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alz sy den daz pebärt haben strengikleich
an irem herren, Kayser Fridreich,
den sy offt erlöst haben,

so er ist gebesen vergraben

zw Wienn in der purk vest,

alz ir dann daz selb all wol west.

dar umb sy erber vnd trew seind ze schaczen
wol von den Turcken vnd von den Räczen,
vnd nit von den dasigen alain,

[49] sunder auch von den dy da sindt in Krain,
von den Ungern vnd von den Polaken

mit sambt den Pehaymen vnd Krabäten,
vnd, gar kurczleich ze reden,

von allen den dy da vndter der sun sweben.

nu ain weniges mer ir horen solt,

daz da pesser ist dann silber vnd gold:

der Steyrer lob hilt in allen landen,

da dy Payren seind mit schanden.

auch Steyrer yedermann lieb vnd schon hat
vnd hilfft yn auss aller not,

dar inn man dy Payren läst steken;

ja, nyemant wil yn halt dy handt reken.

vgl. 189. Übrigens ist im Dialekt der Dativ Pluralis gebräuchlich,

Balkan. 1,545.

39 strengikleich ist verwendet wie mhd. strenge42 vergraben heisst soviel als eingesperrt, umstellt, 43 ob purk vest zusammenzuschreiben ist?

schaczen =

Die Verbindung der achten, dafür halten,

Schmeller 1, 1716 f. liche, genau, sehr. vgl. Lexer 3, 119. 45 erber = ordentlich, brav, Schmeller 1, 125. beiden Adjectiva ist formelhaft. Schmeller 2, 492. 46 ff. zu der Länderaufzählung vgl. Zingerle 15, 5 ff. 46 Turcken, weil diese in Ungarn als gefürchtete Nachbarn der Steirer leben. Rátzen sind zunächst die ungarischen Serben, Schmeller 2, 193 f., dann versteht man darunter aber auch die slavischen Mischvölker des 47 dasig, ejusdem loci, regionis DWB. 2, 809. Schmeller 49 Poláken = Polen, Schmeller 1, 386. 50 mit sambt, die im Mhd. seltene, später häufige Tautologie. Pehaymen, die alte Form, Schmeller 1, 188 f. Krabaten jetzt Kråwåten, Kroaten, bezeichnet aber, und vielleicht auch hier, die mährischen Slaven, 52 sweben ist hier schon in weiterem Sinne als schweifen. Vgl. 112. Schmeller 1, 620 f. Ähnlich 16, 293 f. 54 spielt wahrscheinlich auf ein 55 hellen schallen, Schmeller 1, 1080 f. Ironisches Lob der Steiermark bei Seifried Helbling 14, 70 und Seemüllers Anmerkung. 57 Man behandelt sie freundlich. Der Ausdruck ist formelhaft: Zingerle 1,543. 2, 308. 8, 213. 17, 250. 18, 170. 60 halt, hier = sogar, Schmeller 1, 1097 ff., bes. 1099.

Schmeller 1, 1358.

mhd. gebraucht

bei Zingerle 4, 17. Sprichwort an.

=

=

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65

Da mit ich yn ain feder zogen hab
vnd nu zw der andern trab.
zwm ersten fur alle welt
haben sy lieb das geldt

vnd sy auch geytig sein,

ja, fur all dy da bonung haben am Rein.
chlain ist yr mass,

das prött ist auch nit gross,

wann ain selichs pfenbert sy haben,

70 [49] ir khämen wol zechne in den magen.
wenn ainer wil siczen vber das mal,

75

80

der tracht, daz er hab pfenning an zal;
ee wenn er recht vmb schawt

vnd sein nindert vertrawt,

sechck pfennig man vodert von ym.
geyt er sy nit, so phenndt man yn.
vnd wie woll dy Steyrer kropfet seind
(alz dann sprechen dy Payren, ir veindt),
doch kunnen sy sich an yn wol rechen
mit schlahen vnd mit stechen,
so es seyn dy nott pegert,

ja, mit dem spiess vnd mit dem swert.
sy haben ze essen ain gutten prein,
vnd dar auff trinken ain guten wein,

62 traben heisst hier nur: sich schnell wenden, und ist ein sehr beliebter
Ausdruck, vgl. Keller 36, 16. 221, 11. 246, 10. 265, 10. 362, 25. 494, 27
u. s. w. Zingerle 4, 133. 342. 13, 182. 215. 63 über Alles auf der Welt.

63 ff. Geiz und Habgier der Baiern sind von Alters her bekannt, vgl. Schmeller und Wackernagel a. a. O., Seifried Helbling 1, 446 ff. und Seemüllers Anmerkung. 65 geytig, habgierig, mehr noch als die Rheinländer. Darüber Seifried Helbling an mehreren Stellen, z. B. 3, 232. 244, wo auch erwähnt wird, dass sich die Baiern gern auf Kosten ihrer Nachbarn wohl geschehen lassen. 67 Die bairischen Masse waren wirklich an verschiedenen Orten kleiner als die österreichischen. 69 pfenbert st. n., was einen Pfennig werth ist, Waare, dann besonders Brot, wie hier. Man konnte also damals leicht für 10 Pfennige bairisches Brot essen, was eine sehr starke Behauptung ist.

Bair. Gramm. 258.

72 =

áne zal.

=

und sich dessen gar

70 zechne, Weinhold, Mahlzeit verzehren. umschaut, d. h. in 74 vertrawen, ganz nicht versieht, un

71 d. h. eine ganze volle 73 Die Formel ê wenn ma si kürzester Zeit, ist echt bairisch, Schmeller 1, 4. anders als mhd. und nhd., vermuthet, unerwartet. 78 alz dann, wie eben, vgl. 44. 123. 187. 79 f. ist formelhaft. In dem erwähnten Neithartspiel heisst es auch, Keller 429, 33 f.: die wellen wir hie rechen mit schlahen und mit stechen. Vgl. Zingerle 11, 654 f. 83 brein schlechtweg ist Hirsebrei, Schmeller 1, 353. Vgl. mein Glossar zu den Steir. Kärnt. Taid. 632b.

Zu 83 ff.

85

90

95

100

fleysch, ayr vnd prots genug,

vnd sein nit alz dy Payren klug,
dy dy Küssenpfennig werdent genent

von den, dy da seyndt en weyten endt.
dy auch reden vnd sagen vil,

von den ich hye nu sweygen wil.

Vnd also ich dy ander feder hab gezogen
vnd gar nichts in dem gelogen,
[50] dy dritt feder ich in ruken schol

vnd mich hüetten von den Payren gar wol,
wann sy list vnd treugenschafft seindt vol,
dar vmb yn nymbt vertrauen sol:

ainer den andern wol khan petriegen
mit kauffen, verkauffen, swern vnd liegen.
auch sind dy Payren grobe häwplein,

wenn sy richtent ir har nit mit den kemplein,
sunder mit den vingern strellent sy daz,

zw gleycher weyss alz dy küe rupft daz grass;
vnd ich daz offt gesechen han

vnd da von gar wol sagen kan.

vgl. das Lob der Steiermark im Biterolf 13307 f.: kein ertriche nie getruoc baz korn unde win. Wenngleich dieses Lob stark aufträgt, so ist doch die in der Zeitschrift für deutsches Alterthum 21, 183 aufgestellte Behauptung nach der entgegengesetzten Seite ebenso übertrieben. 86 klug (eigentlich klueg: genueg), sparsam, geizig, wie noch heute in der Steiermark gebräuchlich, Schmeller 1, 1328 f. 87 Küssenpfennig, Geizhals, Filz, noch jetzt im Gebrauch, Schmeller 1, 1303. DWB. 5, 2875. 88 d. h. die in der Ferne wohnen; so weit ist der üble Ruf der Baiern gedrungen, Schmeller 1, 100 f. 93 im Hs. 95 ff. Die Baiern lügen und betrügen gern: Bavaria fallax, Wackernagel a.a.O. 256. treugenschafft, Betrug, das Wort ist bisher für die altdeutsche Zeit unbelegt. 98 sweren = falsch schwören.

99 häwplein, hier wohl Stück Vieh' gebraucht, 100 ff. strayl dirs haubt, schreibt die Gesundheitslehre in Wittenweilers Ring vor 117, 28. Dieselbe, den Baiern vorgerückte Roheit ist in den Versen bezeichnet: ich bin ain altes kembeltyer, das sich die harr nit reyten latt, Von der Grasmetzen 304 f. im Liederbuch der Hätzlerin 283a. Und derselbe Gegensatz wie hier zwischen strellen und rupfen in den Fastnachtspielen: will er gen, so will si laufen; will er strälen, so will sie raufen, Keller 494, 25 f. Die Baiern unsauber, Wackernagel a.a.O. 260. 100 kamplein, noch heute bairisch kampl, Haarkamm. 102 Der Übergang zu dem Bilde ist dem Verfasser vielleicht noch dadurch erleichtert worden, dass er beim Kamm an das Material dachte. So werden beim König vom Odenwald Kämme aus Kuhhörnern gemacht: so werden ûz dem horne

als Scheltwort mit dem Nebensinne 'ein Schmeller 1, 1143. DWB. 4, 2, 619.

105

110

auch sind dy Payren läpischer dan dy Swaben,
wenn sy erkennent nit den stargen von den pfaben;
sy sind auch plintter dann dy Steyrer,

so sy an sehen den kukn fur den geyer.

aber waz sol ich von den Osterreychern sagen,
dy albeg haben ein vollen kragen,

essen vnd trinken ist ir leben

vnd sy albeg in grossen frewden sweben:

pfeyffen, tanczen vnd springen,

schirmen, stain werffen vnd ringen

115 [50] vnd vil ander kurczweyl sy haben,

da von gar lang wër zw sagen.

von yn sagt man in allen landten;

wann sy auch weyt auss wandren,

guote strêlêre: swaz junger kinde wêre, der phlêge man dar mite wol als man billiche phlegen sol. Germania 23, 293.

=

103 hab Hs.

105 ff.

Um ihrer Albernheit wegen werden die Baiern neben den Schwaben verspottet, vgl. die erwähnten Stellen bei Schmeller und Wackernagel. Vielleicht sind die hier berichteten Beispiele ebenso aufzufassen wie das Histörchen von den fünf Eselsfüssen, welche die Baiern übers Meer gebracht haben, Wackernagel a.a.O. 255. Storch und Pfau können sie also nicht unterscheiden, und den Kuckuck (gewiss nicht das 'Küchlein') verwechseln sie mit dem Geier. Zu dem letzteren stimmt merkwürdig, was Schmeller 1, 886 erzählt, das Volk in Baiern habe den preussischen Adler auf Wappen und Groschen den guckezer Kuckuck genannt. Dass dies auf alte Überlieferung zurückgeht, zeigt Hildebrand im DWB. 5, 2527 f. 105 Über die Thorheit der Schwaben Wackernagel a.a.O. 258 f. läpisch, schwachsinnig, blödsinnig, der Lapp = ein Kretin, Schmeller 1, 1496. Das Beiwort ist in der zeitgenössischen Volkslitteratur beliebt: Keller 42, 19. 84, 12. 520, 14 f. 737, 2 u. s. w. Zingerle 5,33 f. (der thuet also lappisch und darzue närrisch) 6, 388 f. 106 erkennen = unterscheiden, Schmeller 1, 1255. 108 kucke, kucken, Kuckuck, DWB. 5, 2523, 3b. 109 ff. Für die Lust der Österreicher an gutem Essen und Trinken sind die Zeugnisse so

=

110.

113 ff.

reichlich, dass ich ihre Anführung hier sparen kann. 143 kragen Hals, Schmeller 1, 1364. DWB. 5, 1957. Leibesübungen sind bei den Österreichern beliebt, v. Karajan, Über den Leumund der Österreicher 459 ff. Die Verbindung der Verba hier ist ganz formelhaft: Keller 151, 27 f. 266, 16. 285, 1 ff. 727, 15. Am genauesten stimmt eine Stelle aus Hans Sachs, welche Schmeller 2, 763 vorbringt: all kurtzweil, fechten und ringen, kempffen, steinstossen, lauffen und springen. 114 schirmen fechten, Schmeller 2, 468. stein werffen braucht nicht für identisch mit stain stossen angesehen zu werden, Wittenweilers Ring erwähnt es ausdrücklich als Volksunterhaltung (wie seinerzeit die Nibelunge): sey heten für die knaben gsungen, stayn geworffen und gesprungen. 167, 25 f. 118 ff. Alte Zeugnisse über

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120

125

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vnd daz thuendt sy dar umen,
daz sy da haym nit erkrumpen
von übrigem essen vnd trinken,

wann da von gebingt man poss schinken.
alz dan daz allen ist offenbar,
scheinperlich vnd auch klar:

in grossen eren man sy halt

vnd nit alz dy Payren an khalt.

Wann dy selbigen auss kommen, so spot man ir
also, daz sy in yr landt trachten mit pegir.
dar ynn sy dann hungrich siczen,

vor angst möchten sie pluet swiczen.
nur alain sy wellen fleyden fressen,
anders habent sy nichts zu essen.
das da nyt erhört ist worden

mit [?] hincz her von Perechtholczgoten.

120 erkrumpen, Schmeller 1, 1370. 122 schinken stm.,

die Wanderlust der Österreicher kenne ich nicht, aber vielleicht hängt die von Seifried Helbling an elf Stellen getadelte österreichische Weise, fremde Sitten gerne nachzuahmen, damit zusammen. heute im Dialect derkrumpen, krumm werden, 121 überig, mehr als genug, Schmeller 1, 21. Schenkel, Schmeller 2, 433. böss hier wohl noch in mhd. Bedeutung: untüchtig, unbrauchbar. Vgl. im Spiel von den 12 faulen Pfaffenknechten, Keller 566, 16 f.: so vermags ir keiner auf den faulen schinken. wirt, gebt in weder speis noch trinken! und Wagners Archiv 1, 76 V. 154 ff. 124 scheinperlich, deutlich, augenfällig, Schmeller 2, 424. Keller 661, 23. 125 sy man Hs. Baiern, Wackernagel a. a. O. 255 f. sonders laut sprechen, verächtlich: anschreien. Schmeller 1, 1233 und die reichlichen Belege im DWB. 5, 69. 127 ff. Sehr lehrreich stimmt

126 ff. Die Unbeliebtheit der 126. 201 kallen, sprechen, be

zu dieser Stelle das von Schmeller 1, 1695 beigebrachte Citat aus Aventin: das bayrisch volk ist etwas unfreundlicher und einmütiger, als die nicht vil ausskommen, wenig handtierung treiben, wenig frembde land und gegend heimsuchen. Seifried Helbling rühmt an den Baiern das Festhalten heimischer Sitte im Gegensatz zur Ausländersucht der Österreicher. 131 fleyden sind jedenfalls 'fladen', breite, dünne Kuchen, Lexer 3, 384. Keller 93, 6. 10. 374, 9 ff. 131 Ich habe diese Stelle ungeändert gelassen, weil ich eine wirklich durchschlagende Besserung nicht weiss. Der Sinn der Verse 133 f. ist jedesfalls: nirgends anderwärts als in Baiern hört man ähnliches von karger Kost. Bleibt man bei hincz her, was dann die bairische Stadt bezeichnen würde, in welcher der Verfasser des Gedichtes lebte, so ist es nothwendig, statt mit, das undeutlich geschrieben ist, ein ausschliessendes Adverb an die Spitze des Verses zu stellen. Der Überlieferung und dem Inhalte nach passt hierher nichts als nur, DWB. 7, 999 ff., was ich denn auch vor

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