohen; was hatte es genüßt? Er hatte mit solcher That doch nicht die Knechtschaft von seinen Volksgenoffen wenden können. Nicht Menschenmacht, nur Gottesmacht konnte sie befreien, der Gott, der sich am Sinai ihm offenbart hatte. Dieser Gott Moses' aber, der Retter aus dem Diensthause, ist selbstverständlich auch der Gott seines Volkes. In jener Zeit ist der einzelne nicht ein Individuum für sich sondern ein lebendiges Glied des Stammesganzen. Da geht die Einzelpersönlichkeit mit ihrem Denken und Wollen gänzlich im Volksstamme auf. Gleich als Kind wird der Mensch da in eine feste Kette von Bräuchen und Anschauungen und Familiensitten hinein geboren, da ist jeder, was er ist, nicht er allein, sondern als Glied des Stammes. Anderseits aber fließt selbstverständlich und unbewußt in solchem Stammesleben, dort wo in schöpferischer Genialität der Einzelne die Stammesschranken durchbrochen hat, sein eignes Bewußtsein beherrschend in das gemeinsame Stammesbewußtsein ein. Feststehende Tradition im Volke Israel verknüpft die nationale mit der religiösen Neugeburt, die Befreiung aus der egyptischen Knechtschaft mit der Gottesverkündigung und Gesetzgebung am Sinai. Was für Moses der Sinai gewesen, das wird dieser durch ihn nun dem ganzen Volke. In langem Wüstenzuge zieht er an der Spiße des Volkes, als sein Fürst und Vater, schafft ihm Brot und Wasser, gießt in sein Fühlen und Denken seinen eigenen Gottesglauben, der die Grundlage, die Kraft der Rettung ge=

wesen ist, und als „Volk Jahwes" tritt uns Israel so schon beim Beginn geschichtlicher Überlieferung entgegen. Wenn es auch in kleine Stämme zersplittert Besitz vom Lande nimmt, so fühlt es sich doch als religiöse und nationale Einheit; die religiöse und nationale Persönlichkeit des Volkes wird unmittelbar als sich deckend empfunden. Wir haben gehört, wie es als Tadel gerügt wird, daß zum Kampfe um die Kischonebene einzelne Stämme, Ruben und Asser, nicht den andern zu Hilfe gekommen sind. Denn für Jahwe erobern sie das Land und er hilft ihnen streiten. "Israel" d. i. Gott streitet für uns, heißen sie sich selbst. Er hat das Volk aus dem Diensthause Egyptens geführt. „Roffe und Reiter hat er ins Meer gestürzt, Meine Stärke und mein Lobgesang ist Jahwe Denn er war mein Erretter."

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Und nun zieht er immer wieder vom Gebirge Seir (Sinai) herauf um mit ihnen gegen die Kananiter zu streiten. Er ist der Führer, für ihn sollen sie kämpfen und siegen: Fluchet Meros! sprach der Engel Jahwes,

"

ja fluchet ihren Bewohnern,

weil sie Jahme nicht zu Hilfe kamen,

Jahwe zu Hilfe unter den Helden.

Ein Schwert für Jahwe und Gideon" rufen fie zum Kampfe wider die Midianiter, und in der Siegesehre Jahwes sehen sie zugleich die Quelle ihres Mutes und ihrer Kampfbegeisterung.

So hat der Jahweglaube Israel zu einem Volk ge= schaffen und als ein Volk erhalten. Als die einzelnen Stämme sich mitten zwischen den Kananitern niederließen, und im langsamen Eroberungsprozesse die mit den Waffen besiegten Kananiter ihre höhere Kultur den Siegern einpflanzten, Ackerbau, Gewerbe, damit Acker- und Ernte

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