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des Rechts und der Macht geschaffen haben. Israel aber ringt mit Gott: ich lasse dich nicht, du segnest mich denn. Und Gott segnet es mit dem Glauben an ihn, den allmächtigen, ewigen. Dieses Ringen des israelitischen Volkes um den Gottesglauben soll der heutige und nächste Vortrag Ihnen schildern.

Die Geschichte des israelitischen Volkes sezt mit einem Bilde voll Leben und Jugendkraft und zugleich voll anschaulicher Klarheit ein. Etwa ein halbes Jahrtausend vor der Gründung der Stadt Rom, ein ganzes vor dem ersten Regen der Germanen in den Wäldern Mitteleuropas, kurze Zeit bevor in Griechenland die Wanderung der Herakliden beginnen, drängt im Geschiebe der semitischen Wanderungen Vorderasiens das Hirtenvolk der Israeliten auf das Hochland, das sich im schmalen, kaum 10 Meilen breiten Landstrich zwischen dem Mittelmeere und dem Jordanfluffe erhebt. Woher sie gekommen, nur unbestimmte Erinnerung erzählt von der Knechtschaft im Diensthause Egyptens, von langem Nomadenzug in der Wüste. Nun aber, wie im Menschenleben ein großes Ereignis zuerst dauerndes Eigentum der Erinnerung wird, bleibt plöglich, was geschehen, in leuchtender Klarheit im Gedenken der Nachwelt: In einzelnen Stämmen beseßen sie das Land, die Stärksten, Mutigsten voran. Zuerst Juda, der die Berge beseßte, die im Süden zur Wüste Sinai hin sich verlieren, dann Ephraim, auf den nördlicheren Berghügeln, und endlich durch das Jordanthor, — die alte Völkerstraße, die Thalebene südlich vom See Genezareth, ehe der Jordan sich zu den Asphaltklippen des toten Meeres senkt die übrigen Stämme, einzeln und in Gruppen, Affer, Naphtali, Sebulon, Isaschar, Benjamin, Manasse; Ruben und Gad sind jenseits des Jordan geblieben. Jene

aber streifen mit ihren Herden auf den Berghalden um die Rischonebene, am See Genezareth weiter, bis am Meeresgestade der Streifen phönizischen Landes, im Norden die Schneekoppen des Hermon und Libanon ihren Zug hemmen. Aber auch in die Ebene wagen sie sich nicht herab. Diese sind besetzt von kannanitischen Völkern, ihnen stammesverwandt, aber doch verschieden an Sprache und Sitte, weiter fortgeschritten in menschlicher Kultur. Sie haben feste, ummauerte Städte, treiben Ackerbau und Weinbau, haben eiserne Wagen und Waffen. Die Israeliten dagegen leben noch in Zelten, schüßen sich mit Schleuder und Hirtenstock gegen Wölfe und Räuber; noch nach mehr als hundert Jahren sind der König Saul und sein Sohn die einzigen, die eiserne Waffen haben, und noch gehen sie lange nachher, um Sicheln und Pflugschar zu schärfen, die Bergwege hinab in die Ebene zu den Schmieden der Philister und Kananiter. Noch dünkt ihnen das Hirtenleben der einzige menschenwürdige und Gott wohlgefällige Beruf: Abel der Schäfer ist fromm und gut, sein Opfer steigt im Rauch zum Himmel empor, Kain, der Ackersmann, wird von Gott verworfen. Aber doch sehen sie mit lüsternen Augen in die Thäler und Ebenen hinab, lauern in den Weingärten der Philister auf ihre Weiber und Mädchen, zünden unten neidisch die wogenden Ährenfelder an. Und nun beginnt ein Hinabdrängen in die Ebene, ein Vorschieben aus den Bergschluchten in die Ebene kaum anders zu denken, als in unserer Heimat das Vordringen des rumänischen Hirtenvolkes aus den Bergen in die Thäler - und damit der Kampf um den Besiz des Bodens. Es ist das Heldenzeitalter des israelitischen Volkes. Ein fröhlicher Kampf, in Angriff und Abwehr. Das Deboralied, wohl die älteste Urkunde

hebräischer Litteratur, führt uns mitten hinein. Auf den Bergen um die schöne Kischonebene, die am Fuße des Karmelgebirges zum Meeresgestade sich öffnet, die Stämme Ephraim, Isaschar, Sebulon, Naphtali, im Thalgrunde aber die festen kananischen Städte, die einen früheren Angriff mit der Unterjochung und Zinsbarmachung Isaschars be= zahlt haben. „Ein starkknochiger Esel ist Isaschar," spricht von ihm der Segen Jakobs, „gelagert zwischen den Pferchen. Und da er fand, daß Ruhe etwas schönes und sein Gebiet gar einladend sei, da beugte er seinen Nacken zum Lasttragen und ward zum zinsbaren Knecht.“ Bis endlich die Prophetin Debora aufstand und die Stämme zum Kampfe, zur Hilfe aufreizte.

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„Es feierten die Edlen Israels, feierten
Bis du aufstandest Debora,

Aufstandest eine Mutter in Israel.
.... Schild war nicht gesehen nach Speer
Bei vierzigtausend in Israel.

Da stieg herab was übrig war im Volke,
Von Ephraim, deren Wurzel in Amalak,

Hinter dir her, o Benjamin, in deinen Volksscharen.
Von Machir stiegen herab Gebieter

Und von Sebulon, die mit dem Stab des Ordners
einherziehen.

Und die Fürsten in Jsaschar mit Debora

Und wie Jsaschar so Barak.

In die Thalebne wurde er fortgeriffen von seinen
Füßen.

An Rubens Bächen gab es große Beratung.
Warum bliebest du zwischen den Hürden,

Zu hören das Blöcken der Schafe?

Ja an Rubens Bächen gab es große Beratung.
Gilead blieb ruhig jenseits des Jordan

Und Dan, warum weilte er bei den Schiffen?
Affer saß still am Meeresufer

Und blieb ruhig bei seinen Buchten.

Sebulon (aber) ist ein Volk, das sein Leben dem Tode preisgiebt

Und Naphtali auf den Höhen des Gefildes.

(Sebulon und Naphtali, opferfreudig schon in der Heldenzeit, ist der Ahnenstamm, aus dem das Galiläervolk, aus dem Jesus von Nazareth stammt.) Und nun kommt es zum heißen Kampfe mit den Königen der Kananiter, die Sterne vom Himmel streiten wider sie, der Kischonbach schwillt im Wolkenbruch an und reißt sie mit sich. Erschöpft tritt Sisera, der Kananiter König, in die Hütte Jaels; er verlangt zu trinken; sie reicht ihm eine Schale Milch, und während er diese an den Mund seßt, schlägt sie ihn mit dem Zelthammer nieder.

Zu Hause aber, so steigert siegestrunken das Lied die Wonne des Sieges, warten sie seiner:

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Durch das Fenster spähte aus und rief
Siseras Mutter durch das Gitter:

Warum zögert sein Wagen heimzukommen?
Warum verziehen die Tritte seiner Gespanne?
Die Klügsten ihrer Fürstinnen antworteten ihr:
Auch sie selbst wiederholt sich ihre Worte:
Sicher fanden sie, teilten sie Beute,

Eine Dirne, zwei Dirnen für jeden Mann,
Beute an farbigen Gewändern für Sisera,
Beute an farbigen Gewändern, Buntgewirktem,
Farbiges Zeug, zwei buntgewirkte Tücher für den
Hals der Königin!

So müssen zu Grunde gehen alle deine Feinde

Jahme!

Aber die ihn lieb haben, sind wie der Aufgang der
Sonne in ihrer Pracht!

So dringen die Israeliten mit der Zeit in die Ebene vor, lernen selbst das Korn bauen, führen den Dreschschlitten über die Garben, bauen Kellerhöhlen zum Weinpressen. Nun müssen sie vor raubenden Feinden Hab und Gut wehren. Den Beduinenstämmen der Amalekiter und Midianiter, die zur Erntezeit durchs Jordanthor über die Felder ziehen und ernten wollen, wo sie nicht gesäet haben, jagt Gideon mit 300 Kriegern nach und raubt ihnen mit Kriegslist und Tapferkeit Beute und Leben. Er vereinigt die beiden Stämme Mannasse und Ephraim unter seiner Herrschaft, aber schon seines Sohnes Abimelech Königtums werden sie überdrüssig und gehen auseinander. Jenseits des Jordan schlägt sich Jephta mit den Nachbarn, den Ammonitern; wie er Gott das Erste gelobt, das ihm nach dem Siege aus dem Hause entgegenkomme, und wie es so seine einzige Tochter ist, die er opfern muß, haben noch späte Geschlechter im Liede gesungen. Auf den Abhängen des Judagebirges aber vollbringt Simson seine Heldenthaten, versengt im Thale den Philistern die Ährenfelder, erschlägt fie im Einzelkampfe, und da er selbst durch der schönen Delila Verrat in ihre Gewalt gekommen, begräbt er unter den Trümmern des eingeriffenen Säulenhauses sich selbst mit hunderten seiner Feinde.

Noch leben die Stämme gesondert, jeder unter eigenen Richter, der ihm Priester und Richter und Feldherr zugleich ist, getrennt durch die Gebiete kananitischer Bevölkerung. Erst da sie diese aufzusaugen beginnen, sie in friedlichem Beisammensein in sich einschmelzen, stoßen sie aneinander. Und nun schweißt sie die Not des Philisterkrieges zusammen und zugleich die Geisteskraft großer Männer, die solche Zeit der Not gebiert. Der erste ist Samuel, der Priester zu Silo. Da die Philister

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