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Blöden und seinen Dreisten Schäfer 48); 1744 erschien in den Belustigungen des Verstandes und des Witzes (Märzmonat 1744 6, 191-218) Gellerts 'Band' 49) und im 5. Bande der Deutschen Schaubühne (S. 449-536) Elisie 50) von A. G. Uhlich, der das Leipziger Repertoir bereits durch einen Plauderhaften und einen Faulen Schäfer bereichert hatte. 51)

Deutschen an Bodmer, Stuttgart 1794, S. 39). Dieser nennt ihn allerdings nur als Verfasser der Sylvia; die beiden Stücke erschienen eben zuerst selbständig neben einander (s. Gottsched, Nöth. Vorrath 1, 317). In der mir vorliegenden 2. Aufl. sind beide vereinigt: Zwey Schäferspiele, Corydon und Sylvia, Jedes in fünf Abhandlungen. Die zweite Auflage. Copenhagen und Leipzig, verlegts Gabriel Christian Rothe. 1746. (8°. Titelbl. und 158 SS.) Am Ende (S. 158): Leipzig, gedruckt bey Joh. Gottlob Jmmanuel Breitkopf. 1746. (Exemplar aus Gottscheds Nachlass in der Bibliothek zu Weimar: 0, 9: 388). Die Verlagsangabe stimmt mit der der gleichzeitig erschienenen Holbergübersetzung: Ludewig Holbergs... Metamorphoses, oder Verwandlungen in zweyen Büchern aus dem Dänischen ins Deutsche übersetzet, mit Kupfern, Copenhagen und Leipzig bei Rothen 1746 (s. Gottsched, Neuer Büchersaal 3, 2 (1746), S. 177 ff.). Im Falle der Identität des Übersetzers mit dem Dichter wäre dieser seines Zeichens Buchdruckergeselle gewesen: E. Schlegel an Bodmer 19. April 1746 (a. a. O. S. 35 f.). Über eine Aufführung von Sylvia am 5. April 1747 vgl. Schütze a. a. O. S. 271.

48) Vgl. Körte, J. W. L. Gleims Leben, Halberstadt 1811, S. 39. 43. Über die Ausgabe des Blöden Schäfers von 1745 (Der Blöde Schäfer, Ein Lustspiel.... Berlin 1745 u. ö.) ebenda S. 482. Aufführungen des Blöden und des Dreisten Schäfers in Berlin, Breslau und Hamburg verzeichnet Körte a. a. O. S. 39, die Chronologie des deutschen Theaters S. 122, Schütze a. a. O. S. 282. Über die von Gleim geplante Schäfertrilogie vgl. Körte a. a. O., Gleim an Bodmer 4. Mai 1745 (Briefe der Schweizer Bodmer, Sulzer, Gessner hg. v. Körte, Zürich 1804, S. 14).

49) Über Aufführungen vgl. Schütze a. a. O. S. 268. 282, über eine Übersetzung ins Dänische E. Schlegel an Bodmer 18. September 1747 (Archiv f. Litteraturgesch. 14, 50).

50) Aufgeführt von der Schröder zu Hamburg (Schütze a. a. O. S. 268) und unter Richter in Annaberg (DS. 42, Vorrede Bl. 8, Anm.). - Über den Verfasser vgl. Goedeke, Grundriss 32, 371 f.; dazu Schröder, Hamburg. Schriftsteller-Lexicon 7, 451 f.

51) J. Adolf Schlegel an Bodmer 1745: Litterarische Pamphlete aus der Schweiz. Nebst Briefen an Bodmern, Zürich 1771, S. 73. Über das erstere der beiden Stücke vgl. unten; das letztere erschien 1745 unter dem Titel: Der faule Bauer, ein Nachspiel von A. G. Uhlich Hamburg und Leipzig 1745 (16 unpaginirte Bll. 8°. Exemplar im Be

Inzwischen war in Oden, Liedern, Cantaten und Erzählungen das kleine lyrische und epische Schäfergedicht durch Gottscheds Schüler in den Belustigungen 52) fleissig angebaut worden. Noch begegnen hier einige Nummern, die in der Art der oben charakterisirten schäferlichen Maskendichtung Tagesbegebenheiten, persönliche Ovationen (vgl. 1, 483 ff. 550 ff. 2, 412 ff.), ja ästhetische Schulfragen (die Unnützlichkeit der Reime: 1,504 ff.) in eine poetische Sphäre zu rücken bestimmt sind. Überwiegend ist jedoch jetzt das pastorale Gewand eine gefällige Einkleidung für Liebeslied und poetische Erzählung verwandten Inhalts, der Bäuerisch-Hausbackenes (wie die Einladung auf frischen Rohm und junge Ziegen' in dem ersten Schäfergedichte der Sammlung: 1, 487) nicht mehr anhaftet. Von Schafen, von Hunden, von Hirtenstäben wird nur so viel geredet, als zur Erinnerung daran nöthig scheint, dass wir an Schäfer zu denken haben; ja oft ist dies bloss noch aus der Selbstbezeichnung des poetischen Rollenträgers, aus der Anrede oder Namengebung zu entnehmen. Ein ekelhaft - naturalistischer Zug (die Erwähnung 'verschlemten' Blutes und gelber Gesichtsfarbe) findet sich nur in Straubes Furchtsitz des H. Prof. E. Schmidt; andere Drucke s. bei Goedeke a. a. O. S. 371) als wirkliches derbes Bauernstück, dessen alberner Schlusseffect darin besteht, dass der stets schläfrige Nickel Clas, nachdem er eben erst wieder geweckt worden, auf den Heiratsantrag einer in ihn verliebten Bäuerin Trine erwidert: 'Wir wollens morgen sehn; Der Abend bricht herein; itzt muss man schlafen gehn.' Der Verfasser gesteht in der Vorrede, er habe das Stück zuerst ein Schäferspiel genannt, sei aber dann zur Erkenntnis gekommen, dass er in der Bauernwelt besser Bescheid wisse als in der Artigkeit und Unschuld der arkadischen Schäfer, und wage es daher, die Bühne mit einer neuen Art von Stücken zu bereichern. Trotz einer energischen Abwehr durch die Bemühungen zur Beförderung der Critik und des guten Gesckmackes (14. St., Halle 1745, S. 554 f.) ward es in die Zweyte Sammlung neuer Lustspiele, Welche theils übersetzt, theils selbst verfertigt hat A. G. U[hlich], Danzig und Leipzig 1747, (Exempl. in d. Hamburg. Stadtbibl. Realcat. SCa. Vol. X, p. 12) S. 331 ff. aufgenommen, aber als 'Lustspiel' und unter Vertauschung der Bauern- mit (den früheren?) Schäfernamen.

52) Vgl. 12, 67 ff. 483 ff. 504 ff. 522 f. 550 ff. 22, 412 ff. 32, 35 f. 327 ff. 343. 358 ff. 42,357 ff. 479 f. 52, 176. 313 ff. 6, 287 ff. 375 ff. 463 f. 469 ff. 7, 136 f. 235 ff. 405. 479.

samem Liebhaber, der übrigens dem ersten Bande angehört (vgl. S. 69); auch sonst beleidigt selten eine Plumpheit. Manches ist schon ganz poésie fugitive, so der Veränderte Vorsatz (7, 136 f.). Die Sittenlehre der Schäfer' (5, 176) contrastirt Bacchus und Cythere 53) und in einer Gruppe von Gedichten, welche zunächst der Landlust als solcher gelten 54), findet sich neben Anklängen an Horaz und Opitz die Verbindung schäferlicher und anakreontischer Elemente. Vgl. die Einladung zur Landlust (3, 143 f.). Äusserlich kennzeichnet sich der Fortschritt gegenüber der pastoralen Gelegenheitsdichtung Gottscheds und seiner älteren Anhänger durch die vorherrschende Vertauschung des Alexandriners mit iambischen und trochäischen Strophen. Auch ist die Sprache durchschnittlich gelenker geworden; niedrige Ausdrücke, wie: 'Etwas in sich fressen' sind selten. Wie weit man es in innerer und äusserer Form gebracht hatte, zeige das letzte Schäfergedicht der Belustigungen (7, 479): Ein Schäferlied.

Kein Blumenplatz, der meine Triften schmückt,
Kein Abendroth, das um die Wolken glänzet,
Kein Morgenthau, der Gras und Klee erquickt,
Kein Sonnenstrahl, der jeden Berg umgränzet;
Kein Vogellied, kein Echo und kein Fest,
Ergötzt mich mehr, da Doris mich verlässt.

Beklagt mich doch, ihr Schäfer dieser Flur;
Beklagt mich doch, beym Wachsthum eurer Wonne.
Mich reizt umsonst die reizende Natur,

Es ist für mich kein Frühling, keine Sonne.

Die Lerche singt; es rauschet Bach und Laub.
Und alles scherzt, doch ich allein bin taub.

Schweigt Lerchen, schweigt! schweig du, o Nachtigall!

Denn, was du singst, sind keine Trauerlieder,
Mein Schmerz wird neu durch jeden Freudenschall;
Bey jedem Schall wünsch ich mir Doris wieder.

O! wüsst ich nicht, wie Feld und Wald erklang,
Wenn ich, und du, und meine Doris sang.

53) Vgl. damit Gleims Versuch in Scherzhaften Liedern. Zweiter Theil, Berlin 1745, S. 45: Bacchus und Cythere.

54) 12, 127 ff. 22, 318 f. 32, 142 ff. 483 ff. Ihnen gegenüber dann ein Schreiben an den Herrn B Dass die Zufriedenheit nicht an das

Land gebunden sey: 5, 46 ff.

Vierteljahrschrift für Litteraturgeschichte II

2

Itzt, Nachtigall, itzt hat sie fern von mir,
Ein andres Thal und andre Nachtigallen;
Geselle dich zu ihnen, und zu ihr,

Und lass einmal ein Trauerlied erschallen.
Vielleicht, wenn sie dich einmal girren hört,
Bewegst du sie, dass sie zurückekehrt.

Es ist kein Zufall, dass der durch die Belustigungen bezeichnete Fortschritt der Schäferlyrik erst etwa seit deren drittem Bande deutlicher hervorzutreten beginnt. Hatten Hagedorns Fabeln und Erzählungen für die epische Behandlung auch bukolischer Stoffe Muster geliefert 55), so verdankt eben die schäferliche Oden- und Liederdichtung gleichfalls erst ihm ihre gefällige Leichtigkeit 56): die Sammlung Neuer Oden und Lieder 57) enthält neben einer Nummer epischen Eingangs 58) zwei rein lyrische Rollenmonologe erotischen Inhalts 59), zu welchen Arkadien bloss die Staffage liefert. Aber wie Hagedorn der Sentimentalität ferne blieb, die bei den Schäfern an der Pleisse mitunter Platz greifen sollte, ist er auch in keine nebelhafte Zerflossenheit untergetaucht. Im ersten Theil der neuen Oden und Lieder wird der seufzerselig schmachtenden Schäfertreue kussfrohe Flatterhaftigkeit entgegengehalten 60), im zweiten mit lebensvoller Anschaulichkeit das Bild der 'Landlust' entworfen 61), mit entzückender volksliedmässiger Frische der 'verliebte Bauer' vorgeführt 62), der 'Nutzen der Zärtlichkeiten' bloss nach ihrer scherzhaften Seite bemessen 63), ein schäferlich maskirtes Ereigniss aus dem Leben mit geschickt festgehaltener

55) Versuch in poetischen Fabeln und Erzählungen, Hamburg 1738, S. 130 ff. 134. 135 ff. 140 f. (Eschenburgs Ausgabe, fortan E. citirt, 2, 101 ff. 105. 105 ff. 109 ff.).

56) Über Hagedorns Schäferlieder handelt auch H. Schuster in seiner Dissertation: Friedrich von Hagedorn und seine Bedeutung für die deutsche Litteratur, Leipzig 1882, S. 86 ff.

57) Hamburg 1742.

58) Mirene: S. 4 ff. (E. 3, 22 ff.).

59) S. 14 f. 29 (E. 3, 26 f. 20).

60) S. 42 f. (E. 3, 27 f.).

61) Sammlung Neuer Oden und Lieder. Zweyter Theil, Hamburg

1744, S. 28 ff. (E. 3, 73 ff.).

62) S. 10 ff. (E. 3, 80 ff.).

63) S. 14 f. (E. 3, 104 f.).

Spannung auf den komisch überraschenden Schluss erzählt.64) Und wenn in der oben citirten 'Sittenlehre der Schäfer' Phyllis und der Wein Gegenstände des Contrastes sind, hatte Hagedorn in der Ode: Das Gesellschaftliche im Gegensatz zum Elend der arkadischen Wassertrinker Wein und Kuss vereint gefeiert.65) Neben Hagedorn mochte Rost, für dessen Schäfererzählungen im Unterschiede zu seinem Pastorale die Hirtenwelt blosser Schauplatz der Consequenzen frechster Sinnlichkeit wird, der bukolischen Dichtung manche Motive liefern; seine schmutzige Art fand nur bei dem Bautzner Naumann Nachfolge, der als 'Schoch der jüngere' in sieben Hirtengedichten 66) ohne über Rosts prickelnde Lüsternheit zu gebieten in die plumpste Gemeinheit ausartete.

Eine ähnliche Entwickelung wie die lyrisch - epische Gattung zeigt das pastorale Drama der ersten vierziger Jahre. Die unmittelbaren Nachahmungen der Atalanta bezeichnen trotz äusserlichem Anschluss an dieselbe einen Rückschritt, während daneben eine zweite Serie zu der späteren Gestaltung des Schäferspiels überleitet.

Zu den ersteren gehören die beiden Stücke des Kopenhagener Anonymus und Uhlichs Elisie. Der Zusammenhang mit Atalanta erweist sich zunächst inhaltlich.

Das Schicksal der 'Braut ohne Bräutigam' erinnert ganz an die Lage, in welche Atalanta vor Menalkas Eröffnung versetzt ist (V 6). Nachdem die spröde Atalanta den zärtlichen Liebhaber Corydon, für welchen ihrerseits Atalantens Schwester Amaryllis unerwiderte Neigung hegt, immer wieder abgewiesen, hat der im Verlauf des Stückes in die Handlung eingetretene Fremdling Myrtillus bei der ersten Begegnung ihr Herz gewonnen. Während er in gleicher Liebe für sie entflammt ist, weiss er dies Gefühl unter

64) S. 34 ff. (E. 3, 56 ff.).

65) S. 63 ff. (E. 3, 119 ff.).

66) Sieben Hirten-Gedichte, von Schoch dem jüngern aus Sachsen. 1743. Über dem Titel gereimte 'Vorrede': 'Die Jugend rühre ja nicht diese Bogen an' u. s. w. 36 SS. 8° (Exemplar auf der Königl. Bibl. in Berlin: Yk 7321). Hinsichtlich der Autorschaft, die sich schon stilistisch erweist, vgl. Hagedorn an Ebert 15. September 1743 (E. 5, 128 f.).

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