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Lehre vom deutschen Stil

oder

praktische Anleitung

zum

richtigen deutschen Gedankenausdrucke

für

die oberen Claffen der Volksschulen, höhere Mädchenschulen,
Schullehrerseminarien und einzelne Claffen der Realanstalten
und Gymnasien, wie zum Privatgebrauche.

Von

Ernst Ludwig Ritsert

und

Dr. Fridolin Wagner,

Schulinspector und Lehrer der höheren Mädchenschulen zu Darmstadt.

Neunte Auflage.

Darmstadt, 1869.

Verlag von Johann Philipp Diehl.

(Rheinstraße Nr. 6.)

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Vorwort zur neunten Auflage.

Die Stillehre von Ernst Ludwig Ritsert erschien zum ersten Male im Jahre 1839 und fand sowohl wegen des zu Grunde liegenden Plans, als auch wegen der praktischen Belehrungen und der reichen Sammlung von Musterbeispielen und Uebungsaufgaben, welche eine Auswahl für die verschiedensten Schulen boten, allgemeine Anerkennung und weite Verbreitung. Nach dem frühen Tode des verdienstvollen Verfassers besorgte sein Schwager, Director Dr. Sell, die Herausgabe der unveränderten dritten, vierten und fünften Auflage. Da jedoch mit der Zeit der größte Theil des Buchs veraltete und nicht mehr den Forderungen der Zeit entsprach, welche fich wie in allen Richtungen des Wissens, so auch in der Stillehre geltend machten, so wurde ich durch den bisherigen Herausgeber, den wichtige Amtsgeschäfte hinderten, aufgefordert, an seiner Stelle eine der Zeit entsprechende Bearbeitung des Buches zu übernehmen. Die freundliche Aufnahme, welche meine Bearbeitung in der Kritik gefunden, sowie der rasche Verkauf der drei sehr starken, in den Jahren 1857, 1860 und 1865 erschienenen Auflagen berechtigen mich wohl zu der Hoffnung, daß mir die Verjüngung des verdienstvollen Werkes des seligen Ritsert gelungen, und ermuthigten mich zugleich, bei dieser neuen Auflage auf dem betretenen Weg der Umwandlung weiter fortzufahren. Eine Vergleichung dieser neunten Ausgabe mit der fünften wird erschen lassen, daß ich eine fast vollständige Umwandlung vorgenommen habe, und daß nicht mehr der vierte Theil des ursprünglichen Buches geblicben und selbst dieser noch von mir überall verändert worden ist. Aus diesem Grunde ist auch auf dem Titelblatte die Stillehre als eine von Ritsert und Wagner bearbeitete bezeichnet.

Ich habe mich übrigens überall bemüht, in dem Geiste des Verfassers dem Buche diejenigen Menderungen zu Theil werden zu lassen, welche der leider zu früh seinem segensreichen Wirkungskreise Entrissene mit der Zeit wohl auch selbst für nöthig erachtet haben würde. Klarheit in den Belehrungen, Brauchbarkeit und das jugend162122

liche Gemüth ansprechende Frische und Schönheit der Musterbeispiele, so wie den berechtigten Forderungen der Zeit entsprechende Auswahl der Aufgaben habe ich stets im Auge gehabt. Vor Allem aber suchte ich dem Buche das Lob einer großen Reichhaltigkeit zu erhalten, von der Ueberzeugung durchdrungen, daß eine solche praktische Anleitung möglichst vielseitig sein müsse, damit sie die gar mannigfaltigen Bedürfnisse der verschiedenen Schüler zu befriedigen im Stande sei und dem Lehrer eine Auswahl von Aufgaben und Beispielen biete, aus deren reichem Schage er nach dem jedesmaligen Bedürfnisse seiner Schule das Passende herauswählen könne. Wer einen Blick in verschiedene Schulen gethan, wird zugeben müssen, daß man in einer Anleitung zum Stile feinem Lehrer ganz bestimmt die Aufgaben vorschreiben könne, die er wählen müsse, sondern daß jeder Lehrer selbst am besten und mit dem richtigsten Takte seine Aufgaben zu wählen vermöge, und daß ich Recht habe, wenn ich Göthe's Wort: „Wer Vieles bringt, wird Manchem etwas bringen" mir beherzigt habe. Ich habe also fortwährend darauf verzichtet, ein Buch zu liefern, welches man Seite für Seite benußen kann, und erwarte vielmehr, daß die Lehrer durch eine genaue Kenntniß des Buches und der sehr verschiedenartigen Bedürfnisse der Schulen befähigt seien, stufenweise geordnete. Aufgaben auszuwählen und richtig behandeln zu Lassen.

Wir halten übrigens troß Allem, was in neuerer Zeit gegen Auffaßübungen überhaupt gesagt worden ist, an der Ueberzeugung' fest, daß durch richtig geordnete Uebungen jeder Schüler, den die. Natur nicht ganz und gar vernachlässigt hat, so weit gebracht werden kann, daß er einen leidlichen Aufsatz zu schreiben und nach seinen Kräften klar, gewandt und mit Geschmack sich auszudrücken im Stande ist. Der Aufsatz bleibt immer eins der bedeutendsten. Bildungs- und Erziehungsmittel, dessen Werth darum nicht geringer angeschlagen werden darf, weil der Jugend Urtheil und Gedanken fehlen, um auch durch den Inhalt ihrer Arbeiten schon so zu be= friedigen, wie dies von Erwachsenen erwartet werden kann.

Möchte auch diese neue Auflage, bei der ich eifrig bemüht gewesen bin, die mir bekannt gewordenen Wünsche möglichst zu be friedigen, bei ihrer Wanderung durch die deutschen Gaue dieselbe günstige Aufnahme finden, welche ihren Vorgängerinnen in der Nähe und in der Ferne zu Theil geworden ist, und möchte auch sie ihr Scherflein dazu beitragen, den wichtigen Unterricht im deutschen Stile immer mehr geist und herzbildend zu gestalten!

Darmstadt, im Juli 1869.

Dr. Fridolin Wagner.

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