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sagt Buddha: „Von allen Lüsten und Begierden ist keine fo mächtig wie die Geschlechtslust. Gäbe es noch eine von demselben Charakter, so könnte unter dem ganzen Himmel kein Fleisch gerettet werden. Lust und Begierde nach einem Menschen sind wie eine Person, die einen brennenden Docht in der Hand hält und damit gegen den Wind läuft. Du törichter Mensch! Läsfest du den Docht nicht fahren, so mußt du den Schmerz einer verbrannten Hand erleiden." - Deshalb sollen die Bhitschu feine Almosen von Weibern annehmen u. dergl. Außerdem enthält der Pratimôkscha Warnungen vor Störungen des brüderlichen Zusammenlebens, vor Diebstahl, Lästerung u. dergl. neben fleinlichem Zeremoniell.

Manche Vorschriften sind auch im Lauf der Zeit abgekommen. In Tibet und den lamaistischen Ländern, wo die Großlamas fast souveräne Fürsten sind, ist das Betteln abgekommen. Nur in China, wo der Buddhismus eine bescheidene Stellung hat, sieht man noch eigentliche Bhikschus in großer Zahl. Auch mit den Speisegeseßen ist man nicht mehr so streng. Die Vorschrift, daß nach dem Mittag nicht mehr gegessen werden. soll, wird dahin gedeutet, daß man keinen Reis nachmittags essen soll. Vom Fleischgenuß können die Chinesen sich am schwersten enthalten. Das Verbot der geistigen Getränke wird auf die destillierten eingeschränkt. Opium ist von Buddha nicht verboten, folglich erlaubt.

Ein Hauptmittel der Disziplin im älteren Buddhismus war der Aufenthalt im Kloster während der Regenzeit (varscha vasana). Da follen sie mit Andachtsübungen und Studien sich beschäftigen, Speise und Schlaf möglichst wenig genießen, nur das Notwendigste sprechen. Die älteren Brüder sollen die jüngeren unterweisen, damit sie „die zwanzig Gipfel der Unwissenheit mit dem Blig des Erkennens spalten". Zum Schluß der Regenzeit wird das Lampenfest mit einer Predigt an das Volk gefeiert und die Mönche von den Gläubigen mit neuen Kleidern beschenkt.

Nur ungern, auf Bitten seiner Tante und Amme Pradschâpati Gautami und seines Lieblingsjüngers Ananda, soll Buddha auch weibliche Personen zum asketischen Leben nach seinen Grundfäßen zugelassen haben. So spielen die buddhistischen Nonnen (bhikschunî oder dharmabhaginî) keine große Rolle und sind außer in Tibet nicht zahlreich. Sie haben außer den Gelübden

und allgemeinen Geboten noch acht besondere Vorschriften zu beobachten, wonach sie keine selbständige Stellung beanspruchen dürfen, sondern den Priestern durchaus untergeordnet sind und von einem tugendhaften unter ihnen alle 14 Tage unterrichtet werden. Sie sollen nie länger als zwei Wochen sich in die Einsamkeit zurückziehen und nicht zum bloßen Vergnügen ausgehen. Die Weihe (upasampada) darf ihnen erst nach zweijähriger Vorbereitung erteilt werden.

Auf Ceylon werden die Vorsteher der Klöster (upadhyâya) von dem Samgha gewählt, in Siam und Barma von den politischen Machthabern ernannt, in Tibet besteht die schon genannte chubilganische Erbfolge bei den bedeutendsten Klöstern. Außer in Tibet hat der Buddhismus kein fest geschlossenes hierarchisches System zustande gebracht. Aber es sind auch nicht verschiedene Orden entstanden und keine Weltgeistlichkeit neben der Klostergeistlichkeit. Die verschiedenen Parteien in Japan haben wir schon genannt.

Die Pflichten der Laien (upâsakas und upâsikas, d. H. Dabeistehende), welche hoffen, bei der nächsten Geburt zur Heiligfeit zu gelangen, bestehen natürlich in reichen Spenden und Befolgung der Weisungen, welche ihnen die Mönche geben, in Befolgung der fünf Gebote und dem Bekenntnis zu den drei Stüßen (Buddha, Dharma, Samgha).

Was den buddhistischen Kultus betrifft, so hatte Sakyamuni die brahmanischen Opfer abgeschafft und den Menschen vollends unabhängig gemacht von aller göttlichen Hilfe, nachdem schon die brahmanische Philosophie mit ihrer himmelstürmenden Askese auf dieses Ziel hingearbeitet hatte. Aber die buddhistische Volksreligion konnte ohne Kultus nicht existieren. Nach dem Eingang des Religionsstifters in das Nirwâna folgte die Verehrung seiner Person und seiner Apostel. Das Dhyani-BuddhaSystem bevölkerte vollends die Himmel mit hilfespendenden Wesen, und so konnten die früheren Götter der betreffenden Völker unter anderen Namen wieder auferstehen.

Der Buddhadienst pflanzte sich besonders als Reliquien und Bilderdienst fort. Das Volk, welches seine Zuflucht zu ihm nahm, wollte etwas Sicheres und Greifbares haben und erwartete von den Überbleibseln des Heiligen eine zauberhafte, wunderbare Hilfe. Asôka sorgte besonders dafür, daß die Reliquien über ganz Indien verbreitet wurden. Sie

wurden aufbewahrt in eigentümlichen Türmen aus Backstein (stûpa oder tope, auf singhalesisch: dagoba). Man findet in einigen Gegenden von Indien noch ansehnliche Überreste von diesen Bauten, welche durch Geschmack und Solidität vor den brahmanischen sich auszeichnen. Die älteren sind kuppelförmig, mit einem viereckigen Auffaß auf dem Gipfel. Darüber erhebt sich ein ausgespannter Sonnenschirm. Später errichtete man mehrere Sonnenschirme übereinander massiv aus Stein. Die Chinesen ließen die Kuppel ganz weg und vermehrten die Zahl der Schirmdächer bis auf 13. So entstanden die chinesischen Türme. Eine berühmte Reliquie des Buddha, sein linker oberer Augzahn, wird auf Ceylon aufbewahrt, und seine Ausstellungen haben große Mengen von Wallfahrern angelockt. Nach dem Zeugnis der Europäer, die ihn gesehen, ist es gar kein Zahn, sondern ein zwei Zoll langes, gekrümmtes Stück Elfenbein.

Die Buddhabilder haben schon bei der Einführung in China eine große Rolle gespielt. Sie sollen nach der Theorie der buddhistischen Schriften nicht angebetet werden. Die Blumen, welche man ihnen streut, das Räuchwerk, das man zu ihnen aufsteigen läßt, sollen kein Opfer (jadschna), nur eine Ehrenbezeigung (pudscha) fein. Aber das Volk macht diesen Unterschied nicht, und die Priester sorgen dafür, daß einzelne Bilder mit dem Kopf nicken, die Hand erheben, bei Nacht in magischem Licht funkeln können, namentlich an Festtagen. Gegenüber den brahmanischen vielarmigen und vielköpfigen Bildern ist hervorzuheben, daß Buddha vollkommen menschlich dargestellt wird. Nur in Tibet werden die Bodhisatwas nach schiwaitischem Geschmack abgebildet, auch die Kwanjin in China. Das Bekenntnis zu den drei Stüßen wurde von den nördlichen Buddhisten auch durch drei Figuren abgebildet: Sakyamuni, Lôtschana und Wairotschana. In Nepal heißt der am höchsten verehrte Dhyâni-Buddha Adi-Buddha. Sein Dienst ist aber nicht so rein monotheistisch, wie man anfangs glaubte.

In einem größeren Tempel fönnen mehrere Altäre sein mit Statuen der Heiligen, Teppichen, Fahnen, Blumengewinden und Bildwerken aller Art. Auf dem Altar sind die Schalen, in welche die Gaben gelegt werden, ein runder, fünfhügeliger Teller, welcher den Meru mit den vier Weltteilen darstellt, und ein Kelch oder eine Gießkanne. Der Kultus besteht in einer Liturgie, welche in einer dem Volk fremden Sprache (im Süden

Pali, im Norden Sanskrit) vorgetragen wird, so daß das Volk nur das Wort „Buddha“ versteht und darauf sein „Amen“ zu sagen hat. Bald ertönt eine rauschende Musik, bald spielt sie in gedämpftem Ton; die Gebete werden halb singend vorgetragen. Durch Gloden und Trommeln wird der Lärm vermehrt, durch Prozesstonen und mannigfache Veränderungen in der Stellung die Schaulust befriedigt. Die Laien müssen öfters niederknieen und sich auf die Erde werfen. Sie bekennen sich zu den drei Stüßen und zu den fünf Geboten. Ihre Rosenkränze, mit welchen sie das: Namah Amitabha oder das ôm! Mani padmê! hum! hersagen, haben 108 Kügelchen.

Bei den Lamaisten bildet die Einsegnung des Wassers eine Hauptzeremonie. Ein Priester fängt das Bild des Buddha im Spiegel auf, ein anderer gießt aus dem Kelch über den Spiegel Wasser, das mit Zucker, Safran u. a. gewürzt ist. Dieses geheiligte Wasser fließt über den untergehaltenen Weltenteller herab in ein Becken, von wo es in den Kelch zurückgegossen und dann von den Priestern mit der hohlen Hand aufgefangen und geschlürft wird.

Sogar eine Kindertaufe hat der Lamaismus, die am dritten oder zehnten Tage nach der Geburt im Hause verrichtet wird. Ein Priester liest oder spricht, während Kerzen und Räuchwert auf dem Hausaltar brennen, über dem mit Wasser gefüllten Becken die vorschriftmäßigen Weihegebete, taucht dann das Kind dreimal unter, segnet es und legt ihm einen Namen bei, stellt ihm auch das Horoskop.

Auch Seelenmessen werden gelesen, um den Totenrichter Jama zu bewegen, die abgeschiedene Seele in eine möglichst günstige neue Geburt zu befördern.

Außer dem schon genannten Lampenfest am Schluß der Regenzeit wird in den südlichen Ländern am Vollmond des ersten Frühlingsmonats, in den nördlichen etwas früher das Neujahrsfest gefeiert, das die Chinesen Laternenfest nennen. Hier wird der Triumph des Sakyamuni über die sechs brahmanischen Asketen, also der Sieg des Buddhismus über den Brahmanismus durch allerlei Lustbarkeiten gefeiert. Am Vollmond des Mai folgt das Geburtsfest des Sakyamuni mit glänzenden Prozessionen. So wird dafür gesorgt, daß das Volk mancherlei zu sehen und zu hören bekommt, was seine Anhänglichkeit an diese Religion befördern kann, aber die wahre Erlösung kann es dabei nicht finden.

Zweiter Abschnitt.
Der Islam.

1. Die religionsgeschichtliche Stellung des Islam.

Der Jslâm unterscheidet sich von den bisher betrachteten Religionen dadurch, daß die geoffenbarte Religion des Alten und des Neuen Testaments dem Religionsstifter bekannt war, wenn auch nicht in ihren Quellen und in ihrer ganzen Tiefe, so doch in den Grundlehren und in mehr oder weniger achtungswerten Bekennern. Es waren daher nicht so ausschließlich seine eigenen Gedanken, welche ihn über die Religion seiner Volksgenossen hinausführten, wie bei Buddha. Er hatte namentlich im Judentum die Idee des einen persönlichen, in keinem Bild zu verehrenden Gottes vor sich, welche den tiefsten Eindruck auf ihn machte und die er in den ihm bekannt gewordenen Bekennern des Christentums getrübt sah. Andrerseits hatte er im Christentum eine Neligion kennen gelernt, welche verschiedene Völker in sich vereinigte und den Anspruch machte, Weltreligion zu werden. Es war ihm unerschütterlich gewiß, daß der eine unsichtbare Gott nicht bloß Nationalgott der Juden war, sondern wirklich die ganze Welt regiert. Im arabischen Volk war der Gößendienst eingerissen, aber die Erinnerung an die reinere Religion der Väter war noch nicht ausgestorben.

Wir haben schon S. 25 darauf hingewiesen, wie wir den Islam am besten verstehen unter dem Gesichtspunkt des Messiasreichs, so wie die Juden zur Zeit Jesu es erwartet haben. Was Jesus bei der Versuchung in der Wüste abgewiesen: ein weltliches Reich, das über die ganze Erde sich erstrecken sollte, das hat Mohammed angestrebt. Ein weltliches Reich, das neue, zeitgemäße religiöse Ideen bringt, gewinnt große Volksmassen für sich und kann sich viel rascher ausbreiten als das Christentum. Aber eben durch diese Verbindung mit der Weltherrschaft wird die religiöse Idee im Islam verunreinigt, es wird eine Orthodorie und ein Staatskirchentum gepflanzt, bei welchem die persönliche Frömmigkeit Nebensache wird. Die Ausbreitung mit dem Schwert ist im Islam nicht eine

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