Wie Blikes Knattern, Meergebraus, Dann Niemand weiß wo ein noch aus, Zerstreut sich tapfres Heer im Feld Und im Getümmel bebt der Held. So Ehre dem, dem Ehre gebührt! Und Heil ihm der uns hergeführt!
Deputation der Gnomen (an den großen Pan).
Wenn das glänzend reiche Gute Fadenweis durch Klüfte streicht, Nur der klugen Wünschelruthe Seine Labyrinthe zeigt,
Wölben wir in dunklen Grüften Troglodytisch unser Haus, Und an reinen Tageslüften Theilst du Schäße gnädig aus.
Nun entdecken wir hieneben Eine Quelle wunderbar,
Die bequem verspricht zu geben Was kaum zu erreichen war.
Dieß vermagst du zu vollenden, Nimm es, Herr, in deine Hut! Jeder Schah in deinen Händen Kommt der ganzen Welt zu gut.
Plutus (zum Herold). Wir müssen uns im hohen Sinne faffen Und was geschicht getrost geschehen lassen, Du bist ja sonst des stärksten Muthes voll.
Nun wird sich gleich ein Gräulichstes ereignen; Hartnäckig wird es Welt und Nachwelt leugnen, Du schreib' es treulich in dein Protocoll.
(den Stab anfassend, welchen Plutus in der Hand behält).
Die Zwerge führen den großen Pan
Zur Feuerquelle sacht heran;
Sie siedet auf vom tiefsten Schlund, Dann sinkt sie wieder hinab zum Grund, Und finster steht der offne Mund; Wallt wieder auf in Gluth und Sud, Der große Pan steht wohlgemuth, Freut sich des wundersamen Dings, Und Perlenschaum sprüht rechts und links. Wie mag er solchen Wesen traun? Er bückt sich tief hinein zu schaun. Nun aber fällt sein Bart hinein! Wer mag das glatte Kinn wohl seyn? Die Hand verbirgt es unserm Blick. Nun folgt ein großes Ungeschick, Der Bart entflammt und fliegt zurück, Entzündet Kranz und Haupt und Brust, Zu Leiden wandelt sich die Lust. Zu löschen läuft die Schaar herbei, Doch keiner bleibt von Flammen frei, Und wie es patscht und wie es schlägt Wird neues Flammen aufgeregt; Verflochten in das Element
Ein ganzer Maskenklump verbrennt. Was aber hör' ich wird uns kund
Von Ohr zu Ohr, von Mund zu Mund!
O ewig unglückselige Nacht
Was hast du uns für Leid gebracht! Verkünden wird der nächste Tag Was Niemand willig hören mag; Doch hör' ich aller Orte schrein „Der Kaiser," leidet solche Pein. O wäre doch ein andres wahr! Der Kaiser brennt und seine Schaar. Sie sey verflucht die ihn verführt, In barzig Reis sich eingeschnürt, Zu toben her mit Brüll-Gesang Zu allerseitigem Untergang.
Jugend, Jugend wirst du nie Der Freude reines Maß bezirken? O Hoheit, Hoheit wirst du nie Vernünftig wie allmächtig wirken?
Schon geht der Wald in Flammen auf, Sie züngeln leckend spiß hinauf, Zum holzverschränkten Deckenband, Uns droht ein allgemeiner Brand. Des Jammers Maß ist übervoll, Ich weiß nicht wer uns retten soll. Ein Aschenhaufen einer Nacht Liegt morgen reiche Kaiserpracht.
Schrecken ist genug verbreitet, Hülfe sev nun eingeleitet! Schlage heiligen Stabs Gewalt, Daß der Boden bebt und schallt!
Du, geräumig weite Luft, Fülle dich mit kühlem Duft! Zieht heran, umherzuschweifen, Nebeldünste, schwangre Streifen, Deckt ein flammendes Gewühl! Rieselt, säufelt, Wölkchen kräuselt, Schlüpfet wallend, leise dämpfet, Löschend überall bekämpfet; Ihr, die lindernden, die feuchten, Wandelt in ein Wetterleuchten Solcher eitten Flamme Spiel! Drohen Geister uns zu schädigen, Soll sich die Magie bethätigen.
Der Kaiser, deffen Hofstaat, Månner und Frauen, Faust, Mephistopheles, anständig, nicht auffallend, nach Sitte ges
Verzeihst du Herr das Flammengaukelspiel?
Ich wünsche mir dergleichen Scherze viel. Auf einmal sah ich mich in glühender Sphäre, Es schien mir fast als ob ich Pluto wäre.
Aus Nacht und Kohlen lag ein Felsengrund, Von Flämmchen glühend. Dem und jenem Schlund Aufwirbelten viel tausend wilde Flammen, Und flacerten in Ein Gewölb zusammen. Zum höchsten Dome züngelt' es empor, Der immer ward und immer sich verlor. Durch fernen Raum gewundner Feuersäulen Sah ich bewegt der Völker lange Zeilen, Sie drängten sich im weiten Kreis heran, Und huldigten, wie sie es stets gethan.
Von meinem Hof erkannt' ich ein- und andern, Ich schien ein Fürst von tausend Salamandern. Mephistopheles.
Das bist du, Herr! Weil jedes Element Die Majestät als unbedingt erkennt. Gehorsam Feuer hast du nun erprobt, Wirf dich ins Meer wo es am wildsten tobt, Und kaum betrittst du perlenreichen Grund, So bildet wallend sich ein herrlich Rund; Siehst auf und ab lichtgrüne schwanke Wellen, Mit Purpursaum, zu schönster Wohnung schwellen, Um dich, den Mittelpunkt. Bei jedem Schritt Wohin du gehst gehn die Paläste mit.
Die Wände selbst erfreuen sich des Lebens, Pfeilschnellen Wimmelns, Hin- und Wiederstrebens. Meerwunder drängen sich zum neuen milden Schein, Sie schießen an, und keines darf herein. Da spielen farbig goldbeschuppte Drachen,
Der Haifisch klafft, du lachst ihm in den Nachen. Wie sich auch jeßt der Hof um dich entzückt, Hast du doch nie ein solch Gedräng erblickt.
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