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3. Die bedeutendßten griechischen Götter.

Während in der Götterwelt der Weda-Lieder die drei Regionen des Himmels, der Luft und der Erde unterschieden werden, hat in Griechenland, wo die Meeresküste weit ins Land hineinreicht, der Meeresgott eine hohe Bedeutung bekommen. Die Hand des Himmelsgottes Zeus reicht auf die Erde herab, denn diese wird als seine Gemahlin vorgestellt. Aber der Gott der Unterwelt ist wieder eine besondere Macht, und so werden in der griechischen Mythologie die drei Götter Zeus, Poseidon und Hades oder Pluton als Brüder dargestellt, als Söhne des aus der Herrschaft gestürzten Kronos und der Rhea, als Enfel des Uranos und der Gäa. Wir haben schon angedeutet, daß diese Genealogie wohl späteren Ursprungs und aus dem Namen Kronion abgeleitet ist.

Zeus, der Vater der Menschen und Götter, das Haupt der Götterfamilie, der Schußgott der Hellenen und ihrer einzelnen Stämme, ist Himmelsgott, aber nicht bloß der Gott des reinen Athers, sondern auch der Wolkensammler, wie er bei Homer häufig genannt wird, der Donnergott. Wenn er mit der Rechten den Bliß schleudert, schüttelt er mit der Linken den mit 100 Quasten beseßten Schild mit dem Haupt der Gorgo, des entseßlichen Ungeheuers, die Agis. Er ist der Befruchter der Erde, der Gemahl der Erdgöttin Hera. Ursprünglich hat er einen sittlichen Charakter. Er ist der Träger der heiligen Geseze, die den Menschen vom Himmel her gegeben find. Er rächt den Mord, den Treubruch, den Eidbruch (als Zeus horkios), deshalb ist der oberste Schwur der bei Zeus. Er rächt die Verlegung des Gastrechts (als Zeus xenios). Themis, die Rechtsordnung, ist nach Hesiod seine zweite Gemahlin und hat ihm die Horen, die Jahreszeiten, geboren, deren Namen Eunomia (Geseßmäßigkeit), Dike (Recht) und Eirêne (Friede) schon auf eine sittliche Bedeutung hinweisen, sowie die Moiren, die Schicksalsgöttinnen: Klotho (die Spinnerin), Lachesis (die das Los erteilende) und Atropos (die Unabwendbare). Bei Homer ist die Moira oder Aisa noch eine, und man hat über das Verhältnis des Zeus zum Schicksal schon viel geschrieben. Es ist die Ansicht aufgestellt worden, die ganze griechische Götterwelt, auch Zeus selbst, sei dem Schicksal unterworfen, dieses dunkle Verhängnis schwebe

über dem ganzen heiteren Himmel der Hellenen. Mögen immerhin einzelne griechische Schriftsteller einen solchen Fatalismus aufgestellt haben, so hat doch Nägelsbach nachgewiesen, daß bei Homer Zeus der Moira nirgends entschieden untergeordnet ist, daß die Götter Vollstrecker der Moira sind, daß die Moira keine dunkle, unfaßbare Gewalt ist, daß Zeus und der Götter Wille die ganze epische Handlung beherrschen, daß, wie auch Welder es dargestellt hatte, die Moira und Gottes Wille und Wirken eins seien (Nägelsbach, Homerische Theologie, 3. Aufl., S. 116-141). Zeus ist nun aber in den mytho= logischen Darstellungen seines sittlichen Charakters vielfach entfleidet worden durch seine Liebeshändel, bei welchen er mit verschiedenen menschlichen Weibern Kinder erzeugt, wie auch durch die Art und Weise, wie er seinen Vater Kronos ent= thront hat. Ebensowenig entspricht aber auch dieser einer sittlichen Autorität, da er seine eigenen Kinder verschlingt und seinen Vater Uranos entmannt. Der ganze Kampf der Titanen mit den Olympiern soll wohl den Sieg der Kultur über die rohen Naturkräfte darstellen, aber es kämpft Macht gegen Macht. Da einzelne Sagen über Zeus von Kreta nach Griechenland gekommen sind, hat man auch schon phönizische Elemente darin vermutet. Zeus wurde besonders auf den Höhen verehrt. Nicht nur der Götterberg Olymp, sondern auch andere Berge waren ihm heilig. Das kolossale Bild des Zeus, welches Phidias für den Tempel in Olympia verfertigt hat, wurde als das größte Meisterstück der griechischen Bildhauerkunst betrachtet. Das weibliche Seitenstück zu Zeus hieß ursprünglich Dione. Sie wurde aber mit Hera kombiniert, der vergötterten Erde. Der Zwist zwischen Zeus und Hera spielt bei Homer eine große Rolle. Hera ist die edle, ge= strenge, eifersüchtige Göttin der Ehe. Ihre zwei Töchter sind Hebe, die Mundschenkin der Götter, und Eileithyia, die Geburtsgöttin.

Pallas Athene ist gleichsam der personifizierte Geist des Zeus. Sie steht in besonders nahem Verhältnis zu dem höchsten Gott, da sie nach Hesiod aus dem Haupt des Zeus geboren wurde, nachdem derselbe seine erste Gattin Metis verschlungen hatte. Sie ist die besondere Schußgöttin des griechischen, namentlich des athenischen Volks, die Göttin des Ölbaums, aber weit mehr Kultur- als Naturgöttin. Sie hat den

Pflug, den Wagen, die Schiffahrt erfunden. Sie übt und lehrt jede weibliche Kunstfertigkeit und ist die Göttin der Künste und Gewerbe, der Weisheit und Wissenschaft. Sie waltet über Gerichten und Volksversammlungen. Sie ist die scharfblickende, glanzäugige (glaukôpis) Beschüßerin des Staats, die Göttin fluger, geordneter Kriegführung, im Unterschied von dem wilden Ares. Ihr stadtschirmendes Bild, das Palladion, welches aus Troja vor der Zerstörung der Stadt geraubt wurde, ein Schnißbild mit erhobenem Speer in der Rechten, mit Spindel und Rocken oder einem Schild in der Linken, fand sich in vielen Städten. In Athen auf der Akropolis stand das Parthenon, der Tempel der jungfräulichen Göttin, und das 26 Ellen hohe Standbild der Göttin von Phidias aus Gold und Elfenbein, auf dem Haupt der Helm, um die Brust die Agis, der Schild des Zeus, und leuchtete weit hinaus bis in das Meer.

Apollon erweist sich durch seinen Beinamen Phoibos (strahlend) als Lichtgott. Er ist mit seiner Schwester Artemis von Zeus und der Leto erzeugt, einer Tochter des Titanen Koios. Er ist der Beschüßer der Ordnungen des Zeus und bringt mit seinen Pfeilen (Sonnenstrahlen) Tod und Verderben über die Frevler. Er kann Seuchen schicken, aber auch wieder wegnehmen. Als Hirtengott wird er lykeios genannt (ob das mit Wolf zusammenhängt, ist zweifelhaft) und karneios (mit Widderhörnern). Er ist ewig jung, Vorbild der männlichen Jugend, die er in Gymnasien und Ringschulen zur Leibes- und Geistesübung anfeuert. Er verleiht Kraft zum Siege. Als Beschüßer der Künste und Wissenschaften ist er Anführer der Musen. Als Gott der Mantik, der Weissagung, hat er in Delphi den Drachen Python erlegt, den aus der Erde geborenen, welchem wahrscheinlich das Orakel zuerst gehörte, und einen Triumphgesang (paian) dafür angestimmt. Nun ist er es, der den Willen der Gottheit in Delphi verkündigt, und ihm zu Ehren werden die pythischen Spiele gefeiert. Er ist der Sühner, dem in alten Zeiten selbst Menschenopfer, zwei Verbrecher, als pharmakoi (Heilende) bei den Thargelien in Athen dargebracht wurden. Er ist Städteund Koloniengründer (ktistes) und Straßenschirmer. Mit Helios, dem eigentlichen Sonnengott, der seinen Wagen über den Horizont führt, ist Apollon erst später verbunden worden. In Helios wird der Sonnenkörper, in Apollon werden die Sonnen

strahlen personifiziert. Apollons Sohn Asklepios ist der Gott der Heilkunst. Seine Symbole sind Schlange nnd Stab und die Schale mit heilkräftigem Trant. Seine Heiligtümer galten auch als Heilstätten, und es gingen in der hellenistischen Zeit Medizinschulen daraus hervor, so in Pergamon in Kleinasien und auf der Insel Kos.

Apollos Schwester Artemis ist als Mondgöttin an die Stelle der älteren Selêne getreten. Wie ihr Bruder kann fie mit ihren Pfeilen Tieren und Menschen, besonders Frauen, plöglichen Tod senden. Sie ist Göttin der Jagd und hat ihre Freude an der Natur. Wie Apollon ist sie unvermählt. Das berühmte Heiligtum der Artemis in Ephesus (Apg. 19, 27) war für eine astatische Göttin errichtet, welche als die alles Lebendige ernährende Kraft verehrt und als die Allmutter mit vielen Brüsten abgebildet, also anders dargestellt wurde als die eigentlich griechische Artemis.

Eine vielseitige Figur im griechischen Götterkreis ist Hermes. Als Sohn des Zeus und der Maia, einer Tochter des Titanen Atlas, ist er auf dem arkadischen Berge Kyllene geboren. Kaum geboren verläßt er die Windeln und die Höhle seiner Mutter und stiehlt 50 Rinder von den Herden der Götter, welche Apollon in Pierien weidet. Er weiß sie so geschickt zu führen und in einer Höhle bei Pylos zu verbergen, daß man keine Spur von ihnen entdeckt. Dann kehrt er zurück in seine Windeln. Aber Apollon findet durch seine Weissagung den Dieb und führt ihn vor Zeus, der ihm befiehlt, die Rinder zurückzugeben. Hermes erfindet die Leier, welche er aus der Schale einer Schildkröte macht. Wie Apollon ihn darauf spielen hört, ist er so entzückt, daß er ihm die Rinder schenkt, welche Hermes nun weidet. Hermes wird der Gott der niederen Weissagung, Apollon der höheren. Zeus macht den Hermes zum Götterboten, der wie der Wind seine Befehle ausrichtet. Er ist auch der Gott der Träume und des Schlafs, der mit seinem Stab die Augen der Menschen schließt und wieder öffnet. Der älteste Sit seines Kultus war das pelasgische Arkadien und seine ältesten Bildnisse, die Hermen an den Wegen, meist bloße Säulen mit einem Hermeskopf und männlichem Geschlechtszeichen. Später wird er als Götterbote mit breitem Hut, Zauberstab und Flügelschuhen abgebildet. Der schlaue Gott ist auch Beschüßer des Handels, und in die Unterwelt muß er die abgeschiedenen Seelen begleiten (Hermes psychopompos).

Von Arkadien stammt auch der Herdengott Pan, der mit Ziegenfüßen, zwei Hörnern und langem Ziegenbart dargestellt wird und mit den Nymphen Hirtentänze aufführt. Sein Ruf kann in abgelegenen Gegenden den panischen Schrecken erzeugen. Seine Figur paßt nicht mehr in die hellenische Kultur, aber als komische Gestalt wird er auch in den Mysterien noch aufgeführt.

Die Göttin der Bauern ist Demêter. Während Gä a die Erde im allgemeinen bezeichnet, ist sie besonders die Göttin des Ackerbaus. Ihre Tochter Persephone wird von Hades geraubt, der sie zu seiner Gattin in der Unterwelt macht. Seit dem Raube zieht Demeter suchend und klagend umher. Weil dadurch die Fruchtbarkeit der Erde aufhört, versöhnt sie Zeus durch das Versprechen des alljährlichen Wiedersehens ihrer Tochter. Damit wird das Absterben und Wiederaufblühen der Saat dargestellt. Das Erntefest ist das Freudenfest der Demeter. Da durch den Ackerbau auch die Rechtsverhältnisse eine festere Form gewonnen haben, ist Demeter auch die Urheberin der Saßungen (thesmophoros) und Beschüßerin des ehelichen Lebens. An den Thesmophorien durften nur verheiratete Frauen teilnehmen. Der Kultus der Demeter und ihrer Tochter (unter dem Namen Kore) ist nach Herodot pelasgisch und war mit Mysterien verbunden, nament= lich in Eleusis. Dort soll die Tochter der Mutter wiedergegeben worden sein, und Demeter selbst soll die Fürsten dieses Landes ihren Kultus und die heiligen Geheimnisse gelehrt haben. Durch die Vereinigung von Eleusis mit Attika wurde der eleusinische Kult zum athenischen Staatskult erhoben und gewann Bedeutung für ganz Griechenland.

Hephästos ist der Feuergott, aber er stellt nicht wie der wedische Agni zunächst das Opferfeuer dar, sondern das leuchtende und schmelzende, zum Kunstgewerbe nötige Feuer. Sein Vater Zeus, wird in der Ilias erzählt, hat im Zorn über Hera diesen ihren Sohn vom Himmel herabgeschleudert. Auf der Insel Lemnos wurde er von thrakischen Männern aufgenommen, und seitdem ist ihm diese vulkanische Insel der liebste Aufenthalt. Er hat aber bei Homer auch seine Werkstätte auf dem Olymp mit 20 künstlichen Blasebälgen (JI. 18, 470), er hat sich und anderen Göttern eherne Paläste gebildet. Nach späterer Darstellung arbeitet er im Atna mit den Kyklopen,

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