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Riesen mit einem Auge auf der Stirne, Söhnen des Uranos und der Gäa. Durch seinen Sturz auf die Erde ist er hinkend geworden. Diesen Sturz deutet man auf das Herabfahren des Blizes und das Hinken auf das Zucken des Blizes und das Flackern des Feuers. Die Gattin des Hephästos ist in der Ilias Charis, in der späteren Mythologie Aphrodite.

Aphrodite, die Göttin der Liebe und der weiblichen Schönheit, ist nach der Ilias die Tochter des Zeus und der Dione. Nach Hesiod ist sie aus dem Schaume des Meeres hervorgegangen und auf der Insel Cypern ans Land gestiegen. Es ist ohne Zweifel phönizischer Astarte kultus in den oftgriechischen Aphroditekult eingedrungen. Aber wir werden deswegen doch eine ursprünglich griechische Göttin als das Ideal der Schönheit annehmen dürfen, denn auch auf der Insel Kythera, südlich vom Peloponnes, war ein Hauptsiß ihrer Verehrung. Als Gattin des Hephästos begeht sie nach der Odyssee einen Ehebruch mit Ares, dem wilden Kriegsgott, und wird von Hephästos überrascht, der dieses Paar mit einem feinen Neg umsponnen hat. Im Kultus zu Theben, Argos und Athen wurde Aphrodite als rechtmäßige Gattin des Ares betrachtet. Selbst der phönizische Adonisdienst ist in Verbindung mit Aphrodite nach Griechenland gekommen. Sie klagt beim Absterben der Natur im Herbst über den Tod ihres schönen Geliebten Adonis, den Artemis oder Ares durch einen Eber hat töten lassen. Der Aphroditedienst war namentlich in Korinth ein schändlicher Buhldirnendienst. Manche griechischen Schriftsteller unterscheiden deshalb zwischen der Aphrodite Pandêmos, der gemeinen Göttin der Wollust, und der Aphrodite Urania, der himmlisch erhabenen Liebesgöttin.

Ares, der Sohn des Zeus und der Hera nach Hestod, ist bei Homer der stürmische Gott des Schlachtengetümmels, dem nichts lieber ist als Kampf und Männermord, im Unterschied von der klugen, umsichtigen Athene, welche über ihn den Sieg davonträgt. Es ist ihm einerlei, wofür er kämpft. Seine Schwester Eris (Streit) und seine Söhne Phobos und Deimos (Furcht und Schrecken) begleiten ihn in seinen Kämpfen. In Athen war ihm der Areopag, der Gerichtshof, geweiht, der auch über den Dienst der ehrwürdigen Gottheiten zu wachen hatte. Dort soll Ares von einer Bluttat, der Ermordung eines Sohns des Poseidon, freigesprochen worden sein. Im übrigen

wurde ihm dort keine besondere Verehrung zuteil. Die Griechen selbst sagten, der Areskult stamme aus dem barbarischen Thrakien. Aus Thrakien stammt auch der wilde Gott Dionysos, der bei Homer noch nicht als Weingott erscheint. Die wilden Tänze, die ekstatischen Erscheinungen und zauberhaften Wirkungen bei den Dionysosfesten erinnern an die schamanischen und Fetischtänze der unkultivierten Völker, wo der Priester in eine andere Welt versezt werden muß, um den Geistern eine Gabe abzuringen. In Griechenland gilt als Stammsiz des Gottes Theben, wo er von Semele als Sohn des Zeus geboren, aber seine Mutter von Hera aus Eifersucht verbrannt wurde. Er entkam mit Not dem Feuer der eifersüchtigen Göttin, da er mit Efeublättern umgeben und den Nymphen in Nysa zur Pflege anvertraut wurde. Groß geworden, erfand er den Weinbau. Trunken zieht er mit seinem Gefolge umher in weibischer Kleidung, mit Efeu und Lorbeer bekränzt, ein Freund der Musen und der heiteren Geselligkeit. Mit dem Wein und der Demokratie verbreitete sich der Dionysoskultus in Griechenland, und der Weingott wurde als Förderer der Kultur und der Fröhlichkeit gepriesen. Das Drama geht von seinen Spielen aus, indem Trauerchöre und lustiger Mummenschanz abwechseln. Die orphischen Mysterien, welche immerhin einen kleineren Kreis umfaßten als die eleusinischen, scheinen den Dionysos Zagreus in naturpantheistischer Weise als den geborenen, gestorbenen und wieder lebenden Allgott gefeiert zu haben, in welchen auch Zeus verschmolzen sei. Dabei glaubten die Orphifer, wie auch der Philosoph Pythagoras, eine Seelenwanderung. Rohde nimmt an, daß der Dionysosdienst auch auf das delphische Orakel eingewirkt habe, indem dadurch erst die Weissagung durch Ekstase aufgekommen sei (Rohde, Psyche, S. 347 ff.). In sittlicher Beziehung ist die Wirkung der dionysischen oder bakchischen Orgien eine verderbliche: Phallusdienst und Menschenopfer, Wolluft und Grausamkeit finden sich nebeneinander.

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Poseidon, der Bruder des Zeus, welcher bei der Verteilung der Weltherrschaft nach der Besiegung der Titanen das Meer als sein Gebiet bekommen hat (II. 15, 187 ff.), ist der dunkel gelockte, die Erde haltende und umschließende Beherrscher des Meers und aller Meeresgötter und hat seinen Palast in den Tiefen des Meers, von Zeus selbst als der

älteste Bruder anerkannt (Od. 13, 142). Alle Erscheinungen des Meeres gehen von ihm aus. Wenn er mit seinen erzhufigen, stürmenden Rossen über das Meer fährt, so glättet sich dasselbe zur stillen Fläche; stößt er aber zürnend mit seinem Dreizad, seiner furchtbaren Waffe, in das Wasser, so erheben sich brausend die Wellen, verschlingen die Schiffe, überschwemmen Länder und Städte. Der Erderschütterer Poseidon hat auch mit dem Stoß seines Dreizacks in Theffalien, als das Wasser des Peneios das Land überschwemmte, das Tal Tempe eröffnet, damit das Wasser abfließe. Mit heftigem Zorn verfolgt er diejenigen, welche ihn beleidigen, so den Odysseus, der ihm seinen Sohn Polyphemos geblendet. Mit Athene streitet er um den Besiß von Attika. Er ist der Gott des Rosses (Pos. hippios), wahrscheinlich weil die Wellenbewegungen des Meeres dem Trab der Rosse gleichen. Seine Gattin ist Amphitrite. Ihm zu Ehren wurden die isthmischen Spiele auf der Landenge von Korinth gefeiert. Er ist erhaben und gewaltig, aber es fehlt ihm die ruhige Majestät des Zeus.

Hades oder Pluton, der unterirdische Zeus, herrscht in der Unterwelt mit seiner Gattin Persephone über die Schatten. Dort hält er sie eingeschlossen, denn der dreiköpfige Hund Kerberos läßt keinen hinaus an das Tageslicht. Der Name Pluton (Reichtumsgott) bezieht sich wohl darauf, daß aus dem Schoß der Erde auch der Reichtum der Gewächse und Metalle kommt. Außer dem Raub der Persephone gab es wenige Mythen von Hades, auch wenige Kultusstätten und Statuen.

4. Die Entstehung und Entwicklung der Menschen, das Leben nach dem Tode, der Heroendienst und der Totenkult.

Autochthonen, d. h. Kinder ihres eigenen Bodens, wollen die einzelnen griechischen Stämme sein. Die Verbindung des Zeus mit der Gäa, der Erde, konnte diese Vorstellung desto leichter verbreiten. Dabei dachte man wohl auch an einen ersten Menschen, aber nur als den Vater dieses Stamms. In Böotien wurde Alalkomeneus als Stammbater genannt, in Arkadien Pelasgos, in Eleusis Diaulos, aber auch eine Mehrzahl von Menschen wurde als gleichzeitig baumartig aufsproffend ge= dacht, wie die Korybanten in Phrygien, die Kureten in Kreta, Erechtheus, Kekrops und Kraneos in Athen,

wo man auf das Autochthonentum besonders stolz war. Wenn so nicht einmal die Einheit der hellenischen Stämme festgehalten wurde, so war vollends die Abstammung der Barbaren, der eine fremde Sprache Redenden, und der Griechen von demselben Menschenpaar (Apg. 17, 26) den Griechen eine ebenso fremdartige Idee wie das rein geistige Wesen des einen Gottes.

Anklänge an den Sündenfall enthält die Prometheussage. Prometheus (d. h. der Vorausdenkende), Sohn des Titanen Japetos, Bruder des Atlas, des Menoitios und des Epimetheus (d. h. der Nachherdenkende), tritt in Hesiods Theogonie als Vertreter der Menschen bei der Einführung des Opfers auf und sucht den Zeus durch seine Klugheit zu täuschen, indem er zwei Teile macht, in den einen das Fleisch in der Haut des Tiers und oben darauf den Magen, das schlechteste Stück, legt, in den andern die Knochen, mit Fett umhüllt. Zeus wird zur Wahl aufgefordert und wählt die Knochen, aber nimmt im Zorn über diesen Betrug den Menschen das Feuer. Prometheus stiehlt es jedoch wieder in einer Nartherstaude aus dem Olymp. Darüber noch mehr erzürnt, läßt Zeus durch Hephästos eine schöne Jungfrau aus der Erde bilden, welche Pallas Athene reizend ausschmückt und alle Götter reichlich begaben, so daß sie den Namen Pandora (die Allbegabte) erhält. Hermes führt sie dem Epimetheus zu, der sie troß der Warnung des Prometheus annimmt. Nun hat das selige Leben der Menschen ein Ende; denn Pandora hebt vom Faß der Übel den Deckel, und alle Übel fliegen heraus und verbreiten sich in der Menschheit. Nur die trügerische Hoffnung bleibt im Faß, wie Pandora den Deckel wieder schließt. Den Prometheus aber fesselt Zeus für seinen Frevel, treibt ihm einen Pflock durch die Brust und läßt täglich durch einen Adler seine Leber zerfleischen, welche in jeder Nacht wieder wächst, bis endlich Herakles den Adler erlegt und mit Genehmigung des Zeus den Prometheus befreit.

Hesiod unterscheidet für die Entwicklung der Menschheit fünf Weltalter, aber die spätere Dichtung hat wie die indische vier: das goldene, das silberne, das eherne und das eiserne Zeitalter, und schildert darin den zunehmenden Verfall der Menschheit.

Die Sintflut knüpft die griechische Sage an den Namen Deukalion, den Sohn des Prometheus und der Klymene,

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an. Sie wird an das Ende des ehernen Zeitalters gesegt. Als Zeus das fündige Geschlecht der Menschen vernichtete, rettete fich Deukalion mit seiner Gemahlin Pyrrha, der Tochter des Epimetheus, nach dem Willen des Zeus auf einem Schiff, welches er auf den Rat des Prometheus gebaut hatte. Nach neun Tagen landete er auf dem Parnaß und opferte dem Zeus Phyrios (Fluchtschirmer). Das Orakel in Delphi antwortete ihm auf die Frage, wie ein neues Menschengeschlecht entstehen könne: Verhüllet euch beide das Haupt, löset die gegürteten Kleider und werfet sodann die Gebeine der großen Erzeugerin rückwärts." Die Gebeine der großen Mutter deutete Deukalion auf die Steine, und so warfen die beiden Steine hinter sich. Aus den Steinen des Deukalion wurden Männer, aus denen der Pyrrha Weiber. Deukalion zog nun vom Parnaß herab und errichtete in verschiedenen Orten, auch in Athen, ein Heiligtum des olympischen Zeus. Unter den Söhnen des Deukalion ist Hellen, der Stammvater der Hellenen. Wie damit die Autochthonie sich vereinigen läßt, darüber hat der Lokalpatriotismus nicht nachgedacht. Eine andere Flutsage, von Oghges, hat nur lokale Bedeutung für Theben.

Das Leben nach dem Tode stellt Homer als ein trostloses Schattenleben dar unter der Herrschaft des Hades und der Persephone. Achilleus möchte lieber Taglöhner sein auf Erden als ein König im Totenreich. Die Seele (Psyche) wird nicht als das eigentliche Ich des Menschen betrachtet, wenn es von Achilleus JL. 1, 3 f. heißt: „Viele Seelen von starken Helden stürzte er in den Hades hinab, sie selbst aber warf er den Hunden und allen Vögeln zur Beute hin." Die Seelen im Hades (so wird auch das Totenreich selbst gcnannt) sind nur Schattenbilder. Es fehlt ihnen das Zwerchfell und damit alle Kräfte, die den sichtbaren Menschen am Leben erhalten (Rohde, Psyche, S. 7). Es ist eine Seele ohne Geist, nur das animalische Leben. Der Geist vergeht durch ihr Entschwinden nur mittelbar, insofern als der Leib, der eigentliche Träger des Geistes, von der Psyche, vom animalischen Leben, verlassen, alle Fähigkeit verloren hat, die ihm zugehörigen Organe des geistigen Wesens in Bewegung zu seßen. Hinwiederum wird die Psyche, vom Leibe getrennt, zum eidolon, zum wesenund bewußtlosen Schatten, einem Traumbild, einem Rauche gleich (Nägelsbach, Homerische Theologie S. 354). Nur ein

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