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Sein Angesicht war damals der Brahmane,
der königliche Krieger seine Arme;
Der Mann des Volks, das waren seine Schenkel;
der Schudra ward erzeugt aus seinen Füßen.
Der Mond entstand aus seinem innern Sinne,
aus seinem Auge ward die Sonn' geboren;
Indra und Agni wurden aus dem Munde,

aus seinem Odem ist der Wind entstanden.
Der Luftkreis aus dem Nabel ward; der Himmel
entsprang dem Haupt, die Erde seinen Füßen,
Die Himmelsgegenden aus dem Gehöre:

so haben sie die Welten zubereitet.
Der Hölzer sieben lagen links im Kreise,

bereitet waren dreimal sieben Scheiter,
Als einst die Götter beim Vollzug des Opfers
festbanden als das Opfertier den Urgeist.
Opfer durch Opfer weihten da die Götter.
So waren sie, die frühesten Geseze.
Die Mächtigen gelangten in den Himmel,

woselbst die Sâdhja sind, die frühern Götter.

"

(Dilger, a. a. D. S. 155 f.) Dieser Puruscha Sûkta ist also die erste Autorität für das indische Kastensystem und für die Inspiration oder vielmehr göttliche Abstammung der Weda-Lieder, die bereits in drei Sammlungen vorgelegen sind. Das Lied muß also jedenfalls zu den spätesten Weda-Liedern ge= hören. Wie die Entstehung der Welt durch das Opfer, so wird auch der erste Mensch als der erste Opferer dargestellt. Dem Wiwaswant bringt Agni selbst vom Himmel herab das Feuer, die beherrschende Macht des Opfers. Des Wiwaswant Gebete treiben den Soma an zu fließen. Mit Wiwaswant im engsten Zusammenhang steht auf der einen Seite Manu, der Mensch, auf der andern Wiwaswants Sohn Jama, der Zwilling, der mit seiner Zwillingsschwester Jami das Menschengeschlecht erzeugt. „Der Vater Manu ist geradezu eine Doublette des Wiwaswant: er ist die in der wedischen Zeit lebende Gestalt des ersten Menschen, während hier Wiwaswant, der für den Glauben des indo-iranischen Zeitalters im Vordergrund gestanden hatte, im Abblassen begriffen ist. In der Gestalt des Jama scheint ursprünglich nicht sowohl die Vorstellung eines ersten Opferers als die eines ersten Herrschers hervorgetreten zu sein. Der Awesta spricht von

Jima als dem König eines goldenen Zeitalters, und König nennt den Jama auch der Weda. Hier ist freilich von seinem Königtum nur eine Seite übrig geblieben: der erste Mensch war auch der erste Gestorbene, der zu göttlichen Dimensionen erwachsene König des Totenreichs" (Oldenberg, R. d. V. S. 275 f.).

In den Weda-Liedern findet sich noch keine Spur von der Seelenwanderungslehre, sondern die Himmelswelt wird als ein Ort der Seligkeit gedacht. Es wird dem Toten in R. V. X, 14, 7 f. zugerufen:

Geh' hin, geh' hin auf jenen alten Pfaden,

wo vordem unsre Väter hingegangen :

Die beiden Könige, nach Luft sich labend,

den Jama mögst du schauen, den Gott Waruna! Vereine mit den Vätern dich, mit Jama,

und mit der Wünsche Ziel im höchsten Himmel!

Von Tadel frei zur Heimat wiederkehre,

vereine dich dem Leib in schönster Blüte!

Es wird also ein Fortleben in einem Leib gedacht, und wir werden die Vorstellungen von dem jenseitigen Leben ziemlich sinnlich denken müssen, wenn auch die Worte geistlich gedeutet werden könnten in einem Lied an Soma, R. V. IX, 113, 7-11: Wo nie ermattend Licht erstrahlt,

die Welt, in der die Sonne steht,
In diese bring' mich, Strahlender,
wo man nicht stirbt und nicht vergeht:
Dem Indra rinn' der Tropfen zu!

Wo König ist Wiwaswants Sohn,
des Himmels Heiligtum sich schließt,
Wo jene raschen Wasser sind,

dort führ' mich zur Unsterblichkeit:

Dem Indra rinn' der Tropfen zu!

Wo man in Lust sich kann ergehn

im dreifach höchsten Himmelsraum,

Wo Lichtgefilde hold erglühn,

dort führ' mich zur Unsterblichkeit:
Dem Indra rinn' der Tropfen zu!

Wo Wünsche und Befriedigung,
der Sonnenröte hoher Plan,

Behagen ist und Sättigung,

dort führ' mich zur Unsterblichkeit:

Dem Indra rinn' der Tropfen zu!

Wurm, Religionsgeschichte.

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Wo Seligkeit und Wonne ist,

wo Lust und froher Jubel wohnt, Wo alle Wünsche sind erfüllt,

dort führ' mich zur Unsterblichkeit:

Dem Indra rinn' der Tropfen zu!

Die göttliche Macht des Feuers in den Weda-Liedern bietet wohl auch den Schlüssel zum Verständnis des Unsterblichkeitsglaubens der alten Arier. Durch das Verbrennen des Leichnams wird der Mensch geopfert und kommt in die Region der Götter. Es werden deshalb auch verstorbene Väter manchmal mit den Göttern angerufen. Die Bestrafung der Gottlosen wird nur selten angedeutet. Die Feinde der Götter und ihre Verehrer sollen in die unterste Finsternis geworfen werden (R. V. X, 152, 4. Ath. V. VIII, 2, 24). Eine gewisse Furcht vor Jamas Weg macht sich troß der Ausmalung der Freuden des zukünftigen Lebens in einigen Stellen geltend R. V. I, 38, 5; X, 97, 16). Die sieben Rischis, die Stammväter der großen brahmanischen Familie, welche auch als Dichter der Weda - Lieder bezeichnet werden, sind ganz besonders die Heiligen, welche in die Versammlung der Götter versezt werden. Für die Verbrennung der Witwe mit dem Leichnam des Mannes geben die Weda-Lieder keinen Anhaltspunkt. Im Gegenteil wird die Wittwe aufgefordert, zur Welt des Lebens zurückzukehren (R. V. X, 18). Roth gibt in der Zeitschr. der Deutschen Morgenl. Gef. 1854, S. 467 ff. den Nachweis, daß zur Zeit der Weda-Lieder neben der Verbrennung auch das Begräbnis der Toten noch vorgekommen sei.

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C. Der ältere Brahmanismus.

1. Die Konsolidierung des brahmanischen Pantheismus in der Lehre von Gott und Welt, Weltübel und Seelenwanderung.

Manche Forscher (z. B. Lehmann in Chantepie de la Saussayes Religionsgeschichte, und Hardy, Indische Religionsgeschichte) rechnen die Religion der Weda-Lieder und den älteren Brahmanismus als eine und dieselbe Periode. Wir haben ja allerdings den Anfang der pantheistischen Weltanschauung schon deutlich in den jüngeren Weda - Liedern bemerkt. Allein die älteren haben doch einen andern Charakter. Die Religion, welche Buddha vorgefunden hat, ist nicht mehr der heitere Naturdienst,

es ist nicht mehr das Bekenntnis vor Waruna, nicht mehr der Kampf des Indra mit den Dämonen, nicht der freundliche Herdgott Agni. Die Wanderung der Arier vom Pandschab in das heiße Gangesland und wir sehen hinzu, was andere Forscher weniger berücksichtigen: auch das Zusammenleben mit den früheren Bewohnern des Landes - hat in der indischen Religion eine große Veränderung herbeigeführt. „Unter den Einflüssen der neuen Heimat, der indischen Natur, des indischen Klimas hat sich im Leben des Volks ein Wandel vollzogen und der Volksseele jenen schmerzlichen Zug von Leiden und Krankheit aufgeprägt, der ihr durch alle Wechsel der Geschicke geblieben ist und bleiben wird, solange es ein indisches Volk gibt" (Oldenberg, Buddha, sein Leben, seine Lehre, seine Gemeinde, S. 12). Darum wird die Religionsentwicklung doch übersichtlicher werden, wenn wir zwischen den Weda-Liedern und dem Auftreten des Buddhismus eine neue Periode seßen, welche auch neben dem Buddhismus noch hergeht und die wir Brahmanismus im engeren Sinn des Worts oder den älteren Brahmanismus nennen können und für welche die Brahmanaschriften mit ihren Upanishads, zum Teil auch die Heldengedichte, die Gesezbücher und die philosophischen Schriften die Quellen sind.

Wie wir in den Weda-Liedern von der Entstehung der Welt schon gesehen haben, sind die Brahmanen in ihrem Suchen nach einer Einheit in der Vielheit der Weda-Götter auf eine pantheistische Einheit gekommen und auf eine Emanation der Welt aus dem All. Der goldene Keim (hiranjagarbha), mit welchem in R. V. X, 121 der Anfang alles Daseins gezeichnet wird, erscheint zwar in einigen Versen wie ein persönlicher Gott und wird zulezt Pradschapati genannt, aber der beständige Refrain: „wer ist der Gott, den wir mit Opfern ehren?" läßt uns nicht zu klarer Erkenntnis kommen, und in dem Ausdruck goldener Keim" ist doch wieder die pantheistische Anschauung gegeben. Deutlicher tritt dieselbe hervor in dem schon genannten Puruscha-Sûfta (R. V. X, 90), wo in den ersten Versen vom Urgeist gesagt wird, er habe tausend Häupter, tausend Augen, tausend Füße, von allen Seiten hülle er die Erde ein und rage zehn Finger breit darüber hervor. Die ganze Welt sei der Urgeist; alle Geschöpfe seien von ihm ein Viertel, die Unsterblichkeit im Himmel drei Viertel. Solche phantastische,

maßlose Darstellungen finden wir in der ganzen brahmanischen und buddhistischen Literatur.

Neben dem schon in den Weda-Liedern angebahnten Pantheismus ist das Charakteristische für die zweite Periode der indischen Religion die Priesterherrschaft. Nach der patriarchalischen Zeit der älteren Weda-Lieder ist das indische Volk unter das Gefeß getan worden durch die Herrschaft der Brahmanen, und zwar unter ein sehr kompliziertes Ritualgeset, das in den Brahmanaschriften niedergelegt ist. Der Priesterstand ist an ein bestimmtes Geschlecht gebunden, und dieses hat auch im bürgerlichen Leben so sehr die Oberhand bekommen, daß selbst in der Heldenzeit die Könige ihm die Ehre gaben, wofür namentlich das Râmâjana zeugt. Nachdem die alten Götter erblaßt sind und kein persönlicher Gott an die Stelle getreten ist, sind die Brahmanen die Götter der Erde geworden.

Zu der Zeit, da die Brahmanaschriften entstanden sind, ,,bewegt sich die ganze geistige Arbeit, die in Indien getan wird, um das Opfer. Die Welt, die den Brahmanen umgibt, ist der Opferplay; die Ereignisse, von denen er vor allem andern weiß, sind die des Opferwerks. Das Opfer mit seinen Geheimnissen will er verstehen, denn Verstehen ist allbezwingende Macht. Durch diese Macht haben die Götter die Dämonen gebändigt.“ „Die Welt der alten Götter kann für sich allein dem Denken der neuen Zeit nicht mehr genügen. Es bildet sich die Atmos sphäre, in der Mysterien und Symbole gedeihen. Was beim Opfer dem Auge erscheint, ist nicht nur, was es ist oder zu sein scheint, sondern es ist noch ein Zweites, das es bedeutet" (Oldenberg, Buddha S. 20. 22).

Wir haben für die Konsolidierung des brahmanischen Pantheismus hauptsächlich zwei Begriffe ins Auge zu fassen: das Brahmă oder Brahman und den Atman. Viel früher als der Gott Brahmâ oder Brahman kommt das Neutrum Brah= man in der indischen Theologie vor.*) Wir haben gesehen, wie es ursprünglich das Gebet, das heilige Wort bezeichnet, und wie dem Gott Brahmanaspati, dem Gebetsherrn, selbst

*) Die Sanskritnamen werden gewöhnlich nicht nach dem Nominativ, sondern nach der Grundform angeführt. Die Grundform ist für Maskulinum und Neutrum gleich: Brahman, dagegen der Nominativ für das Neutrum: Brahmă, für das Maskulinum: Brahmâ.

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