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stantivs ein anderes, welches einen mit demselben in Verbindung stehenden Begriff enthält, z. B. statt der Ursache die Wirkung, statt des Hervorbringenden das Hervorgebrachte, statt des Stoffs das Produkt, statt des Bezeichneten das Zeichen, statt der Bewohner des Orts den Ort, und umgekehrt. 3. B. Unter Thränen sein Brot essen (statt: in Kummer). Er liest den Schiller (statt: Schiller's Werke). Der Acker trägt nährendes Brot (statt: Getreide). Das Eisen lockt die Männer an (statt: die Waffen). Der Halbmond herrscht in Vorderafien (statt: die Türken). Ich ziehe den Delzweig dem Lorbeer vor (statt: den Frieden dem Kriege). Aus der Wolke quillt der Segen (statt: der segnende Regen). Der Nachbar ist abgebrannt (statt: das Haus des Nachbars). Das Lied der Haine stirbt (statt: der Vögel im Haine).

Uebrigens bemerken wir noch, daß nicht selten ein und derselbe Ausdruck verschiedene Tropen in sich begreift. So enthält das grausame Schwert" zugleich eine Metapher, eine Synekdoche und eine Metonymie.

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B. Die rednerischen Figuren beruhen nicht, wie die Tropen, auf dem bildlichen Gebrauch einzelner Wörter, sondern auf der Beschaffenheit des ganzen Sazes, welcher den Gedanken als einen wichtigen hervorheben und die Aufmerksamkeit darauf lenken, oder eine lebhaftere Stimmung erregen soll.

Zur Erregung der Aufmerksamkeit dienen:

a. die Frage, auf welche man bisweilen auch die Antwort folgen läßt. 3. B. Wer ist der ganz Reine, ganz Unschuldige, ganz Heilige unter uns? Jst's möglich, bist du's? O, du bist's!

b. die scheinbare Uebergehung. Z. B. Ich will nicht davon sprechen.

c. Die scheinbare Unschlüssigkeit. Z. B. Wo soll ich beginnen, wo enden?

d. der selbstgemachte Einwand. Z. B. Doch, se könnte man einwenden, wenn es nun mißglückt, wie dann?

e. die Versehung, wenn ein Wort oder ein Sah durch eine ungewöhnliche Stellung hervorgehoben wird. 3. B. In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister. Heiter ist die Kunst.

f. die Selbstberichtigung. 3. B. Als die Perser bei Thermopylae gesiegt hatten, oder vielmehr besiegt waren denn wie fann man das einen Sieg nennen!

g. das Zugeständniß. Z. B. Es ist wahr, er hat gefehlt, aber sein Fehler entsprang nicht aus bösem Herzen.

h. das sich dem Sinn nach scheinbar Widersprechende (das Paradore). Z. B. Er hatte das Unglück reich und vornehm zu sein. Wein ist Arzenei und Gift. Die Sprache ist dem Menschen gegeben, seine Gedanken zu verbergen.

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i. der Gegensatz (Antithese). Z. B. In einem schwachen Körper wohnt oft eine starke Seele. Ganz Deutschland seufzte unter Kriegeslast; doch Friede war im Wallenstein'schen Lager. Es bildet ein Talent sich in der Stille, sich ein Charakter in dem Strom der Welt. Eine Art der Antithese ist das Orymoron, die enge Verbindung entgegengesetter Begriffe. 3. B. Jugendlicher Greis. Greiser Jüngling. Süßer Schmerz. Folterndes Entzücken. Dein stummer Schmerz redet laut.

Die Erregung der Empfindung bewirken :

a. das plötzliche Abbrechen. Z. B. Wenn du fähig wärest, sein graues Haupt; wir würden verzweifeln!

b. die Auslassung von Wörtern, welche sich aus dem Zusam menhang ergeben. (Ellipse). Z. B. Jung gewohnt, alt gethan. Der Vater drauf: Ich will dir's nicht verschweigen.

c. die Ausrufung. 3. B. O Zeiten! O Sitten! Welcher Undank! Welch ein Wiedersehen!

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d. der Wunsch. 3. B. O wär ich seinem Rathe gefolgt!

e. die Anrufung. Z. B. Dich, Vater im Himmel, ruf ich zum Zeugen!

f. die Auslassung der Verbindungswörter. 3. B. Er fam, er sah, er siegte. Die Rosse wieherten, es schmetterten Trompeten, die Fahnen flatterten, die Fahrt ward angetreten.

g die Wiederholung der Verbindungswörter. Z. B. Und es wallet und stedet und brauset und zischt. Und drinnen waltet die züchtige Hausfrau- und herrschet weise und lehret die Mädchen und wehret den Knaben und reget ohn' Ende die fleißigen Hände und mehrt den Gewinn.

h. die Steigerung. 3. B. Eine schöne Menschenseele finden, ist Gewinn, ein schönerer Gewinn ist, sie erhalten, und der schönst' und schwerste, sie, die schon verloren war, zu retten. Gefährlich ist's, den Leu zu wecken, verderblich ist des Tigers Zahn, jedoch der schrecklichste der Schrecken, das ist der Mensch in seinem Wahn.

i. die Wiederholung des gleichen Wortes. 3. B. Dank, Dank für so viele Güte! Es kommen, es kommen die Wasser all', sie rauschen herauf, sie rauschen nieder, - den Jüngling bringt keines wieder.

8) Schließlich soll hier noch bemerkt werden, daß man gewöhnlich drei Hauptgattungen der Schreibart, die niedere, die höhere und die mittlere, unterscheidet. Ein und derselbe Gedanke kann nämlich hinsichtlich der Form auf verschiedene Weise ausgedrückt werden, und hierauf gründet sich eben die erwähnte Eintheilung. Die niedere Schreibart ist die eigentliche Sprache der Prosa und hat das Gepräge natürlicher Einfachheit, schlichter und allgemein faßlicher Darstellung. Sie hält sich von aller künstlichen Verschönerung entfernt, ohne trocken, matt und langweilig zu wer den, und eignet sich für die Belehrung und den Beweis. Zur Vollendung in dieser Stilgattung gehören leichte und gefällige Uebergänge und fließende, geschmackvolle Darstellung. Die höhere Schreibart hat den Zweck, den Gegenstand vermittelst einer reichen Bildersprache lebhaft und stark zu versinnlichen, das Gefühl mächtig zu ergreifen und der Einbildungskraft reiche Nahrung zu geben; fie veredelt und erhebt die darzustellenden Gegenstände, indem sie sich hoher bildlicher Ausbrücke und ungewöhnlicher Satformen bedient. Sie eignet sich deshalb vorzugsweise für die Sprache der Dichtkunst. - Die mittlere Schreibart hält, im strengen Sinne des Wortes, die Mitte zwischen der höheren und niederen Schreibart: die Ausdrücke sind in derselben edler, kräftiger, reicher, und der Periodenbau ist voller und gerundeter, als in der niederen Schreibart; sie

versinnlicht zugleich den dargestellten Gegenstand durch einzelne bildliche Ausdrücke, ohne jedoch den reichen Glanz und Schmuck der höheren Schreibart zu wählen. Diese mittlere Gattung des Etils ist vorzugsweise geeignet für die Rede, sowie für diejenigen Darstellungen, welche nicht blos belehren, sondern den Lesenden zugleich für den Gegenstand gewinnen wollen.

Uebrigens sind diese drei Hauptgattungen der Schreibart, troß ihrer stark hervortretenden Eigenthümlichkeit, nicht so streng geschieden, daß man nicht bei dem Gedankenvortrage aus triftigen Gründen aus einer Schreibart in die andere übergehen könne. Auch hat die Mannigfaltigkeit der Zwecke schriftlicher Mittheilung die Eintheilung der prosaischen Darstellung in mehrere stilistische Gattungen mit gewissen feststehenden Formen hervorgerufen. So hat das Bedürfniß des Unterrichts und der Belehrung den sogenannten didaktischen Stil, das Verhältniß des bürgerlichen Verkehrs den Geschäftsstil, das Verlangen nach Mittheilung auch gegen entfernte Personen den Briefstil erzeugt.

9. Das beste Mittel, sich eine gute Schreibart anzueignen, ist, außer fleißiger, mit sorgfältigem Nachdenken verbundener Uebung im Abfassen schriftlicher Darstellungen, das Lesen gut geschriebener Bücher, welches nicht genug empfohlen werden kann.

Ueber das Verfahren bei dem Fertigen von Auffäßen merke man folgende Regeln:

Man gewöhne sich, für eine jede schriftliche Arbeit seinen Geist gehörig zu sammeln, und denke ernstlich über das nach, was man schreiben will. Hat man den zu bearbeitenden Gegenstand reiflich erwogen und den zur Darstellung nöthigen Stoff gewonnen, so überlege man sorgfältig, wie dieser Stoff am zweckmäßigsten geordnet werde, und entwerfe einen Plan. Dies geschieht bei kleinen, weniger bedeutenden und leichteren Arbeiten im Kopfe; bei größeren und schwierigeren dagegen am besten auf dem Papiere, auf welchem wenigstens die Hauptgedanken in der Ordnung, wie sie auf einander folgen sollen, aufgezeichnet werden. Nach diesem Entwurfe oder Plane fasse man dann den Auffaß ab und beachte dabei alles zur guten Schreibart Erforderliche.

9) Ueber das Verfahren des Lehrers werden wir bei den einzelnen Uebungen stets genaue Vorschriften zu geben suchen, damit die Schüler vor so manchen Frrwegen bewahrt und sogleich auf die richtige Bahn geleitet werden. Nur soviel wollen wir hier schon bemerken, daß nach unserer Ansicht und vieljähriger Erfahrung für den Lehrer der eigentliche Schwerpunkt seiner Thätigkeit mehr in dem zu suchen sei, was der Bearbeitung der Aufgaben vorangeht, als in dem, was ihr folgt. Auf den unteren Stufen muß zuvor Alles mündlich eingeübt werden, was der Schüler niederzuschreiben hat. Auf den höheren Stufen müssen die Schüler durch eine gründliche Besprechung der Aufgaben, die schwer sein können, aber doch nie die jugendliche Fassungskraft übersteigen dürfen, in den Stand gesezt werden, mit Vertrauen an die Bearbeitung derselben zu gehen und sie möglichst

selbständig auszuführen. Nur dann werden die Auffaßübungen aufhören, der Schrecken der Jugend wie der Eltern und Lehrer zu sein und als wahre Produkte der Qual betrachtet zu werden. Kinder sind unselbständige Naturen, die der Anleitung bedürfen. Es fehlt der Jugend im Ganzen zu sehr an produktiver Phantasie, um völlig freie Arbeiten über gegebene Themata zu liefern. Zwingt man fie dennoch dazu, so enthalten die gelieferten Arbeiten nur ein buntes Gemisch unreifer Gedanken und gelehrter aus Büchern und von Eltern und Verwandten gesammelter Phrasen. Die Nachahmung guter Vorbilder wird immer noch bessere Resultate erzielen, als alle solche Zwangsarbeiten zu erreichen im Stande find. Damit der Schüler so wenig Fehler, als möglich, mache, ist anzurathen, die nach einer gründlichen Besprechung der Aufgaben von den Kindern gelieferten Arbeiten wenigstens zum Theil erst noch einmal in der Schule vorlesen und mündlich verbessern zu lassen. Auch wird es sehr nüßlich sein, wenn einige Arbeiten der besseren Schüler als Muster vorgelesen werden, damit die weniger fähigen Schüler Gelegenheit bekommen, noch Einzelnes an ihren Arbeiten zu verbessern. Die nun erst in das Aufsazbuch eingetragenen Arbeiten werden von dem Lehrer schriftlich corrigirt, jedoch nicht so, daß dadurch ganz umgestaltete, neue entstehen. Reifere Schüler kann der Lehrer bei seiner Correctur durch bestimmte Zeichen auffordern, die Fehler selbst zu corrigiren. In jeder Schule sollte wöchentlich eine Stunde auf Uebungen im schriftlichen Gedankenausdruck verwendet werden, wobei der Lehrer von Schüler zu Schüler gehen, sie auf Fehler aufmerksam machen und zeigen kann, wie sie zu bessern haben. Dadurch lernt der Schüler seine Fehler sehen, seine Gedanken klarer ausdrücken und sein Thema richtiger ausführen. Was die Reihen= folge der Uebungen betrifft, so ist es ein Mißgriff, mit Briefen anzufangen. Kann der Schüler überhaupt schreiben, so bringt er auch einen Brief fertig. Die einfachste Form des Aufsages ist, wenn man von der Beantwortung von Fragen absieht, die Erzählung. Schwerer ist die Beschreibung, die schon schärfere Beobachtung und größere Gewandtheit im Ausdruck vorausseßt. Erzählung und Beschreibung vereinigt die Abhandlung, welche nur reiferen Schülern zugemuthet werden darf. Briefe übe man mehr in der Schule, als durch häusliche Arbeiten, und hüte sich dabei, die Schüler zum Erzählen von Gefühlen zu verleiten, die sie nicht haben.

Uebungen im deutschen Stile.

1. Beantwortung von Fragen.

Die folgenden Fragen sollen kurz, aber deutlich und vollständig beantwortet werden. Der Schüler trachte vor Allem darnach, daß die Antwort genau auf die Frage passe, daß sie treffend und dem Inhalte nach befriedigend sei. Wo möglich, muß die Antwort sich jedesmal auch in der Form nach der Frage richten.

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Diese Uebungen, welche sich den früheren sprachlichen Uebungen in Bildung von Sätzen zunächst anreihen, weshalb auch in meiner „Deutschen Sprachlehre" und den Uebungsaufgaben" schon ähnliche Aufgaben gestellt wurden haben hauptsächlich den Zweck, die Schüler zu befähigen, einzelne Gedanken über einen Gegenstand in sachgemäßer Kürze zu einem Ganzen zu verbinden, wodurch die Fertigkeit in Ausarbeitung größerer schriftlichen Darstellungen vorbereitet und befördert wird Den weniger fähigen, noch ungeübten, an Kenntnissen ärmeren Schülern wird hierbei durch vorhergegangene mündliche Unterredung über den zu behandelnden Gegenstand auf eine die Selbstthätigteit der Kinder, so viel als möglich, in Anspruch nehmende Weise der Stoff und mitunter auch soweit es nöthig erscheint die Form gegeben, so daß dem= nach die Anfänger das mündlich Vorgetragene nur schriftlich zu wiederholen haben. Sehr zweckmäßig ist es, wenn man dieselben das, was sie niederschreiben sollen, nachdem es mit ihnen besprochen ist, erst mündlich darstellen läßt, was um so mehr zu empfehlen ist, weil hiedurch auch die Fertigkeit im mündlichen Ausdrucke gebildet wird. Solche Uebungen werden noch von reiferen Schülern mit Vortheil angestellt, weshalb wir auch einige schwierigere Fragen mittheilen. Die verschiedenen Lehrstunden geben reichen Stoff dazu.

Beispiele von Fragen und Antworten.

1) Welche Weltkörper nennt man Planeten oder Wandelsterne?

Planeten oder Wandelsterne nennt man die dunkeln Weltkörper, welche ihre Stellung gegen einander und gegen die übrigen Weltkörper stets verändern, indem sie sich um einen Firstern, die Sonne, bewegen und von dieser ihr Licht empfangen.

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2) Woher rühren die Höfe um Sonne und Mond? Die Höfe oder die lichten - weißlichen, auch wohl farbigen Kreise, welche sich öfters um die Sonne und um den Mond zeigen, rühren von den Dünsten her, mit welchen der Dunstkreis (die Atmosphäre) angefüllt ist, und in welchen die Lichtstrahlen sich brechen.

3) Was versteht man unter Versteinerungen?

Versteinerungen sind solche organische Körper, in deren Zwischenräume Erdtheilchen gedrungen und verhärtet sind, so daß jene Körper-Pflanzen oder Thiere, oder Theile von Pflanzen oder Thieren — ihre ganze Gestalt behalten haben, obgleich ihre organischen Stoffe verweset sind. 4) Welchen Nuzen haben die Wälder für Menschen und Thiere?

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Die Wälder nüßen den Menschen, indem sie ihnen Brenn- und Bauholz, den Thieren, indem sie ihnen Aufenthalt und reichliches Futter gewähren. 5) Worin besteht nach Jesu Lehre die würdige Verehrung Gottes?

Die würdige Verehrung Gottes besteht nach der Lehre Jesu nicht in Opfern und in der Beobachtung äußerer Gebräuche, sondern darin, daß wir Gott, als dem vollkommensten Geiste, auch nur im Geiste und in der Wahrheit, durch fromme Gesinnungen und Handlungen die schuldige Ehrfurcht erweisen.

6) Warum heißt Jesus Christus das Licht der Welt? Das Licht der Sonne erleuchtet, erwärmt und belebt die Erde und ihre Bewohner. Jesus Christus, der durch die von ihm ausgehende Kraft den Geist der Menschen erleuchtet, das Herz erwärmt und veredelt und zum ewigen Leben führt, nannte sich deshalb „das Licht der Welt" [= der Menschheit].

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