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aufspielen. Der eine wurde ermordet, der andere machte nach Mohammeds Tod noch einen vergeblichen Versuch, die moslimische Herrschaft abzuschütteln.

Nach dem großartigen Fest im Jahr 632, das er mit 114 000 Mann besuchte, plante Mohammed einen Angriff auf das griechische Reich. Aber seine Tage waren gezählt. 63 Jahre alt starb er den 8. Juni 632 an einem heftigen Fieber, umgeben von seinen Weibern, in Medina. Zu seinen lezten Befehlen gehörte das Verbot des Besuchs von Mekka durch die Heiden. Die Gläubigen sollten keine Gemeinschaft mit ihnen haben, sondern sie bekriegen. Auch die Juden und Christen wurden für Lügner erklärt, die Gott bekämpfen möge, da sie ihre Lehrer und Mönche zu Herren machen statt Gott allein. Den Mönchen wird noch besonders mit der Hölle gedroht, weil fie den Wohlstand des Volks aufzehren. Die vier Monate sollen heilig bleiben, aber auch während dieser Zeit, wo niemand dem andern Schaden zufügen darf, ist es Pflicht, die Gößendiener zu befriegen (Sure 9, 28-36). So hat er seine Anhänger bis an sein Lebensende immer stärker in einen Fana= tismus hineingetrieben, der ein persönliches religiös-sittliches Leben zerstören mußte.

3. Der Koran, Lehre, Kultus und religiöses Leben

im Islam.

Der Korân, d. h. Vorlesung, besteht aus 114 sehr ungleichen Kapiteln, Sûren, d. h. Reihen, genannt, und ist ein wirres Durcheinander, bei welchem weder chronologische noch fachliche Ordnung sich findet. Die Suren werden in den Überschriften oft nach einem ganz unbedeutenden darin vorkommenden, aber keineswegs den Inhalt bezeichnenden Wort genannt, z. B. die lange zweite Sure: die Kuh", und entweder als mekkanisch oder als medinensisch bezeichnet. Aber die früheren mekkanischen, welche kurze gereimte Orakelsprüche enthalten, stehen größtenteils hinten, die langen medinensischen, auf allerlei Gebiete abschweifenden Abhandlungen voran.

Mohammed hat, anders als Buddha und Jesus, selbst für Aufzeichnung seiner Aussprüche gesorgt, indem er sie seinem Sklaven diftierte. Aber auch mündlich wurden sie überliefert in verschiedenen Gestaltungen. Nach Mohammeds Tod ließ Abu Wurm, Religionsgeschichte.

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Bekr die auf Papier, Pergament, Palmblättern, Schulterknochen u. dergl. aufgeschriebenen, unter den Gläubigen verbreiteten Aussprüche sammeln durch Said ibn Thabit, dem die meisten diktiert worden waren. Unter Othmans Kalifat wurde der authentische Text festgestellt und die abweichenden Exemplare verbrannt. Da es damals noch keine Vokalzeichen gab, waren immer noch Diskussionen über das Verständnis einzelner Stellen möglich. Neben dem Koran wurden mündliche Überlieferungen (Hadith) fortgepflanzt. Da der Koran kein vollständiges System von Gesezen enthielt, und man auch über das Leben Mohammeds und seiner Zeitgenossen noch mehr zu wissen wünschte, entstand daraus eine umfangreiche Literatur, welche das Tun und Lassen des Propheten als Norm für die Anhänger darstellte: die Sunna, welche namentlich für die Rechtsprechung die Grundlage bildete, denn der Koran ist, wie bei den Juden der Talmud, auch die höchste Rechtsquelle, und aus den weitläufigen Sammlungen der Sunna wurde die Pflichtenlehre des Islam wieder zusammengefaßt in kurze Lehrbücher, die Fikh, welche mehr juristische als theologische Bedeutung haben.

Die mohammedanischen Theologen behandeln die GlaubensLehre in sechs Artikeln: Gott, Engel, heilige Bücher, Propheten, Auferstehung und Gericht, Prädestination.

1. Die Einheit Gottes ist der oberste Grundsaß des Islam, das religiöse Panier, mit welchem er seinen Feldzug begonnen hat: „Es ist kein Gott außer Allah," wobei hinzugefügt wird: „und Mohammed ist der Gesandte Allahs." Der Gößendienst wird in vielen Stellen des Koran verspottet, z. B. Sur. 7, 193-197:

Ja, die ihr anruft neben Gott,
Sind Knechte, wie ihr selber.

Ruft sie doch, daß sie euch antworten,

Wenn ihr die Wahrheit redet!

Haben sie Füß' und gehen damit ?

Oder Augen und sehen damit?

Oder Ohren und hören damit?

Sag' ihnen, ruft doch eure Gottgesellen!
Greift mich an und wartet nicht!
Mein Schubherr, der ist Gott,
Der offenbart die Schrift.

Er nimmt in Schuß die Guten,

Daß Gott keinen Sohn und keine Töchter hat, wird nicht bloß gegenüber dem arabischen Heidentum, sondern auch gegenüber der christlichen Trinität hervorgehoben, z. B. Sure 4, 169: „O ihr Besizer der Schrift, übertreibet nicht eure Religion und saget über Gott nichts als die Wahrheit! Der Messias Jesus, der Sohn der Maria, ist nur der Gesandte Gottes und sein Wort, das Er in Maria geworfen hat, und ein Geist mit ihm. So glaubet an Gott und seinen Gesandten und saget nicht: Dreie!"

Die mohammedanischen Theologen schreiben Gott sieben Attribute zu: Leben, Wissenschaft, Allmacht, Wille, Gehör, Gesicht und Rede. Seine Allwissenheit wird in Sure 6, 59 f. dargestellt:

Bei Ihm nur sind die Schlüffel des Geheimnisses,

Sie kennt nur Er, Er kennt was ist zu Land und Meer,

Und nicht ein Blättlein fällt, daß Er's nicht wüßte,

Und nicht ein Körnlein in der Erde Finsternis,

Nichts Grünes und nichts Dürres,

Daß es nicht stünd' in einem Buche deutlich.

Er ist es, der bei Nacht auch hinnimmt

Und weiß, was ihr verübt bei Tag;

Er wecket euch dazu, damit

Werde vollbracht bestimmte Frist.

Alsdann zu ihm ist eure Rückkehr;

Dann werde ich euch ansagen, was ihr tatet.

Gottes Allmacht wird auf verschiedene Weise gepriesen, namentlich in Rücksicht auf die Schöpfung. Die Erschaffung von Himmel und Erde wird der biblischen Lehre entsprechend in sechs Tagen gedacht. Der Mensch ist aus Lehm geschaffen und ins Paradies verseßt, das im Himmel gedacht wird. Gott forderte die Engel auf, vor Adam niederzufallen. Alle taten es außer Iblis (diabolos) oder Satan. Dieser wurde deshalb aus dem Paradies vertrieben und war den Menschen feindlich. Er verführte Eva und Adam von dem verbotenen Baum zu essen, indem er ihnen vorspiegelte, Gott habe ihnen denselben verboten, damit sie nicht Engel werden. Nach dem Genuß der verbotenen Frucht wird ihnen ihre Scham offenbar, und sie heften Blätter vom Garten an sich. Wie Gott ihnen ihre Sünden vorhält, sprechen sie: „Unser Herr, wir haben unsre Seelen mit Unrecht beladen, und wenn du

nicht uns vergibst und Mitleid mit uns hast, sind wir gewiß verloren. Er sprach: Steiget hinunter, verfeindet untereinander, und auf der Erde sollt ihr euren Wohnort haben und Unterhalt eine Zeitlang. Er sprach: auf ihr sollt ihr leben und auf ihr sterben, und von ihr zurückgebracht werden“ (S. 7, 24). Außer der Allmacht und Allwissenheit wird besonders die Ge= rechtigkeit Gottes im Gericht und seine Barmherzigkeit hervorgehoben. „Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Barmherzigen," ist die stehende Anfangsformel der Suren und im Leben der Mohammedaner der Segenswunsch beim Beginn eines jeden wichtigen Geschäfts. Die Sünde wird nicht so tief aufgefaßt, daß Zweifel an der göttlichen Barmherzigkeit kommen. könnten. Die Ableitung der Sünde vom Satan wird mehr zur Entschuldigung des Menschen verwendet.

2. Bei der mohammedanischen Lehre von den Engeln werden wir zwei Quellen unterscheiden müssen. Die Lehre von den eigentlichen Engeln ist aus dem Judentum entlehnt. Sie umgeben den Thron Gottes und werden von ihm auf die Erde ausgesandt, so der Engel Gabriel, der dem Mohammed die Befehle Gottes überbrachte. Die Engel führen in Schlachten den Sieg der Gläubigen herbei. Die einzelnen Menschen haben ihre Schußengel, welche sie behüten und ihre Taten in ein Buch aufschreiben (S. 82, 10). Nach dem Tode führen sie die Gläubigen in das Paradies, die Gottlosen in die Hölle. Der gefallene Engel Jblis oder Satan bringt über die Menschen allerlei Unglück und Leiden, bestärkt sie im Unglauben und im Bösen. Er wird mit seinen Engeln zulezt in die Hölle geworfen werden. Neben den eigentlichen Engeln finden sich aber im mohammedanischen Glauben die Dschinn, eine geringere Art von Geistern, welche offenbar aus dem arabischen Heidentum stammen. Auch unter ihnen gibt es gute und böse. Sie hausen auf der Erde und im Zwischenraum zwischen Himmel und Erde und klettern wohl am Himmelsgewölbe hinauf um etwas zu erlauschen von dem, was in der Ratsversammlung Gottes mit den Engeln gesprochen wird. Das verraten sie dann den Zauberern und Wahrsagern, welche manches richtig voraussagen. Wenn aber ein Engel die emporkletternden Dschinnen bemerkt, wirft er einem Feuerball nach ihnen. Das sind die Sternschnuppen.

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3. Wenn der Islam besonderen Wert darauf legt, daß er ein heiliges Buch besitzt, so will er, wie schon bemerkt

sich als höhere Religionsstufe gegenüber dem arabischen Heidentum darstellen. Mohammed erkennt es als Tatsache an, daß Gott sich in der jüdischen und der christlichen Religion geoffenbart habe, denn es drängt sich ihm auf, daß dieselben in sittlichreligiöser Beziehung höher stehen, als die Religion seiner Väter. Aber er will aus der Bibel doch nur nehmen, was ihm paßt für sein irdisches Messiasreich. Auch war er nur oberflächlich und lückenhaft mit dem Inhalt derselben bekannt. Es scheint nicht, daß er sie selbst gelesen habe. Nun behauptete er, die Juden haben das Buch gefälscht, der Koran dagegen sei das Buch, „das Gott offenbarte, das gesegnete, bekräftigend das ihm vorangegangene“ (S. 6, 92), Der Koran ist nach der orthodor mohammedanischen Theologie das unerschaffene Wort Gottes, welches seit ewigen Zeiten bei Gott auf einer wohlverwahrten Tafel existierte und bei Lebzeiten Mohammeds durch den Engel Gabriel im Monat Ramadhan herabgesendet wurde, um nachher stückweise während 23 Jahren vom Propheten geoffenbart zu werden.

4. Bei den Propheten müssen wir unterscheiden die Gesandten (rasûl), welche mit einer speziellen Offenbarung Gottes betraut waren, und zwar einer geschriebenen; es sind Adam, Noah, Abraham, Moses, Jesus und Mohammed, und den Propheten im engeren Sinn (nabi), welche Wunder tun können, sündlos sind, Gott schauen dürfen schon auf Erden und Fürbitte einlegen am Tage des Gerichts. Ihre Zahl wurde von mohammedanischen Lehrern bis auf 224 000 angegeben. Was im Koran über Jesum (Isa) gesagt wird, ist sehr verworren. Seine Mutter Marjam wird die Tochter Amrans und Schwester Aarons genannt (S. 19, 29), also mit der alttestamentlichen Mirjam verwechselt. Jesus ist von der Jungfrau geboren und von Kindheit auf wundertätiger Prophet, wie die apokryphischen Evangelien es darstellen. Er ist nicht gekreuzigt worden, sondern ein Doppelgänger von ihm, aber Gott hat ihn auf einige Stunden sterben lassen, ehe er ihn in den Himmel aufnahm. Beim Gericht wird er mit Mohammed wieder erscheinen, den er als den Parakleten (Joh. 14, 16) verheißen hatte. Von einer Versöhnung durch Jesum kann natürlich im Islam keine Rede sein.

5. Auferstehung und Gericht ist ein oft wiederkehrendes Thema im Koran. Unmittelbar nach dem Tode wird.

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