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Geographische Berichterstattung.

Eine Bitte an Missionare und Herausgeber von Missionsblättern.

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Die Berichte der Missionare, welche der heimischen Missionsgemeinde durch die Missionsblätter zugehen, sind ohne Zweifel ein höchst wichtiges Mittel zur Erhaltung und Stärkung des Missionslebens, Die Voraussetzung dabei ist, daß sie verständlich sind. Ich möchte hier nur eine Seite des Verständnisses berühren, nämlich die geographische. Leider wird dieselbe zuweilen von den Schreibern sowie von den Herausgebern sehr außer acht gelassen. Es finden sich öfters Berichte über die Arbeiten auf Außenstationen oder sonstige Reisen, die man, selbst wenn man auf der Karte des betreffenden Gebietes wohl orientiert ist, nicht mit genügendem Verständnisse verfolgen kann. Es werden viele Orte erwähnt, die selbstverständlich auf den unsern Missionsfreunden zugehenden Karten nicht stehen können. Wird nun aber gar nichts oder nur unzureichendes über ihre Lage gesagt, so hat man beim Lesen das peinliche Gefühl, daß man nicht folgen kann.

Zuweilen scheint es, als wollte der Schreiber die Leser mit den schwer auszusprechenden Namen verschonen, und sagt immer nur: Wir kamen in ein Dorf, wir seßten über einen Fluß u. s. w. Dabei schwebt die ganze Reise in der Luft. Nicht besser aber ist es, wenn die Namen genannt werden, aber in den verschiedenen Berichten, in verschiedener Form erscheinen, so daß offenbar auch der Herausgeber des Blattes darüber gar nicht im flaren ist.

Der aufmerksame Leser eines Blattes z. B. wird seit etwa 15 Jahren interessiert für eine Gemeinde, die zu den wichtigsten des betreffenden Gebietes gehört; der Name des Ortes aber erscheint als Jacobari, Jorobari, Josabari, Jocobari, Jarobari, Jokobari und Josobari. Augenscheinlich haben die verschiedenen Missionare etwas undeutlich geschrieben, sodaß der Korrektor wohl in Berlegenheit kam. Aber der Herausgeber hätte doch längst feststellen sollen, wie der Ort eigentlich heißt. Ebenso steht es mit Goffor, Ghogor, Ghophor, Zhophar, Ghagar, Ghogar und Ghoghor. Nur diejenigen, welche ihre Missionsblätter so lesen, daß sie heute nicht mehr wissen was im letzten Berichte gestanden hat, können einen solchen Wechsel der Orthographie mit Gemütsruhe ertragen. Viele aber werden, wenn sie gar einmal zwei solche Berichte nebeneinander haben, sicherlich glauben, es handle sich um ganz verschiedene Ortschaften.

Über die beiden erwähnten Punkte hat auch bis jetzt kein einziger Leser ins klare kommen können. Wohl sind hier und da einige Angaben betreffs der Lage mit untergelaufen, die mit genügendem Aufwande von Scharfsinn einer Feststellung der Position näher treten lassen. Aber bestenfalls findet 3 B sich eine Formel etwa wie G = A + in der das unbekannte X die X

Lösung unmöglich macht. Ich weiß bis heute noch nicht, wo jenes Goffor (das sehr wahrscheinlich Ghogor heißt) liegt, obwohl ich bis auf einige Meilen westlicher oder östlicher mir die Lage ungefähr denken kann.

Ich habe ein paar von den stärksten Beispielen angeführt. Ganz so schlimm möchten sie nicht oft vorkommen. Manche Blätter zeichnen sich auch vor andern durch die sorgfältige Bemühung aus, ihre Leser gut orientiert zu halten; da kann dergleichen überhaupt nicht vorkommen. Immerhin bieten andre Gelegenheiten genug, in denen die Leser sich keine geographisch klare Vorstellung machen können. Ich kann hier nicht ausführlich auf den Einwand eingehen, daß vielen

Lesern darauf nichts ankomme. Von manchen würde ich das beklagen, weil ich überzeugt bin, daß es ihre Pflicht und Schuldigkeit ist, ihre Missionsblätter mit vollem Verständnis zu lesen. Dann aber möchte ich darauf aufmerksam machen, daß Missionsblätter nicht bloß eine ephemere Bedeutung haben und etwa ihren Zweck erreichen, wenn sie einmal zur Erbauung gelesen wurden. Ihrer viele müssen gradezu als Urkunden für die Geschichte der betreffenden Gesellschaft gelten, die doch gelegentlich auch als Quellen für wissenschaftliche Arbeiten und speciell für die Anfertigung von Karten und Atlanten zu benußen sind. In diesem Falle müssen solche Vorkommnisse gradezu unerträglich sein. -Meine Bitte geht nun an die Missionare dahin, 1. in ihren Berichten die fremden Namen deutlich zu schreiben vielleicht das erste Mal unter Wiederholung in lateinischer Schrift um dem Herausgeber und Korrektor die Sache zu erleichtern. 2. Bei jedem Orte, der zum erstenmal erwähnt wird, die Lage einigermaßen bestimmt anzugeben; also z. B. drei deutsche Meilen südlich oder fünf englische Meilen nordwestlich u. s. w. Rechnen sie nach Stunden, so wäre die Notiz erwünscht, welche Entfernung in einer Stunde zurückgelegt wird. Bei späteren Erwäh nungen des Ortes ist jene Angabe nicht mehr nötig, wenn man sicher ist, sie bei der ersten Erwähnung zu finden.

Die Herausgeber aber möchte ich bitten

1. bei der ersten Erwähnung eines jeden Ortes, der nicht auf den zugängl. Karten zu finden ist, die Angabe der Lage abzudrucken. 2. Bei allen späteren Erwähnungen desselben Ortes die erste Schreibart festzuhalten falls nicht eine zu motivierende Änderung erR. Grundemann.

forderlich ist.

Gemischte Zeitung.

1. Bezüglich der Absage der sog. Hermannsburger Freikirche an die Hermannsburger Mission ist mir aus den maßgebenden Kreisen eine genauere Darstellung der Verhältnisse zugegangen, als ich sie auf Grund der Allg. ev. luth. K.-3. in der lezten Nummer zu geben in der Lage war. Ich kann diesen Beitrag zur Geschichte der luth. Separation in der Hannoverschen Kirche, so lehrreich er auch ist, hier nicht in seinem ganzen Umfange reproduzieren, sondern muß mich damit begnügen zu bemerken, daß neben der Hannoverschen nur die sog. Hermannsburger Freikirche sich von der Hermannsburger Mission lossagt, der Grundstock der Hermannsburger separierten luth. Gemeinde unter ihrem Pastor Ehlers dagegen ihr treu geblieben ist. Die „Hermannsb. Freikirche“, die sich wieder von der Hermannsb. freikirchl. Gemeinde separiert hat, besteht außer einem kleinen Teile von eigentlichen Hermannsburgern aus dem unter einem Past. Wöhling und 4 Vikaren stehenden kleinen, zerstreuten Häuslein wesentlich im Lüneburgischen. Man sieht, es handelt sich hier um eine ziemlich komplizierte Separationsverwirrung: Hannoversche Freikirche, Hermannsb. Freikirche und Hermannsb. freie Gemeinde, so daß man es Fern= stehenden nicht so sehr übel nehmen kann, wenn sie sich in diesem Wirrwarr nicht sofort zurecht finden. Die Situation ist also folgende: für die Hermannsb. Mission ist die große alte Hermannsb. freikirchl. Gemeinde unter Past. Ehlers mit c. 2000 Seelen; gegen sie die Hannov. Freikirche mit 10

und die Hermsb. Freikirche mit 5 (jezt 6) Pastoren mit nur sehr kleinen Gemeinden. Die letteren haben eine Gegenmission in Afrika und Neuseeland begonnen.

2. Zur Charakteristik der Stellung unserer Reisenden zur Mission, speziell zur evang. Mission und der aus dieser Stellung sich ergebenden Urteilsfähigkeit derselben über die Mission teile ich einen Passus aus dem „mit Humor gewürzten Berichte" des Herrn D. Ehlers über seine Audienz bei dem chinefischen Vicekönig Li Hung Tschang mit, der zuerst in der Köln. Ztg. und dann in der Tägl. Rundschau vom 21. Febr. 1893 veröffentlicht worden ist.

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Nachdem Herr Ehlers über viele Dinge u. a. auch über die Polygamie in sehr humorvoller Weise mit dem chinesischen Bismarck" geplaudert, „stellte der letztere die Frage, ob Ehlers auf seinen Reisen auch vielen Missionaren begegnet und was seine Ansicht über deren Thätigkeit sei." Die Antwort lautete: Ich führte in längerer Rede aus, daß ich die Thätigkeit der Missionen schäße und würdige, wo sie sich wie beispielsweise in Ostafrika in den französischen Missionsanstalten in der Hauptsache darauf richte, vollkommen unzivilisierte Menschen durch Erziehung zur Arbeit zu brauchbaren Mitgliedern der menschlichen Gesellschaft heranzubilden, gewissermaßen den Affen zum Menschen zu erziehen; daß ich hingegen im allgemeinen wenig Sympathie für diejenigen Misfionen hege, die es sich zur Aufgabe gestellt hätten, in Ländern mit alter Kultur eine schon bestehende Religion durch das Christentum zu verdrängen.“

Mit diesem für die chinesische Kultur und Religion ebenso schmeichelhaften wie über die christl. Mission absprechenden Urteil des Herrn Ehlers schien der Bicekönig durchaus gleicher Meinung zu sein."

Meine Landsleute", so etwa äußerte er sich, sind fast durchweg entweder Anhänger des Buddha, des Confucius oder des Mohammed (? d. R.). Wir sind vollkommen imstande, ohne jede fremde Hilfe für unser Seelenheil zu sorgen. Was wir aber brauchen können, sind Leute, die nach unserm leiblichen Wohle sehen; denn in Bezug auf Heilkunde seid Ihr uns über. Wenn die Missionen daher möglichst viel Ärzte schicken, so sind sie uns bestens willkommen, da wir von ihnen gar manches lernen können. Eure Religion aber paßt nicht für uns. Wir sind dazu erzogen, an den unsern Vorfahren errichteten Altären zu opfern, wir züchten uns oder adoptieren eine männliche Nachkommenschaft, damit unsere Söhne später für uns thun, was wir am Altar für unsere Väter gethan. Auf dieser Grundlage baut sich bei uns das ganze Familienleben auf und eben diese Grundlage, diesen unsern Ahnenkultus bekämpfen Eure Missionare. Damit scheiden sich unsere Wege."

Und da Herr Ehlers hierauf ein neues Glas mit dem Vicekönig leerte, ohne durch ein weiteres Wort die gemütliche Stimmung zu verderben, so „scheint es, daß er mit ihm durchaus einer Meinung war." Nur sollten Reisende dieser Art, wenn sie um ein Urteil über die Mission gefragt würden, zumal vor Heiden, etwas vorsichtiger sein und lieber erklären: das ist eine Sache, von der ich nichts verstehe und über die ich mich am besten des Urteils enthalte. 3. Einen neuen Beitrag zur Unglaubwürdigkeit der römischen. Sensationsberichte liefert der bekannte Msgr. Hirth, apostolischer Bikar von Uganda in einem an ein Mitglied des Verwaltungsausschusses des AfrikaBereins" gerichteten rhetorischen Briefe vom 15. Okt. 1892, der in „Gott will es" (1893, 101 ff.) abgedruckt ist. Es genügt, einen einzigen Satz zu citieren: „Die Feinde unsers heiligen Glaubens hatten beschlossen, diese so blühende Mission (in Uganda) zu zerstören und unsre 100 000 Katholiken zu zerstreuen." Als ich neulich die ironische Bemerkung machte, man werde wohl nächstens die Zahl der Katholiken in Uganda auf 100 000 hinaufschrauben, dachte ich nicht, daß sobald schon diese schelmische Prophezeiung in Erfüllung gehen würde. Warneck.

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1. Büttner: „Suaheli-Schriftstücke in arabischer Schrift mit lateinischer Schrift umschrieben, übersetzt und erklärt." Mit 11 Faksimiletafeln. Stuttgart und Berlin, Spemann. 1892. Band 10 der Lehrbücher des Seminars für Orientalische Sprachen zu Berlin. Dies lehrreiche Buch, welches eine große Anzahl von Original-Schriftstücken enthält, meist Briefen, aber auch Geschäftspapieren, Reisebeschreibungen, Märchen und Gedichten, die sämtlich von der Hand der Suaheli geschrieben sind, ist allerdings zunächst für die Schüler des Orientalischen Seminars verfaßt, um sie mit der Schreibweise der Suaheli, speciell mit der Art bekannt zu machen, wie dieselben von alters her die arabische Schrift für ihre Sprache gebrauchen; aber durch die genaue Übersetzung der sämtlichen Schriftstücke, die den Originalterten beigegeben ist, verfolgt sie auch noch einen andern allgemeineren Zweck, der sie für ein größeres Publikum interessant macht. Darüber spricht sich der Herausgeber in dem Vorwort also aus: „da in Deutschland über die geistigen Kapazitäten, sowie über das intime Leben der Neger an nur zu vielen Stellen die wunderlichsten Vorstellungen herrschen, so hielt ich die Gelegenheit für günstig, auch diejenigen, welche nicht fachmännisch zu lernen gesonnen sind, ein wenig in die Denk- und Ausdrucksweise unsrer Ostafrikaner hineingucken zu lassen. Da die hier gegebenen Stücke durchaus Originale sind, so kann sich jeder, der sie lesen will, selber ein Urteil bilden." Ich habe sie gelesen und bekenne, daß dieser Zweck des Herausgebers vollständig erreicht wird: man erhält einen instruktiven Blick in die Art und Weise, wie die Suaheli mit einander verkehren, was sie sich zu sagen haben, wie sie sich ausdrücken u. s. w., und kann daher allen, Kolonial wie Missionsfreunden, denen daran liegt, einen solchen Blick zu gewinnen, sonderlich aber den ostafrikanischen Beamten und Missionaren die Lektüre dieser Schriftstücke nur empfehlen. Die kurzen Erklärungen, der lexikalische Abschnitt und der Anhang (Verwendung der arabischen Schrift für das Suaheli, die Disposition und äußere Form der Suahelibriefe und die Bemerkungen zu den Faksimiletafeln) bilden noch eine weitere wertvolle Beigabe des Buchs.

2. In diesem Zusammenhange sei gleich noch auf zwei weitere sprachliche Arbeiten, die das Kamerungebiet angehen, hingewiesen :

a) Christaller: Fibel für die Volksschulen in Kamerun.“ 2. vermehrte und verbesserte Auflage und

b) Christenlehre in sechs Hauptstücken nach Brenz und Luther, und Sammlung von Bibelsprüchen (Spruchbuch) in der Duallasprache, Kamerun.“ Basel, Missionsbuchhandlung.

3. Schneider: Theologisches Jahrbuch auf das Jahr 1893." Des Amtskalenders für evangelische Geistliche 2. Teil. Gütersloh, C. Bertelsmann. 2,40 Mk. Außer einer großen Fülle neuer kirchlicher Geseze und kirchlicher Statistik 2c. enthält dasselbe Summarien über die altkirchlichen Perikopen (von † Sup. Beckhaus) und eine ziemlich ausführliche Übersicht über den Stand der äußern und innern Mission". Was den Abschnitt über die äußere Mission betrifft (S. 180-227), so ist derselbe allerdings im einzelnen von Irrtümern nicht frei, im ganzen aber giebt er eine leidliche Übersicht namentlich über die deutschen Missionen, die auch noch in einem besondern Abschnitt dargestellt werden.

Wc.

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