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Er schliesst:

Das wolt zů eim Beyspiel behalten/
So wert jhr auch mit ehren alten/
Vnd von ewren Kindren auff Erden/
Widrumb also geehret werden.

Der Epilog dankt den Zuschauern für die Ruhe und Stille, mit der sie das Spiel angehört und bittet sie, die Lehren desselben zu beherzigen. Auch möchten sie die Mühe und den Fleiss der Spielenden recht würdigen.

Inwieweit Christian Zyrl in diesem Drama selbständig und bis zu welchem Grade er von Vorgängern abhängig ist, war mir nicht möglich zu untersuchen. Dass er aber eine Vorlage gehabt hat, die er nach seinem Geschmack erweitert und vielleicht auch verbessert hat, glaube ich annehmen zu müssen; der Titel des Stückes, wo es heisst 'von newem zugericht', lässt darauf schliessen. Lag ihm wohl das Goedeke 2, 390 Nr. 318 erwähnte Stück: Ein schön new Spyl von dem rechten Vrthel so König Salomon

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gestellet hat etc. vor, das ungefähr zwanzig Jahre vor das Zyrlsche Stück zu setzen ist? Auch die profane Quelle, die er neben der biblischen benutzt, habe ich nicht ausfindig machen können; ich nehme an, dass die Urtheilssprüche des zweiten Theiles erst von Zyrl in Salomons Mund gelegt worden sind.

Der Dichter des Joseph hat sich bis zur Abfassung des Salomon nicht verändert. Beide Male benutzt er eine biblische und eine nichtbiblische Quelle; hier wie dort zeigt er sich 'als prosaische, durch und durch nüchterne Natur, nicht ohne gelehrte Bildung'; gerade diese tritt im Gespräche Salomons mit der arabischen Königin besonders hervor. Auch das Metrum hat er in gleicher Weise gehandhabt wie im Joseph, sodass Weilens Kritik auch für den Salomon gilt. Überhaupt muss das Urtheil über den Salomon ebenso lauten, wie das, welches Weilen (a. a. O. S. 114) über den Joseph gefällt hat. Die Charakteristik der Personen ist sehr schwach. Dagegen ist die Technik des Dramas nicht ungeschickt; die breite Exposition zeigt in lebendiger, recht anschaulicher Weise die richterliche Thätigkeit und die weise Gerechtigkeit Salomons. Freilich ist die Art, wie jedesmal die neuen Parteien vorgeführt werden, eintönig und ermüdend. Ent

weder eröffnet der Hofmeister die Scene mit den Worten: Gnädigster König vnd Herr/

Es sein auch sunst partheien mehr/

Die vor Ewr Maiestet begeren

oder Salomon fragt:

Seind auch sunst mehr Partheien da/

Hofmeister: Aller Gnädigster König ja.

Salomon: So bring die jetzunt auch herbey.

Der zweite Theil begnügt sich mit der Dialogisirung der Urtheile und verzichtet auf jede andere directe oder indirecte Charakteristik Salomons, wie sie doch im ersten Theile z. B. zu Beginn des 1. und 4. Actes gegeben ist. Während im ersten Theile jedes Gericht einen Act füllt, bringt der 1. und 3. Act des zweiten Theiles je drei Processe auf die Bühne, aber nicht nach einander, sondern in einander; der Handel, der den Act eröffnet, schliesst ihn auch; er wird abgebrochen, um Zeit für die Herbeischaffung des Beweismittels zu gewinnen; diese Zeit wird realistisch durch die Schlichtung anderer Streitigkeiten ausgefüllt. Im 1. Acte gedenkt Salomon sogar zwischen den zwei eingeschobenen Urtheilen des schwebenden Processes des Gerninger und der Eleada, sodass dieser also in drei Abschnitten sich abwickelt, während die Geschichte der drei Königssöhne im 3. Acte nur einmal durch zwei Geldprocesse unterbrochen wird. Durch diese Zerlegungen sucht Zyrl die gestörte Einheit des Actes zu retten.

Zürich.

Theodor Odinga.

'Kein seeligr Tod ist in der Welt'.

In unsern Commersbüchern ist folgendes 'Schlachtlied' ohne Angabe des Verfassers zu finden1):

Kein schön'rer Tod ist in der Welt,

als wer vor'm Feind erschlagen

auf grüner Heid', im freien Feld.

1) Allgemeines Deutsches Commersbuch, Lahr 1886 S. 65 Nr. 59; Allgemeines Reichs - Commersbuch für Deutsche Studenten hg. von Müller von der Werra, Leipzig 1883 S. 308 f.

darf nicht hör'n gross Wehklagen;

im engen Bett nur ein'r allein
muss an den Todesreihen,

hier findet er Gesellschaft fein,
fall'n mit wie Kräut'r im Maien.

Manch frommer Held mit Freudigkeit
hat zugesetzt Leib und Blute,
starb sel'gen Tod auf grüner Heid',
Dem Vaterland zu gute.

Kein schön'rer Tod etc.

Mit Trommelklang und Pfeif'ngetön manch frommer Held ward begraben, auf grüner Heid' gefallen schön, unsterblich'n Ruhm thut er haben. Kein schön'rer Tod etc.

Fr. Silcher und F. Conrad haben dasselbe in Musik gesetzt. Dieses dreistrophige Lied ist aus der Umarbeitung der letzten Strophe eines alten Schlachtliedes in der Weise hervorgegangen, dass die ersten acht Zeilen der alten Liedstrophe mit geringen Umänderungen als erste Strophe des neuen Liedes angesehen wurden, jedoch die ersten vier Zeilen auch als Refrain der zweiten und dritten Strophe wieder erscheinen; die zweite und dritte Strophe wurden aus dem übrigen Theile der alten Strophe, die nach Vers 8 in einen andern Rhythmus übergeht, durch Erweiterung hergestellt.

Die so zerpflückte, alte Strophe bildet ursprünglich den Schluss des Schlachtliedes 'Viel Krieg hat sich in dieser Welt Mancher Vrsach erhaben' und lautet im Urtext: Kein seeligr Tod ist in der Welt,

Als wer fürm Feind erschlagen:
Auff grüner Heid, im freyen Feld,
Darff nicht hörn gross Weheklagen:
Im engen Bett, da einr allein,
Muss an den Todesreyhen,

Hie aber find er Gsellschafft fein,
Falln mit, wie Kräuter im Meyen.

Ich sag ohn Spott,

Kein seeligr Todt,
Ist in der Welt,
Als so man fellt,
Auf grüner Heid,

Ohn Klag und Leid,
Mit Trommeln Klang,
Und Pfeiffen Gsang,
Wird man begrabn,
Davon man thut habn,
Vnsterblichen Ruhm,
Mancher Held fromm,

Hat zugsetzt. Leib vnd Blute,
Dem Vaterland zu gute.

Wann und durch wen die Umwandlung in das Studentenlied vollzogen wurde, wird sich schwer ermitteln lassen. Die Beibehaltung von Ausdrücken wie 'Hat zugsetzt Leib und Blute' legt die Vermuthung nahe, dass es schon ziemlich frühzeitig geschehen sei.2) Doch ist die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dass die Zeit der Freiheitskriege das alte Lied in veränderter Gestalt mit Beibehaltung von damals auch sonst beliebten alterthümelnden Formen neu erstehen liess. Sang ja auch Karl Göttling 1815 das Lied: 'Kein schönrer Tod auf dieser Welt, Als wer auf grüner Haide fällt!', das aber mit unserm Liede weiter keinen Zusammenhang aufweist.3)

Das alte Schlachtlied ist vollständig abgedruckt in 'Des Knaben Wunderhorn' (Birlinger-Crecelius 1, 217-222) mit der Überschrift Frommer Soldaten seligster Tod' nach Daniel Georg Morhofs Unterricht von der Teutschen Sprache und Poesie (2. Ausg. 1700 S. 313 ff.), aus dem die Herausgeber auch eine Stelle citiren.) Aber man ist nicht gehalten, diese Sammlung Arnim-Brentanos als Anregung für den Erneuerer zu betrachten. Herder) hatte 1778 in seinen

2) Ich hatte von älteren Commersbüchern nur zur Hand: Neues deutsches allgemeines Commers- und Liederbuch. Zweyte vermehrte Auflage. Germania 1816, worin unser Lied nicht zu finden ist.

3) Albert Methfessels Allgemeines Commers- und Liederbuch 1818 Nr. 64, 2. Originalausg. 1820 Nr. 84, und Hoffmann von Fallersleben, Deutsches Volksgesangbuch 1848 Nr. 102. Die dreistimmige Melodie rührt von A. Methfessel her. Dr. Johannes Bolte in Berlin verdanke ich eine Abschrift dieses Liedes.

4) Ebenso in den Elf Büchern deutscher Dichtung von Karl Goedeke (1, 226 f.).

5) Sämmtliche Werke (Suphan - Redlich) 25, 68 f. 115 ff. 223 f. 304. 661.

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Volksliedern gerade die letzte Strophe allein vorgelegt, also eben die, welche ausschliesslich im Studentenliede fortlebt. In der ältesten seiner Volksliedersammlungen sollte das 'Kriegslied. Aus Morhofs Deutscher Poeterei' vollständig mitgetheilt werden; er setzte damals die bewundernde Bemerkung bei: 'Wollen wir auch hier der Zeit schonen, und die eingemischten zu gemeinen Soldatenzüge übersehen, so sind hier Zeilen und Halbstrophen, die an Gleims Spartanischen Kriegslaut, an Klopstocks Bardenkriegsgesang und über die Musik an einige Zeilen von Pop' und Dryden in ihren bekannten Musikoden reichen dürften. Dem Herausgeber wärs leicht gefallen abzukürzen und zum ganz schönen Kriegsgesange zu idealisiren aber eben weils so leicht war, kanns der Bleistift jedes Lesers'. Bei der Zurüstung der Sammlung zu dem 1773 geplanten, 1774 begonnenen und abgebrochenen Druck hat er aber doch aus den ersten zehn Strophen nur 34 Zeilen ausgehoben, lediglich die letzte Strophe ganz angeführt und alles in die Abhandlung vor dem dritten Buche verwiesen. Auch hier erinnert er an Gleim und Klopstock, an Dryden und Pope und erklärt: 'Das ganze einfältige Lied ist fortgehende Handlung'. Nun verzeichnet er, dass Morhof das Schlachtlied' aus einer Komödie von Heinrich dem Befreier anführe. Und während er in der ältesten Sammlung bei dem Kyrieleison' der fünften Strophe anmerkt: 'Die öftere Losung mittlerer Zeiten', versichert er 1778: Das Lied ist gewiss alt' und fährt fort: es hat, auch der Diktion nach, herrliche Stellen: Percy würde ohne Zweifel damit ein Buch angefangen haben; aber wir? uns gesitteten Deutschen trage man so etwas auf! Wer will, lese es also im Morhof'.

Morhof nun sagt in seiner Auseinandersetzung über die Meistersänger (a. a. O. S. 312): 'Ich will hier, zu Ergötzung des Lesers, ein Schlacht-Lied [hersetzen], so ein solcher Meistersänger, der die Historie des Henrici Aucupis beschrieben und wie eine Comoedie in gewisse Actus eingetheilet, derselben mit einverleibt. Dann er führet einen Poeten ein, der zu Anfange der Schlacht ein Lied, nach dem alten Gebrauche der Teutschen, absinget, ist nicht gar alt, und aus einem gestümmleten Buche von meinem hoch

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