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der Münchener Akademie (seit 1761), der sich durch seine naturwissenschaftlichen Arbeiten und durch seine aufklärerisch-freisinnigen Bestrebungen um die Entwickelung des bayrischen Geisteslebens hoch verdient machte.

Herders Briefwechsel mit Kennedy ist im Archiv der Münchener Akademie der Wissenschaften aufbewahrt. Es sind fünf Briefe von Kennedy, vier von Herder, die ersteren in Abschriften, die letzteren im Original erhalten. Nach meinen Abschriften hat bereits R. Haym im zweiten Bande seines Herder (S. 104 ff.) die Geschichte der Herderschen Preisbewerbungen ausführlicher dargestellt; ich darf daher den, der genauere Belehrung wünscht, auf dieses Musterwerk unserer litterargeschichtlichen Forschung verweisen.

1.

Hochwürdiger und hochgelehrter,
besonders hochzuehrender Herr!

Aus beyliegender Nachricht werden Euer etc. ersehen, wie Dero schöne Abhandlung von der Chrflen Akademie ist aufgenommen worden. Wir hoffen was dergleichen von Dero gelehrten Feder auf die künftige Frage. Indessen bitte ich Euer etc. sehr, mich bey nächster Gelegenheit zu belehren, wie oder durch wen ich die Preismedaille Denenselben zu übersenden habe; der ich die Ehre habe mit vollkommenster Hochachtung zu seyn

Euer etc.

München den 1. März 1778.

Kennedy.

2.

HochEdelgebohrner Herr
HochzuEhrender Herr,

Die Ehre des erhaltnen Preises der Kurfürstl. Akademie ist mir sehr angenehm und belohnend gewesen; dürfte ich, ehe die Abhandlung gedruckt würde, sie mir noch auf ein Durchlaufen erbitten, um ein paar zu rasche Züge darinn zu ändern. Sie betreffen nichts Wesentliches und das Manuscript soll den folgenden Posttag fort. Zur Medaille weiss ich keinen andern Weg, als die Post, auf welcher ich sie durch Euer HochEdelgeb. Güte erwarte. Ich bitte gehorsamst, der Akademie meine Dankvolleste Hochachtung und Ehrerbietung zu bezeugen, in der ich mit dem ferneren Bestreben, derselben mir so schätzbaren und aufmun

ternden Beifall zu verdienen und zugleich mit vollkommener Ergebenheit gegen Euer HochEdelgeb. Güte verharre

Euer HochEdelgeb.

Weimar den 13. März 1778.

Etc.

3.

ganz gehorsamster Diener
Herder.

Euer Hochwürden überschicke ich der gegebenen Anleitung zu Folge hiermit die Preis-Medaille nebst Dero Abhandlung über die schöne Wissenschaften. Die Zurücksendung dergleichen Schriften ist zwar de genere prohibitorum; indem wir aus erheblichen Ursachen uns gezwungen gefunden haben, ins künftig keine Preisschriften mehr aus Händen zu geben: Aus Hochachtung aber gegen Euer etc. tragen wir kein Bedenken, ihre Schrift für diessmal Ihnen zurückzuschicken in der Zuversicht, solche bald wieder zu erhalten. Indessen habe ich die Ehre mit der vollkommensten Ergebenheit zeitlebens zu seyn

München den 23. März 1778.

4.

Euer etc.

HochEdelgebohrner Hochgelehrter
HochgeEhrtester Herr,

Kennedy.

Hier kommt die Abhandlung mit dem grösten Danke sowohl für die Preismünze als die Übersendung derselben wieder. Es ist nicht das mindeste Wesentliche in ihr verändert, kein Gedanke weggeblieben, wie ich dies auf Treu und Glauben E. E. Akademie versichre. Den Titel bitte ich einzurichten, wie sonst gewöhnlich, nur aber meine Prädikate auszulassen, wie ichs auch bei meinen Preisschriften bei der Berlinischen Akademie mir erbeten habe. Sie haben theils nichts mit diesem Inhalt zu thun, theils würde es auffallend werden, weil ich sie bisher nie gesetzt habe. Ich bitte also gehorsamst blos zu setzen, von

J. G. Herder

Die meisten Leser wissen doch, wer ich bin? Noch bitte ich inständigst, warum ich vielleicht zu bitten gar nicht einmal Ursach hätte, um einen fehlerfreien Druck der Schrift, weil manche meiner Schriften nur durch den Correktor so dunkel geworden sind, als manche sie finden. Und denn, da doch aller guten Dinge Drei sind, dörfte ich Eins oder Ein paar gedruckte Exemplare aus der Güte E. Wohlgeb. hoffen?

Ich bin nochmals mit der grösten Hochachtung und Ergebenheit
Euer HochEdlgeb.

gehorsamster Diener

Weimar den 6. April 1778.

Herder.

5.

Hochwürdiger, hochgelehrter, besonders hochzuehrender Herr! Euer etc. werden aus der Nebenlage das Schicksal Dero Schrift über die Akademische Preisfrage aus den schönen Wissenschaften ersehen. Mir ist es wohl leid, dass ich den ganzen Preis zu übersenden das Vergnügen nicht habe. Wenn ich aus der Schule schwatzen därfte. Historia desiderabatur. Nun ist die Frage, wie soll ich Euer etc. die Medaille überschicken? Wie wäre es, wenn ich sie unter einigen gedruckten Sachen verhütet der Briefpost anvertrauete. Ich erwarte Dero Befehl darüber, und habe die Ehre mit der vollkommensten Hochachtung stets zu seyn Euer etc.

München den 9. November 1779.

Hochwürdiger Herr,

6.

HochzuEhrender Herr Rath,

Kennedy.

Die Nachricht Euer Hochw. vom Schicksal meiner Abhandlung war mir, ich kanns nicht läugnen, unerwartet. Ich wusste nichts vom Gesetz der Ch.F. Akademie, auch die Namen zu öfnen, die nicht den Preis oder ganzen Preis erhielten und hätte also gern die 6 aufgegeben, wenn mein Name dabei nicht hätte genannt werden dörfen. Ich dachte an so etwas nicht; sonst hätte ichs mir auf dem Rücken des billets gehorsamst erbeten und ich glaube, die Ch.F. Akademie hätte die Bitte stattfinden lassen. Leuten, die in Ämtern sind, die dergleichen Wettstreite nicht fodern, ists immer ein Nachtheil, als Überwunden öffentlich genannt zu werden, in einer Laufbahn, wo sie nicht rennen dorften. Und wie leicht (bilde ich mir noch immer ein) wäre hier Sieger zu seyn gewesen, wenn ich diesen Wunsch der Ch.F. Akademie, dass die Abhandlung historisch seyn sollte, nur gemerkt hätte. Meine Sätze sind Zug für Zug nichts als Resultate der Geschichte, und nur beliebter Kürze wegen, die ich einem solchen Thema fast nöthig hielt, gab ich sie auf.

Seis indessen! Als piscator ictus bitte ich mir gefl. die Medaille von Euer Hochwürden ergebenst aus. Am besten ists freilich, wie E. H. vorschlagen, in einer Schrift sie zu übersenden und dürfte, dörfte ich bei dieser Gelegenheit nochmals um die neulich gesammelten Abhandlungen der Akademie Th. 1 ehrerbietigst bitten! Sie wären mir aus den Händen ein Geschenk, das ich so höher schätzte noch habe ich sie nicht gesehen

Alle guten Dinge sind 3. und vielleicht bekomme ich noch einmal Lust um Einen Preis zu laufen; vor der Hand aber und bei dieser Frage, von der ich keine Känntniss habe, mags bleiben. Wie wünschte ich, dass mir auch in der Zukunft (nur etwa durch

einen Umschlag) das ganze Avertissement der Preisaufgaben in die Hand käme: sonst liest man sie verstümmelt.

Ich danke Euer Hochw. für die meinethalb gehabte Mühe ergebenst und wie ich mir nur eine Gelegenheit sehnlichst wünschte, Ihnen in hiesigen Gegenden meine Hochachtung und Dienstergebenheit bezeugen zu können, so habe ich die Ehre, mit gröstem Danke zu seyn

Euer Hochwürden

gehorsamster Diener

Joh. Gottfr. Herder

Fürstl. Sächs. Oberhofpr. Oberkirchen R. u. Gen. Sup.

Weimar den 25. November 1779.

Etc.

7.

Den von Euer etc. neulich an mich überschikten Brief habe ich in der lezten Versammlung unsrer Akademie vorgelegt. Die darinn enthaltene Sprache war uns in der That fremd. Die Churf. Akademie hat sich allezeit sorgfältigst beflissen, die Gelehrten, welche Sie mit ihren Schriften zu beehren beliebt haben, nach Möglichkeit zu befridigen, keineswegs aber zu beleidigen. Von ihrer Stiftung an war sie gewohnt, die eingesandtne Preis-Abhandlungen, welche sie mit dem ganzen Preise zu krönnen Bedenken getragen, in welchen aber Sie nüzliche Sachen gefunden hat, mit einem accessit, oder Verehrung zu belohnen; dieses bezeigen ihre von vielen Jahren her dem Publikum mitgetheilten Nachrichten. Man dachte Euer Hochwürden würden in diesem Falle gar keine Ursache finden, sich über Dero Schicksal zu beschweren, da Sie von keinem überwunden worden, sondern das erste davon getragen haben. basta!

Hiemit übersende ich die 6 Ducaten nebst der Nachricht, so die einzige ist, welche die Akademie von ihren Preisfragen bekannt zu machen pflegt. Mit dem nächsten Postwagen sollen Euer etc. den ersten Band unsrer philosophischen sowohl als historischen neuen Abhandlungen, geliebts Gott, überkommen. Wir machen uns ein wahres Vergnügen daraus, wenn wir einen so berühmten Gelehrten, als Euer sind, mit was immer in unseren Mächten steht, willfahren können, und wünschen nur, dass sie ihre einsichtsvolle approbation erhalten mögen. Ich habe die Ehre mit vollkommenster Hochachtung zu verharren

Euer etc.

München den 9. December 1779.

Kennedy.

Hochwürdiger Herr,

8.

HochzuEhrender Herr Rath,

Die Preismedaille der Churfürstl. Akademie habe erhalten und danke nochmals dafür ehrerbietigst. Wie weh es mir thut, dass meine zwo hingefallne Worte den Eindruck bei der Akademie und E. Hochw. gemacht haben, kann ich nicht beschreiben. Dazu war der Brief, das weiss der Himmel, nicht geschrieben; es war nur eine privat-Äusserung meines Gefühls, das gewiss nicht Goldsüchtig ist, so sehr es streben mag, den Preis und noch mehr den Beifall illustrer Gesellschaften zu verdienen, die ich, zumal in unsrer Zeit, wo Alles den Knabenurtheilen des Markts und der Gassen beinah hingegeben ist, als wahre Zufluchtsorte und Altäre des guten Geschmacks, der ächten Gelehrsamkeit und also auch als Areopage eines unbestochnen und unzubestechenden Urtheils, vielleicht mehr als jemand, betrachte, schätze und verehre. Und wie thöricht wäre es überdem, wenn ein Autor über sein Werk, eine kleine Schrift, selbst richten und sich darüber Lohn bestimmen wollte? Glauben Sie nicht, hochw. Herr, dass ich zu diesem Grad der Thorheit gesunken sei und damit der Akademie unter die Augen hätte treten wollen. Meine Ausserung doch ich habe sie schon gesagt und bitte Euer Hochwürden gehorsamst, den bösen Eindruck in meinem Namen aufs beste zu vergüten und zu verbitten; und allenfalls jenen Brief, wie diesen, gütig zu aboliren. Ich bezeuge aufrichtig der Akademie in ihren Gesetzen meine Hochachtung und bin weit entfernt, ihr die meinigen auch nur mit einem Gedanken unterschieben zu wollen; und hiemit sei der Sache gnug, bis ich die Wahrheit dessen, was ich schreibe, vielleicht thätlicher bezeugen kann.

Meinen ergebensten Dank für das überschickte Avertissement und auch besonders für Hrn. Prof. Fronhofers Rede. 1) Ich bin in den meisten, ja allen Stücken so sehr seiner Meinung und freue mich so ganz über den warmen von der Wahrheit begeisterten Ton, mit dem Alles gesagt ist, dass es mir leid thäte, wenn auch Er, ein so erleuchteter Kenner des Guten und Schönen, durch die Ausgabe der 'Volkslieder'*) mich unter die Zahl der Verderber der Poesie setzte. Sie sind nicht herausgegeben, um Muster zu werden und gerade nicht in dem, worinn Bürger, der

1) Ludwig Fronhofers Rede in der Sitzung der Akademie vom 4. November 1779: Deutschlands belletristisches goldenes Jahrhundert ist, wenn's so fort geht, so gut als vorbei. Sie richtet sich gegen die Bestrebungen der Genieperiode und gegen Klopstocks orthographische Neuerungen.

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